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Der damalige Oberbürgermeister Jakob entschied sich aufgrund seiner eigenen besonderen Affinität zum Theater gegen eine weitere Verlängerung des Kooperationsvertrages mit dem Stadttheater Nürnberg, und damit für die erneute Eigenständigkeit des Fürther Stadttheaters, das unter seiner Leitung als Theaterreferent wieder im neuen Glanze erstrahlen sollte. Hierzu holte [[Franz Jakob|Jakob]] als Intendanten den 1. Operetten-Kapellmeister [[Willy Seidl]] aus dem Stadttheater Nürnberg, einen strammen Nationalsozialisten, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte „arische“ Operetten aufzuführen, ganz im Geiste „unseres Führers [[Adolf Hitler]]“. Dazu holte Jakob im Mai 1933 Fritz Bernet, ebenfalls aus dem benachbarten Theater. Gemeinsam mit [[Willy Seidl]] sollte Bernet als Oberspielleiter der Operette das Fürther Stadttheater wieder zu seiner Selbständigkeit verhelfen. Das Orchester wurde aus erwerbslosen Fürther Musikern zusammengestellt, sodass Ende 1933 im städtischen Jahresbericht festgehalten werden konnte, man habe im neuen Theater 156 Personen an künstlerischem und technischem Personal anstellen können. Das Publikum wurde mittels billigen Abonnements angelockt, ein Angebot, dem sie gerne folgten. | Der damalige Oberbürgermeister Jakob entschied sich aufgrund seiner eigenen besonderen Affinität zum Theater gegen eine weitere Verlängerung des Kooperationsvertrages mit dem Stadttheater Nürnberg, und damit für die erneute Eigenständigkeit des Fürther Stadttheaters, das unter seiner Leitung als Theaterreferent wieder im neuen Glanze erstrahlen sollte. Hierzu holte [[Franz Jakob|Jakob]] als Intendanten den 1. Operetten-Kapellmeister [[Willy Seidl]] aus dem Stadttheater Nürnberg, einen strammen Nationalsozialisten, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte „arische“ Operetten aufzuführen, ganz im Geiste „unseres Führers [[Adolf Hitler]]“. Dazu holte Jakob im Mai 1933 Fritz Bernet, ebenfalls aus dem benachbarten Theater. Gemeinsam mit [[Willy Seidl]] sollte Bernet als Oberspielleiter der Operette das Fürther Stadttheater wieder zu seiner Selbständigkeit verhelfen. Das Orchester wurde aus erwerbslosen Fürther Musikern zusammengestellt, sodass Ende 1933 im städtischen Jahresbericht festgehalten werden konnte, man habe im neuen Theater 156 Personen an künstlerischem und technischem Personal anstellen können. Das Publikum wurde mittels billigen Abonnements angelockt, ein Angebot, dem sie gerne folgten. | ||
Im April 1935 feierte Bernet sein 30-jähriges Bühnenjubiläum im Stadttheater. Kurz darauf beging er seinen 50. Geburtstag im Dezember 1935 auf der Bühne. Dabei spielte | Im April 1935 feierte Bernet sein 30-jähriges Bühnenjubiläum im Stadttheater. Kurz darauf beging er seinen 50. Geburtstag im Dezember 1935 auf der Bühne. Dabei spielte er in seiner Paraderolle den Gefängnisaufseher Frosch in der Operette „Die Fledermaus“. Das Publikum dankte ihm mit rauschendem Beifall, so die tags darauf erschienene örtliche Tagespresse. Auch die Stadtverwaltung dankte Bernet für sein Wirken und ehrte ihn laut Presse mit einem goldenen Kranz mit grün-weißer Schleife. Von der Künstlerschaft des Theaters erhielt er einen Lorbeerkranz, nebst weiteren Geschenken wie Blumen und einem Teppich(!). Zusammen mit seinem Freund und Dramaturgen Bruno F. Mackay sowie dem Komponisten [[Wikipedia:Willy Czernik|Willy Czernik]] verfasste Bernet 1936 das Singspiel „Die Winzerkönigin“ mit über vier Stunden Spielzeit. Dabei trat das gesamte Ballettensemble auf, ebenso der Herren- und Damenchor sowie der Knabenchor der [[Pestalozzischule]]. | ||
Bernet wurde durch die [[Nationalsozialisten]] häufig für Veranstaltungen und Massenkundgebungen gebucht. Eine feste Größe war Bernet bei der Eröffnung der Fürther [[Michaelis-Kirchweih]]. Pünktlich um 11 Uhr verlas Bernet, mindestens über fünf Jahre hinweg, stets zur Eröffnung den vom Mundartdichter und Redakteur [[Ernst Kiesel]] verfassten Prolog. Eine historische Tracht lehnte Bernet für sich selbst ab, vielmehr kleidete er sich dabei wie ein heimischer Amtsbüttel. | Bernet wurde durch die [[Nationalsozialisten]] häufig für Veranstaltungen und Massenkundgebungen gebucht. Eine feste Größe war Bernet bei der Eröffnung der Fürther [[Michaelis-Kirchweih]]. Pünktlich um 11 Uhr verlas Bernet, mindestens über fünf Jahre hinweg, stets zur Eröffnung den vom Mundartdichter und Redakteur [[Ernst Kiesel]] verfassten Prolog. Eine historische Tracht lehnte Bernet für sich selbst ab, vielmehr kleidete er sich dabei wie ein heimischer Amtsbüttel. | ||