Fairtrade in Fürth: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Evangelische/Katholische Jugendarbeit ===
=== Evangelische/Katholische Jugendarbeit ===
Fairer Handel beginnt in Fürth – abgesehen von entwicklungspolitischen Vorläuferaktionen (z. B. Sternsinger, Missionsprojekt "Ayopaya"<ref>[https://ayopaya.de/die-anfaenge-des-missionskreis-ayopaya/]</ref>) in den späten 50er und 60er Jahren – so richtig erst ab den 70er Jahren mit Aktivitäten von evangelischer und katholischer Jugendarbeit aufzublühen. Dabei handelte es sich auf katholischer Seite um kleine Verkaufsstände mit fair gehandelten Produkten (Kaffee, Schmuckgegenstände) bei Pfarrfesten und Gottesdiensten. Aus evangelischer Sicht war damals vor allem die „Agape-Bude“ am bekanntesten – ab 1974 auf der Michaelis-Kirchweih als fester Stand von Jugendlichen organisiert.
Fairer Handel beginnt in Fürth – abgesehen von entwicklungspolitischen Vorläuferaktionen (z. B. Sternsinger, Missionsprojekt "Ayopaya"<ref>[https://ayopaya.de/die-anfaenge-des-missionskreis-ayopaya/]</ref>) in den späten 50er und 60er Jahren – so richtig erst ab den 70er Jahren mit Aktivitäten von evangelischer und katholischer Jugendarbeit aufzublühen. Dabei handelte es sich auf katholischer Seite um kleine Verkaufsstände mit fair gehandelten Produkten (Kaffee, Schmuckgegenstände) bei Pfarrfesten und Gottesdiensten. Aus evangelischer Sicht war damals vor allem die „Agape-Bude“ am bekanntesten – ab 1974 auf der Michaelis-Kirchweih als fester Stand von Jugendlichen organisiert. Anschließend waren die 80er Jahre geprägt von immer häufiger vorkommenden Verkaufsaktionen von evangelischen und katholischen Jugendlichen und der Entstehung von projektbezogenen Welt-Gruppen.


=== Gründung des Weltladens ===
=== Gründung des Weltladens ===
Am 8. Dezember 1981 wurde der erste Weltladen<ref>[https://www.weltladen-fuerth.de/]</ref> in Fürth eröffnet. Die 80er Jahre waren geprägt von immer häufiger vorkommenden Verkaufsaktionen von evangelischen und katholischen Jugendlichen und der Entstehung von projektbezogenen Welt-Gruppen.
{{Chronik|8. Dezember 1981|Am [[8. Dezember]] [[1981]] wurde der erste [[https://www.fuerthwiki.de/wiki/index.php/Eine-Welt-Laden_F%C3%BCrth_e._V. Weltladen]] in Fürth eröffnet.|nodate}} Seither gehört das Geschäft zu den einflussreichsten Fürther Institutionen, die fairen Handel in der Stadt Fürth vorangetrieben haben (ab 1995 mit einem eigenständigem Trägerverein). Abgesehen vom Verkauf von Produkten aus fairem Handel fungiert der Weltladen als regionale Fachstelle für entwicklungspolitische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit in Fürth. Im Laden arbeiten derzeit rund 40 Ehrenamtliche. Außerdem sind im Geschäftsbetrieb und im Bildungsteam insgesamt zehn Personen beruflich
tätig. Der Weltladen Fürth ist aktuell anerkannte Einsatzstelle für das Freiwillige Soziale Jahr und den Bundesfreiwilligendienst.


=== Engagement der Stadtverwaltung<ref>mehr Informationen hierzu gibt es auf Fürths Fairtrade-Town Website [https://www.fairtrade-towns.de/fairtrade-towns/stadt/stadtfuerth]</ref> (nach der Jahrtausendwende) – in aktiver Kooperation mit Weltladen ===
=== Engagement der Stadtverwaltung<ref>mehr Informationen hierzu gibt es auf Fürths Fairtrade-Town Website [https://www.fairtrade-towns.de/fairtrade-towns/stadt/stadtfuerth]</ref> (nach der Jahrtausendwende) – in aktiver Kooperation mit Weltladen ===
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=== Fürth als Fairtrade Town ===
=== Fürth als Fairtrade Town ===
Den offiziellen Titel als [https://www.fairtrade-towns.de/fairtrade-towns/stadt/stadtfuerth Fairtrade-Stadt] trägt Fürth seit dem 11. Februar 2016. Im Frühling 2017 eröffnet in der historischen Altstadt das "Welthaus", das Weltladen, Farcap und Eine-Welt-Station an einem zentralen Ort vereint. Im Bildungs- und Pädagogikbereich werden das Helene-Lange-Gymnasium (2018) und das Hardenberg-Gymnasium (2022) zu Fairtrade-Schulen, und 2019 erhält die städtische Kita "Villa Kunterbunt" den Status als Eine-Welt-Kita. Im Herbst 2021 wird die vhs Fürth als erste faire Volkshochschule Deutschlands<ref>[https://www.fuerth.de/Home/wirtschaft/tabid-1132/erste-faire-volkshochschule-deutschlands.aspx]</ref> ausgezeichnet.
{{Chronik|11. Februar 2016|[[Datei:Tom-Schrade Engagement-Global.JPG|mini|right|Institutionen aus Fürth, die Fairen Handel unterstützen]] Den offiziellen Titel als [https://www.fairtrade-towns.de/fairtrade-towns/stadt/stadtfuerth Fairtrade-Stadt] trägt Fürth seit dem [[11. Februar]] [[2016]].|nodate}} Im Frühling 2017 eröffnet in der historischen Altstadt das "Welthaus", das Weltladen, Farcap und Eine-Welt-Station an einem zentralen Ort vereint. Im Bildungs- und Pädagogikbereich werden das Helene-Lange-Gymnasium (2018) und das Hardenberg-Gymnasium (2022) zu Fairtrade-Schulen, und 2019 erhält die städtische Kita "Villa Kunterbunt" den Status als Eine-Welt-Kita. Im Herbst 2021 wird die vhs Fürth als erste faire Volkshochschule Deutschlands<ref>[https://www.fuerth.de/Home/wirtschaft/tabid-1132/erste-faire-volkshochschule-deutschlands.aspx]</ref> ausgezeichnet.


=== Hauptstadt des Fairen Handels ===
=== Hauptstadt des Fairen Handels ===
In den Jahren 2021 bis 2023 führte die Stadt Fürth den Titel "Hauptstadt des Fairen Handels"<ref>[https://skew.engagement-global.de/fuerth-1-platz-im-wettbewerb-hauptstadt-des-fairen-handels-2021.html]</ref>. Ausschlaggebend für den ersten Platz war laut Jury ein breit gefächertes Engagement für den fairen Handel und die faire Beschaffung.<ref>[https://www.bmz.de/de/aktuelles/archiv-aktuelle-meldungen/fuerth-ist-hauptstadt-des-fairen-handels-2021-93274]</ref> Insgesamt 117 weitere Kommunen und Städte nahmen am Wettbewerb teil. Die Preisverleihung fand am 23. September 2021 bei der zu jenem Zeitpunkt bisherigen Titelträgerin Neumarkt in der Oberpfalz statt.
In den Jahren 2021 bis 2023 führte die Stadt Fürth den Titel "Hauptstadt des Fairen Handels"<ref>[https://skew.engagement-global.de/fuerth-1-platz-im-wettbewerb-hauptstadt-des-fairen-handels-2021.html]</ref>. Ausschlaggebend für den ersten Platz war laut Jury ein breit gefächertes Engagement für den fairen Handel und die faire Beschaffung.<ref>[https://www.bmz.de/de/aktuelles/archiv-aktuelle-meldungen/fuerth-ist-hauptstadt-des-fairen-handels-2021-93274]</ref> Insgesamt 117 weitere Kommunen und Städte nahmen am Wettbewerb teil. Die Preisverleihung fand am 23. September 2021 bei der zu jenem Zeitpunkt bisherigen Titelträgerin Neumarkt in der Oberpfalz statt.


=== Wandel – Fürth im Herzen des Fairen Handels (Sonderausstellung im Stadtmuseum Fürth, 05.10. – 17.12.2023) ===
=== Wandel – Fürth im Herzen des Fairen Handels (Sonderausstellung im Stadtmuseum Fürth) ===
Finanziert mithilfe des Preisgeldes für den Titel "Hauptstadt des Fairen Handels" bot die interaktiv konzipierte Ausstellung inkl. pädagogischem Programm einen Einblick in die reiche Geschichte des Fairen Handels in Fürth. In der Sonderausstellung wurde anschaulich und spielerisch gezeigt, welche Bedeutung ethisches und nachhaltiges Handeln und Wirtschaften für die Kommune hat und was Fairen Handel ausmacht.
Finanziert mithilfe des Preisgeldes für den Titel "Hauptstadt des Fairen Handels" bot die interaktiv konzipierte Ausstellung inkl. pädagogischem Programm einen Einblick in die reiche Geschichte des Fairen Handels in Fürth. In der Sonderausstellung vom 5. Oktober bis 17. Dezember 2023 wurde anschaulich und spielerisch gezeigt, welche Bedeutung ethisches und nachhaltiges Handeln und Wirtschaften für die Kommune hat und was Fairen Handel ausmacht.


== Mehr Informationen ==
== Mehr Informationen ==
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=== [https://www.frauenindereinenwelt.de/ Frauen in der Einen Welt e. V.] (Museum Frauenkultur Regional-International) ===
=== [https://www.frauenindereinenwelt.de/ Frauen in der Einen Welt e. V.] (Museum Frauenkultur Regional-International) ===
"Frauen in der Einen Welt - Zentrum für interkulturelle Frauenalltagsforschung und internationalen Austausch e.V."<ref>Stärkung von Frauen ist Bestandteil von Fairem Handel, siehe z. B. hier [https://www.fairtrade-deutschland.de/aktiv-werden/aktuelle-aktionen/frauen-staerken-gender-special-2019/fairtrade-staerkt-frauen]</ref> ist ein Nürnberger Verein, der 1989 von Frauen mit verschiedenen Muttersprachen gegründet wurde. Der Name des Vereins, der sich für die Stärkung von Frauen in der Gesellschaft engagiert, bekundet die Solidarität der Frauen in der Einen Welt, die Notwendigkeit der Auseinandersetzung, der Kooperation und des Zusammenschlusses.
"Frauen in der Einen Welt - Zentrum für interkulturelle Frauenalltagsforschung und internationalen Austausch e. V."<ref>Stärkung von Frauen ist Bestandteil von Fairem Handel, siehe z. B. hier [https://www.fairtrade-deutschland.de/aktiv-werden/aktuelle-aktionen/frauen-staerken-gender-special-2019/fairtrade-staerkt-frauen]</ref> ist ein Nürnberger Verein, der 1989 von Frauen mit verschiedenen Muttersprachen gegründet wurde. Der Name des Vereins, der sich für die Stärkung von Frauen in der Gesellschaft engagiert, bekundet die Solidarität der Frauen in der Einen Welt, die Notwendigkeit der Auseinandersetzung, der Kooperation und des Zusammenschlusses.
Der Frauenverein entwickelt Projekte, die - basierend auf Alltagserfahrungen von Frauen - zur interkulturellen Verständigung beitragen sollen. Ausstellungen, Bücher und Kataloge sind Teil davon. Der Verein pflegt zahlreiche Kooperationen mit Frauenforschungseinrichtungen/Frauenrechtsorganisationen (z. B. UN Women, Terre des Femmes, Frauenbeauftragte der Stadt Fürth etc.), Künstlerinnen, Schriftstellerinnen sowie Frauenmuseen (Vernetzung von Frauen aus unterschiedlichen kulturellen Lebensphasen) Seit 2006 (vorher zwischen 2003-2006 als „Mobiles Museum“) hat der Verein in Kooperation mit der Stadt Fürth ein eigenes Museum, das „Museum Frauenkultur Regional – International“ (im barocken Marstall des Schlosses Burgfarrnbach). Ziel des Museums ist, Frauenalltag in verschiedenen Kulturen in Form von diversen Lebensgeschichten vergleichend darzustellen, um dem weiblichen Geschlecht eine vorurteilsfreie Stimme zu geben.
Der Frauenverein entwickelt Projekte, die - basierend auf Alltagserfahrungen von Frauen - zur interkulturellen Verständigung beitragen sollen. Ausstellungen, Bücher und Kataloge sind Teil davon. Der Verein pflegt zahlreiche Kooperationen mit Frauenforschungseinrichtungen/Frauenrechtsorganisationen (z. B. UN Women, Terre des Femmes, Frauenbeauftragte der Stadt Fürth etc.), Künstlerinnen, Schriftstellerinnen sowie Frauenmuseen (Vernetzung von Frauen aus unterschiedlichen kulturellen Lebensphasen) Seit 2006 (vorher zwischen 2003-2006 als „Mobiles Museum“) hat der Verein in Kooperation mit der Stadt Fürth ein eigenes Museum, das „Museum Frauenkultur Regional – International“ (bis 2024 im barocken Marstall des Schlosses Burgfarrnbach). Seit Juli 2025 hat das Museum einen neuen Standort in der Fürther Innenstadt (Hirschenstraße 16) - offizielle Eröffnung am 13. September 2025.
Ziel des Museums ist, Frauenalltag in verschiedenen Kulturen in Form von diversen Lebensgeschichten vergleichend darzustellen, um dem weiblichen Geschlecht eine vorurteilsfreie Stimme zu geben. Am neuen Standort plant das Museum zusätzlich zu Ausstellungen auch Forschungen zur Geschichte engagierter Frauen in der Hirschenstraße.


== Regionale/bundesweite Mitgliedschaften und Initiativen der Stadt Fürth in den Bereichen Fairer Handel/Globale Verantwortung ==
== Regionale/bundesweite Mitgliedschaften und Initiativen der Stadt Fürth in den Bereichen Fairer Handel/Globale Verantwortung ==
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im Welthaus (Weltladen/Farcap): Lebens- und Genussmittel, Kunsthandwerk, IT-Produkte, Kleidung etc.
im Welthaus (Weltladen/Farcap): Lebens- und Genussmittel, Kunsthandwerk, IT-Produkte, Kleidung etc.


in Lebensmittelgeschäften (Discounter, Supermärkte, Biomärkte) und Drogerien: Mainstream-Produkte (z.B. Schokolade, Kaffee etc., oft mit Fairtrade-Siegel)
in Lebensmittelgeschäften (Discounter, Supermärkte, Biomärkte) und Drogerien: Mainstream-Produkte (z. B. Schokolade, Kaffee etc., oft mit Fairtrade-Siegel)


[https://fuerther-markt.de/ Fürther Markt (regional, saisonal, Bio, Fair)]
[https://fuerther-markt.de/ Fürther Markt (regional, saisonal, Bio, Fair)]
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