Königsplatz 6: Unterschied zwischen den Versionen

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In den 1950er Jahren folgte im Erdgeschoss erst eine Heißmangel, die später in das Rückgebäude zog. Danach gab es eine Kleintierhandlung in den Räumlichkeiten.
In den 1950er Jahren folgte im Erdgeschoss erst eine Heißmangel, die später in das Rückgebäude zog. Danach gab es eine Kleintierhandlung in den Räumlichkeiten.


== Sexshop ==
Nach längerem Leerstand eröffnete etwa [[1980]] ein [[Sexshop]], der zum [[31. Dezember]] [[2016]] dauerhaft geschlossen wurde.
Nach einem längerem Leerstand eröffnete ab etwa [[1980]] eine Dame aus der „Branche“, die „eine gepflegte, attraktive Erscheinung aus München“ darstellte, in Fürth den bis dato ältesten Sexshop. Sie erzählte ohne Umschweife, dass sie in der Vergangenheit selbst „anschaffen“ gegangen sei - allerdings immer ohne einem Zuhälter zu dienen<ref>Persönliche Erinnerung Dr. Friedrich Schoder, Dezember 2024</ref> Eigentümer war derzeit Adam Schoder, Sohn von Friedrich Schoder.
 
Erich Söllner und seine Frau übernahmen 1999<ref>cis: ''Zoff um Fürther Sex-Shop: Jetzt greift der OB ein.'' In: Abendzeitung vom 5. April 2009 - [https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.lokales-zoff-um-fuerther-sex-shop-jetzt-greift-der-ob-ein.e2a96083-dfce-44bc-808a-dd100ee76da4.html online]</ref> den Laden von der Vorbesitzerin, zunächst als Teilhaber, später als alleiniger Besitzer. Söllner bezeichnete gegenüber den [[Fürther Nachrichten]] seinen Laden „liebevoll“ ''„als den Tante-Emma-Laden der Sex-Shops“''.<ref name="Vorhang">Johannes Alles: Leidenschaft hinter dem Vorhang. In: Fürther Nachrichten vom 22. September 2015, HFN S. 27</ref> Eigentümer des Hauses waren mittlerweile die Eheleute Christa (geb. 1961) und Dr. Friedrich Schoder (geb. 1953), Urenkel von Johann Adam Schoder.<ref>Birigt Heidingsfelder: ''Wo Fürth lange den "Tante-Emma-Sexshop" hatte: Jetzt tut sich was in dem Gebäude.'' In: Fürther Nachrichten vom 18. Juli 2025 - (https://www.nn.de/fuerth/1.14761076 online]</ref>
 
Neben dem Laden am Königsplatz 6 besaßen die Eheleute Söllner, auf die das Geschäft offiziell lief, noch zwei weitere Sexshops in Nürnberg. Diese waren allerdings moderner als der Laden in Fürth.
 
Der Fürther Sex-Shop wirkte von außen nicht sonderlich einladend. Nach eigenen Angaben lief allerdings das Geschäft, trotz oder vielleicht gerade wegen dessen schmuddeligen Ambientes. Die Innenmöblierung versprühte den Charme der 1970er Jahre, der Verkaufsraum war bis auf den letzten Zentimeter mit Ware ausgestattet, es fehlte eine Heizung im Verkaufsraum und die Räume wirkten mit den niedrigen Holzdecken eher drückend - die Heizung im Erdgeschoss war im Winter ein Elektro-Ofen. Der Betreiber dachte öfter an einen Umzug, allerdings gestaltete sich das schwierig. In einem Interview gegenüber den Fürther Nachrichten äußerte Söllner: Immer wie­der habe er daran gedacht, innerhalb Fürths umzuziehen; in schönere Räu­me in einer besseren Lage, aber das sei utopisch. Entweder falle der Vermie­ter aus allen Wolken oder die Bewoh­ner. ''„Sie würden bei dir einkaufen, aber im Haus wollen sie dich nicht haben.“''<ref name="Vorhang"/>
 
Bevor Söllner Sex-Shop-Betreiber wurde, arbeitete er beruflich als Pfleger im Tiergarten bei den Elefanten. Danach betrieb er das Fitnessstudio Paradise in der Fürther Südstadt [[Schwabacher Straße 117]] und betrieb selbst Bodybuilding. Im Fitnessstudio lernte er den damaligen Betreiber kennen. Der damals 62-jährige (2015) Sex-Shop-Betreiber plante das Geschäft noch ein paar Jahre zu führen, bevor er in den Ruhestand gehen würde. Wer dann seine Stammkunden weiter bedienen sollte, von denen der Sex-Shop lebte, war damals noch ungewiss.
 
[[2009]] kam es zu einem kleinen Eklat um den Sexshop. Der Stadtmarketingverein [[Vision Fürth]] hatte von der Kommune die Aufgabe bekommen, das leerstehende [[Modehaus Fiedler]], zumindest im Bereich der Schaufenster, mit lokalen Einzelhändlern zu bespielen. Die Einzelhändler erhielten drei bis vier laufende Meter Schaufenster in der [[Rudolf-Breitscheid-Straße]], in denen sie ihre Ware zur Dekoration auslegen konnten. Auch Söllner bekam das Angebot. Söllner war skeptisch ob der Anfrage und meinte „Freunde, ich bin ein Sexshop, gibt´s da Ärger?“ Nachdem dies von offizieller Seite verneint wurde, dekorierte er das Schaufenster mit rotem Samt, auf dem „Love-Cuffs – Plüsch besetzte Handschellen –, buntglitzernde Vibratoren, Kondome oder eine Peitsche“ lagen, also alles Sachen, die laut Söllner auch in einem Warenkaufhaus zu erwerben wären. Nach diversen Beschwerden gegenüber [[Oberbürgermeister]] Dr. [[Thomas Jung]] musste Söllner die Utensilien wieder entfernen. Die Innenstadtbeauftragte [[Karin Hackbarth-Herrmann]] gab gegenüber der Presse bekannt, dass solche Sachen an Ostern nicht „tragbar“ seien - weshalb auch sie den Abbau der Utensilien mit unterstützte.
 
Im Dezember 2016 wurde durch einen Aushang am Geschäft bekannt, dass der älteste Fürther Sexshop zum [[31. Dezember]] [[2016]] für immer geschlossen werden sollte.
 
Nach einem etwa achteinhalb jährigem Leerstand des Gebäudes wurden [[2025]] die darüberliegenden Wohnungen saniert, die Sanitäranlagen erneuert, die Elektrik ausgetauscht und überall Gasetagenheizungen eingebaut.


== Lokalberichterstattung ==
== Lokalberichterstattung ==
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== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Zum Storch]]
* [[Zum Storch]]
* [[Adam Schoder & Söhne]]


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==

Version vom 24. Juli 2025, 14:39 Uhr

Königsplatz6.jpg
Königsplatz 6 - seit einigen Jahren ist hier ein Sexshop zu finden
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Gebäude
Königsplatz 6
Straße / Hausnummer
Königsplatz 6
Postleitzahl
90762
Objekt
Wohnhaus
Teil des Ensembles
Ensemble Altstadt
Denkmalstatus besteht
Ja
Akten-Nr.
D-5-63-000-589 (1)
Quellangaben
BLfD - Denkmalliste Fürth
Baustil
Klassizismus
Geo-Daten
49° 28' 39.37" N
10° 59' 27.36" E
 semantisches Browsen   Sem. Browsen / Abfrage

Freistehender, dreigeschossiger Walmdachbau mit Sandsteinfassade und Gurtgesimsen, klassizistisch. Das Gelände Garten ob der Mühl war 1651 eine öde Brandstätt.

Geschichte

Zwei Jahre später wurde das jetzige Haus gebaut und beherbergte bald das Gasthaus Zum Storch.[1] Fassadenänderung und Dachumbau erfolgten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Haus ist Teil des Ensembles Altstadt.

Ende des 19. Jahrhunderts kaufte Johann Adam Schoder das Gebäude, in dem sich im Erdgeschoss das Gasthaus „Zum Storch“ befand. Sein Sohn Friedrich Schoder baute 1924 das Erdgeschoss als Ladengeschäft aus. Die Familie Schoder war eine Altwarenhändler-Dynastie in Fürth, die ihr Geld hauptsächlich mit dem Recycling von Schrott verdiente. Sie sammelten u.a. Altreifen, Metalle, Lumpen, Papier, Glasabfälle und Tierknochen. Auch eine Eisen- und Kohlehandlung war im Besitz der Familie, die sich am Rand des Gänsbergs und an weiteren Standorten befand, ehe diese in den 1930er Jahren auch in der Königstraße 6 beheimatet war.

In den 1950er Jahren folgte im Erdgeschoss erst eine Heißmangel, die später in das Rückgebäude zog. Danach gab es eine Kleintierhandlung in den Räumlichkeiten.

Nach längerem Leerstand eröffnete etwa 1980 ein Sexshop, der zum 31. Dezember 2016 dauerhaft geschlossen wurde.

Lokalberichterstattung

  • cis: Zoff um Fürther Sex-Shop: Jetzt greift der OB ein. In: Abendzeitung vom 5. April 2009 - online
  • Johannes Alles: Leidenschaft hinter dem Vorhang. In: Fürther Nachrichten vom 22. September 2015, HFN S. 27 - online
  • Birgit Heidingsfelder: Ein Lädchen mit bewegter Geschichte. In: Fürther Nachrichten vom 18. Juli 2025 (Druckausgabe)
  • Birigt Heidingsfelder: Wo Fürth lange den "Tante-Emma-Sexshop" hatte: Jetzt tut sich was in dem Gebäude. In: Fürther Nachrichten vom 18. Juli 2025 - (https://www.nn.de/fuerth/1.14761076 online]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Hans-Otto Schmitz: Der Königsplatz – Seine Besiedelung vom 11. Jahrhundert bis heute, 2. Teil. In: Fürther Geschichtsblätter, 1/2013. Allerdings scheint eine Gastwirtschaft Zum Storchen auch schon vor den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges bestanden zu haben: siehe.

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