Frauen sichtbar machen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 1. August 2025, 12:52 Uhr
Women in Red: Frauen sichtbar machen ist ein Projekt der Unabhängigen Frauen Fürth mit dem Ziel, vor allem Fürther Frauen „sichtbar“ zu machen, im öffentlichen ebenso wie im virtuellen Raum. In Anlehnung an das Wikipedia Projekt Women in Red hat sich die Gruppe zum Ziel gesetzt, aus bisher unsichtbaren Frauen (in Wiki rot gekennzeichnet) sichtbare Frauen (im FürthWiki grün gekennzeichnet) zu machen. Dies ist notwendig, denn auch in FürthWiki herrscht noch ein großes Ungleichgewicht zwischen dargestellten Frauen und Männern.
Dazu werden hier die tagesaktuellen Zahlen aller bestehenden Artikel über Frauen denen zu Männern gegenübergestellt, um auch im FürthWiki die Datenlücke in der „geschlechtlichen“ Datenerhebung in den Fokus zu rücken.
| Frauen | Männer |
|---|---|
|
764 |
3089 |
Virtueller Raum
Frauen sind im Internet weniger präsent als Männer, da historische Ungleichheiten und geschlechtsspezifische Barrieren ihren Zugang und ihre Sichtbarkeit einschränken. Künstliche Intelligenz, die auf diese voreingenommenen Daten trainiert wird, kann die Unterrepräsentation verstärken.
Auch in Wikipedia sind Frauen in der Autorenschaft unterrepräsentiert: Laut Studien lag der Anteil von weiblichen Beitragenden im Jahr 2018 in allen Projekten des Trägervereins Wikimedia Foundation weltweit bei rund 9 %.[1] In der deutschsprachigen Wikipedia gibt es aktuell einen deutlichen Unterschied zwischen der Anzahl von Biografien über Frauen- und Männer: von insgesamt 988.165 Biografien sind 805.918 über Männer (etwa 81,6%) und 181.863 über Frauen (18,4%).[2]
Initiiert von den UFF-Frauen Brigitte Stenzhorn und Elke Heinemann hat sich eine Wiki-Gruppe gebildet, die Frauen motiviert, sich einzubringen durch Vorschläge, Recherche, Artikel schreiben oder aktives Einpflegen in die Online-Enzyklopädien Wikipedia und FürthWiki. Jede Unterstützung ist willkommen.
Öffentlicher Raum
In verschiedenen Performances macht UFF auf die geringe Präsenz im öffentlichen Raum aufmerksam, so beispielsweise bei der Verwandlung des Dreiherrschaftbrunnen in den „Drei-Frauen-Brunnen“ oder der Umbenennung „männlicher“ Straßen in „weibliche“.
So sind 241 Straßen in Fürth nach Männern benannt und lediglich 23 nach Frauen. Auch in jüngerer Zeit hat sich an diesem Missverhältnis wenig geändert. Seit 2010 wurden in 22 Fällen Straßen nach Prominenten benannt: 19 davon waren männlich, drei weiblich (Stand 2022).
Ein Antrag beim Ältestenrat, dieses Ungleichgewicht abzumildern, scheiterte. Das Frankenfernsehen wurde auf die Aktionen aufmerksam. Brigitte Stenzhorn, 2. Vorsitzende UFF und Gabriele Zapf (Stadträtin und UFF-Mitglied) sowie Kamran Salimi (Stadtrat) beziehen dazu in einem Beitrag des Frankenfernsehens vom 14. April 2022 Stellung.[3]
Aktuelle Projekte
Die Gruppe trifft sich in der Regel am ersten Donnerstag und am 3. Donnerstag im Monat von 17:00 bis 20:00 Uhr.[4]
Recherchearbeit zu
- Mütter gegen Atomkraft in Fürth
- Frauenwahlrecht 1918 in Fürth
Vor-Ort-Organisation des
- Workshop zum Umgang mit Antifeminismus / Frauen-Vernetzungstreffen Süd|Frauen-Vernetzungstreffen Süd
Historie
„Frauen sichtbar machen“ wurde 2022 im FürthWiki-Laden in der Gustavstraße 12 ins Leben gerufen. Gemeinsam mit dem FürthWiki e. V. und dessen Schreibprojekt „Women in Red“ sowie den Unabhängigen Frauen Fürth startete die Arbeitsgruppe mit einer Orientierungsphase.
Die offizielle Auftaktveranstaltung fand am 29. März 2023 im Rahmen der Veranstaltungsreihe rund um den Internationalen Frauentag statt. Mit dabei waren unter anderem die Frauenbeauftragte Hilde Langfeld sowie engagierte Frauen aus dem Frauenforum. Die Veranstaltung markierte den Beginn einer fruchtbaren Zusammenarbeit verschiedenster Frauengruppen zu dem Thema: Frauen sichtbar machen. Mit dabei war auch Ingrid Sondershaus, die den Impuls für das erste große gemeinsame Projekt gab.
Buch Frauen sichtbar machen - Literarischer Rundgang im Stadtmuseum Fürth
Initiiert von Ingrid Sondershaus fand am 6. März 2025 die Lesung „Wir machen Frauenleben sichtbar“ statt, ein literarischer Rundgang im Stadtmuseum Fürth im Rahmen der Abendkultur. Aufgrund der hohen Nachfrage wird die Veranstaltung am 24. Mai um 14:00 Uhr wiederholt. Durch das Programm führt wieder Ingrid Sondershaus.
Aus diesem Projekt entstand das Buch „Frauen sichtbar machen“, erhältlich vor Ort. Literarische Geschichten über Fürther Frauen wie beispielsweise Flakhelferinnen, Einlegerinnen, Ärztinnen sowie bekannte historische Persönlichkeiten, die - teils unter Lebensgefahr - unerkannt gewirkt und viel bewirkt haben.
Literatur
- Barbara Ohm: Die andere Hälfte - Zur Geschichte der Frauen in Fürth. In: Frankenland - Zeitschrift für für fränkische Geschichte, Kunst und Kultur, 2023, Heft 3 (September), S. 132-156
- UFF e.V. (Hrsg.): Frauen sichtbar machen, Fürth, 2025
Lokalberichterstattung
- Fokus Fürth: Neuregelung bei geschlechtergerechter Vergabe von Straßennamen: Antrag scheitert. In: Franken Fernsehen vom 14. April 2022 - online
- Frauen fordern: Mehr Frauennamen für Fürths Straßen!. In NN.de vom 12. Juli 2022 - online (NN+)
- Ralph Stenzel: Women in Red – grün soll’n sie werden!. In: Vereinsblog von FürthWiki e. V. vom 8. Januar 2023 - online
- Ralph Stenzel: Frauenpower. In: Vereinsblog von FürthWiki e. V. vom 2. April 2023 - online
Siehe auch
Weblinks
- Unabhängige Frauen Fürth - Homepage
Einzelnachweise
Bilder
Bilder als Galerie / Tabelle anzeigen, sortieren und filtern
Zeichnung von Natalie Teringa, Layout des Buchcovers von Cecilia Janko Urheber: Natalie Teriga
Erstellungsdatum: Januar 2025Die Unabhängigen Frauen überkleben männliche Straßennamen mit Frauennamen, 2022 Urheber: Unabhängige Frauen Fürth
Erstellungsdatum: 2022
Lizenz: cc-by-sa-3.0Veranstaltung der Unabhängige Frauen Fürth am Internationalen Frauentag am umgewidmeten ... Veranstaltung der Unabhängige Frauen Fürth am Internationalen Frauentag am umgewidmeten "Dreifrauenbrunnen" in der Fußgängerzone, März 2021
Urheber: Kamran Salimi
Erstellungsdatum: 6. März 2021
Lizenz: cc-by-sa-3.0