Paradiesbrunnen: Unterschied zwischen den Versionen

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Für die Errichtung des Brunnens musste der rechteckige, leicht abschüssige, Platz der ehemals „Kleinen Freiheit“ aufgeschüttet werden, wodurch an der kurzen Seite Richtung [[Wochenmarkt |Fürther Wochenmarkt]] Treppenstufen entstanden. Auf der gegenüberliegenden Seite wurden Steinbänke als Sitzgelegenheiten gesetzt und die Längsseiten mit Reihen von Platanenbäumen gesäumt und je vier weiteren Steinbänken „begrenzt“.
Für die Errichtung des Brunnens musste der rechteckige, leicht abschüssige, Platz der ehemals „Kleinen Freiheit“ aufgeschüttet werden, wodurch an der kurzen Seite Richtung [[Wochenmarkt |Fürther Wochenmarkt]] Treppenstufen entstanden. Auf der gegenüberliegenden Seite wurden Steinbänke als Sitzgelegenheiten gesetzt und die Längsseiten mit Reihen von Platanenbäumen gesäumt und je vier weiteren Steinbänken „begrenzt“.


Die Brunnenanlage aus dem Jahr [[1995]] ist gestaltet mit zwei getrennten, flachen Becken, die von Tieren wie Schlange, je zwei kleinen Mäusen und Schnecken, Ammoniten, einem Taubenpaar, mystischen Figuren wie ein kleiner Drache und dem mächtigen Einhorn sowie den großen Plastiken Adam und Eva „bevölkert“ sind. Dazu die aus dreißig Düsen spritzenden und sprudelnden Wasserspiele, aus großen Schneckenhäusern und weiteren Quellen, die elektronisch, in nicht konstanten Intervallen, gesteuert werden. Eine Esche als Lebensbaum in der Mitte und der Regenbogen, der das Innere des Brunnens mit der umgebenden Fläche verbindet, runden das Kunstwerk ab.  
Die Brunnenanlage aus dem Jahr [[1995]] ist gestaltet mit zwei getrennten, flachen Becken, die von Tieren wie Schlange, je zwei kleinen Mäusen und Schnecken, Ammoniten, einem Taubenpaar, mystischen Figuren wie ein kleiner Drache und dem mächtigen Einhorn sowie den großen Plastiken Adam und Eva „bevölkert“ sind. Dazu die aus dreißig Düsen spritzenden und sprudelnden Wasserspiele, aus großen Schneckenhäusern und weiteren Quellen, die elektronisch, in nicht konstanten Intervallen, gesteuert werden.
 
Eine Esche als Lebensbaum in der Mitte und der Regenbogen, der das Innere des Brunnens mit der umgebenden Fläche verbindet, runden das Kunstwerk ab.  


Der Paradiesbrunnen wurde bewusst offen gestaltet – zum Hineingehen, Planschen, Klettern und Spielen. Der kleine Drache ist einer der [[Trinkbrunnen in Fürth]].
Der Paradiesbrunnen wurde bewusst offen gestaltet – zum Hineingehen, Planschen, Klettern und Spielen. Der kleine Drache ist einer der [[Trinkbrunnen in Fürth]].
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[[Max Grundig]] hatte noch zu Lebzeiten der Stadt Fürth eine Spende über 1 Mio. DM gemacht, wovon für den Bau eines Brunnens ca. 100.000 DM  zur Verfügung gestellt wurden. [[1990]] - ein Jahr nach Grundigs Tod - wurde zur Klärung der Gestaltungsfrage ein überregionaler Künstlerwettbewerb ausgeschrieben. Aufgabenstellung in der Ausschreibung: Den Bezug evtl. zur [[Ludwigseisenbahn]] herstellen - ist aber nicht zwingend notwendig - und eine Brunnenlösung finden, die den Betrachter mit einbezieht; d. h. der Betrachter ist nicht nur außenstehender Passant, sondern kann mit dem Brunnen interagieren. Es sollte ein Erlebnisraum bzw. ein Kommunikationsort entstehen.  
[[Max Grundig]] hatte noch zu Lebzeiten der Stadt Fürth eine Spende über 1 Mio. DM gemacht, wovon für den Bau eines Brunnens ca. 100.000 DM  zur Verfügung gestellt wurden. [[1990]] - ein Jahr nach Grundigs Tod - wurde zur Klärung der Gestaltungsfrage ein überregionaler Künstlerwettbewerb ausgeschrieben. Aufgabenstellung in der Ausschreibung: Den Bezug evtl. zur [[Ludwigseisenbahn]] herstellen - ist aber nicht zwingend notwendig - und eine Brunnenlösung finden, die den Betrachter mit einbezieht; d. h. der Betrachter ist nicht nur außenstehender Passant, sondern kann mit dem Brunnen interagieren. Es sollte ein Erlebnisraum bzw. ein Kommunikationsort entstehen.  


An dem Wettbewerb konnten alle Bildenden Künstler teilnehmen, die zum Zeitpunkt der Auslobung mindestens drei Monate ihren Hauptwohnsitz in Fürth hatten. Daneben waren drei Preisträger eines vorab an der Akademie der Künste Nürnberg durchgeführten Wettbewerbes (für Studenten und Absolventen) teilnahmeberechtigt. Namentlich wurden zudem noch eingeladen Prof. Gernot Rumpf (Neustadt/Weinstraße), Hannelore Köhler (Düsseldorf), Helmut Otto Schön (Pfaffenhofen), Joachim Schmettau (Berlin) und Heinz Heiber (Nürnberg).
An dem Wettbewerb konnten alle Bildenden Künstler teilnehmen, die zum Zeitpunkt der Auslobung mindestens drei Monate ihren Hauptwohnsitz in Fürth hatten. Daneben waren drei Preisträger eines vorab an der Akademie der Künste Nürnberg durchgeführten Wettbewerbes (für Studenten und Absolventen) teilnahmeberechtigt. Namentlich wurden zudem noch eingeladen Prof. Gernot Rumpf (Neustadt/Weinstraße), Hannelore Köhler (Düsseldorf), Helmut Otto Schön (Pfaffenhofen), Joachim Schmettau (Berlin) und [[Heinz Heiber]] (Nürnberg).


Unter den zahlreichen Einsendungen der Entwürfe sollte eine neunköpfige Jury den besten Entwurf aussuchen. Unter den Bewerbern waren namhafte nationale und lokale Künstler, so dass der Jury die Auswahl nicht leicht fiel. In Jury saßen u. a. der [[Oberbürgermeister]] [[Uwe Lichtenberg]], der Vorsitzende des [[Baukunstbeirat Fürth|Baukunstbeirat]]es Georg Stolz und die damalige [[Stadtheimatpfleger]]in [[Barbara Ohm]].  
Unter den zahlreichen Einsendungen der Entwürfe sollte eine neunköpfige Jury den besten Entwurf aussuchen. Unter den Bewerbern waren namhafte nationale und lokale Künstler, so dass der Jury die Auswahl nicht leicht fiel. In Jury saßen u. a. der [[Oberbürgermeister]] [[Uwe Lichtenberg]], der Vorsitzende des [[Baukunstbeirat Fürth|Baukunstbeirat]]es Georg Stolz und die damalige [[Stadtheimatpfleger]]in [[Barbara Ohm]].  


Den 1. Preis erhielt mit 6:3 Stimmen das "Wasserhaus" vom lokalen Künstler Michael Munding aus Stein, ein 15 Meter hoher Brunnen mit jeweils 12 Metern Seitenlänge, der eher den Charakter eines Turmes aufwies. Der 2. Preis ging einstimmig an die Künstler Hans Vogel und Hannes Arnold, jedoch mit dem Hinweis, dass der vorgelegte Entwurf noch stark überarbeitet werden müsste. Der Brunnen stellte ein Art Gleis-Installation - vermutlich in Anlehnung an die Ludwigseisenbahn - dar. Der 3. Preis ging mit 7:2 Stimmen an den Paffenhofener Helmut Otto für seinen Entwurf einer Wasserpyramide. Der Entwurf von Heinz Heiber (Nürnberg) erhielt einstimmig das Votum zum "Ankauf". Weitere Entwürfe kamen u. a. vom lokal bekannten Steinhauer [[Heinz Siebenkäss]] und dem Braunschweiger Künstler Jürgen Weber, der z. B. das Ehekarussell am Weißen Turm in Nürnberg schuf.
Den 1. Preis erhielt mit 6:3 Stimmen das "Wasserhaus" vom lokalen Künstler Michael Munding aus Stein, ein 15 Meter hoher Brunnen mit jeweils 12 Metern Seitenlänge, der eher den Charakter eines Turmes aufwies. Der 2. Preis ging einstimmig an die Künstler Hans Vogel und Hannes Arnold, jedoch mit dem Hinweis, dass der vorgelegte Entwurf noch stark überarbeitet werden müsste. Der Brunnen stellte ein Art Gleis-Installation - vermutlich in Anlehnung an die Ludwigseisenbahn - dar. Der 3. Preis ging mit 7:2 Stimmen an den Paffenhofener Helmut Otto für seinen Entwurf einer Wasserpyramide. Der Entwurf von Heinz Heiber (Nürnberg) erhielt einstimmig das Votum zum "Ankauf". Weitere Entwürfe kamen u. a. vom lokal bekannten Steinhauer [[Heinz Siebenkäß]] und dem Braunschweiger Künstler Jürgen Weber, der z. B. das Ehekarussell am Weißen Turm in Nürnberg schuf.
[[Datei:Brunnenentwurf Schienen 1991.jpg|miniatur|rechts|2. Preis des Wettbewerbs - Schienenbrunnen von H. Vogel & H. Arnold, 1991]]
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[[Datei:Sammlung Körnlein Kleine Freiheit.jpg|mini|right|Späterer Standort des Paradiesbrunnens nach Abriss der [[Hirschgarten]] genannten Straßenbahnhaltestelle]]
[[Datei:Sammlung Körnlein Kleine Freiheit.jpg|mini|right|Späterer Standort des Paradiesbrunnens nach Abriss der [[Hirschgarten]] genannten Straßenbahnhaltestelle]]
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== Darstellung, Motive ==
== Darstellung, Motive ==
* Die Esche und der Standort „in der Mitte“: In Anlehnung an das Bild des Gartens Eden, wo „der Baum des Lebens“ der Mitte steht. Der Baum als Symbol des Lebenslaufes mit Entstehen, Grünen im Frühling, Blühen und Wachsen im Sommer, Früchte im Herbst und „Vergehen“, In-sich-Zurückziehen im Winter. „Yggdrasil“, eine Esche, verkörpert in der nordgermanischen Mythologie als Weltenbaum den gesamten Kosmos.  
* Die Esche und der Standort „in der Mitte“: In Anlehnung an das Bild des Gartens Eden, wo „der Baum des Lebens“ in der Mitte steht. Der Baum als Symbol des Lebenslaufes mit Entstehen, Grünen im Frühling, Blühen und Wachsen im Sommer, Früchte im Herbst und „Vergehen“, In-sich-Zurückziehen im Winter. „Yggdrasil“, eine Esche, verkörpert in der nordgermanischen Mythologie als Weltenbaum den gesamten Kosmos.  


* Zwei ineinander verschlungene, mit Wasser gefüllte, Spiralen: Sie umgeben und umfließen den Lebensbaum und stehen für Leben, Veränderung und Weiterentwicklung.
* Zwei ineinander verschlungene, mit Wasser gefüllte, Spiralen: Sie umgeben und umfließen den Lebensbaum und stehen für Leben, Veränderung und Weiterentwicklung.


* Schlange: Ein zweifacher Strahl spritzt unregelmäßig aus der gespaltenen Wasserzunge. Sie hat mit dem Versprechen zu Erkenntnis zum Sündenfall verführt.
* Schlange: Ein zweifacher Strahl spritzt unregelmäßig aus den Nasenlöchern. Sie hat mit dem Versprechen zur „Erkenntnis“ zum Sündenfall verführt.


* Apfel: Auf einer der Steinbänke befindet sich ein klein und groß „angebissener“ Apfel, als Symbol der Verführung.
* Apfel: Auf einer der Steinbänke befindet sich ein klein und groß „angebissener“ Apfel, als Symbol der Verführung.
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==Siehe auch==
==Siehe auch==
* [[Brunnen]]
* [[Fürther Freiheit]]
* [[Fürther Freiheit]]
* [[Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage]]
* [[Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage]]
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