Löwen-Apotheke: Unterschied zwischen den Versionen

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Textersetzung - „Königstraße 36; Königstraße 38“ durch „Königstraße 36, 38“
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Die '''Löwen-Apotheke''' war die älteste Apotheke in Fürth und befand sich über 250 Jahre lang in der späteren [[Königstraße 36; Königstraße 38|Königstraße 38]]. Im Rahmen der [[Gänsbergsanierung]] wurde das Gebäude bis auf die Fassade zur [[Königstraße]] vollständig abgerissen und nur zum Teil wieder aufgebaut.
Die '''Löwen-Apotheke''' war die älteste Apotheke in Fürth und befand sich über 250 Jahre lang in der späteren [[Königstraße 36, 38|Königstraße 38]]. Im Rahmen der [[Gänsbergsanierung]] wurde das Gebäude bis auf die Fassade zur [[Königstraße]] vollständig abgerissen und nur zum Teil wieder aufgebaut.


==Geschichte der Löwen-Apotheke==
==Geschichte der Löwen-Apotheke==
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===Die christliche Löwenapotheke===
===Die christliche Löwenapotheke===
Die Apotheke Löbs/Löws existierte nach Wolf Löbs/Löws Übersiedlung nach Prag offensichtlich nicht mehr lange. Zwischen 1720 und 1728/29 erfolgt die „Wiederöffnung“ (bzw Neueröffnung) der Löwen-Apotheke – jetzt in der [[Königstraße 36; Königstraße 38|Königstraße 38]]. Die christliche Löwen-Apotheke war somit, abgesehen von der 1714 gegründeten [[Mohren-Apotheke]],<ref>Angabe nach Adolf Schwammberger: [[Fürth von A bis Z (Buch)|Fürth von A bis Z]], 1968, S. 26; allerdings ohne jeglichen Nachweis. Es handelt sich vermutlich dabei um die ''Neue Apotheke''.</ref> eine der ältesten Apotheken der Stadt Fürth, die im Jahre 1814 noch ganze fünf Apotheken in ihren Mauern beherbergte. Ob allerdings schon zu Beginn der Name „Löwen-Apotheke“ bestand, oder erst im Laufe der Zeit von einer der Fleischauer-Generationen verwendet wurde, ist nicht gesichert. Zumindest wurde auf den guten Ruf der ehemaligen Apotheke Löws rekurriert.
Die Apotheke Löbs/Löws existierte nach Wolf Löbs/Löws Übersiedlung nach Prag offensichtlich nicht mehr lange. Zwischen 1720 und 1728/29 erfolgt die „Wiederöffnung“ (bzw Neueröffnung) der Löwen-Apotheke – jetzt in der [[Königstraße 36, 38|Königstraße 38]]. Die christliche Löwen-Apotheke war somit, abgesehen von der 1714 gegründeten [[Mohren-Apotheke]].<ref>Angabe nach Adolf Schwammberger: [[Fürth von A bis Z (Buch)|Fürth von A bis Z]], 1968, S. 26; allerdings ohne jeglichen Nachweis. Es handelt sich vermutlich dabei um die ''Neue Apotheke''.</ref> eine der ältesten Apotheken der Stadt Fürth, die im Jahre 1814 noch ganze fünf Apotheken in ihren Mauern beherbergte. Ob allerdings schon zu Beginn der Name „Löwen-Apotheke“ bestand, oder erst im Laufe der Zeit von einer der Fleischauer-Generationen verwendet wurde, ist nicht gesichert. Zumindest wurde auf den guten Ruf der ehemaligen Apotheke Löws rekurriert.


Nach 1690 war das Haus [[Königstraße 36; Königstraße 38|Königstraße 38]] erstmals mit Löw Salomon (1713), einem Sohn des reichen Parnoß Salomon Schneior, in jüdischem Besitz.<ref>Gottlieb Wunschel: Die Fürther Häuserchronik, 1940, zu Königstraße 38. Er war auch Schwiegersohn des Gabriel Fränkel und Mitunterzeichner der Stiftungsurkunde für die [[Gabrielschul]]. Der Grabstein seines Vaters wird durch einen Lebensbaum mit Löwen geziert (vgl. dazu [[Gisela Naomi Blume]]: Der alte jüdische Friedhof in Fürth, 1607 - 2007; 2007, Seite 98). Eventuell ist der Löwe damit auch als Familiensymbol beim Besitzerwerb der Königstraße 38 an das Haus gekommen.</ref> Er ließ vermutlich die [[Mikwe]] bald nach dem Hauserwerb einrichten.<ref>Gisela Naomi Blume: Mikwen in Fürth - Die Kellerquellenbäder der Israelitinnen, 1. Teil, in: [[Fürther Geschichtsblätter]], 2/ 2011, S. 45 f. Im Rahmen der später dort stattfindenden Sanierungsarbeiten fanden die Architekten im Keller des Gebäudes eine Mikwe, die noch bis zuletzt mit Grundwasser befüllt war (siehe [[Fürther Nachrichten]], ca. 1975</ref> Dieser Fund in Kombination mit einer Namensgleichheit von „Löw“ mag dafür ursächlich sein, dass hie und da die alte Judenapotheke von Löw an dieser Stelle der Königstraße vermutet wurde. [[1717]] gehörte das Haus Mendel Bendit,<ref>siehe [[Grund-Riß des Fleckens Fürth|Vetterplan]] unter der Nummer „159 dompröpstische Neue Häuser“</ref> daraufhin dem „Schuzverwanthe Judt Seeligmann Benedict“ <ref>Gottlieb Wunschel: Die Fürther Häuserchronik, 1940, zu Königstraße 38</ref>.  
Nach 1690 war das Haus [[Königstraße 36, 38|Königstraße 38]] erstmals mit Löw Salomon (1713), einem Sohn des reichen Parnoß Salomon Schneior, in jüdischem Besitz.<ref>Gottlieb Wunschel: Die Fürther Häuserchronik, 1940, zu Königstraße 38. Er war auch Schwiegersohn des Gabriel Fränkel und Mitunterzeichner der Stiftungsurkunde für die [[Gabrielschul]]. Der Grabstein seines Vaters wird durch einen Lebensbaum mit Löwen geziert (vgl. dazu [[Gisela Naomi Blume]]: Der alte jüdische Friedhof in Fürth, 1607 - 2007; 2007, Seite 98). Eventuell ist der Löwe damit auch als Familiensymbol beim Besitzerwerb der Königstraße 38 an das Haus gekommen.</ref> Er ließ vermutlich die [[Mikwe]] bald nach dem Hauserwerb einrichten.<ref>Gisela Naomi Blume: Mikwen in Fürth - Die Kellerquellenbäder der Israelitinnen, 1. Teil, in: [[Fürther Geschichtsblätter]], 2/ 2011, S. 45 f. Im Rahmen der später dort stattfindenden Sanierungsarbeiten fanden die Architekten im Keller des Gebäudes eine Mikwe, die noch bis zuletzt mit Grundwasser befüllt war (siehe [[Fürther Nachrichten]], ca. 1975</ref> Dieser Fund in Kombination mit einer Namensgleichheit von „Löw“ mag dafür ursächlich sein, dass hie und da die alte Judenapotheke von Löw an dieser Stelle der Königstraße vermutet wurde. [[1717]] gehörte das Haus Mendel Bendit.<ref>siehe [[Grund-Riß des Fleckens Fürth|Vetterplan]] unter der Nummer „159 dompröpstische Neue Häuser“</ref> daraufhin dem „Schuzverwanthe Judt Seeligmann Benedict“ <ref>Gottlieb Wunschel: Die Fürther Häuserchronik, 1940, zu Königstraße 38</ref>.  
Von diesem scheint [[Johann Hofmann (Apotheker)|Johann Hofmann]] das Haus erworben und seine Apotheke dort eingerichtet zu haben<ref>Gottlieb Wunschel: Die Fürther Häuserchronik „Alt-Fürth“, 1940, zu Königstraße 38. In der ehemaligen Apotheke gab es eine Holzwandeinrichtung zum Aufbewahren der Arzneien. Über der Mitte einer Türe befanden sich die zwei Jahreszahlen "1720" und "1894". Erstere könnte auf die Errichtung der Apotheke, bzw. des Hauses hindeuten.</ref> und damit an die Erinnerung an eine gut beleumundete Einrichtung anzuknüpfen. Eine Erlaubnis für das Ausüben des Apothekerhandwerks scheint ab [[1728]]<ref>Gottlieb Wunschel: Die Fürther Häuserchronik „Alt-Fürth“, 1940, zu Königstraße 38</ref> bzw. [[1729]]<ref>vgl. dazu die Aufstellung der Urkundenrückseite [[Johann Christoff Fleischhauer]], bzw. [[Nicolaus Christoph Fleischauer]].</ref> erfolgt zu sein.  
Von diesem scheint [[Johann Hofmann (Apotheker)|Johann Hofmann]] das Haus erworben und seine Apotheke dort eingerichtet zu haben<ref>Gottlieb Wunschel: Die Fürther Häuserchronik „Alt-Fürth“, 1940, zu Königstraße 38. In der ehemaligen Apotheke gab es eine Holzwandeinrichtung zum Aufbewahren der Arzneien. Über der Mitte einer Türe befanden sich die zwei Jahreszahlen "1720" und "1894". Erstere könnte auf die Errichtung der Apotheke, bzw. des Hauses hindeuten.</ref> und damit an die Erinnerung an eine gut beleumundete Einrichtung anzuknüpfen. Eine Erlaubnis für das Ausüben des Apothekerhandwerks scheint ab [[1728]]<ref>Gottlieb Wunschel: Die Fürther Häuserchronik „Alt-Fürth“, 1940, zu Königstraße 38</ref> bzw. [[1729]]<ref>vgl. dazu die Aufstellung der Urkundenrückseite [[Johann Christoff Fleischhauer]], bzw. [[Nicolaus Christoph Fleischauer]].</ref> erfolgt zu sein.  


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* bis 1904: [[Friedrich Fleischauer|Johann Konrad Friedrich Fleischauer]], Apotheker in Fürth (1841 - 1918)<ref>Nürnberg-Fürther Industrie-Almanach, Nürnberg, 1870, S. 213 - [http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb10483690-6 online-Digitalsiat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref><ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 5/734, Bescheid vom 7. Mai 1904</ref>  
* bis 1904: [[Friedrich Fleischauer|Johann Konrad Friedrich Fleischauer]], Apotheker in Fürth (1841 - 1918)<ref>Nürnberg-Fürther Industrie-Almanach, Nürnberg, 1870, S. 213 - [http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb10483690-6 online-Digitalsiat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref><ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 5/734, Bescheid vom 7. Mai 1904</ref>  
* bis 1941: [[Friedrich Jakob August Fleischauer]], Apotheker in Fürth (1869 – 1948)  
* bis 1941: [[Friedrich Jakob August Fleischauer]], Apotheker in Fürth (1869 – 1948)  
* 1941: übernahm Kurt Schauwecker die Löwen-Apotheke von der Familie Fleischauer<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 5/735, Löwenapotheke, Genehmigung vom 19. Juni 1941 des Verkaufsvertrags durch den Regierungspräsidenten und Betriebsbewilligung vom 16. Januar 1942 durch das Staatsministerium des Innern</ref>, welche die historische Apotheke über fünf Generationen im Besitz hatte. Das endgültige Aus kam am [[15. Juli]] [[1974]]. Es folgte ein Leerstand für weitere vier Jahre.<ref>fn: Alte Apotheke schließt. In: Fürther Nachrichten vom 13. Juli 1974</ref>
* 1941: übernahm Kurt Schauwecker die Löwen-Apotheke von der Familie Fleischauer<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 5/735, Löwenapotheke, Genehmigung vom 19. Juni 1941 des Verkaufsvertrags durch den Regierungspräsidenten und Betriebsbewilligung vom 16. Januar 1942 durch das Staatsministerium des Innern</ref>, welche die historische Apotheke über fünf Generationen im Besitz hatte. Das endgültige Aus kam am [[15. Juli]] [[1974]]. Es folgte ein Leerstand für weitere vier Jahre.<ref name="FN-1974">fn: Alte Apotheke schließt. Fürther Nachrichten vom 13./14. Juli 1974</ref>


Im Rahmen der [[Flächensanierung|Altstadtsanierung]] und der Abwanderung der Bewohner aus dem Altstadtgebiet wurde der Apotheke endgültig die Existenzgrundlage entzogen. Die [[Fürther Nachrichten]] berichten am [[13. Juli]] [[1974]], dass "''mit schwerem Herzen die derzeitige Inhaberin Else Schauwecker dicht machen muss. Die Pächterfrage sei kritisch geworden. Niemand hat mehr Interesse, die Apotheke zu pachten. Der derzeitige Pächter Jörg-Dieter Sarawara, der seit drei Jahren sein Apothekenglück versuchte, hat den Vertrag aus Rentabilitätsgründen nicht mehr verlängert. Er wandert in die Fränkische Schweiz ab.''"<ref>fn: Alte Apotheke schließt. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 13./14. Juli 1974</ref>  
Im Rahmen der [[Flächensanierung|Altstadtsanierung]] und der Abwanderung der Bewohner aus dem Altstadtgebiet wurde der Apotheke endgültig die Existenzgrundlage entzogen. Die [[Fürther Nachrichten]] berichten am [[13. Juli]] [[1974]], dass "''mit schwerem Herzen die derzeitige Inhaberin Else Schauwecker dicht machen muss. Die Pächterfrage sei kritisch geworden. Niemand hat mehr Interesse, die Apotheke zu pachten. Der derzeitige Pächter Jörg-Dieter Sarawara, der seit drei Jahren sein Apothekenglück versuchte, hat den Vertrag aus Rentabilitätsgründen nicht mehr verlängert. Er wandert in die Fränkische Schweiz ab.''"<ref name="FN-1974"/>
   
   
Das alles geschah vor dem Hintergrund eines "''langsamen Ausblutens der Altstadt''", so die Fürther Nachrichten. Aus dem ehemaligen Wohngebiet [[Gänsberg]], für das die Löwen-Apotheke früher "''erstes Haus am Platze war''", sind durch die [[Flächensanierung]] ca. 6.000 Menschen abgewandert, ganz zu schweigen von den niedergelassenen Ärzten, die dort ebenfalls ihre Praxen geschlossen hatten. Obwohl die damalige Inhaberin Else Schauwecker es gern gesehen hätte, dass es weiterhin eine Löwen-Apotheke gibt, fiel das Haus nunmehr der Sanierungsplanung in den "Rachen": das Anwesen wurde an das Bauunternehmen bzw. die Sanierungsfirma "Neue Heimat Bayern" [[1974]] verkauft.<ref>fn: Alte Apotheke schließt. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 13. Juli 1974</ref> Von dem alten Gebäude blieb lediglich die Fassade übrig, die zur Verbreiterung der unteren Königstraße um ca. zwei Meter zurückversetzt wurde. Der restliche Baukörper wurde [[1978]] vollends abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.
Das alles geschah vor dem Hintergrund eines "''langsamen Ausblutens der Altstadt''", so die Fürther Nachrichten. Aus dem ehemaligen Wohngebiet [[Gänsberg]], für das die Löwen-Apotheke früher "''erstes Haus am Platze war''", sind durch die [[Flächensanierung]] ca. 6.000 Menschen abgewandert, ganz zu schweigen von den niedergelassenen Ärzten, die dort ebenfalls ihre Praxen geschlossen hatten. Obwohl die damalige Inhaberin Else Schauwecker es gern gesehen hätte, dass es weiterhin eine Löwen-Apotheke gibt, fiel das Haus nunmehr der Sanierungsplanung in den "Rachen": das Anwesen wurde an das Bauunternehmen bzw. die Sanierungsfirma "Neue Heimat Bayern" [[1974]] verkauft.<ref name="FN-1974"/> Von dem alten Gebäude blieb lediglich die Fassade übrig, die zur Verbreiterung der unteren Königstraße um ca. zwei Meter zurückversetzt wurde. Der restliche Baukörper wurde [[1978]] vollends abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.


=== Frühere Adressen===
=== Frühere Adressen===
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[[Datei:Möbel-Auktion, Nagel Stuttgart, 23 c.jpg|250px|right|Biedermeiermobiliar aus Löwenapotheke]]
[[Datei:Möbel-Auktion, Nagel Stuttgart, 23 c.jpg|250px|right|Biedermeiermobiliar aus Löwenapotheke]]
[[Datei:Möbel-Auktion, Nagel Stuttgart, 23. Septmeber 2011 b.jpg|250px|right|Biedermeiermobiliar aus Löwenapotheke]]
[[Datei:Möbel-Auktion, Nagel Stuttgart, 23. Septmeber 2011 b.jpg|250px|right|Biedermeiermobiliar aus Löwenapotheke]]
Im Jahr [[2011]] tauchte im [https://nagelauktionen.de/index.php| Auktionshaus Nagel] in Stuttgart Biedermeier-Mobilar aus der ehemaligen Löwenapotheke, bzw. der Familie Fleischauer, auf. Die Möbel stammen von [[Friedrich Jakob Fleischauer]] und dürften mutmaßlich ein Geschenk  seiner Eltern anlässlich der Hochzeit mit Sofie, Elisabeth, Maria, Betty, geb. Meier im Jahr [[1840]] gewesen sein. Bei dem Mobiliar handelte es sich um einen verspiegelten Vitrinenschrank von [[1839]], signiert von [[Johann Hieronymus Haas]] und 13 weiteren Möbelstücken (Sekretär, Eckschrank, Tisch, sechs Ochsenkopf-Stühle, Kommode, Halbschränkchen, etc.). Das Ensemble stand bis Anfang [[2011]] im [https://www.rothenburgmuseum.de/| Reichsstadtmuseum Rothenburg] und wurde im Rahmen der Auktion bei Nagel am 5./6. Oktober 2011 für Taxen zwischen 100 € und 8000 € versteigert.
Im Jahr [[2011]] tauchte im [https://nagelauktionen.de/index.php| Auktionshaus Nagel] in Stuttgart Biedermeier-Mobilar aus der ehemaligen Löwenapotheke, bzw. der Familie Fleischauer, auf. Die Möbel stammen von [[Friedrich Jakob Fleischauer]] und dürften mutmaßlich ein Geschenk  seiner Eltern anlässlich der Hochzeit mit Sofie, Elisabeth, Maria, Betty, geb. Meier im Jahr [[1840]] gewesen sein. Bei dem Mobiliar handelte es sich um einen verspiegelten Vitrinenschrank von [[1839]], signiert von [[Johann Hieronymus Haas]] und 13 weitere Möbelstücke (Sekretär, Eckschrank, Tisch, sechs Ochsenkopf-Stühle, Kommode, Halbschränkchen, etc.). Das Ensemble stand bis Anfang [[2011]] im [https://www.rothenburgmuseum.de/| Reichsstadtmuseum Rothenburg] und wurde im Rahmen der Auktion bei Nagel am 5./6. Oktober 2011 für Taxen zwischen 100 € und 8000 € versteigert.


Die Signatur bei dem verspiegelten Vitrinenschrank stammt von [[Johann Hieronymus Haas]]. Der Stil dieser Schreinerarbeiten lässt sich im [[wikipedia:Biedermeier#Architektur und Möbel|Spätbiedermeier]] einreihen. Vielleicht hat sich Johann Hieronymus Haas Anregungen aus dem Vorlagenwerk von [[wikipedia:Carl Alexander Heideloff|Carl A. Heideloff]] geholt, einem der wichtigsten Architekten des frühen Historismus in Süddeutschland mit dem sein Bruder [[Johann Paul Haas|Johann Paul]] häufig zusammenarbeitete. Die neugotischen Formen, die Haas zum Beispiel in die bogenförmig ausgeschnittene Tischzarge (siehe Abbildung) einfließen ließ, hat er womöglich dort gesehen.
Die Signatur bei dem verspiegelten Vitrinenschrank stammt von [[Johann Hieronymus Haas]]. Der Stil dieser Schreinerarbeiten lässt sich im [[wikipedia:Biedermeier#Architektur und Möbel|Spätbiedermeier]] einreihen. Vielleicht hat sich Johann Hieronymus Haas Anregungen aus dem Vorlagenwerk von [[wikipedia:Carl Alexander Heideloff|Carl A. Heideloff]] geholt, einem der wichtigsten Architekten des frühen Historismus in Süddeutschland mit dem sein Bruder [[Johann Paul Haas|Johann Paul]] häufig zusammenarbeitete. Die neugotischen Formen, die Haas zum Beispiel in die bogenförmig ausgeschnittene Tischzarge (siehe Abbildung) einfließen ließ, hat er womöglich dort gesehen.
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Haas kannte die neuen Strömungen sehr wohl, denn er behielt die bekannten Möbeltypen bei. Er ergänzte sie aber, wie es Mode war, durch Schmuckformen, die die Proportionen sprengten und die einheitliche Flächenwirkung, auf die die Möbel bislang vornehmlich abzielten, so gut wie ganz aufhoben.
Haas kannte die neuen Strömungen sehr wohl, denn er behielt die bekannten Möbeltypen bei. Er ergänzte sie aber, wie es Mode war, durch Schmuckformen, die die Proportionen sprengten und die einheitliche Flächenwirkung, auf die die Möbel bislang vornehmlich abzielten, so gut wie ganz aufhoben.


In dem Nachlass befanden sich noch weitere Schriftstücke und Urkunden - gewissermaßen ein "Fleischauer-Konvolut". Darunter war auch eine Nachlassregelung und ein Inventarium der Witwe des [[Nicolaus Christoph Fleischauer]] ''welches die verwittibte Gerichtsschopfin SOPHIA CHARLOTTA FLEISCHAUERIN dahier über das, mit ihrem seelig verlebten Ehegatten, dem gewesenen Bambergisch-Dompropsteilichen Herrn Gerichtsschöpfen und Apothecker NICOLAUS CHRISTOPH FLEISCHAUER hieselbst, gemeinschaftlich belesene Vermögen bey ihrer vorhabenden anderweiten Verehelichung von Bambergisch Dompropsten und Obervormundschaftlichen Amtes wegen hat errichten lassen. So geschehen Fürth Juli 1791.'' <ref>siehe "Nachlass Löwen-Apotheke in Fürth" in Sammlung B zu "Löwenapotheke, Königstraße 38"</ref>.
In dem Nachlass befanden sich noch weitere Schriftstücke und Urkunden - gewissermaßen ein "Fleischauer-Konvolut". Darunter war auch eine Nachlassregelung und ein Inventarium der Witwe des [[Nicolaus Christoph Fleischauer]], ''welches die verwittibte Gerichtsschopfin SOPHIA CHARLOTTA FLEISCHAUERIN dahier über das, mit ihrem seelig verlebten Ehegatten, dem gewesenen Bambergisch-Dompropsteilichen Herrn Gerichtsschöpfen und Apothecker NICOLAUS CHRISTOPH FLEISCHAUER hieselbst, gemeinschaftlich belesene Vermögen bey ihrer vorhabenden anderweiten Verehelichung von Bambergisch Dompropsten und Obervormundschaftlichen Amtes wegen hat errichten lassen. So geschehen Fürth Juli 1791.''<ref>siehe "Nachlass Löwen-Apotheke in Fürth" in Sammlung B zu "Löwenapotheke, Königstraße 38"</ref>


==Siehe auch==
==Siehe auch==
* [[Dreiherrschaft]]
* [[Dreiherrschaft]]
* [[Grund-Riß des Fleckens Fürth|Vetterplan]] ''(von 1717)''
* [[Grund-Riß des Fleckens Fürth|Vetterplan]] ''(von 1717)''
* [[Königstraße 36; Königstraße 38]]
* [[Königstraße 36, 38]]
* [[Fleischauer]]
* [[Fleischauer]]
* [[Fürther Jubiläumsmeile]] - Tafel Nr. 4
* [[Fürther Jubiläumsmeile]] - Tafel Nr. 4
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[[Kategorie:Unternehmen (ehemals)]]
[[Kategorie:Unternehmen (ehemals)]]
[[Kategorie:Sehenswürdigkeiten]]
[[Kategorie:Sehenswürdigkeiten]]
[[Kategorie:Fiorda]]
[[Kategorie:Fiorda]]Apotheken
[[Kategorie:Apotheken]]