Modehaus Fiedler: Unterschied zwischen den Versionen

 
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== 2. (1908 - 1946) und 3. Generation (1946 - 1982)==
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[[Bild:Verkaufsraum mit Lichthof 1928.jpg|mini|left|Verkaufsraum und Lichthof, um 1950]]
[[Bild:Verkaufsraum mit Lichthof 1928.jpg|mini|left|Verkaufsraum und Lichthof, um 1950]]
[[Bild:Karl und Milla Fiedler.jpg|mini|right|Karl und Emilie "Milla" Fiedler]][[Karl Fiedler]] wurde durch seine Eltern gut auf die Geschäftsführung vorbereitet. Er erhielt eine kaufmännische Ausbildung und absolvierte während der Ausbildung verschiedene Auslandsaufenthalte. [[1912]] heiratete er Emilie Wündisch aus Rothenburg o. T., die ebenfalls aus der Textilbranche stammte. [[1913]] kam der erste Sohn Herrmann und [[1914]] Tochter Lotte auf die Welt. Die Ehe und das Betriebsleben wurden mehrfach auf die Probe gestellt. Bereits [[1914]] wurde er an die Front des 1. Weltkrieges berufen. Das Geschäft wurde von der Ehefrau bis zum Kriegsende geführt. Dem Krieg folgte die Inflation mit bescheidenen Geschäftsjahren.  
[[Bild:Karl und Milla Fiedler.jpg|mini|right|Karl und Emilie "Milla" Fiedler]][[Karl Fiedler]] wurde durch seine Eltern gut auf die Geschäftsführung vorbereitet. Er erhielt eine kaufmännische Ausbildung und absolvierte während der Ausbildung verschiedene Auslandsaufenthalte. [[1912]] heiratete er Emilie Wündisch aus Rothenburg o. T., die ebenfalls aus der Textilbranche stammte. [[1913]] kam der erste Sohn Hermann und [[1914]] Tochter Lotte auf die Welt. Die Ehe und das Betriebsleben wurden mehrfach auf die Probe gestellt. Bereits [[1914]] wurde er an die Front des 1. Weltkrieges berufen. Das Geschäft wurde von der Ehefrau bis zum Kriegsende geführt. Dem Krieg folgte die Inflation mit bescheidenen Geschäftsjahren.  


Erst ab [[1923]] liefen die Geschäfte wieder besser, sodass es ab [[1925]] erneut zu größeren Umbauten kam. Bereits [[1922]] ließ Karl Fiedler den Innenhof überdachen, um so die Geschäftsräume zu erweitern. Jetzt wurde das Nebenhaus Hindenburgstraße 11 mit einem Spezial-Herrengeschäft eingerichtet sowie das Gebäude [[Hallstraße]] 9 erworben. Die Gebäude wurden miteinander verbunden, der Mittelpunkt der Gebäude ist jetzt ein großer Lichthof. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft wurden am 1. Dezember [[1928]] die Räumlichkeiten eröffnet. Die örtliche Presse berichtete ausführlich über den Erweiterungsbau, der in der Region für Aufsehen sorgte: ''So wurden alleine 50.000 kg Eisen benötigt um den Lichthof zu errichten. Zuvor wurden 850 Kubikmeter Erde aus der Tiefe geholt, damit das eiserne Gerippe vor Ort errichtet werden konnte.'' Der Autor schreib hierzu: ''Sanft schwebend ruht die Hinterfront auf eisernen Trägern von 45 Zentnern Gewicht und 9 Metern Spannweite. Knapp hinter einer dünnen Bretterwand und dennoch unbemerkt vom Strome der Kundschaft geht heimlich, ja stündlich der imposante Neubau des bekannten Modenhauses Hermann Fiedler [voran]. … Eine 250 Quadratmeter große, helle Verkaufsfläche, ausgestattet mit den modernsten, technischen und hygienischen Mitteln (wie: Niederdruckdampfheizung, Warmwasserbereitung, reichliche Entlüftung mit Ventilatoren, verschwenderische Beleuchtungsanlagen, selbsttätig einschaltende Notbeleuchtung, Telephonanlagen, Warenaufzug, versenkbare, feuersichere Wände und Türen usw.) deckt in leichtem und gesunden Hohlsteinbau einen 800 Quadratmeter großen Geschäftsteller. Das ganze überwölbt mit einem riesigen Glasdach mit einer drei Meter breiten und auf drei Seiten herumlaufenden Galerie und verspricht eine Sehenswürdigkeit Fürths zu werden. … Für den Entwurf und die Oberbauleitung dieses neuzeitlichen Hauses zeichnet Architekt Louis Fiedler (BDA). Die Bauarbeiten selbst führt die bekannte Firma [[Johann Gran, geb. 1880|Joh. Gran]] durch.''<ref>Erweiterungsbau der Firma Hermann Fiedler, Fränkischer Kurier vom 21. September 1928</ref>
Erst ab [[1923]] liefen die Geschäfte wieder besser, sodass es ab [[1925]] erneut zu größeren Umbauten kam. Bereits [[1922]] ließ Karl Fiedler den Innenhof überdachen, um so die Geschäftsräume zu erweitern. Jetzt wurde das Nebenhaus Hindenburgstraße 11 mit einem Spezial-Herrengeschäft eingerichtet sowie das Gebäude [[Hallstraße]] 9 erworben. Die Gebäude wurden miteinander verbunden, der Mittelpunkt der Gebäude ist jetzt ein großer Lichthof. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft wurden am 1. Dezember [[1928]] die Räumlichkeiten eröffnet. Die örtliche Presse berichtete ausführlich über den Erweiterungsbau, der in der Region für Aufsehen sorgte: ''So wurden alleine 50.000 kg Eisen benötigt um den Lichthof zu errichten. Zuvor wurden 850 Kubikmeter Erde aus der Tiefe geholt, damit das eiserne Gerippe vor Ort errichtet werden konnte.'' Der Autor schreib hierzu: ''Sanft schwebend ruht die Hinterfront auf eisernen Trägern von 45 Zentnern Gewicht und 9 Metern Spannweite. Knapp hinter einer dünnen Bretterwand und dennoch unbemerkt vom Strome der Kundschaft geht heimlich, ja stündlich der imposante Neubau des bekannten Modenhauses Hermann Fiedler [voran]. … Eine 250 Quadratmeter große, helle Verkaufsfläche, ausgestattet mit den modernsten, technischen und hygienischen Mitteln (wie: Niederdruckdampfheizung, Warmwasserbereitung, reichliche Entlüftung mit Ventilatoren, verschwenderische Beleuchtungsanlagen, selbsttätig einschaltende Notbeleuchtung, Telephonanlagen, Warenaufzug, versenkbare, feuersichere Wände und Türen usw.) deckt in leichtem und gesunden Hohlsteinbau einen 800 Quadratmeter großen Geschäftsteller. Das ganze überwölbt mit einem riesigen Glasdach mit einer drei Meter breiten und auf drei Seiten herumlaufenden Galerie und verspricht eine Sehenswürdigkeit Fürths zu werden. … Für den Entwurf und die Oberbauleitung dieses neuzeitlichen Hauses zeichnet Architekt Louis Fiedler (BDA). Die Bauarbeiten selbst führt die bekannte Firma [[Johann Gran, geb. 1880|Joh. Gran]] durch.''<ref>Erweiterungsbau der Firma Hermann Fiedler, Fränkischer Kurier vom 21. September 1928</ref>


Karl Fiedler starb [[1934]] im Alter von 57 Jahren bei einem Bergunfall in den Alpen.<ref>125 Jahre - Ihr Einkaufsziel im Herzen von Mittelfranken: Selbstverlag Modehaus Fiedler, Fürth, 1990, S. 5</ref> [[Bild:Kirchweihumzug Fiedler 1964 - A7342-23.jpg|mini|right|Kirchweihumzug mit Modehaus Fiedler 1964]]
[[Karl Fiedler]] starb [[1934]] im Alter von 57 Jahren bei einem Bergunfall in den Alpen.<ref>125 Jahre - Ihr Einkaufsziel im Herzen von Mittelfranken: Selbstverlag Modehaus Fiedler, Fürth, 1990, S. 5</ref> [[Bild:Kirchweihumzug Fiedler 1964 - A7342-23.jpg|mini|right|Kirchweihumzug mit Modehaus Fiedler 1964]]


[[Bild:Herrmann und Ingeborg Fiedler.jpg|mini|right|Herrmann und Ingeborg Fiedler]]Die Witwe Emilie "Milla" Fiedler führte die Geschäfte weiter, bis sie [[1938]] den Betrieb an den Sohn Herrmann Fiedler übergab. Dieser hatte eine Ausbildung in der Schweiz und bei diversen deutschen Textilhandelshäusern absolviert. Kurz nach Kriegsbeginn wurde auch er zum Kriegsdienst eingezogen. Bis zu seiner Rückkehr [[1946]] aus der Gefangenschaft leitete erneut seine Mutter die Geschäfte. In der Kriegsgefangenschaft hatte Herrmann Fiedler seine zukünftige Ehefrau in Oranienburg bei Berlin kennengelernt - Ingeborg Kley (16. Dezember 1924 - 22. September 2014 in Erlangen).
[[Bild:Herrmann und Ingeborg Fiedler.jpg|mini|right|Herrmann und Ingeborg Fiedler]]Die Witwe Emilie "Milla" Fiedler führte die Geschäfte weiter, bis sie [[1938]] den Betrieb an den Sohn Herrmann Fiedler übergab. Dieser hatte eine Ausbildung in der Schweiz und bei diversen deutschen Textilhandelshäusern absolviert. Kurz nach Kriegsbeginn wurde auch er zum Kriegsdienst eingezogen. Bis zu seiner Rückkehr [[1946]] aus der Gefangenschaft leitete erneut seine Mutter die Geschäfte. In der Kriegsgefangenschaft hatte Herrmann Fiedler seine zukünftige Ehefrau in Oranienburg bei Berlin kennengelernt - Ingeborg Kley (16. Dezember 1924 - 22. September 2014 in Erlangen).
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=== Lichthof 1928 ===
=== Lichthof 1928 ===
[[Datei:Lichthof Fiedler 1930.jpg|miniatur|rechts|Lichthof im Modehaus Fiedler, 1930]]
[[Datei:Lichthof Fiedler 1930.jpg|miniatur|rechts|Lichthof im Modehaus Fiedler, 1930]]
[[Datei:Lichthof Fiedler 100 Jahre.jpg|miniatur|links|100 Jahre Modehaus Fiedler, Broschüre]]
[[Datei:Einladung Eröffnung Lichthof Fiedler.jpg|miniatur|links|Einladung zur Eröffnung des Lichthofes, Dez. 1928]]
 
Der Neubau (Erweiterung) beim Mode-Warenhaus Hermann Fiedler nach Abbruch der bisherigen Gebäude zwischen [[Hallstraße]] und [[Hindenburgstraße]] (spätere [[Rudolf-Breitscheid-Straße]]) ab [[7. Juni]] [[1928]] wurde am Samstag, den [[1. Dezember]] [[1928]] als „Fiedler-Lichthof“ eingeweiht und getauft. Das Erdgeschoss war durch einen 350 m<sup>2</sup> großen Lichthof überbaut worden. Zwei Treppen führten nach oben auf eine 3 m breite Galerie auf drei Seiten. Über dem Lichthof lag auf 6 Pfeilern ein Glasdach mit 100 m<sup>2</sup> und in einer Höhe von 6 Metern über dem Fußboden. Das Ganze diente auch einer geschmackvollen Spezifizierung der Warengattungen. Die Fassaden an der Hallstraße und der Hindenburgstraße waren vollständig umgebaut worden. Geplant hatte das Projekt Architekt Louis Fiedler, Nürnberg. Ausführung der Bauarbeiten wurde durch die Firma [[Johann Gran, geb. 1880|Johann Gran]] vorgenommen.<ref> Rieß-Chronik, Band 1928, S. 182 und Sonderband 1928, S. 168</ref> Zur Eröffnung des Lichthofes kam viel Fürther Prominenz, u. a. der Oberbürgermeister Dr. Robert Wild persönlich. Über die Eröffnung und deren Reden zum Lob der Geschäftsführung Fiedlers wurde anschließend ausführlich in der Presse berichtet. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde der Lichthof ''„in einer Blitzaktion übers Wochenende mit Holzplatten in zwei Etagen aufgeteilt wurde um mehr Platz zu schaffen"''
Der Neubau (Erweiterung) beim Mode-Warenhaus Hermann Fiedler nach Abbruch der bisherigen Gebäude zwischen [[Hallstraße]] und [[Hindenburgstraße]] (spätere [[Rudolf-Breitscheid-Straße]]) ab [[7. Juni]] [[1928]] wurde am Samstag, den [[1. Dezember]] [[1928]] als „Fiedler-Lichthof“ eingeweiht und getauft. Das Erdgeschoss war durch einen 350 m<sup>2</sup> großen Lichthof überbaut worden. Zwei Treppen führten nach oben auf eine 3 m breite Galerie auf drei Seiten. Über dem Lichthof lag auf 6 Pfeilern ein Glasdach mit 100 m<sup>2</sup> und in einer Höhe von 6 Metern über dem Fußboden. Das Ganze diente auch einer geschmackvollen Spezifizierung der Warengattungen. Die Fassaden an der Hallstraße und der Hindenburgstraße waren vollständig umgebaut worden. Geplant hatte das Projekt Architekt Louis Fiedler, Nürnberg. Ausführung der Bauarbeiten wurde durch die Firma [[Johann Gran, geb. 1880|Johann Gran]] vorgenommen.<ref> Rieß-Chronik, Band 1928, S. 182 und Sonderband 1928, S. 168</ref> Zur Eröffnung des Lichthofes kam viel Fürther Prominenz, u. a. der Oberbürgermeister Dr. Robert Wild persönlich. Über die Eröffnung und deren Reden zum Lob der Geschäftsführung Fiedlers wurde anschließend ausführlich in der Presse berichtet. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde der Lichthof ''„in einer Blitzaktion übers Wochenende mit Holzplatten in zwei Etagen aufgeteilt wurde um mehr Platz zu schaffen"''


In der einschlägigen Literatur wird die Abbildung des Lichthofs fast immer mit dem Lichthof im [[Kaufhaus Tietz]] verwechselt. Die Broschüren und Geschäftsunterlagen des Modehauses Fiedler, auf denen dieser Lichthof eindeutig zugeordnet werden kann, widersprechen allerdings unmissverständlich dieser Interpretation.<ref>Claudia Ziob: War es Tietz oder Fiedler? Rätsel um ein Bild: Wie der Lichthof des Modehauses an den Kohlenmarkt kam. In: Fürther Nachrichten vom 29. August 2016</ref>
In der einschlägigen Literatur wird die Abbildung des Lichthofs fast immer mit einem Lichthof im [[Kaufhaus Tietz]] verwechselt. Die Broschüren und Geschäftsunterlagen des Modehauses Fiedler, auf denen dieser Lichthof eindeutig zugeordnet werden kann, widersprechen allerdings unmissverständlich dieser Interpretation.<ref>Claudia Ziob: War es Tietz oder Fiedler? Rätsel um ein Bild: Wie der Lichthof des Modehauses an den Kohlenmarkt kam. In: Fürther Nachrichten vom 29. August 2016</ref> Tatsache ist, dass es im Kaufhaus Tietz bzw. Kaufhaus Weißer Turm niemals einen Lichthof gab.
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[[2003]] endete die Geschichte des Familienunternehmens Fiedler in einer Insolvenz. Aufgrund der finanziellen Notlage war das Ende der Geschäftstätigkeit zum [[31. März]] [[2003]] vorgesehen, allerdings konnte der Betrieb doch noch durch den Verkauf an einen pakistanischen Investor in London (Global Eximps), rückwirkend zum [[1. November]] [[2002]], kurzfristig gerettet werden.<ref>Modehaus Fiedler von Global Eximps übernommen. In: TextilWirtschaft vom 27. November 2002 - online abgerufen am 17. Mai 2018 | 18:55 Uhr</ref> Zur Global Eximps gehörten vor allem Produktionsstätten für Haus- und Heimtextilien in Asien, wodurch sich die Produktionskosten deutlich minimieren ließen. Die neue Geschäftsleitung der noch 85 verbliebenen Angestellten bestand aus drei langjährigen Mitarbeitern des Unternehmens: Klaus Nixdorf, Doris Maurer und Franz Güßbacher. Der bisherige Alleininhaber und Geschäftsführer Roland Fiedler zog sich mit 51 Jahren aus der Unternehmensführung zurück, die Immobilie blieb jedoch weiterhin in Familienbesitz. Global Eximps, der neue Eigentümer, konnte aber per Option das Gebäude innerhalb der nächsten fünf Jahre übernehmen, wozu es jedoch nicht mehr kam. Nur kurze Zeit später, im April [[2003]], stellte der neue Eigentümer erneut einen Insolvenzantrag. Bis Ende Juni [[2003]] lief der Abverkauf der Bestandsware, ehe der Betrieb für immer eingestellt wurde und die restlichen 62 noch verbliebenen Mitarbeiter ebenfalls gekündigt wurden.<ref>Renate Platen: Endgültiges Aus für Mode Fiedler. In: TextilWirtschaft vom 23. Juni 2003, online abgerufen am 17. Mai 2018 | 18:52 Uhr</ref>  
[[2003]] endete die Geschichte des Familienunternehmens Fiedler in einer Insolvenz. Aufgrund der finanziellen Notlage war das Ende der Geschäftstätigkeit zum [[31. März]] [[2003]] vorgesehen, allerdings konnte der Betrieb doch noch durch den Verkauf an einen pakistanischen Investor in London (Global Eximps), rückwirkend zum [[1. November]] [[2002]], kurzfristig gerettet werden.<ref>Modehaus Fiedler von Global Eximps übernommen. In: TextilWirtschaft vom 27. November 2002 - online abgerufen am 17. Mai 2018 | 18:55 Uhr</ref> Zur Global Eximps gehörten vor allem Produktionsstätten für Haus- und Heimtextilien in Asien, wodurch sich die Produktionskosten deutlich minimieren ließen. Die neue Geschäftsleitung der noch 85 verbliebenen Angestellten bestand aus drei langjährigen Mitarbeitern des Unternehmens: Klaus Nixdorf, Doris Maurer und Franz Güßbacher. Der bisherige Alleininhaber und Geschäftsführer Roland Fiedler zog sich mit 51 Jahren aus der Unternehmensführung zurück, die Immobilie blieb jedoch weiterhin in Familienbesitz. Global Eximps, der neue Eigentümer, konnte aber per Option das Gebäude innerhalb der nächsten fünf Jahre übernehmen, wozu es jedoch nicht mehr kam. Nur kurze Zeit später, im April [[2003]], stellte der neue Eigentümer erneut einen Insolvenzantrag. Bis Ende Juni [[2003]] lief der Abverkauf der Bestandsware, ehe der Betrieb für immer eingestellt wurde und die restlichen 62 noch verbliebenen Mitarbeiter ebenfalls gekündigt wurden.<ref>Renate Platen: Endgültiges Aus für Mode Fiedler. In: TextilWirtschaft vom 23. Juni 2003, online abgerufen am 17. Mai 2018 | 18:52 Uhr</ref>  


Die [[Fürth|Stadt Fürth]] hatte das Fiedler-Areal in einer Zwangsversteigerung gekauft, um es einem künftigen Investor für ein Einkaufszentrum anbieten zu können. Seit [[2009]] war das Fiedler-Areal, gemeinsam mit dem ehemaligen [[Parkhotel]] und dem gegenüberliegenden sog. [[Wölfelareal]], für den Bau des Einkaufszentrums [[Neue Mitte]] im Gespräch. Der Erhalt der Gebäude wurde von keinem Investor vorgesehen, alle Pläne gingen von einem vollständigen Abriss aus. Die Schaufenster wurden eine Zeit lang noch von Fürther Einzelhändlern regelmäßig dekoriert. Ebenfalls fanden in den ehem. Verkaufsräumen mehrfach Kulturveranstaltungen statt, zuletzt im Mai [[2009]]. Am [[25. Juni]] [[2013]] begannen schließlich die Abrissarbeiten am Fiedler-Gebäude für das geplante Einkaufszentrum in der [[Rudolf-Breitscheid-Straße]] - auch [[Neue Mitte II|Neue Mitte]] genannt.<ref>Johannes Alles: Bagger reißt das Fiedler-Gebäude ein. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 26. Juni 2013 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/abrissbagger-schafft-in-furth-platz-fur-einkaufszentrum-1.2992034 online abrufbar]</ref> Gegen Ende Juli 2013 war das Gebäude des ehem. Fiedler-Gebäudes vollständig abgerissen.
Die [[Fürth|Stadt Fürth]] hatte das Fiedler-Areal in einer Zwangsversteigerung gekauft, um es einem künftigen Investor für ein Einkaufszentrum anbieten zu können. Seit [[2009]] war das Fiedler-Areal, gemeinsam mit dem ehemaligen [[Parkhotel]] und dem gegenüberliegenden sog. [[Wölfelareal]], für den Bau des Einkaufszentrums [[Neue Mitte]] im Gespräch. Der Erhalt der Gebäude wurde von keinem Investor vorgesehen, alle Pläne gingen von einem vollständigen Abriss aus. Die Schaufenster wurden eine Zeit lang noch von Fürther Einzelhändlern regelmäßig dekoriert. Ebenfalls fanden in den ehem. Verkaufsräumen mehrfach Kulturveranstaltungen statt, zuletzt im Mai [[2009]]. Am [[25. Juni]] [[2013]] begannen schließlich die Abrissarbeiten am Fiedler-Gebäude für das geplante Einkaufszentrum in der [[Rudolf-Breitscheid-Straße]] - auch [[Neue Mitte II|Neue Mitte]] genannt.<ref>Johannes Alles: Bagger reißt das Fiedler-Gebäude ein. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 26. Juni 2013 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/abrissbagger-schafft-in-furth-platz-fur-einkaufszentrum-1.2992034 online]</ref> Gegen Ende Juli 2013 war das Gebäude des ehem. Fiedler-Gebäudes vollständig abgerissen.


Roland Fiedler, der letzte Geschäftsinhaber, betrieb zuletzt eine Handelsvertretung in Lauf a. d. Pegnitz.
Roland Fiedler, der letzte Geschäftsinhaber, betrieb zuletzt eine Handelsvertretung in Lauf a. d. Pegnitz.
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[[Datei:Lichthof Fiedler 100 Jahre.jpg|miniatur|rechts|100 Jahre Modehaus Fiedler, Broschüre]]


==Literatur==
==Literatur==
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* 100 Jahre Mode - 100 Jahre Fiedler. 1866 - 1966, Selbstverlag Modehaus Fiedler, 1966, 40 S.
* 100 Jahre Mode - 100 Jahre Fiedler. 1866 - 1966, Selbstverlag Modehaus Fiedler, 1966, 40 S.
* ''Fiedler, Hermann, Modehaus''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 119  
* ''Fiedler, Hermann, Modehaus''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 119  
* 125 Jahre - Ihr Einkaufsziel im Herzen von Mittelfranken: Selbstverlag Modehaus Fiedler, Fürth, 1990 - [http://www.fiedler-roland.de/modehaus/modehaus-fiedler.html online abrufbar]
* 125 Jahre - Ihr Einkaufsziel im Herzen von Mittelfranken: Selbstverlag Modehaus Fiedler, Fürth, 1990 - [http://www.fiedler-roland.de/modehaus/modehaus-fiedler.html online]


==Lokalberichterstattung==
==Lokalberichterstattung==
* Johannes Alles: ''Abriss des Fiedler-Gebäudes hat begonnen''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 25. Juni 2013 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/abriss-des-fiedler-gebaudes-hat-begonnen-1.2992034 online abrufbar]
* Johannes Alles: ''Abriss des Fiedler-Gebäudes hat begonnen''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 25. Juni 2013 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/abriss-des-fiedler-gebaudes-hat-begonnen-1.2992034 online]
* Birgit Heidingsfelder: ''Der Bagger nagt auch an Lebensgeschichten''. In: Fürther Nachrichten vom 30. Juni 2013 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/der-bagger-nagt-auch-an-lebensgeschichten-1.2998177 online abrufbar]
* Birgit Heidingsfelder: ''Der Bagger nagt auch an Lebensgeschichten''. In: Fürther Nachrichten vom 30. Juni 2013 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/der-bagger-nagt-auch-an-lebensgeschichten-1.2998177 online]
* Michelle Ermer, Claudia Ziob: ''108. Geburtstag im Haus Fiedler''. In: Fürther Nachrichten vom 15. September 2022 (Druckausgabe)
* Michelle Ermer, Claudia Ziob: ''108. Geburtstag im Haus Fiedler''. In: Fürther Nachrichten vom 15. September 2022 (Druckausgabe)
* [[Günter Scheuerer]]: ''Wer kennt noch das Fiedler-Zelt? Oder: was der Fasching mit der Kärwa zu tun hatte.''. In: [[Fürther Kärwazeitung]], Ausgabe 2025, S. 12


== Siehe auch ==  
== Siehe auch ==  
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* [[Galster Moden]]
* [[Galster Moden]]
* [[Kaufhaus Tietz]]
* [[Kaufhaus Tietz]]
* [[Warenhaus August Silber]]
* [[Quelle|Quelle Kaufhaus]]
* [[Quelle|Quelle Kaufhaus]]
* [[Theaterverein Fürth]] e. V.
* [[Theaterverein Fürth]] e. V.
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