Kronacher Bunker: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Gebäude
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|Bild=Kronacher Bunker Dez 2019 1.jpg
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|Gebaeude=Kronacher Bunker
|Gebäude=Kronacher Bunker
|Strasse=Kronacher Straße
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|Hausnummer=22
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|Strasse2=Laubenweg
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|AktenNr=D-5-63-000-1691
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|GebaeudeBesteht=Ja
|Ehemals=Nein
|DenkmalstatusBesteht=Ja
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|Quellangaben=http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf
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Die örtliche Presse schrieb am [[16. Oktober]] [[1948]], dass die Verhältnisse im Kronacher Bunker menschenunwürdig seien, da in dem Gebäude mehr als 50 Familien wohnen würden bzw. 166 Personen, davon 30 Kinder unter 14 Jahren. Diese Zellen, wie sie in den Nürnberger Nachrichten genannt wurden, waren damals von Flüchtlingen und [[Heimatvertriebene]]n aus dem ehemaligen deutschen Ostgebieten sowie aus Böhmen bzw. dem Sudetenland bewohnt, die mit Sonderzügen nach Fürth gekommen waren. Erst im September [[1950]] konnte Vollzug gemeldet werden, in dem u. a. 14 freundliche Wohnungen in der [[Heilstättenstraße]] bezugsfertig den dort wohnenden Familien mit 70 Personen angeboten werden konnten. Während dieser Zeit sind  auch 25 Fenster in die 2 Meter dicken Außenmauern gesprengt worden, damit Tageslicht in den Bunker eindringen konnte. Die Kosten von 12.000 DM wurden vom Bayer. Innenministerium übernommen.  
Die örtliche Presse schrieb am [[16. Oktober]] [[1948]], dass die Verhältnisse im Kronacher Bunker menschenunwürdig seien, da in dem Gebäude mehr als 50 Familien wohnen würden bzw. 166 Personen, davon 30 Kinder unter 14 Jahren. Diese Zellen, wie sie in den Nürnberger Nachrichten genannt wurden, waren damals von Flüchtlingen und [[Heimatvertriebene]]n aus dem ehemaligen deutschen Ostgebieten sowie aus Böhmen bzw. dem Sudetenland bewohnt, die mit Sonderzügen nach Fürth gekommen waren. Erst im September [[1950]] konnte Vollzug gemeldet werden, in dem u. a. 14 freundliche Wohnungen in der [[Heilstättenstraße]] bezugsfertig den dort wohnenden Familien mit 70 Personen angeboten werden konnten. Während dieser Zeit sind  auch 25 Fenster in die 2 Meter dicken Außenmauern gesprengt worden, damit Tageslicht in den Bunker eindringen konnte. Die Kosten von 12.000 DM wurden vom Bayer. Innenministerium übernommen.  
Während die Stadt Fürth 18.000 DM für die Instandsetzung und Einrichtung bereitstellen musste. Jede Wohnung, weiß getüncht, ist mit einem Herd, neuen elektrischen Leitungen  und einem Spülklosett ausgestattet. Ein Wasseranschluss pro Stockwerk ist vorhanden. Als zentrale Heizung war ein Exhaustor im Keller mit dem Warmlufttransport in jede Wohnung im Einsatz. Im Sommer wurde mit dem gleichen Ventilator Frischluft in das Gebäude geblasen.
Während die Stadt Fürth 18.000 DM für die Instandsetzung und Einrichtung bereitstellen musste. Jede Wohnung, weiß getüncht, ist mit einem Herd, neuen elektrischen Leitungen  und einem Spülklosett ausgestattet. Ein Wasseranschluss pro Stockwerk ist vorhanden. Als zentrale Heizung war ein Exhaustor im Keller mit dem Warmlufttransport in jede Wohnung im Einsatz. Im Sommer wurde mit dem gleichen Ventilator Frischluft in das Gebäude geblasen.
Weitgehend unbekannt ist, dass die zwei Kamine auf dem Dach des Bunkers sogenannte "Mimikry-Kamine" sind. Sie sind die Ummantelung von Mobilfunkantennen.<ref>Volker Dittmar: Versteckten Strahlenquellen auf der Spur. In: Fürther Nachrichten vom 09. April 2013</ref>


== Kalter Krieg ==
== Kalter Krieg ==
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Im März [[2023]] wurde der Bunker durch die Regierung von Mittelfranken als eines von 32 ausgezeichneten Denkmalprojekte prämiert.
Im März [[2023]] wurde der Bunker durch die Regierung von Mittelfranken als eines von 32 ausgezeichneten Denkmalprojekte prämiert.
Nach dem Heimspiel der [[Spielvereinigung Greuther Fürth]] gegen Hannover 96 am [[15. Dezember]] [[2024]] kam es nach Angaben der Polizei zu einem Zwischenfall. Mehrere zunächst unbekannte Personen griffen ein Mitglied des Ordnungsdiensts an und verletzten diesen schwer. Die vermutlichen Täter flüchteten anschließend in Richtung des nahen Fanbunkers. Im Rahmen der intensiven Ermittlungen der Nürnberger Kriminalpolizei wurde am [[25. März]] [[2025]] unter anderem dieser Fürther Fanbunker durchsucht. Hierbei stellten die Polizisten wichtige Beweismittel sicher und nahmen vier Tatverdächtige im Alter von 23, 27, 29 und 32 Jahren vorläufig fest.<ref>Claudia Ziob: ''Razzia bei Kleeblatt-Fans: Fanbunker in Fürth durchsucht - Polizei nennt neue Details'' In: nordbayern.de NN+ vom 25. März 2025</ref>


== Sonstiges ==
== Sonstiges ==
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* Florian Rasp: ''Projekt Fanbunker im Endspurt''. In: Fürther Nachrichten von 14. Oktober 2020 (Druckausgabe) bzw. ''Sportfreunde Ronhof: Endspurt für das Projekt Fanbunker''. In: nordbayern.de vom 16. Oktober 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/1.10512821 online]
* Florian Rasp: ''Projekt Fanbunker im Endspurt''. In: Fürther Nachrichten von 14. Oktober 2020 (Druckausgabe) bzw. ''Sportfreunde Ronhof: Endspurt für das Projekt Fanbunker''. In: nordbayern.de vom 16. Oktober 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/1.10512821 online]
* Michael Fischer: ''Ein Ort voller Erinnerungen''. In: Fürther Nachrichten von 12. Juli 2021, S. 31 (Druckausgabe)
* Michael Fischer: ''Ein Ort voller Erinnerungen''. In: Fürther Nachrichten von 12. Juli 2021, S. 31 (Druckausgabe)
* Claudia Ziob: ''Razzia bei Kleeblatt-Fans: Fanbunker in Fürth durchsucht - Polizei nennt neue Details'' In: nordbayern.de NN+ vom 25. März 2025 - [https://www.nn.de/1.14629450 online (Bezahlschranke)]
* czi: ''Razzia im Fanbunker Ronhof''. In: Fürther Nachrichten vom 27. März 2025 (Druckausgabe)
* Claudia Ziob: ''Razzia bei SpVgg-Fans: Polizei nennt neue Details''. In: Fürther Nachrichten vom 28. März 2025 (Druckausgabe)


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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