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Grabner kam [[1940]] in Wien zur Welt und verbrachte die ersten Lebensjahre sowie die überwiegende Schulzeit in Salzburg. Sein Abitur machte er jedoch am [[wikipedia:Sankt-Ansgar-Schule|Jesuitengymnasium]] in Hamburg, da sein Vater, ebenfalls Mediziner, in der Hansestadt als Marinearzt stationiert war. [[1961]] begann er sein Medizinstudium zunächst an der ''Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg'', dann folgten die ''[[wikipedia:Universität Lausanne|Université de Lausanne]]'' in Frankreich und die ''[[wikipedia:Universität Complutense Madrid|Universidad Complutense de Madrid]]'' in Spanien. | Grabner kam [[1940]] in Wien zur Welt und verbrachte die ersten Lebensjahre sowie die überwiegende Schulzeit in Salzburg. Sein Abitur machte er jedoch am [[wikipedia:Sankt-Ansgar-Schule|Jesuitengymnasium]] in Hamburg, da sein Vater, ebenfalls Mediziner, in der Hansestadt als Marinearzt stationiert war. [[1961]] begann er sein Medizinstudium zunächst an der ''Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg'', dann folgten die ''[[wikipedia:Universität Lausanne|Université de Lausanne]]'' in Frankreich und die ''[[wikipedia:Universität Complutense Madrid|Universidad Complutense de Madrid]]'' in Spanien. | ||
Nach dem Studium arbeitete Gerhard Grabner zunächst als Sozialarbeiter in einem Resozialisierungsprogramm in den USA. Ende der 1960er Jahre kehrte er nach Deutschland zurück und fand hier eine Beschäftigung als praktischer Arzt und Geburtshelfer im Kreiskrankenhaus in Waldsassen. Seine ursprüngliche Berufsplanung, Gynäkologe zu werden, trat dann [[1970]] durch seine Niederlassung als praktischer Arzt und Geburtshelfer in [[Fürth]] in den Hintergrund. Dafür führte ihn erstmal nach dem Studium zunächst einen Auslandsaufenthalt in den USA, wo er für kurze Zeit in einem Resozialisierungsprogramm arbeitete. 1970 kam er | Nach dem Studium arbeitete Gerhard Grabner zunächst als Sozialarbeiter in einem Resozialisierungsprogramm in den USA. Ende der 1960er Jahre kehrte er nach Deutschland zurück und fand hier eine Beschäftigung als praktischer Arzt und Geburtshelfer im Kreiskrankenhaus in Waldsassen. Seine ursprüngliche Berufsplanung, Gynäkologe zu werden, trat dann [[1970]] durch seine Niederlassung als praktischer Arzt und Geburtshelfer in [[Fürth]] in den Hintergrund. Dafür führte ihn erstmal nach dem Studium zunächst einen Auslandsaufenthalt in den USA, wo er für kurze Zeit in einem Resozialisierungsprogramm arbeitete. 1970 kam er bereits nach Fürth zurück, wo er in der [[Schwabacher Straße]] 25 seine Hausarztpraxis eröffnete. Und da sein Vater einige Jahre zuvor bereits in der Innenstadt eine Arztpraxis eröffnet hatte, gab es einige Jahre lang zwei Praxen „Dr. med. Grabner“ in der Schwabacher Straße - der Senior war in der Schwabacher Straße 155, der Junior in der 25. | ||
Später war er Betriebsarzt in sieben Alten- und Pflegeheimen, Bewohnerfürsprecher in einer Klinik für Komapatienten<ref name="Hau">Manfred Hau: ''[https://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=3297 Gesundheitsreform: Wir werden zahlen, zahlen, zahlen]'', Website des Büros gegen Altersdiskriminierung, abgerufen im Januar 2025</ref> und von [[2002]] bis [[2019]] Geschäftsführer der ''AMZ Arbeitsmedizinische Dienstleistungsgesellschaft mbH'' in Fürth.<ref>''[https://www.northdata.de/AMZ%20Arbeitsmedizinische%20Dienstleistungsgesellschaft%20mbH,%20F%C3%BCrth/HRB%204957 AMZ Arbeitsmedizinische Dienstleistungsgesellschaft mbH, Fürth]'', Website von North Data, abgerufen im Januar 2025</ref> | Später war er Betriebsarzt in sieben Alten- und Pflegeheimen, Bewohnerfürsprecher in einer Klinik für Komapatienten<ref name="Hau">Manfred Hau: ''[https://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=3297 Gesundheitsreform: Wir werden zahlen, zahlen, zahlen]'', Website des Büros gegen Altersdiskriminierung, abgerufen im Januar 2025</ref> und von [[2002]] bis [[2019]] Geschäftsführer der ''AMZ Arbeitsmedizinische Dienstleistungsgesellschaft mbH'' in Fürth.<ref>''[https://www.northdata.de/AMZ%20Arbeitsmedizinische%20Dienstleistungsgesellschaft%20mbH,%20F%C3%BCrth/HRB%204957 AMZ Arbeitsmedizinische Dienstleistungsgesellschaft mbH, Fürth]'', Website von North Data, abgerufen im Januar 2025</ref> | ||
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== Ehrenamtliches Engagement == | == Ehrenamtliches Engagement == | ||
[[Datei:100 Geburtstag Nathan IMG 4839.jpg|miniatur|rechts|Dr. Grabner (re) in der Kapelle im Nathanstift]] | [[Datei:100 Geburtstag Nathan IMG 4839.jpg|miniatur|rechts|Dr. Grabner (re) in der Kapelle im Nathanstift]] | ||
Bereits 1967 wurde Grabner Mitglied im Bayerischen Roten Kreuz (BRK) und | Bereits 1967 wurde Grabner Mitglied im Bayerischen Roten Kreuz (BRK) und 1973 im [[Rotes Kreuz|Kreisverband Fürth]] zum Kolonnenarzt (Chefarzt) gewählt. Das Amt hatte er bis 2001 inne. Während seiner Zeit beim Roten Kreuz gründete er u. a. 1974 das heutige Notarzt- und Rendezvoussystem, das damals noch ein Pilotprojekt in Bayern war. Zusätzlich war er aktiv in der Sanitätskolonne Fürth, sowie in der Wasserwacht und später auch in der Bergwacht. In Fürth war er von 1973 bis 2001 Chefarzt des Kreisverbandes. | ||
Von [[1985]] bis 1995 wurde er auf den Landesversammlungen des BRK zum Landesarzt in den Vorstand gewählt. In der Funktion des Landesarztes begleitete er ehrenamtlich zahlreiche | Von [[1985]] bis 1995 wurde er auf den Landesversammlungen des BRK zum Landesarzt in den Vorstand gewählt. Zusätzlich wirkte er als Bezirksarzt bzw. Landeskolonnenarzt, sowie Landeschefarzt. In der Funktion des Landesarztes begleitete er ehrenamtlich zahlreiche Auslandseinsätze des BRK in Katastrophengebieten, so z. B. in der Ukraine und in Armenien. Ein besonderer Einsatz blieb ihm am schwersten in Erinnerung, als er als Attaché der Bundesrepublik Deutschland vom Auswärtigem Amt die Rücktransporte der zum Teil schwerstverletzten Patienten nach dem [[Wikipedia:Tanklastzugunglück von Los Alfaques|Tanklastzugunglück von Los Alfaques]] organisieren musste. Dabei war am [[11. Juli]] [[1978]] ein mit 23 Tonnen leichtentzündlichem Propan beladener Tanklaster unmittelbar neben einem Campingplatz explodiert, sodass in der Folge 217 Menschen starben und mehr als 300 Personen verletzt wurden. | ||
Innerhalb bzw. außerhalb des Roten Kreuzes engagierte sich Grabner für den Aufbau des Notarztdienstes im Landkreis, die Gründung der Sozialstation, den Aufbau der psychosozialen Krebsnachsorge, dem Aufbau des Fahrdienstes für Menschen mit Behinderungen, sowie den Neubau des Grete-Schickedanz-Heimes und dem Seniorenheim Willy-Bühner. Noch im hohen Alter übernahm er 2024 die Patenschaft für das Herzenwunsch-Hospizmobil. | |||
Seine letzten Lebenstage verbrachte Grabner im Käthe-Loewenthal-Stift. Den Aussagen der Ehefrau, mit der er 57 Jahre verheiratet war, | Neben seinem medizinischen Engagement war Gerhard Grabner auch in der Landesseniorenvertretung Bayern (LSVB) des Bay. Roten Kreuzes tätig, dessen Vorsitzender er seit Juni [[2015]] war.<ref>BRK Einblick, Zeitschrift für aktive und fördernde Mitglieder des BRK Kreisverbandes Fürth, Herbst 2015</ref> Zusätzlich war er Mitglied des [[Seniorenrat der Stadt Fürth|Fürther Seniorenbeirats]]<ref name="Hau" /> und Gründungsmitglied des [[Lions Club Fürth]], sowie langjähriges Mitglied im [[Nathanstift|Stiftungsrat Nathanstift]]. Er sprach viele verschiedene Sprachen, sodass ihm in den mündlichen Überlieferungen nachgesagt wurde, dass den in den 1960er und 70er Jahren in Fürth angekommenen sog. Gastarbeitern das Gefühl von Heimat vermitteln konnte. | ||
Seine letzten Lebenstage verbrachte Grabner im Käthe-Loewenthal-Stift. Den Aussagen der Ehefrau zufolge, mit der er 57 Jahre verheiratet war, ging ihm nach längerer Krankheit zusehends die Kraft aus. Am 27. Mai 2025 starb Grabner im Alter von 85 Jahren im Klinikum Fürth. | |||
== Auszeichnungen == | == Auszeichnungen == | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
* Ulrike Englmann: Profile Fürth Stadt und Landkreis. Bürger unserer Zeit, Band I - 2014. Peter Becker Verlag Olbersdorf 2014, S. 99 | * Ulrike Englmann: ''[[Profile aus Stadt und Landkreis Fürth Band I (Buch)|Profile Fürth Stadt und Landkreis]]. Bürger unserer Zeit, Band I - 2014.'' Peter Becker Verlag Olbersdorf 2014, S. 99 | ||
* Einblick - Zeitschrift für aktive und fördernde Mitglieder des BRK Fürth: ''Abschied von Dr. med. Gerhard Grabner,'' Ausgabe Sommer 2025, S 2 | |||
== Lokalberichterstattung == | == Lokalberichterstattung == | ||
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* fn: ''Das Rote Kreuz unterstützt die „Erfinder des Lazaretts“''. In: Fürther Nachrichten vom 21. August 2010 - [https://www.nordbayern.de/1.97804 online] | * fn: ''Das Rote Kreuz unterstützt die „Erfinder des Lazaretts“''. In: Fürther Nachrichten vom 21. August 2010 - [https://www.nordbayern.de/1.97804 online] | ||
* Gerd Axmann: ''88 Betten für ungarisches Heim''. In: Fürther Nachrichten vom 4. April 2012 - [https://www.nordbayern.de/1.1971858 online] | * Gerd Axmann: ''88 Betten für ungarisches Heim''. In: Fürther Nachrichten vom 4. April 2012 - [https://www.nordbayern.de/1.1971858 online] | ||
* Birgit Heidingsfelder: ''„Kultfigur“ und „Herzensmensch“''. In: Fürther Nachrichten vom 31. Mai 2025 (Druckausgabe) | |||
== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||