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==Verfolgung im Nationalsozialismus== | ==Verfolgung im Nationalsozialismus== | ||
Dr. Fleischer hatte sich [[1924]] als Facharzt in Fürth niedergelassen<ref>dies dürfte in der frauenärztlichen Privatpraxis von Dr. [[Julius Bing]] gewesen sein</ref> und übernahm in der [[Königstraße 117]] nach dem Tode Julius Bings dessen florierende Praxis. Da jener Junggeselle gewesen war, konnte Fleischer auch dessen Wohnung beziehen.<ref>siehe Fürther Adressbuch von 1926/27, I. Teil, S. 46</ref> Die Wohnung mit 9 bis 10 Zimmern war "''volleingerichtet mit einem Geburtskoffer, zwei Sterilistationsapparten, einen Diathermieapparat, ein Mikroskop, einen Instrumentenschrank, zwei Untersuchungsstühlen, einen kleinen fahrbaren Röntgenapparat, einer Höhensonne sowie eine große Auswahl von Instrumenten aller Art''" <ref>Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, LEA 31625, Hans Sahlmann</ref>, da Dr. Fleischer es zur Angewohnheit hatte, in Privatkrankenhäusern nur mit seinen eigenen Instrumenten zu operieren. Dr. [[Fritz Gastreich]] erinnert sich [[1963]] in einem Gutachten bzgl. eines Entschädigungsverfahrens an das Biedermeier-Zimmer in Fleischers Wohnung, "''welches schon in den damaligen Zeiten durch seine seltene Schönheit, seinen besonderen Antiquitätswert und beste Konservierung nicht nur mir sondern allgemein auffiel''"<ref>Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, LEA 31625, Hans Sahlmann</ref>. | Dr. Fleischer hatte sich [[1924]] als Facharzt in Fürth niedergelassen<ref>dies dürfte in der frauenärztlichen Privatpraxis von Dr. [[Julius Bing]] gewesen sein</ref> und übernahm in der [[Königstraße 117]] nach dem Tode Julius Bings dessen florierende Praxis. Da jener Junggeselle gewesen war, konnte Fleischer auch dessen Wohnung beziehen.<ref>siehe Fürther Adressbuch von 1926/27, I. Teil, S. 46 und III. Teil, S. 8</ref> Die Wohnung mit 9 bis 10 Zimmern war "''volleingerichtet mit einem Geburtskoffer, zwei Sterilistationsapparten, einen Diathermieapparat, ein Mikroskop, einen Instrumentenschrank, zwei Untersuchungsstühlen, einen kleinen fahrbaren Röntgenapparat, einer Höhensonne sowie eine große Auswahl von Instrumenten aller Art''" <ref>Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, LEA 31625, Hans Sahlmann</ref>, da Dr. Fleischer es zur Angewohnheit hatte, in Privatkrankenhäusern nur mit seinen eigenen Instrumenten zu operieren. Dr. [[Fritz Gastreich]] erinnert sich [[1963]] in einem Gutachten bzgl. eines Entschädigungsverfahrens an das Biedermeier-Zimmer in Fleischers Wohnung, "''welches schon in den damaligen Zeiten durch seine seltene Schönheit, seinen besonderen Antiquitätswert und beste Konservierung nicht nur mir sondern allgemein auffiel''"<ref>Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, LEA 31625, Hans Sahlmann</ref>. | ||
Als im Februar [[1925]] der Ärztliche Leiter Dr. [[Julius Bing]] verstarb, wurde die Stelle durch Dr. Fleischer neu besetzt. Sein Stellvertreter wurde [[Hans Sahlmann]]. Durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten im März [[1933]] und der Absetzung des Oberbürgermeisters Dr. [[Robert Wild]] wurde Dr. Fleischer wegen seiner "''jüdischen Rasse''" zum "''Urlaub''" gezwungen. Gleichzeitig musste er seiner Kündigung zum 1. Oktober [[1933]] zustimmen. In seinem Arbeitszeugnis vom 4. Mai [[1933]] heißt es, dass er "''infolge der politischen Umwälzungen beurlaubt''" wurde. | Als im Februar [[1925]] der Ärztliche Leiter Dr. [[Julius Bing]] verstarb, wurde die Stelle durch Dr. Fleischer neu besetzt. Sein Stellvertreter wurde [[Hans Sahlmann]]. Durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten im März [[1933]] und der Absetzung des Oberbürgermeisters Dr. [[Robert Wild]] wurde Dr. Fleischer wegen seiner "''jüdischen Rasse''" zum "''Urlaub''" gezwungen. Gleichzeitig musste er seiner Kündigung zum 1. Oktober [[1933]] zustimmen. In seinem Arbeitszeugnis vom 4. Mai [[1933]] heißt es, dass er "''infolge der politischen Umwälzungen beurlaubt''" wurde. | ||
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