82.367
Bearbeitungen
(Bot-Import Denkmalliste durch Red Rooster.) |
K (Textersetzung - „__TOC__↵<br clear="all" />“ durch „“) |
||
| (30 dazwischenliegende Versionen von 9 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Gebäude | {{Gebäude | ||
|Straße=Herzogenauracher Straße | |Bild=Dornbräu V.jpg | ||
|Straße=Herzogenauracher Straße | |||
|Hausnummer=3; 5 | |Hausnummer=3; 5 | ||
|Objekt=Ehemalige Brauerei Dornbräu | |Objekt=Ehemalige Brauerei Dornbräu | ||
| | |AktenNr=D-5-63-000-1653 | ||
|Baujahr=1892 | |||
|Baustil=Neurenaissance | |||
|lat=49.5273 | |lat=49.5273 | ||
|lon=10.966796 | |lon=10.966796 | ||
| | |Ehemals=Nein | ||
|DenkmalstatusBesteht=Ja | |||
|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth] | |||
}} | }} | ||
Ehemaliges Hauptgebäude, zweigeschossiger, traufseitiger Rohbacksteinbau mit Satteldach, reicher Sandsteingliederung und Mittelrisalit mit Zwerchhaus, Neurenaissance, bez. 1892; Vorgarten-Einfriedung, Pfeilgitterzaun und verputzte Sandsteinpfeiler, gleichzeitig; ehemaliges Brauereigebäude, zweigeschossiger Rohbacksteinbau mit Mansarddach, rechtwinklig an ehemaligem Hauptgebäude angebaut, gleichzeitig; ehemaliges Sudhaus, viergeschossiger, giebelständiger Rohbacksteinbau mit Satteldach und Giebelvoluten, gleichzeitig; ehemaliges Brauereigebäude, zweigeschossiger Rohbachsteinbau mit Satteldach, über rundbogige Tordurchfahrt mit ehemaligem Sudhaus verbunden, gleichzeitig. | An der '''Herzogenauracher Straße 3-5''' befand sich lange Jahre die ''Dornbräu Vach'', eine eigenständige Brauerei im Fürther Ortsteil [[Vach]]. Zuletzt Zusammenarbeit mit der Kaiser Bräu Neuhaus (Abfüllung), 2010/11 Umbau des Hauptgebäudes zur Wohnanlage. | ||
==Beschreibung des Baudenkmals== | |||
Ehemaliges Hauptgebäude, zweigeschossiger, traufseitiger Rohbacksteinbau mit Satteldach, reicher Sandsteingliederung und Mittelrisalit mit Zwerchhaus, [[Neurenaissance]], bez. [[1892]]; Vorgarten-Einfriedung, Pfeilgitterzaun und verputzte Sandsteinpfeiler, gleichzeitig; ehemaliges Brauereigebäude, zweigeschossiger Rohbacksteinbau mit Mansarddach, rechtwinklig an ehemaligem Hauptgebäude angebaut, gleichzeitig; ehemaliges Sudhaus, viergeschossiger, giebelständiger Rohbacksteinbau mit Satteldach und Giebelvoluten, gleichzeitig; ehemaliges Brauereigebäude, zweigeschossiger Rohbachsteinbau mit Satteldach, über rundbogige Tordurchfahrt mit ehemaligem Sudhaus verbunden, gleichzeitig. | |||
<!-- [[Wikipedia:Formatvorlage Band]] --> | |||
{| border="2" cellpadding="4" rules="all" style="float: right; margin-left: 1em; background: #f9f9f9; border: 1px solid #aaaaaa; border-collapse: collapse; border-spacing: 0px; font-size: 95%; empty-cells: show;" | |||
! colspan="2" style="background: #05BB05;" | Dornbräu Vach | |||
|- | |||
| Gründung: || 1873 | |||
|- | |||
| Schließung: || 1996 | |||
|- | |||
! colspan="2" style="background: #B1E3B1;" | Daten | |||
|- | |||
| Hauptsitz: || [[Herzogenauracher Straße]] 3 | |||
|- | |||
| Neubauten: || | |||
|- | |||
| Gesellschaftsform: || GmbH | |||
|- | |||
|} | |||
==Geschichte== | |||
Einer von zwei Vacher Herrensitzen stand an der Stelle der späteren Brauerei Dorn und soll um [[1600]] der Familie Lindner gehört haben.<ref>Müllner, Johannes: Die Annalen der Reichsstadt Nürnberg von 1623, Teil 1 (Nürnberg 1972), S. 320</ref> Am [[25. August]] [[1632]] ist das schöne, neu erbaute obere Schloss abgebrannt.<ref>Eintrag im Vacher Beerdigungsbuch</ref> Es wurde durch die aus Niederösterreich stammende [[wikipedia:Exulanten|Exulantenfamilie]] Storch von Claus, die mehrere Abendmahls- und Taufgeräte (Vasa Sacra) in die [[Kirche St. Matthäus|Vacher Kirche]] stiftete, wieder aufgebaut. Später kam es in den Besitz der Bierbrauersfamilie [[Karl Holzmann]] (bis 1867), dann an Friedrich Klein (1867 - 1872), von dem es die Herren [[Konrad Dorn]] und Ensner käuflich erwarben. Ab 1873 war Dorn Alleinbesitzer.<ref>M. J. Lehner: Nürnberg´s nächste Umgebung. Eine historische Wanderung. Nürnberg, 1900, S. 92 - [https://online-service.nuernberg.de/viewer/!image/06145077/98/-/ online-Digitalisat]</ref> | |||
Seit [[1873]] etablierte sich hier die Brauerei Dorn. Das Wohnhaus an der Straße trägt am südlichen Giebel noch eine Aufschrift mit den Initialen des Bauherrn Dorn und das Erbauungsjahr ''KD 1892''. Das Sudhaus wurde [[1926]] ergänzt. Am [[3. Oktober]] [[1946]] brach in der Scheune der Brauerei ein Großbrand durch spielende Kinder aus, der einen erheblichen Schaden von ca. 100.000 RM verursachte. Durch Funkenflug wurde auch der Kirchturm der [[Kirche St. Matthäus|Vacher Kirche]] kurzzeitig in Brand gesetzt. Die Brauerei bestand bis [[1996]]. Auf dem Brauereikamin nisten bis heute [[Storch|Störche]]. | |||
=="Sudhauslofts" auf dem Gelände der Brauerei== | |||
Unter der Architektin Maria Walther sind im ehemaligen Sudhaus, verschiedene Lofts enstanden. Das Besondere daran ist aber, dass der ursprüngliche Charakter des für Vach wertvollen Gebäudes bewahrt und den Aspekten des Denkmalschutzes in vorbildlicher Weise Rechnung getragen werden konnte. | |||
== Storchennest == | |||
Seit mindestens 90 Jahren (ca. 1935) existiert auf der ehem. Brauerei ein Storchennest. Das Storchenest wurde im Januar 2025 illegal vom Hausverwalter entfernt, lediglich die Nisthilfe war noch auf dem ehem. Schlot. Nach einer öffentlichen Entrüstung und entsprechender Berichterstattung wurde der Hauseigentümer durch die Stadtverwaltung verpflichtet, das Nest wieder aufzubauen. Dies erfolgte Anfang Februar 2025.<ref>Alexandra Voigt: Illegal zerstörtes Storchennest in Fürth: Stadt verpflichtet Hausverwaltung zum Handeln. In: Fürther Nachrichten vom 5. Februar 2025 - [https://www.nn.de/fuerth/1.14568544 online]</ref> | |||
==Sonstiges== | |||
* Ende der 1920er Jahre nutzte der Nürnberger Wissenschaftler [[Karl Kohl]] das (heute noch erhaltene) Turmzimmer der Brauerei zum Aufbau einer Testsendeanlage für Ultrakurzwelle (kurz: UKW).<ref>Walther L. Fischer: ''Karl Kohl, Erforscher der elektrischen Ultrakurzwellen''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], Ausgabe 1/11, S. 3 - 9</ref> | |||
*Durch eine in Ammerndorf ansässige Brauerei ähnlichen Namens (Ammerndorfer Bier Dorn-Bräu H. Murmann GmbH & Co. KG) kam es regelmäßig zu Verwechslungen in der Fürther Bevölkerung, Zitat: ''"Welchn Dorn maanstn etz eichentli, den Vacher odder wos?"''. | |||
==Literatur== | |||
* ''Bierbrauereien''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 48 - 49 | |||
* ''Herzogenauracher Straße 3. Dornbräu''. In: Heinrich Habel: [[Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth (Buch)|Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth]], Lipp, 1994, S. 480 - 481 | |||
* {{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=123}} | |||
==Lokalberichterstattung== | |||
* ''"Vacher Störche treffen einen Pelikan"''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 03. März 2009 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/die-vacher-storche-treffen-einen-pelikan-1.622870 online] | |||
* Johannes Alles: ''Modernes Wohnen im alten Vacher Brauhaus''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 06. Juli 2010 | |||
* Johannes Alles: ''Elf Lofts im alten Vacher Sudhaus''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 02. Februar 2012 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/elf-lofts-im-alten-vacher-brauhaus-1.1823073 online] | |||
==Siehe auch== | |||
* [[Vach]] | |||
* [[Brauereien]] | |||
* [[Karl Holzmann]] | |||
* [[Storch|Störche]] | |||
* [[Vacher Eisweiher]] | |||
* [[Vacher Felsenkeller]] | |||
==Weblinks== | |||
* Brauerei Dorn bei "Historisches Brauereiverzeichnis Deutschland" - [http://www.klausehm.de/BuchstabeF/F354.html online] | |||
* Sudhaus Loft Appartments - [http://www.sudhausloft.de/ Home] | |||
* Sudhaus Lofts - [http://wm-projekt.com/sudhaus.html WM Projekt GmbH] | |||
* Pelikan Quaks in Vach - [http://www.youtube.com/watch?v=vruyZV-n7O0 Video bei Youtube] | |||
==Einzelnachweise== | |||
<references /> | |||
==Bilder== | |||
{{Bilder dieses Gebäudes}} | |||
[[Kategorie:Vach]] | |||