Unterfürberg: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Unterfürberg''' ist eine eingemeindete Ortschaft im Fürther Stadtwesten.
{{Stadtteil
[[Unterfürberg]] gehört zum [[Stadtteile|Stadtbezirk]] ''Süd'', [[Stadtteile|statistischer Bezirk]] ''Unterfürberg (Nr. 073)''.
|Bild=Unterfürberg Aug 2021.jpg
 
|Eingemeindungsdatum=1901
|Ehemals=Nein
|PLZ=90768
|Stadtbezirk=Stadtbezirk West
|StatistischerBezirk=07
|StatistischerDistrikt=073
|Fläche=1,0
|Bevölkerung=1500
|Haushalte=700
|Bemerkung=Stand 2021. Quelle: Stadt Nürnberg - Amt für Stadtforschung und Statistik: [[Statistisches Jahrbuch]] 2022
}}
'''Unterfürberg''' ist eine 1901 eingemeindete Ortschaft im Westen der Stadt Fürth und gehört zum [[Stadtteile|Stadtbezirk]] ''Süd'', [[Stadtteile|statistischer Bezirk]] ''Unterfürberg (Nr. 073)''.
__TOC__
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==Namensherkunft==
==Namensherkunft==
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Namensformen: Nidern Fuerenberg (1303), Nideren Forhenbach, Nideren Furchenbech (1314), Nydernfurenberg (1414).<ref name="Fürth von A bis Z">[[Adolf Schwammberger]]: "[[Fürth von A bis Z (Buch)| Fürth von A bis Z]]", Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 133</ref>
Namensformen: Nidern Fuerenberg (1303), Nideren Forhenbach, Nideren Furchenbech (1314), Nydernfurenberg (1414).<ref name="Fürth von A bis Z">[[Adolf Schwammberger]]: "[[Fürth von A bis Z (Buch)| Fürth von A bis Z]]", Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 133</ref>


==Geschichte==
[[1258]] verkaufte Ludwig von Uffenheim Oberfürberg an die [[Nürnberger Burggrafen|Burggrafen von Nürnberg]].<ref name="Fürth von A bis Z"/> [[1303]] und [[1314]] trat Burggraf [[Konrad der Fromme]] die [[Vogtei]] über die [[Hofmark Fürth]]  mit Ober- und Unterfürberg an das Domkapitel in Bamberg ab.
[[1349]] wurden Ober- und Unterfürberg von ihrer Mutterkirche [[Kapelle St. Martin|Sankt Martin]] getrennt und [[Burgfarrnbach]] kirchlich zugewiesen. Die Herrschaftsverhältnisse waren dieselben wie in den umliegenden Orten. Die Grundherrschaft und damit die Steuereinnahmen besaß das [[Bistum Bamberg|Dompropst von Bamberg]], der [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|Markgraf von Ansbach]] die Hochgerichtsbarkeit.


==Geschichte==
Im Jahr [[1808]], kurz nach dem Übergang zum [[Königreich Bayern]], wurde Unterfürberg mit [[Oberfürberg]] und [[Dambach]] zu einer Gemeinde zusammengeschlossen. Unterfürberg hatte [[1818]] 69 Einwohner.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=162}}</ref>
* {{Chronik Politik||1258| [[Ludwig von Uffenheim]] verkauft [[Oberfürberg]] an die Burggrafen von [[Nürnberg]].}}
 
* {{Chronik Politik||1303| und [[1314]] tritt Burggraf [[Konrad der Fromme]] die [[Vogtei]] über die [[Hofmark Fürth]]  mit [[Oberfürberg|Ober-]] und Unterfürberg an das Domkapitel in Bamberg ab.}}
Am [[1. Januar]] [[1901]] wurde der Ort nach Fürth [[Eingemeindungen|eingemeindet]].<ref name="Fürth von A bis Z"/> Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] entstanden viele neue Häuser, die den ländlichen Charakter des Ortes in den eines städtischen Vorortes wandelten.
* {{Chronik Politik||1349| Ober- und Unterfürberg werden von ihrer Mutterkirche [[Kapelle St. Martin|Sankt Martin]] getrennt und [[Burgfarrnbach]] kirchlich zugewiesen.}}
 
* Am [[1. Januar]] [[1901]] wurde der Ort nach Fürth eingemeindet.<ref name="Fürth von A bis Z"/>
Ab [[1968]] wurde Unterfürberg durch den Bau des [[Main-Donau-Kanal]]s von Oberfürberg getrennt und die Ausrichtung des Ortes nach Westen abgeschnitten.


==Heimkehrer-Siedlung==
==Heimkehrer-Siedlung==
Für Kriegsspätheimkehrer entstand in den Jahren 1953 bis 1959 in Unterfürberg eine neue Siedlung mit 34 Einfamilienhäusern samt Gärten. Die Häuser stehen in der [[Unterfürberger Straße]], am [[Baumfeldweg]] sowie in der [[Schmerlerstraße|Schmerler-]], [[Fenzelstraße|Fenzel-]] und [[Albigstraße]].
Für Kriegsspätheimkehrer entstand in den Jahren 1953 bis 1959 in Unterfürberg eine neue Siedlung mit 34 Einfamilienhäusern samt Gärten. Die Häuser stehen in der [[Unterfürberger Straße]], am [[Baumfeldweg]] sowie in der [[Schmerlerstraße|Schmerler-]], [[Fenzelstraße|Fenzel-]] und [[Albigstraße]].
Als Kriegsspätheimkehrer galten Personen, die nach dem 31. Dezember 1946 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurden. Die Bezeichnung hing u. a. mit der offiziellen Regelung der Entschädigungszahlungen zusammen. Durch das Heimkehrergesetz von 1950 gab es staatliche Unterstützung. Daneben erfolgten öffentliche Fördermaßnahmen. Durch das Kriegsgefangenenentschädigungsgesetz von 1954 wurden neben Hilfen zur beruflichen und sozialen Wiedereingliederung auch Entschädigungszahlungen zugebilligt. In der Zeit der großen Wohnungsnot gab es Unterstützung auch im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus. So wurde in Fürth auf die Initiative führender Mitglieder des VdH hin, der Bau einer eigenen Wohnsiedlung für Heimkehrer beschlossen, die Siedlung in Unterfürberg entstand. Bauherr war der Verband der Heimkehrer, Kriegsgefangenen und Vermisstenangehörigen (VdH), KV Fürth. Die Stadt unterstützte das Vorhaben, indem sie den Baugrund sehr billig zur Verfügung stellte, zinsniedrige Darlehen vergab und bürokratische Hürden zu vermeiden suchte. Dieses Wohnbauprogramm finanzierte sich u. a. aus der Getränkesteuer der Stadt Fürth, aus staatlichen Darlehen (Staatsbaudarlehen, Heimkehrerentschädigung), aus einer I. Hypothek der [[Stadtsparkasse]] und dem Eigenkapital der Bauherren.
Als Kriegsspätheimkehrer galten Personen, die nach dem 31. Dezember 1946 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurden. Die Bezeichnung hing u. a. mit der offiziellen Regelung der Entschädigungszahlungen zusammen. Durch das Heimkehrergesetz von 1950 gab es staatliche Unterstützung. Daneben erfolgten öffentliche Fördermaßnahmen. Durch das Kriegsgefangenenentschädigungsgesetz von 1954 wurden neben Hilfen zur beruflichen und sozialen Wiedereingliederung auch Entschädigungszahlungen zugebilligt. In der Zeit der großen Wohnungsnot gab es Unterstützung auch im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus. So wurde in Fürth auf die Initiative führender Mitglieder des VdH hin, der Bau einer eigenen Wohnsiedlung für Heimkehrer beschlossen, die Siedlung in Unterfürberg entstand. Bauherr war der [[wikipedia:Verband der Heimkehrer, Kriegsgefangenen und Vermisstenangehörigen Deutschlands|Verband der Heimkehrer, Kriegsgefangenen und Vermisstenangehörigen]] (VdH), KV Fürth. Die Stadt unterstützte das Vorhaben, indem sie den Baugrund sehr billig zur Verfügung stellte, zinsniedrige Darlehen vergab und bürokratische Hürden zu vermeiden suchte. Dieses Wohnbauprogramm finanzierte sich u. a. aus der Getränkesteuer der Stadt Fürth, aus staatlichen Darlehen (Staatsbaudarlehen, Heimkehrerentschädigung), aus einer I. Hypothek der [[Stadtsparkasse]] und dem Eigenkapital der Bauherren.
Der erste Bauabschnitt mit vier Doppelhäusern wurde am 8. August 1953 begonnen; Einzug am 28. Mai 1954. Daran schloss sich der zweite Bauabschnitt an mit 4 Doppelhäusern bzw. 8 Wohneinheiten in der Schmerlerstraße an (bis 1955, kalkulierte Kosten pro Wohnhaus 25.000 -  27.000 Mark). Der fünfte und letzte Bauabschnitt erfolgte schließlich 1959. Spätere überbaute Terrassen bzw. Anbauten bei den meisten Häusern entstanden zu Lasten des ursprünglichen Gartens.<ref> Über das Entstehen der Siedlung mit öffentlicher Förderung gibt es eine Abhandlung von [[Johannes Kimberger]] Auskunft in den [[Fürther Heimatblätter]]n des Geschichtsvereins Fürth (FH, Heft 2001 Nr. 3)</ref><ref>Recherche Peter Frank (Fürth), Juni 2015 - Januar 2018</ref>
Der erste Bauabschnitt mit vier Doppelhäusern wurde am 8. August 1953 begonnen; Einzug am 28. Mai 1954. Daran schloss sich der zweite Bauabschnitt an mit 4 Doppelhäusern bzw. 8 Wohneinheiten in der Schmerlerstraße an (bis 1955, kalkulierte Kosten pro Wohnhaus 25.000 -  27.000 Mark). Der fünfte und letzte Bauabschnitt erfolgte schließlich 1959. Spätere überbaute Terrassen bzw. Anbauten bei den meisten Häusern entstanden zu Lasten des ursprünglichen Gartens.<ref>Über das Entstehen der Siedlung mit öffentlicher Förderung gibt es eine Abhandlung von [[Johannes Kimberger]] Auskunft in den [[Fürther Heimatblätter]]n des Geschichtsvereins Fürth (FH, Heft 2001 Nr. 3)</ref><ref>Recherche [[Peter Frank]] (Fürth), Juni 2015 - Januar 2018</ref>


==Literatur==
==Literatur==
* ''Fürberg''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 133
* ''Fürberg''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 133
* {{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=161-166}}
* Christian Schümann u. A.: "[[Dambach, Oberfürberg, Unterfürberg (Buch)|Dambach, Oberfürberg, Unterfürberg]]", Fürth, [[2001]]
* Christian Schümann u. A.: "[[Dambach, Oberfürberg, Unterfürberg (Buch)|Dambach, Oberfürberg, Unterfürberg]]", Fürth, [[2001]]
* Kimberger, Johannes: ''Neuanfang der Kriegsspätheimkehrer - Die Entstehung der Heimkehrersiedlung in Fürth-Unterfürberg''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 2001/3, S. 65 - 93
* Johannes Kimberger: ''Neuanfang der Kriegsspätheimkehrer - Die Entstehung der Heimkehrersiedlung in Fürth-Unterfürberg''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 2001/3, S. 65 - 93
* Heinz Oswald Ebert: ''[[Mein Dorf am Rande der Stadt Fürth (Buch)|Mein Dorf am Rande der Stadt Fürth]], Selbstverlag, 2005, 156 S.


==Siehe auch==
==Siehe auch==
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* [[Scherbsgraben (Gewässer)]]
* [[Scherbsgraben (Gewässer)]]
* [[Kirchweih Fürberg]]
* [[Kirchweih Fürberg]]
* [[Main-Donau-Kanal]
* [[Main-Donau-Kanal]]
* [[Spirit Divers]]
* [[Spirit Divers]]
* [[Zwangsarbeiterlager Unterfürberg]]
== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
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==Bilder==
==Bilder==
{{Galerie|Ort|Unterfürberg}}
{{Bilder dieses Ortes}}
[[Kategorie: Unterfürberg|*]]