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==Leben<ref>Angaben nach Monika Berthold-Hilpert: „Die Ortenaus: eine exemplarische fränkisch-jüdische Familiengeschichte der Emanzipationszeit“, in: Die Juden in Franken, Band 5; S. 164 f und dem Nekrolog in der „Allgemeinen Zeitung des Judentums“ vom 2. April 1883</ref>== | ==Leben<ref>Angaben nach Monika Berthold-Hilpert: „Die Ortenaus: eine exemplarische fränkisch-jüdische Familiengeschichte der Emanzipationszeit“, in: Die Juden in Franken, Band 5; S. 164 f und dem Nekrolog in der „Allgemeinen Zeitung des Judentums“ vom 2. April 1883</ref>== | ||
* Ignaz Ortenau besuchte die Königlich Bayerische Studienanstalt in Nürnberg.<ref>siehe dazu: [https://books.google.de/books?id=sjOg4Tf_TH0C&pg=PR9&lpg=PR9&dq=Ignaz+Ortenau+F%C3%BCrth&source=bl&ots=_JTjxV2Uqp&sig=ACfU3U1CRoq79P7_healkUajgyLDM-1Dzw&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiEk5eDh-WEAxXUiP0HHbD1Dg44FBDoAXoECAIQAw#v=onepage&q=Ignaz%20Ortenau%20F%C3%BCrth&f=false Verzeichnis der ersten Gymnasialklasse] 1845/46, sowie [https://books.google.de/books?id=dpFFAAAAcAAJ&pg=PR5&lpg=PR5&dq=Ignaz+Ortenau+F%C3%BCrth&source=bl&ots=h5iz559EJO&sig=ACfU3U2cSddjS9Dzf_pw72Nn3xqNAuDHfA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiEk5eDh-WEAxXUiP0HHbD1Dg44FBDoAXoECAUQAw#v=onepage&q=Ignaz%20Ortenau%20F%C3%BCrth&f=false Verzeichnis der dritten Gymnasialklasse] 1843/44</ref> | * Ignaz Ortenau besuchte die Königlich Bayerische Studienanstalt in Nürnberg.<ref>siehe dazu: [https://books.google.de/books?id=sjOg4Tf_TH0C&pg=PR9&lpg=PR9&dq=Ignaz+Ortenau+F%C3%BCrth&source=bl&ots=_JTjxV2Uqp&sig=ACfU3U1CRoq79P7_healkUajgyLDM-1Dzw&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiEk5eDh-WEAxXUiP0HHbD1Dg44FBDoAXoECAIQAw#v=onepage&q=Ignaz%20Ortenau%20F%C3%BCrth&f=false Verzeichnis der ersten Gymnasialklasse] 1845/46, sowie [https://books.google.de/books?id=dpFFAAAAcAAJ&pg=PR5&lpg=PR5&dq=Ignaz+Ortenau+F%C3%BCrth&source=bl&ots=h5iz559EJO&sig=ACfU3U2cSddjS9Dzf_pw72Nn3xqNAuDHfA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiEk5eDh-WEAxXUiP0HHbD1Dg44FBDoAXoECAUQAw#v=onepage&q=Ignaz%20Ortenau%20F%C3%BCrth&f=false Verzeichnis der dritten Gymnasialklasse] 1843/44</ref> | ||
* ab 1847 Studium der Jurisprudenz in München, Schlussexamen 1851<ref>siehe Deutsche Notariats-Zeitung Nr. 11, zwölfter Jahrgang 1883, S. 162</ref> | |||
* bereits am 1. Oktober 1852 wurde dem Rechtspraktikanten Ignaz Ortenau vom größeren Verwaltungsausschuss der Israelitischen Gemeinde Fürth die Stelle eines Vereinskassiers, Rechnungsprüfers und Vereinsaktuars übertragen.<ref>siehe [https://dfg-viewer.de/show?tx_dlf%5Bdouble%5D=0&tx_dlf%5Bid%5D=https%3A%2F%2Fwww.gda.bayern.de%2Fmets%2F0f698046-d5ea-4412-ac4d-ea653021222a&tx_dlf%5Bpage%5D=28&cHash=ce5ea9ce35d4b97d532eab2468b8811c Akte] CAHJP, Gemeinde Fürth D-Fu1-155</ref> | |||
* 1853 Staatsexamen mit Auszeichnung<ref>siehe Deutsche Notariats-Zeitung Nr. 11, zwölfter Jahrgang 1883, S. 162</ref> | |||
* 1857 Mitbegründer des Männergesangsvereins und später mehrere Jahre deren Vorsitzender, wobei in der von ihm ausgearbeiteten Satzung die aktiven Mitglieder zur Mitwirkung beim Synagogenchor der Fürther Synagoge verpflichtet wurden.<ref>Ignaz und Clementine Ortenau hatten je einen Sitz in der Männer- und Frauenabteilung der [[Altschul]]</ref> | * 1857 Mitbegründer des Männergesangsvereins und später mehrere Jahre deren Vorsitzender, wobei in der von ihm ausgearbeiteten Satzung die aktiven Mitglieder zur Mitwirkung beim Synagogenchor der Fürther Synagoge verpflichtet wurden.<ref>Ignaz und Clementine Ortenau hatten je einen Sitz in der Männer- und Frauenabteilung der [[Altschul]]</ref> | ||
* 1860 | * 15. März 1860 Promotion zum „Doktor beider Rechte“ in Heidelberg mit ''summa cum laude''<ref>siehe Deutsche Notariats-Zeitung Nr. 11, zwölfter Jahrgang 1883, S. 162</ref> | ||
* Am 21. April 1862 wurde er zum königlichen Notar in Fürth ernannt und war damit der erste jüdische Notar in Bayern. Seine Tätigkeit nahm er zum 1. juli 1862, anfänglich in der Königstraße 15 (heute [[Kreuzstraße 6]]) auf.<ref>Fürther Tagblatt vom 29. Juni 1862</ref> | * Am 21. April 1862 wurde er zum königlichen Notar in Fürth ernannt und war damit der erste jüdische Notar in Bayern. Seine Tätigkeit nahm er zum 1. juli 1862, anfänglich in der Königstraße 15 (heute [[Kreuzstraße 6]]) auf.<ref>Fürther Tagblatt vom 29. Juni 1862</ref> Ab [[8. September]] des gleichen Jahres in der Schwabacher Straße 49.<ref>Fürther Tagblatt vom 23. September 1862</ref> | ||
* ebenfalls 1862 heiratete Ignaz Ortenau seine Cousine Clementine Seligmann mit der er drei Kinder hatte: Karl (1863 - 1927), [[Gustav Ortenau|Gustav]] (1864 - 1951) und Anna (1867 - 1926)<ref>Zur Hochzeit erhielt | * ebenfalls 1862 heiratete Ignaz Ortenau seine Cousine Clementine Seligmann mit der er drei Kinder hatte: Karl (1863 - 1927), [[Gustav Ortenau|Gustav]] (1864 - 1951) und Anna (1867 - 1926)<ref>Zur Hochzeit erhielt Ignaz von der Kultusgemeinde einen goldenen Weinkelch für seine aufopfernde Tätigkeit in der Armenpflege. Die Söhne Karl und Gustav besuchten die [[Israelitische Realschule]], Tochter Anna das Mädchenpensionat</ref> | ||
* Neben seiner Notarstätigkeit war er auch Geschäftsführer der Israelitischen Kultusgemeinde in Fürth und gehörte zur liberalen Gemeinde des [[Isaak Loewi]]. | * Neben seiner Notarstätigkeit war er auch Geschäftsführer der Israelitischen Kultusgemeinde in Fürth und gehörte zur liberalen Gemeinde des [[Isaak Loewi]]. | ||
* Am 24. Mai 1867 erhielt Ortenau die Stelle eines Regiments-Auditors (Kriegsgerichtsrat) im Fürther Landwehrregiment, womit er auch der erste jüdische Auditor in Bayern war. | * Am 24. Mai 1867 erhielt Ortenau die Stelle eines Regiments-Auditors (Kriegsgerichtsrat) im Fürther Landwehrregiment, womit er auch der erste jüdische Auditor in Bayern war. | ||
* Er war Mitglied im Alpenverein und bot kostenlose Rechtsberatung für ärmere Bürger an.<ref>„Biografien jüdischer Persönlichkeiten“ in: [https://www.juedisches-museum.org/wp-content/uploads/Ju%CC%88dische-Perso%CC%88nlichkeiten_final.compressed.pdf Raumpatenschaften Jüdisches Museum Franken in Fürth], S. 37</ref> | * Er war Mitglied im Alpenverein und bot kostenlose Rechtsberatung für ärmere Bürger an.<ref>„Biografien jüdischer Persönlichkeiten“ in: [https://www.juedisches-museum.org/wp-content/uploads/Ju%CC%88dische-Perso%CC%88nlichkeiten_final.compressed.pdf Raumpatenschaften Jüdisches Museum Franken in Fürth], S. 37</ref> | ||
* | * 1869 Veröffentlichung der Broschüre „[[https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-MDZ-00000BSB10377101?cq=Ortenau,%20Ignaz&p=1#next-page Zwanglose Briefe eines Notars]“<ref>siehe Deutsche Notariats-Zeitung Nr. 11, zwölfter Jahrgang 1883, S. 163; darin trat Ortenau für eine Reform des Immobiliarsachenrechts im Sinne einer Erweiterung des Hypothekenbuchs zum Grundbuche ein, also für das Prinzip der Eintragung als notwendige Bedingung des Überganges von Eigentum an Immobilien.</ref> | ||
* 1870 Auszeichnung mit der Medaille für „Nichtkombattanten“ im Rahmen des Fürther Hilfsvereins mit weiteren Fürther Ärzten für med. Hilfe am Kriegsschauplatz.<ref>siehe Deutsche Notariats-Zeitung Nr. 11, zwölfter Jahrgang 1883, S. 163</ref> | |||
* 6. Februar 1875 Wechsel zum Notariat nach München<ref>siehe Deutsche Notariats-Zeitung Nr. 11, zwölfter Jahrgang 1883, S. 164</ref> | |||
* Ignaz Ortenau fungierte als Rechtsberater des späteren bayerischen Prinzregenten Luitpold im Prozess um das Erbe des griechischen [[wikipedia:Otto (Griechenland)|Königs Otto]] | * Ignaz Ortenau fungierte als Rechtsberater des späteren bayerischen Prinzregenten Luitpold im Prozess um das Erbe des griechischen [[wikipedia:Otto (Griechenland)|Königs Otto]] | ||
* 1883 starb Ignaz Ortenau an Krebs. | * 1876 Mitglied im Vorstand des deutsch-österreichischen Notariatsvereins<ref>siehe Deutsche Notariats-Zeitung Nr. 11, zwölfter Jahrgang 1883, S. 161</ref> | ||
* 1879 verfasste Ortenau einen Kommentar zur [[wikipedia:Zwangsversteigerung (Deutschland)|Subh.Ordg.]] vom 23. Februar 1879<ref>siehe Deutsche Notariats-Zeitung Nr. 11, zwölfter Jahrgang 1883, S. 164</ref> | |||
* 1881 - 1883 war er Vorstand der israelitischen Kultusgemeinde München<ref>siehe [https://www.ikg-m.de/gemeinde/organe-2/vorstaende-und-praesidenten-der-ikg-seit-1815/ Geschichte] der israelitischen Kultusgemeinde München</ref> | |||
* 1883 starb Ignaz Ortenau 53-jährig an Krebs. | |||
== Zeitgenössische Berichte über Dr. Ignaz Ortenau == | == Zeitgenössische Berichte über Dr. Ignaz Ortenau == | ||
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* [[1881]] Ritterkreuz 1. Klasse des Verdienstordens vom heiligen Michael (Michaelsorden) | * [[1881]] Ritterkreuz 1. Klasse des Verdienstordens vom heiligen Michael (Michaelsorden) | ||
[[Datei:Ortenau Kommentar zur Subhastationsordnung 1879.png|mini|right|Kommentar zur Suhastationsordnung]] | |||
== Veröffentlichungen == | == Veröffentlichungen == | ||
* Ignaz Ortenau: ''Zwanglose Briefe eines Notars'', Palm & Enke, Erlangen 1869 - [https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-MDZ-00000BSB10377101?cq=Ortenau,%20Ignaz&p=1#next-page online] | * Ignaz Ortenau: ''Zwanglose Briefe eines Notars'', Palm & Enke, Erlangen 1869 - [https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-MDZ-00000BSB10377101?cq=Ortenau,%20Ignaz&p=1#next-page online] | ||
* Ignaz Ortenau: ''Kommentar zur Subhastationsordnung für das Königreich Bayern'', 1879 | |||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
* [[Gustav Ortenau]] | * [[Gustav Ortenau]] | ||
* [[Fiorda]] | |||
==Weblinks== | |||
* [https://www.gda.bayern.de/service/findmitteldatenbank/Archivalie/0f698046-d5ea-4412-ac4d-ea653021222a Personalakte] des Ignaz Ortenau als Aktuar, Kassier und Rechnungsführer mit Stellenausschreibung und Anstellung als Rechtspraktikant; 1852 - 1863 in CAHJP, Gemeinde Fürth D-Fu1-155 | |||
* Ignaz Ortenau: [https://dlc.mpg.de/!metadata/mpirg_sisis_179542/273/-/ Die Subhastationsordnung für das Königreich Bayern vom 23. Februar 1879] | |||
* Ignaz Ortenau: [https://books.google.de/books/about/Zwanglose_Briefe_eines_Notars.html?id=uD5BAAAAcAAJ&redir_esc=y Zwanglose Briefe eines Notars] | |||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
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