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Aktuelle Version vom 25. August 2025, 23:01 Uhr
$ repräsentativen, zeitgemäßen Erweiterungsbaues (Witwensitz, Beamtenwohnung). Nach den unvollständigen Bau akten wurde der Grundstein am 26. September 1731 gelegt. Die Bauarbeiten führten Mau rermeister Matthes Scholl aus Wilhelmsdorf und Zimmermei ster Johann Georg Bunzold von Burgfarrnbach aus. Die Vollen dung des im Rohbau fertigen Marschalls wurde im April 1734 dem Ansbacher Maurermeister Michael Braunstein übertragen, der unter anderem die Portale verkleinerte. Aus diesem Jahr existieren auch noch Briefe des Ansbacher Hofbaudirektors Leopold Retti, der wegen Tür schlössern, Eisenöfen und Dachgauben konsultiert wurde. Nicht geklärt ist bisher die Pla nungsgeschichte vor 1734. Ein Zusammenhang mit dem Ans bacher Hofbauwesen erscheint jedoch sicher. Das Motiv des rundbogigen schrägen Türge wandes in der Durchfahrt ist den Portalen des Ansbacher Gymnasiums verwandt. Im Jahre 1970 wurde das Ge bäude von der Stadt Fürth er worben. Eine zeitlang befand sich im Marstall das Rundfunk museum der Stadt Fürth. Über dem Mitteltor prächtiges Reliefwappen des Bauherren Christian Carl Graf von Pückler mit Datum 1734. Im Mittelteil des Erdgeschosses dreischiffi ge, kreuzgratgewölbte Pfeiler halle der ehemaligen Stallung. Am Nordende neben der Durch fahrt Podesttreppe mit hölzer nen Balusterstabgeländer aus klassizistischer Zeit. Im Oberge schoss entlang der Rückseite Gang mit Voutendecke, südlich vom Portal mit prächtiger Stuckumrahmung der Bauzeit abgeschlossen. Die Wohn raumflucht der Vorderseite zeigt, wie auch eine Dachwoh nung, schlicht klassizistische Gestaltungselemente (Sockel Vertäfelungen, Spiegeldecken).
Geschichte Burg farrnbach Am 2. Juli 903 schenkte König 36
Altstadtverein ___ ______ Fürth
Deutsches Haus in der Würzburgerstfaße. Foto: Wolkenstörfer
Ludwig IV. das Kind den Ort „Varenbach“ im Herrschaftsge biet der Grafen Lupoid und Popo dem Eichstätter Bischof Erchanbald. Am 5. März 912 bestätigteKönig Konrad I dem Bistum Eichstätt seinen Besitz in „Faranpah“. Im Oktober 1016 willigte der Eichstätter Bi schof Gundekar I ein, den nörd lichen Teil seiner Diözese und damit auch Burgfarrnbach an das von Kaiser Heinrich II am 1. November 1007 neugeschaffe ne Bistum Bamberg abzutreten. Knapp drei Jahrhunderte später ist ein Ablaßbrief die Kapelle St. Johannis in Farrnbach übermit telt. Zwischen 1300 und 1330 konnte sich also das Ritterge schlecht der Farrnbacher so wohl am Oberen Sitz (Regelba cher Straße) als auch am Unte ren Sitz (Schloßweg) halten, ehe die Ritter von Külsheim sich durchsetzten. Die Martersäule an der Friedrich-Ebert-Straße in Fürth erin nert an die Sage vom tragischen Tod der Tochter Rapotos im Hochwasser an der Fürther St. Martinskapelle. In Burgfarrnbach bestanden 1303 zwei Halbhöfe, sieben Viertelhöfe und sieben Mann schaften. Im Jahre 1415 verkaufte Kon rad II und seine Gemahlin ihren ganzen Burgfarrnbacher Besitz an das Bistum Bamberg. Die Gemeinden Oberfarrnbach, Un terfarrnbach, Bernbach, Hilt mannsdorf. Ober- und Untertür berg und Atzenhof wurden von der Kirche St. Martin zu Fürth abgetrennt und der neuen Pfar
rei St. Johannis zugeteilt. Am 10. Juli 1449 wurde Burg farrnbach im ersten Markgra fenkrieg verwüstet. Danach folgt die Wiedererrichtung der zerstörten St Johanniskirche. Im Jahre 1528 wurde die erste Gemeindeordnung in Burgfarrn bach eingeführt, die Neufas sungen erfolgten 1592 und 1616. Im Jahre 1623 erhält Burgfarrnbach eine Posthalterei mit reitender und fahrender Post der kaiserlichen Reichs postanstalt im Fränkischen Rit terkreis (von 1806 bis 30. Juni 1808 Fürstliche Thurn und Ta xis-Lehenspostanstalt im Kö nigreich Bayern). Im Jahre 1734 erstellte Ing. Johann Ge org Kuchen die erste Vermes sungskarte von Burgfarrnbach. Der Ort besaß 1734 unter an deren neben Schloss, Mar schall, Brauerei, Mühle und Kir che rund ca. 90 Häuser und ca. 50 Scheunen Im Jahre 1747 erhielt die Gemeinde durch den Markgrafen von BrandenburgAnsbach die hohe Gerichtbarkeit. Im Jahre 1792 wurde Burgfarrnbach preußisch. Am 28. Mai 1806 ergriff das König reich Bayern das Fürstentum Ansbach in Besitz und damit war Burgfarrnburg bayerisch.
Das Schloß Die Patrizierfamilie Volckamer, ein Zweig der Nürnberger Linie, wurde von der Dompropstei Bamberg mit den Gütern des Oberen Sitz in Burgfarrnbach belehnt. Sie errichteten zu
nächst die Untere Kapelle, die nach der Zerstörung im Dreißig jährigen Krieg wieder aufgebaut und 1790 endgültig niederge rissen wurden. Außerdem er richteten sie 1478 die Obere Kapelle, die nach dem Dreißig jährigen Krieg ebenfalls eben falls erneut aufgebaut und 1897 abgerissen wurde. Die Dompropstei Bamberg hat dem Unteren Sitz der Patrizierfamilie Behaim, ein Zweig der Nürnber ger Linie, belehnt. 1468 erhielt Baumgärtner frei es Eigentum und 1478 folgte Merkel. Durch die Dompropstei Bamberg erhielten die Wolf von Wolfsthai den Oberen Sitz als Lehen. Den Unteren Sitz erwarb 1522 der Balthasar Wolf diesen von Preuninger, vorher waren die um 1503 die Ödheimer, 1514 Hüller, Schneider und Be haim. Balthasar Wolf errichtete am Unteren Sitz eine Wasser burg und trug 1537 den Mark grafen von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach zu Lehen ein. Im Jahre 1598 ließ Wolf Baltha sar, nach einem von ihm verüb ten Totschlag, das steinerne Sühnekreuz am Kieselbühl, Würzburger Straße, errichten. Zwischen 1605 und 1615 folg ten die Crailsheimer als Besit zer. Sie residierten aber nicht in Burgfarrnbach und bewirkten auch keine geschichtsträchti gen Entscheidungen oder Ver änderungen. Ab 1615 regierten die Freiherren von Kresser über Burgfarrnbach. Im Jahre 1632 wurde Burgfarrnbach zerstört. 1658 baute David IV von Kres ser das im Dreißigjährigen Krieg zerstörte Wasserschloss seines Vaters wieder neu auf, es wur de 1830 wegen Baufälligkeit abgerissen. Auch sie konnten die Zerstörung Burgfarrnbachs im Dreißigjährigen Kriegen nicht verhindern. Mit Beginn des 18. Jahrhun derts waren die Grafen von Pückler Limpurg in Burgfarrn bach ansässig. Sie erbauten im Jahre 1734 den Marstall. Am 20. September 1743 nahmen Friedrich II, der Große, König von Preußen, und sein Bruder August Wilhelm in Burgfarrn-