Alexanderstraße 11 (ehemals): Unterschied zwischen den Versionen

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Das ursprüngliche Gebäude '''Alexanderstraße 11''' war ein Wohngebäude mit Hof und Stallung. Im frühen 18. Jahrhundert ist auch eine [[Privatsynagoge Alexanderstraße 11|Privatsynagoge]] („Schul“) in dem Gebäude belegt. Im Kartenausschnitt in der Faktenbox auf der rechten Seite wird der ehemalige Standort des Gebäudes im aktuellen Stadtplan angezeigt. Später befanden sich auf diesem Gelände - dem [[Geismann-Areal]] - die [[Brauerei Geismann]] und die Mälzerei der [[Brauerei Humbser]]. Am [[19. September]] [[1985]] wurde hier das ''City-Center Fürth'' eröffnet, das ein Einkaufszentrum in der Nähe des [[Stadttheater|Stadttheaters]] zwischen [[Alexanderstraße|Alexander-]], [[Königstraße|König-]] und  [[Schwabacher Straße]] ([[Fußgängerzone]]) war. Die offizielle Adresse lautete [[Alexanderstraße 11]]. Von [[2017]] bis September 2021 erfolgte dann der Umbau zum ''[[Flair Fürth]]'' (ursprünglich Flair Galerie).
Das ursprüngliche Gebäude '''Alexanderstraße 11''' war ein Wohngebäude mit Hof und Stallung. Im frühen 18. Jahrhundert ist auch eine [[Privatsynagoge Alexanderstraße 11|Privatsynagoge]] („Schul“) in dem Gebäude belegt.  


==Geschichte der Eigentümer <ref name ="Alt-Fürth">alle Angaben zu Alexanderstraße 11 nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 sowie den Fürther Adressbüchern von 1799, 1859, 1860, 1862, 1926/27, 1931, 1961 und 1972</ref>==
Im Kartenausschnitt in der Faktenbox auf der rechten Seite wird der ehemalige Standort des Gebäudes im aktuellen Stadtplan angezeigt.
 
Das Anwesen befand sich am Carré des [[Geismann-Areal]]s - die [[Brauerei Geismann]] und die Mälzerei der [[Brauerei Humbser]] waren direkt benachbart. Hinter der nördlichen Grundstücksgrenze schloss ab [[1896]] direkt der [[Geismannsaal]] im Hof der [[Bäumenstraße]] 16 - 20 an.
 
Am [[19. September]] [[1985]] wurde hier nach Abbruch der historischen Bebauung das Einkaufszentrum ''City-Center Fürth'' eröffnet. Dessen offizielle Adresse lautete ''Alexanderstraße 11''. Von [[2017]] bis September 2021 erfolgte dann der Umbau zum ''[[Flair Fürth]]'' (ursprünglich Flair Galerie).
 
==Geschichte der Eigentümer<ref name ="Alt-Fürth">alle Angaben zu Alexanderstraße 11 nach [[Gottlieb Wunschel]]: [[Die Fürther Häuserchronik "Alt Fürth" (Buch)|Alt-Fürth]] (1940) sowie den [[Adressbücher|Fürther Adressbüchern]] von 1799, 1859, 1860, 1862, 1926/27, 1931, 1961 und 1972</ref>==
* 1764: Samuel Neckarsulmer, Erbauer
* 1764: Samuel Neckarsulmer, Erbauer
* 1789: Neckarsulmer Meier, Jonas u. Kosmann, Söhne
* 1789: Neckarsulmer Meier, Jonas u. Kosmann, Söhne
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* ab 1792 Hausnummer 531
* ab 1792 Hausnummer 531
* ab 1827 Hausnummer 327, I. Bezirk I
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* ab 1860 Alexanderstraße 7
* ab 1860 Alexanderstraße 7
* ab 1890 Alexanderstraße 11
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* '''„Vision [[1937]]“'''
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:Im Juli [[1936]] erging ein Schreiben des Oberbürgermeisters [[Franz Jakob]] an die [[Brauerei Joh. Humbser]] betreffs Anwesen [[Bäumenstraße]] 28: ''Die Anordnung des Staatsministers Wagner vom 11.11.35 über Sauberkeit und Schönheit von Stadt und Land veranlaßt mich, Sie darauf aufmerksam zu machen, daß die baulichen Anlagen vorgenannten Anwesens bei ihrer Lage zwischen dem Amtsgericht und dem Stadttheater das Straßenbild gröblich verunstalten. Auch der schlechte bauliche Zustand der Gebäude gibt Anlaß zur Beanstandung. Dieser Umstand dürfte auch für Ihre angesehene Firma keineswegs empfehlend sein. Ich glaube, daß meine Anregung genügen wird, daß Ihre Firma ernstlich daran geht, die baulichen Verhältnisse alsbald zu ändern. Geeignete Vorschläge ersuche ich recht bald einzureichen.''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/318, Sauberkeit und Schönheit in Stadt und Land. Anwesen Bäumenstr. 28. Verbesserung in baulicher und schönheitlicher Hinsicht</ref>
:Im Juli [[1936]] erging ein Schreiben des Oberbürgermeisters [[Franz Jakob]] an die [[Brauerei Joh. Humbser]] betreffs Anwesen [[Bäumenstraße]] 28: ''Die Anordnung des Staatsministers Wagner vom 11.11.35 über Sauberkeit und Schönheit von Stadt und Land veranlaßt mich, Sie darauf aufmerksam zu machen, daß die baulichen Anlagen vorgenannten Anwesens bei ihrer Lage zwischen dem [[Amtsgericht]] und dem [[Stadttheater]] das Straßenbild gröblich verunstalten. Auch der schlechte bauliche Zustand der Gebäude gibt Anlaß zur Beanstandung. Dieser Umstand dürfte auch für Ihre angesehene Firma keineswegs empfehlend sein. Ich glaube, daß meine Anregung genügen wird, daß Ihre Firma ernstlich daran geht, die baulichen Verhältnisse alsbald zu ändern. Geeignete Vorschläge ersuche ich recht bald einzureichen.''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/318, Sauberkeit und Schönheit in Stadt und Land. Anwesen Bäumenstr. 28. Verbesserung in baulicher und schönheitlicher Hinsicht</ref>


:Doch die Brauerei Humbser ließ sich Zeit und erst nach längeren Verhandlungen verständigten sich Stadt und Brauerei Mitte 1937 zu entsprechenden Verbesserungen unter Teilung der Kosten. Dabei wurde auf Wunsch der Stadt auch „ein gefährliches Verkehrshindernis“ beseitigt durch die Rücknahme der Einfriedungsmauer und den sofortigen Ausbau der Straße und des Gehsteigs in der Bäumenstraße auch dort „in unverminderter Breite“.
:Doch die Brauerei Humbser ließ sich Zeit und erst nach längeren Verhandlungen verständigten sich Stadt und Brauerei Mitte 1937 zu entsprechenden Verbesserungen unter Teilung der Kosten. Dabei wurde auf Wunsch der Stadt auch „ein gefährliches Verkehrshindernis“ beseitigt durch die Rücknahme der Einfriedungsmauer und den sofortigen Ausbau der Straße und des Gehsteigs in der Bäumenstraße auch dort „in unverminderter Breite“.
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==Siehe auch==
==Siehe auch==
* [[Privatsynagoge Alexanderstraße 11]]
* [[Privatsynagoge Alexanderstraße 11]]
* [[City-Center]]
* [[Flair Fürth]]
* [[Flair Fürth]]
* [[Geismann-Areal]]
* [[Geismann-Areal]]
==Einzelnachweise==
<references/>


[[Kategorie:Innenstadt]]
[[Kategorie:Innenstadt]]

Aktuelle Version vom 22. Oktober 2025, 16:45 Uhr

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Gebäude
Alexanderstraße 11 (ehemals)
Straße / Hausnummer
Alexanderstraße 11
Postleitzahl
90762
Denkmalstatus besteht
Nein
Ehemals (abgerissen)
Ja
Geo-Daten
49° 28' 30.82" N
10° 59' 23.41" E
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Das ursprüngliche Gebäude Alexanderstraße 11 war ein Wohngebäude mit Hof und Stallung. Im frühen 18. Jahrhundert ist auch eine Privatsynagoge („Schul“) in dem Gebäude belegt.

Im Kartenausschnitt in der Faktenbox auf der rechten Seite wird der ehemalige Standort des Gebäudes im aktuellen Stadtplan angezeigt.

Das Anwesen befand sich am Carré des Geismann-Areals - die Brauerei Geismann und die Mälzerei der Brauerei Humbser waren direkt benachbart. Hinter der nördlichen Grundstücksgrenze schloss ab 1896 direkt der Geismannsaal im Hof der Bäumenstraße 16 - 20 an.

Am 19. September 1985 wurde hier nach Abbruch der historischen Bebauung das Einkaufszentrum City-Center Fürth eröffnet. Dessen offizielle Adresse lautete Alexanderstraße 11. Von 2017 bis September 2021 erfolgte dann der Umbau zum Flair Fürth (ursprünglich Flair Galerie).

Geschichte der Eigentümer[1]

  • 1764: Samuel Neckarsulmer, Erbauer
  • 1789: Neckarsulmer Meier, Jonas u. Kosmann, Söhne
  • 1799: Jonas Neckarsulmer
  • 1802: Neckarsulmer Jonas Samuel, allein, Verkauf am 26. Juni 1802 für 5.411 fl. und 40 kr.[2]
  • 1822: Abraham Koppel Weinschenk und Samuel Koppel Weinschenk
  • 1840: Abraham Koppel Weinschenk, allein
  • 1859: Abraham Koppel Weinschenk, Spiegelglasfabrik u. Manufakturwaren en gros (Comptoir u. Lager)[3]
  • 1860: Abraham Koppel Weinschenk, Spiegelglasfabr.
  • 1862: Karl Weinschenk, Spiegelglasfabrikant (Firma A.K. Weinschenk)
  • 1867: Frank Johann Adam, Flaschner
  • 1880: Gerstendörfer Johann Ulrich, Trödler
  • 1890: Schmidt Josef und Kunigunda, Glaserseheleute
  • 1910: Leonhard Linz, Glasermeister
  • 1926: Leonhard Linz, Glasermeister
  • 1931: Leonhard Linz, Glasermeister
  • 1961: Josef Linz (Verw. Karl Löffler, Schwabacher Straße 7)
  • 1972: Frieda Linz, Witwe und Mitbes.

Frühere Adressen

Erst ab 1890 setzte sich in Fürth die alternierende Zählung der Hausnummern beiderseits der Straße durch („Pariser System“), die auch heute noch Gültigkeit hat. Bis 1860 wurden alle Häuser in der Stadt flächendeckend fortlaufend nummeriert (Konskriptionsnummern), anschließend wurde jeweils die linke und anschließend in Gegenrichtung die rechte Seite durchlaufend nummeriert („Berliner System“).

  • ab 1792 Hausnummer 531
  • ab 1827 Hausnummer 327, I. Bezirk
  • ab 1860 Alexanderstraße 7
  • ab 1890 Alexanderstraße 11

Geschichte

Luftaufnahme vom Baugebiet, ca. 1935
Baugrube City-Center im September 1983, im Hintergrund: Stadttheater und Rathaus
Im Juli 1936 erging ein Schreiben des Oberbürgermeisters Franz Jakob an die Brauerei Joh. Humbser betreffs Anwesen Bäumenstraße 28: Die Anordnung des Staatsministers Wagner vom 11.11.35 über Sauberkeit und Schönheit von Stadt und Land veranlaßt mich, Sie darauf aufmerksam zu machen, daß die baulichen Anlagen vorgenannten Anwesens bei ihrer Lage zwischen dem Amtsgericht und dem Stadttheater das Straßenbild gröblich verunstalten. Auch der schlechte bauliche Zustand der Gebäude gibt Anlaß zur Beanstandung. Dieser Umstand dürfte auch für Ihre angesehene Firma keineswegs empfehlend sein. Ich glaube, daß meine Anregung genügen wird, daß Ihre Firma ernstlich daran geht, die baulichen Verhältnisse alsbald zu ändern. Geeignete Vorschläge ersuche ich recht bald einzureichen.[4]
Doch die Brauerei Humbser ließ sich Zeit und erst nach längeren Verhandlungen verständigten sich Stadt und Brauerei Mitte 1937 zu entsprechenden Verbesserungen unter Teilung der Kosten. Dabei wurde auf Wunsch der Stadt auch „ein gefährliches Verkehrshindernis“ beseitigt durch die Rücknahme der Einfriedungsmauer und den sofortigen Ausbau der Straße und des Gehsteigs in der Bäumenstraße auch dort „in unverminderter Breite“.
In der Zusammenfassung des Hochbauamts zum gesamten Vorgang heißt es am Schluss:
Allerdings ist durch den neuen Zustand das Endziel des Oberbürgermeisters und des städt. Hochbauamtes noch nicht erreicht. Das Bestreben geht dahin, daß das verkehrsgünstig gelegene und städtebaulich bedeutende Grundstück nicht auf Dauer brach liegt. Es ist erwünscht, daß an dieser Stelle ein moderner Großbau errichtet wird, der für den Platz vor dem Theater einen monumentalen Rahmen bildet.[5]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. alle Angaben zu Alexanderstraße 11 nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth (1940) sowie den Fürther Adressbüchern von 1799, 1859, 1860, 1862, 1926/27, 1931, 1961 und 1972
  2. Siehe Kaufurkunde in Akt Privatsynagoge im Wohnhaus des Abraham Koppel Weinschenk bei CAHJP, Gemeinde Fürth D-Fu1-530
  3. ebenso wohnt dort Nanette Weinschenk
  4. Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/318, Sauberkeit und Schönheit in Stadt und Land. Anwesen Bäumenstr. 28. Verbesserung in baulicher und schönheitlicher Hinsicht
  5. Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/318, „Bauliche Umänderung Ecke Hall- und Bäumenstraße“ vom 6. Juli 1937