Andreas Paul: Unterschied zwischen den Versionen

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Andreas Paul besuchte von 1841 bis 1844 die Gewerbschule in Aschaffenburg.<ref>Jahres-Bericht über die königliche Landwirthschafts- und Gewerbs-Schule erster Classe zu Aschaffenburg für das Schuljahr 1841 in 1842. S. 12, 19, 20; … für das Schuljahr 1842 in 1843. S. 14, 19; … für das Schuljahr 1843 in 1844. S. 16, 19</ref> Im Anschluss war er in München Hospitant an der kgl. Polytechnischen Schule<ref>Jahresbericht der königl. polytechnischen Schule … zu München für das Schuljahr 1847/48, S. 77 - [https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10342188?page=77 online]</ref> und absolvierte die kgl. Baugewerkschule, die er mit der I. Note abschloss. Danach war er kurze Zeit bei der kgl. Bau-Inspektion München I tätig.
Andreas Paul besuchte von 1841 bis 1844 die Gewerbschule in Aschaffenburg.<ref>Jahres-Bericht über die königliche Landwirthschafts- und Gewerbs-Schule erster Classe zu Aschaffenburg für das Schuljahr 1841 in 1842. S. 12, 19, 20; … für das Schuljahr 1842 in 1843. S. 14, 19; … für das Schuljahr 1843 in 1844. S. 16, 19</ref> Im Anschluss war er in München Hospitant an der kgl. Polytechnischen Schule<ref>Jahresbericht der königl. polytechnischen Schule … zu München für das Schuljahr 1847/48, S. 77 - [https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10342188?page=77 online]</ref> und absolvierte die kgl. Baugewerkschule, die er mit der I. Note abschloss. Danach war er kurze Zeit bei der kgl. Bau-Inspektion München I tätig.


Am Bau der [[wikipedia:Ludwigs-Westbahn|Ludwigs-Westbahn]] und deren Anschluss an die Frankfurt-Hanauer Eisenbahn war das väterliche Baugeschäft an den Arbeiten der Eisenbahnsektion Aschaffenburg beteiligt. Hierbei übertrug er seinem Sohn an den Stationen Aschaffenburg, Kleinostheim und Dettingen die selbständige Leitung der Bauausführung. Nach Beendigung dieser Arbeiten legte Paul beim kgl. Zivilbau-Inspektor Bernhard Mack in Würzburg die Prüfung als Zimmermeister ab.<ref name="Akte-4590">“Acten des Stadtmagistrats Nürnberg, Betreff: Gesuch des städtischen Baubeamten Andreas Paul aus Kempten um die Erlaubnis zur Errichtung eines bautechnischen Büreaus für Private dahier, …, 1862–1863; StadtAN Sign.-Nr. C 7/I Nr. 4590</ref>  
Am Bau der [[wikipedia:Ludwigs-Westbahn|Ludwigs-Westbahn]] und deren Anschluss an die Frankfurt-Hanauer Eisenbahn war das väterliche Baugeschäft an den Arbeiten der Eisenbahnsektion Aschaffenburg beteiligt. Hierbei übertrug er seinem Sohn an den Stationen Aschaffenburg, Kleinostheim und Dettingen die selbständige Leitung der Bauausführung. Nach Beendigung dieser Arbeiten legte Paul beim kgl. Zivilbau-Inspektor Bernhard Mack in Würzburg die Prüfung als Zimmermeister ab.<ref name="Akte-4590">„Acten des Stadtmagistrats Nürnberg, Betreff: Gesuch des städtischen Baubeamten Andreas Paul aus Kempten um die Erlaubnis zur Errichtung eines bautechnischen Büreaus für Private dahier, …, 1862–1863“; StadtAN Sign.-Nr. C 7/I Nr. 4590</ref>  
Im Bauunternehmen seines Vaters war er bei weiteren Bauten im Bezirk der Bauinspektion Aschaffenburg tätig, so für die Schulhäuser in Johannesberg und Pflaumheim, beim Ökonomiegebäude des Pfarrhauses Ernstkirchen/Schöllkrippen, bei Arbeiten an der Kirche Großheubach sowie beim Brückenbau in Mömbris.<ref name="Fach 62/5">“Acten des Magistrats der Kgl. Bayr. Stadt Fürth betreffend die Aufstellung eines technischen Werkmeisters dahier. 1854.“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 62/5</ref>
Im Bauunternehmen seines Vaters war er bei weiteren Bauten im Bezirk der Bauinspektion Aschaffenburg tätig, so für die Schulhäuser in Johannesberg und Pflaumheim, beim Ökonomiegebäude des Pfarrhauses Ernstkirchen/Schöllkrippen, bei Arbeiten an der Kirche Großheubach sowie beim Brückenbau in Mömbris.<ref name="Fach 62/5">„Acten des Magistrats der Kgl. Bayr. Stadt Fürth betreffend die Aufstellung eines technischen Werkmeisters dahier. 1854.“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 62/5</ref>


Nach längerer Vakanz der Leitung des städtischen Bauwesens schrieb der Fürther Stadtmagistrat am 25. August 1854 die Stelle eines technischen Werkmeisters aus, später auch mit Bauverweser betitelt. Andreas Paul war zu diesem Zeitpunkt mit verschiedenen Arbeiten am begonnenen Bau der [[wikipedia:Krankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin Schloss Werneck|Kreisirrenanstalt  Werneck]] beschäftigt. Er bewarb sich mit Schreiben vom 7. September unter Beifügung seiner Zeugnisse beim Fürther Stadtmagistrat, der ihm mit Beschluss vom 28. September 1854 die Stelle in widerruflicher Eigenschaft zuerkannte. Der Dienstantritt erfolgte am 1. November, wo er vor der städtischen Baukommission ([[Johann Martin Meyer|Meyer]], Voit, Kisskalt) vom Ersten Bürgermeister [[Franz Joseph von Bäumen|Bäumen]] unter Eid verpflichtet wurde und dabei seine Dienstinstruktion und eine Liste für Gebührentarife bei Privatbauten ausgehändigt erhielt. Das Jahresgehalt betrug 300 f. (Gulden) plus einer jährlichen „Remuneration“ (Gratifikation) von 50 f. für die Feuerschau. Von der Regierung von Mittelfranken wurde jedoch die in den Tarifen aufgestellte Gebühr für die Revision von Bauplänen beanstandet, es durften nicht mehr als 18 Kreuzer erhoben werden.<ref name="Fach 62/5"/>
Nach längerer Vakanz der Leitung des städtischen Bauwesens schrieb der Fürther Stadtmagistrat am 25. August 1854 die Stelle eines technischen Werkmeisters aus, später auch mit Bauverweser betitelt. Andreas Paul war zu diesem Zeitpunkt mit verschiedenen Arbeiten am begonnenen Bau der [[wikipedia:Krankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin Schloss Werneck|Kreisirrenanstalt  Werneck]] beschäftigt. Er bewarb sich mit Schreiben vom 7. September unter Beifügung seiner Zeugnisse beim Fürther Stadtmagistrat, der ihm mit Beschluss vom 28. September 1854 die Stelle in widerruflicher Eigenschaft zuerkannte. Der Dienstantritt erfolgte am 1. November, wo er vor der städtischen Baukommission ([[Johann Martin Meyer|Meyer]], Voit, Kisskalt) vom Ersten Bürgermeister [[Franz Joseph von Bäumen|Bäumen]] unter Eid verpflichtet wurde und dabei seine Dienstinstruktion und eine Liste für Gebührentarife bei Privatbauten ausgehändigt erhielt. Das Jahresgehalt betrug 300 f. (Gulden) plus einer jährlichen „Remuneration“ (Gratifikation) von 50 f. für die Feuerschau. Von der Regierung von Mittelfranken wurde jedoch die in den Tarifen aufgestellte Gebühr für die Revision von Bauplänen beanstandet, es durften nicht mehr als 18 Kreuzer erhoben werden.<ref name="Fach 62/5"/>
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Im Januar 1857 wurde er in Kempten zum städtischen Baubeamten gewählt.<ref>Kemptner Zeitung vom 6. Februar 1857 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10504156_00135/749,1122,645,276/full/0/default.jpg online] (Ausschnitt)</ref> Paul trat dort seine Stelle zum 1. März 1857 an und bezeichnete sich nun als Baurat.
Im Januar 1857 wurde er in Kempten zum städtischen Baubeamten gewählt.<ref>Kemptner Zeitung vom 6. Februar 1857 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10504156_00135/749,1122,645,276/full/0/default.jpg online] (Ausschnitt)</ref> Paul trat dort seine Stelle zum 1. März 1857 an und bezeichnete sich nun als Baurat.


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Als städtischer Baubeamter von Kempten wandte sich Paul am 9. Februar 1862 an den Stadtmagistrat Nürnberg mit einem Gesuch um Errichtung eines bautechnischen Büros für Private. Wie er mitteilte, wurde er „durch gute Freunde und andere kompetente Personen“ darauf aufmerksam gemacht, dass Nürnberg einen außerordentlichen Aufschwung in der baulichen Entwicklung nehme, dagegen es aber an unternehmenden Technikern, insbesondere an verlässlichen Sachverständigen für das bauende Publikum, fehlen würde. Umfangreich stellte er seine beruflichen Erfahrungen und sein Konzept für ein bautechnisches Büro vor. Zu seinem Gesuch wurde der städtische Baurat [[Bernhard Solger|Solger]] um ein Gutachten gebeten. Solger befürwortete in seiner Stellungnahme grundsätzlich die Etablierung von tüchtigen Privatbaumeistern und insbesondere das Gesuch des Baubeamten Paul. Der Nürnberger Magistrat erteilte daher am 15. März 1862 die Erlaubnis zur Gründung eines bautechnischen Büros für Private.<ref name="Akte-4590"/> Wohl im Mai 1862 übersiedelte Paul nach Nürnberg.<ref>Kemptner Zeitung vom 27. März 1862</ref>
 
Bald darauf, am 1. Oktober 1863, suchte er um Errichtung eines „Etablissements für Bauverzierungen“ nach. Die Lizenz zur Verfertigung aller Arten von Bauverzierungen in Ton, Zement und Gips wurde ihm am 8. Oktober erteilt.<ref name="Akte-4590"/> Später gründete er mit Geschäftspartnern die „Fabrik patentirter künstlicher Bausteine & Ornamente A. Paul & Co.“<ref>Handelsregister-Einträge 1873 der Bayerischen Handelszeitung, S. 64, lfd. Nr. 132 - [https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11305147?page=64 online]</ref>
 
Um 1870 erbaute er die Wohnhäuser Fürther Straße 5 und 7 nahe der [[wikipedia:Rosenaupark|Rosenau]]. Fortan lebte Paul bis zu seinem Tod im Haus Fürther Straße 5. Hier führte er u. a. jahrelang Beschwerden wegen Ruhestörungen durch die benachbarte Kaffeschänke.<ref>„Acten des Stadtmagistrats Nürnberg, Betreff: Beschwerde des Architekten Andreas Paul dahier wegen den Betrieb der im Hause № 3 an der Fürther Strasse befindlichen Cafeschenke. 1884“; StadtAN Sign.-Nr. C 7/I Nr. 4905</ref>
 
1880 eröffnete er in Nürnberg eine Niederlage für Mantelöfen<ref>Gewerbeanmeldung Paul, Andreas; Datierung 1880; StadtAN Sign. C 22/II Nr. 12/1024 An</ref>, die er im Dezember 1894 aufgab, jedoch weiterhin als Vertreter mit Ofenmusterlager des [[wikipedia:Eisenwerk Kaiserslautern|Eisenwerks Kaiserslautern]] tätig blieb.<ref>Gewerbeabmeldung Paul, Andreas; Datierung 1894; StadtAN Sign. C 22/II Nr. 26/2299 Ab</ref>


== Werke ==
== Werke ==
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