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Nach der Tätigkeit in einem Anwaltsbüro, bei einer Versicherung und einem Verlag, begann sie [[1954]] für verschiedene internationale Zeitungen und Zeitschriften zu schreiben. Sie setzte sich als Journalistin in Südafrika insbesondere gegen die Apartheid ein, sodass sie zur „Persona non grata“ erklärt und in eine so genannte „schwarze Liste“ eingetragen, auf der sie erst [[1991]] gelöscht wurde. Sie erhielt ferner ein Einreiseverbot, arbeitete fortan in Südrhodesien, begleitete dessen Weg in den unabhängigen Staat [[Wikipedia:Simbabwe|Simbabwe]] und lebte dann einige Zeit auf der Isle of Wight (England).<ref>''Wege im harten Gras. Erinnerungen an Deutschland, Südafrika und England''. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1994, ISBN 3872946226, S. 288 f. (kurzgefasster Lebenslauf bis 1994).</ref> | Nach der Tätigkeit in einem Anwaltsbüro, bei einer Versicherung und einem Verlag, begann sie [[1954]] für verschiedene internationale Zeitungen und Zeitschriften zu schreiben. Sie setzte sich als Journalistin in Südafrika insbesondere gegen die Apartheid ein, sodass sie zur „Persona non grata“ erklärt und in eine so genannte „schwarze Liste“ eingetragen, auf der sie erst [[1991]] gelöscht wurde. Sie erhielt ferner ein Einreiseverbot, arbeitete fortan in Südrhodesien, begleitete dessen Weg in den unabhängigen Staat [[Wikipedia:Simbabwe|Simbabwe]] und lebte dann einige Zeit auf der Isle of Wight (England).<ref>''Wege im harten Gras. Erinnerungen an Deutschland, Südafrika und England''. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1994, ISBN 3872946226, S. 288 f. (kurzgefasster Lebenslauf bis 1994).</ref> | ||
Anfang der 1960er Jahre besuchte sie [[Wikipedia:Hörstein|Hörstein]], den Heimatort ihres Vaters, und erfuhr dort, dass ihr Onkel und ihre Tante während des [[Wikipedia: Novemberpogrome 1938|Reichspogroms 1938]] an einem Baum im Garten ihres | Anfang der 1960er Jahre besuchte sie [[Wikipedia:Hörstein|Hörstein]], den Heimatort ihres Vaters, und erfuhr dort, dass ihr Onkel und ihre Tante während des [[Wikipedia: Novemberpogrome 1938|Reichspogroms 1938]] an einem Baum im Garten ihres Wohnhauses aufgehängt worden waren.<ref>Ruth Weiss: ''Wege im harten Gras. Erinnerungen an Deutschland, Südafrika und England''. Mit einem Nachwort von Nadine Gordimer. Hammer, Wuppertal 1994, ISBN 3-87294-622-6, S. 239 ff.; Ruth Weiss, Lutz Kliche: ''Erinnern heißt Handeln. Mein Jahrhundertleben für Demokratie und Menschlichkeit''. Herder, Freiburg/Basel/Wien 2025, S. 170 ff.</ref> | ||
Von [[1974]] bis [[1978]] lebte Ruth Weiss wieder für einige Zeit in Deutschland, in Köln arbeitete sie bei der Deutschen Welle. [[1975]] (oder [[1979]]) kehrte sie erstmalig wieder in ihre Geburtsstadt Fürth zurück. Am 17. Juni 1979 besuchte sie das Grab ihres Großvaters Max Cohen am [[Neuer Jüdischer Friedhof|Neuen Jüdischer Friedhof]], nachdem sie am Vortag zum 18. [[Wikipedia:Deutscher Evangelischer Kirchentag|Deutschen Evangelischen Kirchentag]] in Nürnberg vor mehreren tausend Zuhörern einen vielbeachteten Vortrag über die [[Wikipedia:Apartheid|Apartheid]] in Südafrika gehalten hatte.<ref>Ruth Weiss: ''Wege im harten Gras. Erinnerungen an Deutschland, Südafrika und England''. Mit einem Nachwort von | Von [[1974]] bis [[1978]] lebte Ruth Weiss wieder für einige Zeit in Deutschland, in Köln arbeitete sie bei der Deutschen Welle. [[1975]] (oder [[1979]]) kehrte sie erstmalig wieder in ihre Geburtsstadt Fürth zurück. Am 17. Juni 1979 besuchte sie das Grab ihres Großvaters Max Cohen am [[Neuer Jüdischer Friedhof|Neuen Jüdischer Friedhof]], nachdem sie am Vortag zum 18. [[Wikipedia:Deutscher Evangelischer Kirchentag|Deutschen Evangelischen Kirchentag]] in Nürnberg vor mehreren tausend Zuhörern einen vielbeachteten Vortrag über die [[Wikipedia:Apartheid|Apartheid]] in Südafrika gehalten hatte.<ref>Ruth Weiss: ''Wege im harten Gras. Erinnerungen an Deutschland, Südafrika und England''. Mit einem Nachwort von Nadine Gordimer. Hammer, Wuppertal 1994, ISBN 3-87294-622-6, S. 13 .; Ruth Weiss, Lutz Kliche: ''Erinnern heißt Handeln. Mein Jahrhundertleben für Demokratie und Menschlichkeit''. Herder, Freiburg/Basel/Wien 2025, S. 29.</ref> Im Oktober 1990 besuchte sie Fürth erneut, besichtigte den Hinterhof von Theaterstraße 17, wo der Großvater alljährlich zum [[Wikipedia:Sukkot|Laubhüttenfest]] die [[Wikipedia:Laubhütte|Laubhütte]] errichtet hatte, und traf sich mit [[Bella Rosenkranz]].<ref>''Wege im harten Gras. Erinnerungen an Deutschland, Südafrika und England''. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1994, ISBN 3872946226, S. 27 f.</ref> Am [[15. Mai]] [[1995]] nahm sie im [[Berolzheimerianum]] an einer Podiumsdiskussion mit [[Werner Gundelfinger]], [[Raphael Halmon]] und [[Emil Eliezer Höchster]] teil.<ref>Verein zur Förderung des mittelfränkischen jüdischen Museums e.V.: ''Zeitzeugen in Gespräch''. Eigenverlag, Fürth 1995.</ref> | ||
Von [[2002]] bis [[2015]] lebte sie bei Freunden in [[Wikipedia:Lüdinghausen|Lüdinghausen]] bei Münster. Zuletzt lebte sie in Dänemark bei ihrem Sohn. Auch schrieb sie primär nicht mehr Sachbücher, sondern Romane, die zum Teil im Literaturkanon der Schulen (vor allem „Meine Schwester Sara“) aufgenommen worden sind. Dieses Buch war im Schuljahr [[2006]]/[[2007]] die Prüfungslektüre der Realschulen in Baden-Württemberg. | Von [[2002]] bis [[2015]] lebte sie bei Freunden in [[Wikipedia:Lüdinghausen|Lüdinghausen]] bei Münster. Zuletzt lebte sie in Dänemark bei ihrem Sohn. Auch schrieb sie primär nicht mehr Sachbücher, sondern Romane, die zum Teil im Literaturkanon der Schulen (vor allem „Meine Schwester Sara“) aufgenommen worden sind. Dieses Buch war im Schuljahr [[2006]]/[[2007]] die Prüfungslektüre der Realschulen in Baden-Württemberg. | ||
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