City-Center: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FürthWiki

K
Textersetzung - „__TOC__↵<br clear="all" />“ durch „“
K (Textersetzung - „Gebaeude=“ durch „Gebäude=“)
K (Textersetzung - „__TOC__↵<br clear="all" />“ durch „“)
 
(17 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 2: Zeile 2:
|Bild=Werbung City Center.jpg
|Bild=Werbung City Center.jpg
|Gebäude=City-Center
|Gebäude=City-Center
|Strasse=Alexanderstraße
|Straße=Alexanderstraße
|Hausnummer=11
|Hausnummer=11
|Baujahr=1985
|Baujahr=1985
|Architekt=Architekturbüro Löser + Partner
|Architekt=Architekturbüro Löser + Partner
|Bauherr=Bayern Immobilien Treuhand GmbH Erlangen
|Bauherr=Bayern Immobilien Treuhand GmbH Erlangen
|GebaeudeBesteht=Ja
|Ehemals=Nein
|DenkmalstatusBesteht=Nein
|DenkmalstatusBesteht=Nein
|lat=49.475227
|lat=49.475227
|lon=10.989837
|lon=10.989837
}}
}}
Das '''City-Center Fürth''' war ein Einkaufszentrum in der Nähe des [[Stadttheater|Stadttheaters]] zwischen [[Alexanderstraße|Alexander-]], [[Königstraße|König-]] und  [[Schwabacher Straße]] ([[Fußgängerzone]]). Die offizielle Adresse lautete [[Alexanderstraße 11]].


Es wurde am [[19. September]] [[1985]] eröffnet. Zuvor befanden sich auf diesem Gelände - dem [[Geismann-Areal]] - die [[Brauerei Geismann]] und die Mälzerei der [[Brauerei Humbser]]. Von [[2017]] bis September 2021 erfolgte der Umbau zum ''[[Flair Fürth]]'' (ursprünglich Flair Galerie).
Das '''City-Center Fürth''' wurde am [[19. September]] [[1985]] eröffnet. Das Einkaufszentrum entstand am vormaligen [[Geismann-Areal]] durch den Abbruch vor allem zweier früherer Brauereien zwischen [[Bäumenstraße|Bäumen-]], [[Hallstraße|Hall-]], [[Alexanderstraße|Alexander-]] und [[Schwabacher Straße]].
__TOC__
 
<br clear="all" />
Die offizielle Adresse lautete [[Alexanderstraße 11 (ehemals)|Alexanderstraße 11]]. Von [[2017]] bis September 2021 erfolgte dann der Umbau zum ''[[Flair Fürth]]'' (ursprünglich Flair Galerie).
== Baubeschreibung ==
 
 
== Umgriff der abgebrochenen Vor-Bebauung ==
* Alexanderstraße 7
* [[Alexanderstraße 9 (ehemals)|Alexanderstraße 9]]: [[Vollrath-Stüberl]] und Durchgang zum [[Geismannsaal]]
* [[Alexanderstraße 11 (ehemals)|Alexanderstraße 11]]
* Alexanderstraße 15
* Alexanderstraße 17
* Alexanderstraße 21
* Alexanderstraße 23
* [[Alexanderstraße 25]]: [[Fischküche Bernet]]
* Bäumenstraße 16 - 20: Hauptgebäude der Brauerei Geismann mit Sudhaus und [[Geismann-Bräustübl]] mit Geismannsaal, Maschinengebäude und anderen Nebengebäuden
* Bäumenstraße 22
* Bäumenstraße 24
* Bäumenstraße 26
* Schirmstraße 4-6: Verwaltungsgebäude der Brauerei Geismann
 
== Baubeschreibung des City-Centers ==
[[Datei:City Center Dachgeschoss 2009 IMG 1997.jpg|miniatur|links|Dachgarten mit Lichthof/Glastonnen]]
[[Datei:City Center Dachgeschoss 2009 IMG 1997.jpg|miniatur|links|Dachgarten mit Lichthof/Glastonnen]]
[[Datei:Brunnen im City-Center.jpg|mini|right|Der zentrale Lichthof]]
[[Datei:Brunnen im City-Center.jpg|mini|right|Der zentrale Lichthof]]
Zeile 24: Zeile 40:
Das Bauwerk imitierte nach außen hin die dreigeschossige Blockrandbebauung der Vorgängerbauten und bemühte sich auch mit seinen Dachformen und der Sandsteinverkleidung den seiner zeitigen Auflagen des Denkmalschutzes entsprechend um Integration in die Umgebung. Zum Theatervorplatz hin wurden drei Sandsteinbögen der [[Brauerei Geismann]] als Spolien in die Fassade integriert. Der Plan, die Glaspassage nach außen bis zu den Eingängen sichtbar "hinauszuziehen", wurde nicht genehmigt, wodurch der Zugang zum [[Hallplatz]], wie der Zugang zur [[Fußgängerzone]], relativ wenig hervorstach. Das City-Center wurde über drei Passagenebenen erschlossen, die sich zum zentralen Lichthof öffneten. Über Treppen, einen Aufzug und Rolltreppen konnte hier zwischen den Ebenen und hinab zur Tiefgarage gewechselt werden. Am Grund des Lichthofs befand sich ein Brunnen. Am Lichthof kreuzten auch die beiden Hauptachsen [[Theater]]vorplatz/[[Fußgängerzone]] und [[Bäumenstraße]]/[[Königstraße]]. In Verlängerung des Basements befand sich ein direkter Zugang zum [[Stadttheater]], das auf diesem Weg an die Tiefgarage angebunden war, und eine Unterquerung der [[Königstraße]] hin zum [[Karlsteg]] am [[Stadtpark]] ermöglichte.
Das Bauwerk imitierte nach außen hin die dreigeschossige Blockrandbebauung der Vorgängerbauten und bemühte sich auch mit seinen Dachformen und der Sandsteinverkleidung den seiner zeitigen Auflagen des Denkmalschutzes entsprechend um Integration in die Umgebung. Zum Theatervorplatz hin wurden drei Sandsteinbögen der [[Brauerei Geismann]] als Spolien in die Fassade integriert. Der Plan, die Glaspassage nach außen bis zu den Eingängen sichtbar "hinauszuziehen", wurde nicht genehmigt, wodurch der Zugang zum [[Hallplatz]], wie der Zugang zur [[Fußgängerzone]], relativ wenig hervorstach. Das City-Center wurde über drei Passagenebenen erschlossen, die sich zum zentralen Lichthof öffneten. Über Treppen, einen Aufzug und Rolltreppen konnte hier zwischen den Ebenen und hinab zur Tiefgarage gewechselt werden. Am Grund des Lichthofs befand sich ein Brunnen. Am Lichthof kreuzten auch die beiden Hauptachsen [[Theater]]vorplatz/[[Fußgängerzone]] und [[Bäumenstraße]]/[[Königstraße]]. In Verlängerung des Basements befand sich ein direkter Zugang zum [[Stadttheater]], das auf diesem Weg an die Tiefgarage angebunden war, und eine Unterquerung der [[Königstraße]] hin zum [[Karlsteg]] am [[Stadtpark]] ermöglichte.


Markant sind die drei Glastonnen über den Hauptpassagenarmen, die im Raster von 1,07 m von mehrfach geknickten, vor den Deckenrand gesetzten Stahlprofilträgern gegliedert wurden. Um diese Glastonnen herum befand sich oberhalb dieses Passagendaches ein begrünter Dachgarten zwischen den Büros, Praxen und Wohnungen, die den Hof zu den Blockrändern hin umschloß.
Markant sind die drei Glastonnen über den Hauptpassagenarmen, die im Raster von 1,07 m von mehrfach geknickten, vor den Deckenrand gesetzten Stahlprofilträgern gegliedert wurden. Um diese Glastonnen herum befand sich oberhalb dieses Passagendaches ein begrünter Dachgarten zwischen den Büros, Praxen und Wohnungen, die den Hof zu den Blockrändern hin umschloss.


== Geschichte ==
[[Datei:AK Luftaufnahme Innenstadt.jpg|mini|right|Luftaufnahme vom Baugebiet, ca. 1935]][[Bild:Baugrube sept 83 city center.jpg|mini|right|Baugrube City-Center im September 1983, im Hintergrund: Stadttheater und Rathaus]]


* '''„Vision [[1937]]“'''
:Im Juli [[1936]] erging ein Schreiben des Oberbürgermeisters [[Franz Jakob]] an die [[Brauerei Joh. Humbser]] betreffs Anwesen [[Bäumenstraße]] 28: ''Die Anordnung des Staatsministers Wagner vom 11.11.35 über Sauberkeit und Schönheit von Stadt und Land veranlaßt mich, Sie darauf aufmerksam zu machen, daß die baulichen Anlagen vorgenannten Anwesens bei ihrer Lage zwischen dem Amtsgericht und dem Stadttheater das Straßenbild gröblich verunstalten. Auch der schlechte bauliche Zustand der Gebäude gibt Anlaß zur Beanstandung. Dieser Umstand dürfte auch für Ihre angesehene Firma keineswegs empfehlend sein. Ich glaube, daß meine Anregung genügen wird, daß Ihre Firma ernstlich daran geht, die baulichen Verhältnisse alsbald zu ändern. Geeignete Vorschläge ersuche ich recht bald einzureichen.''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/318, Sauberkeit und Schönheit in Stadt und Land. Anwesen Bäumenstr. 28. Verbesserung in baulicher und schönheitlicher Hinsicht</ref>
:Doch die Brauerei Humbser ließ sich Zeit und erst nach längeren Verhandlungen verständigten sich Stadt und Brauerei Mitte 1937 zu entsprechenden Verbesserungen unter Teilung der Kosten. Dabei wurde auf Wunsch der Stadt auch „ein gefährliches Verkehrshindernis“ beseitigt durch die Rücknahme der Einfriedungsmauer und den sofortigen Ausbau der Straße und des Gehsteigs in der Bäumenstraße auch dort „in unverminderter Breite“.
:In der Zusammenfassung des Hochbauamts zum gesamten Vorgang heißt es am Schluss:
:''Allerdings ist durch den neuen Zustand das Endziel des Oberbürgermeisters und des städt. Hochbauamtes noch nicht erreicht. Das Bestreben geht dahin, daß das verkehrsgünstig gelegene und städtebaulich bedeutende Grundstück nicht auf Dauer brach liegt. Es ist erwünscht, daß an dieser Stelle ein moderner Großbau errichtet wird, der für den Platz vor dem Theater einen monumentalen Rahmen bildet.''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/318, „Bauliche Umänderung Ecke Hall- und Bäumenstraße“ vom 6. Juli 1937</ref>


==Chronik==
==Chronik==
Zeile 51: Zeile 58:
Bereits beim Bau hatte es durch Insolvenzen beteiligter Unternehmen Probleme gegeben; zuletzt galt das City-Center als Abschreibungsobjekt, das aufgrund einer großen Anzahl von Eigentümern (351) nicht effizient arbeitete.
Bereits beim Bau hatte es durch Insolvenzen beteiligter Unternehmen Probleme gegeben; zuletzt galt das City-Center als Abschreibungsobjekt, das aufgrund einer großen Anzahl von Eigentümern (351) nicht effizient arbeitete.


Besonders angesichts des Projekts [[Neue Mitte]] in direkter Nachbarschaft sahen viele die Zeit des City-Centers endgültig abgelaufen. Auch die Stadt rechnete mit existenziellen Problemen für das gut 30-jährige Einkaufszentrum und bemühte sich deswegen zunächst um eine kombinierte Lösung durch den Neue-Mitte-Investor Sonae Sierra. Als die Pläne zum Bau der [[Neue Mitte I|Neuen Mitte I]] in der ursprünglichen Planung scheiterten, rückte eine Modernisierung des City-Centers in den Fokus der städtischen Bemühungen. Im Februar [[2012]] reichte der geplante Käufer TKN Real Estate Solutions AG einen entsprechenden Bauantrag ein, verbunden mit der Ankündigung, möglichst bereits im Herbst [[2013]] das modernisierte Einkaufszentrum wiederzueröffnen. Auch aus diesen Plänen wurde jedoch nichts, so dass seitdem erneut Stillstand im City Center herrschte.  
Besonders angesichts des Projekts [[Neue Mitte]] in direkter Nachbarschaft sahen viele die Zeit des City-Centers endgültig abgelaufen. Auch die Stadt rechnete mit existenziellen Problemen für das gut 30-jährige Einkaufszentrum und bemühte sich deswegen zunächst um eine kombinierte Lösung durch den portugiesischen Neue-Mitte-Investor [[wikipedia:Sonae#Organisationen|Sonae Sierra]]. Als die Pläne zum Bau der [[Neue Mitte I|Neuen Mitte I]] in der ursprünglichen Planung scheiterten, rückte eine Modernisierung des City-Centers in den Fokus der städtischen Bemühungen. Im Februar [[2012]] reichte der geplante Käufer TKN Real Estate Solutions AG einen entsprechenden Bauantrag ein, verbunden mit der Ankündigung, möglichst bereits im Herbst [[2013]] das modernisierte Einkaufszentrum wiederzueröffnen. Auch aus diesen Plänen wurde jedoch nichts, so dass seitdem erneut Stillstand im City-Center herrschte.  


Nach der Eröffnung der [[Neue Mitte II|Neuen Mitte II]] in der [[Rudolf-Breitscheid-Straße]] spitzte sich die Situation weiter zu. Der letzte Ankermieter C&A verließ nach fast 30 Jahren das Einkaufszentrum, so dass weite Teile des Einkaufszentrums leer standen. Die meisten Rolltreppen und Fahrstühle wurden aus Kostengründen stillgelegt. Nach Aussagen der Stadt Fürth im Frühjahr [[2015]] hatten einige Investoren Interesse an dem Objekt gezeigt. Gleichzeitig schienen aber die wenigen Center-Betreiber in Deutschland zunächst die Entwicklungen in der Fürther Straße abwarten zu wollen, wie sich hier das ehem. Quelle-Versandhauses in der Nachbarstadt Nürnberg weiterentwickelte. Geplant war hier von Sonae Sierra ein Einkaufszentrum, das sicherlich auch Auswirkungen auf die Kaufkraft der Fürther Innenstadt gehabt hätte.
Nach der Eröffnung der [[Neue Mitte II|Neuen Mitte II]] in der [[Rudolf-Breitscheid-Straße]] spitzte sich die Situation weiter zu. Der letzte Ankermieter C&A verließ nach fast 30 Jahren das Einkaufszentrum, so dass weite Teile des Einkaufszentrums leer standen. Die meisten Rolltreppen und Fahrstühle wurden aus Kostengründen stillgelegt. Nach Aussagen der Stadt Fürth im Frühjahr [[2015]] hatten einige Investoren Interesse an dem Objekt gezeigt. Gleichzeitig schienen aber die wenigen Center-Betreiber in Deutschland zunächst die Entwicklungen in der Fürther Straße in Nürnberg abwarten zu wollen, wie sich hier das ehemalige Quelle-Versandhaus in der Nachbarstadt weiterentwickelte. Geplant war hier von Sonae Sierra ein Einkaufszentrum, das sicherlich auch Auswirkungen auf die Kaufkraft der Fürther Innenstadt gehabt hätte.


==Lokalberichterstattung==
==Lokalberichterstattung==
Zeile 103: Zeile 110:


==Siehe auch==
==Siehe auch==
* [[Privatsynagoge Alexanderstraße 11]]
* [[Flair Fürth]]
* [[Flair Fürth]]
* [[Walter Gansbiller]]
* [[Geismann-Areal]]
* [[Geismann-Areal]]
* [[Bäumenstraße]]
* [[Bäumenstraße]]
Zeile 110: Zeile 117:
* [[Luftschutzbauten in Fürth]]
* [[Luftschutzbauten in Fürth]]
* [[Neue Mitte]]
* [[Neue Mitte]]
* [[Walter Gansbiller]]
* [[Eiscafe Gondola]]
* [[Eiscafe Gondola]]
* [[Mariannes Wollstube]]
* [[Mariannes Wollstube]]
* [[P&P Gruppe Bayern|P&P-Gruppe]]
* [[P&P Gruppe Bayern|P&P-Gruppe]]
* [[Treue Husaren Fürth]]


==Weblinks==
==Weblinks==
* [https://www.gda.bayern.de/service/findmitteldatenbank/Archivalie/96b6fd16-7ff1-41e1-871f-0145b4a0b00f Privatsynagoge im Wohnhaus des Abraham Koppel Weinschenk] in CAHJP, Gemeinde Fürth D-Fu1-530
* City-Center Fürth - seit 2012 offline
* City-Center Fürth - seit 2012 offline
* City-Center Homepage im Internetarchiv [http://web.archive.org/web/*/www.city-center-fuerth.de Wayback Machine]
* City-Center Homepage im Internetarchiv [http://web.archive.org/web/*/www.city-center-fuerth.de Wayback Machine]
Zeile 127: Zeile 135:
==Bilder==
==Bilder==
{{Bilder dieses Gebäudes}}
{{Bilder dieses Gebäudes}}


[[Kategorie:Innenstadt]]
[[Kategorie:Innenstadt]]
[[Kategorie:Unternehmen]]
[[Kategorie:Unternehmen]]
[[Kategorie:Märkte]]
[[Kategorie:Märkte]]
82.367

Bearbeitungen