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{{Gebäude | {{Gebäude | ||
|Bild= | |Bild=20240623 Storchenhaus.jpg | ||
|Straße=Fischerberg | |Straße=Fischerberg | ||
|Hausnummer=1 | |Hausnummer=1 | ||
|Objekt=Ehemaliges Gemeindehaus | |Objekt=Ehemaliges Gemeindehaus | ||
| | |AktenNr=D-5-63-000-1642 | ||
|Baujahr=1738 | |Baujahr=1738 | ||
| | |Ehemals=Nein | ||
| | |DenkmalstatusBesteht=Ja | ||
|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth] | |Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth] | ||
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==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
Bis zum Jahr [[1700]] mussten die Kinder der Gemeinde [[Stadeln]] zum Schulunterricht noch den weiten Weg nach Fürth zurücklegen. Danach wurden Schüler in den Privathäusern der jeweiligen Lehrer oder im später baufällig gewordenen sogenannten ''Hirtenhaus'' unterrichtet. [[1738]] beschloss dann der Gemeinderat, ein eigenes Schulhaus zu bauen. Nach einigen Streitigkeiten wurde das Gebäude allerdings erst im Jahr [[1740]] als Haus Nr. 48 bezugsfertig. Danach wird dort bis zum Jahr [[1866]] Schulunterricht abgehalten. Sehr zentral im Ort gelegen, beherbergte das Gebäude zusätzlich noch die Gemeindeschmiede, diente zudem als Gemeindehaus und hier wohnten zeitweise auch die ''Mautner'', die Zolleinnehmer für den Pflasterzoll. Bevor die Gemeindeschmiede eingerichtet werden konnte, musste [[1779]] aber noch die Klage des bis dato alleinigen Schmieds Georg Kleinlein beim Fürther Amtmann behandelt werden. Kleinlein fürchtete um ''Geld und Brot'' gebracht zu werden, ''da die Gemeinde keine zwei Schmiede ernähren könnte''. Die Gemeinde suchte jedoch einen erfahrenen Schmied, der auch im Stande sein sollte, die Tabakpressen in den Tabakfabriken zu reparieren. Der Amtmann stoppte den Bau der Schmiede, scheinbar aber ohne großen Erfolg, denn [[1785]] findet sich dann doch eine Schmiede im Gemeindehaus. Durch die ständig wachsende Bevölkerungszahl war das Haus Nr. 48 Mitte der 1860er Jahre für die Schule zu klein geworden. [[1867]] wurde der Schulunterricht deshalb in einen Neubau an der [[Stadelner Hauptstraße 96]] verlegt. Das alte Gemeindehaus erhielt der ehemalige Gemeindehirt Konrad Keßler für 1.300 fl. Nach Angaben des Lehrers [[Valentin Schlegel]] ließ dessen Schwiegersohn Maurermeister Konrad Fleischmann das Haus mit Schiefer belegen. [[1905]] kauft Conrad Schachtner von Mannhof das Anwesen für 7.000 M. Er fällt im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] und so erbt [[1916]] die Witwe Anna Margareta Schachtner mit ihren Kindern. Ab [[1927]] besitzt der Sohn Georg Schachtner das Haus, ab [[1929]] mit seiner Frau Cunigunda. Diese erbt es [[1960]]. Nach ihrem Tod erbt wiederum ihr Sohn Michael Schachtner. Später besitzt dessen Cousin Georg Förder das Anwesen.<ref>Bildbeschreibung zum Haus Nr. 48 - im Nachlass von Georg Mehl</ref> | Bis zum Jahr [[1700]] mussten die Kinder der Gemeinde [[Stadeln]] zum Schulunterricht noch den weiten Weg nach Fürth zurücklegen. Danach wurden Schüler in den Privathäusern der jeweiligen Lehrer oder im später baufällig gewordenen sogenannten ''Hirtenhaus'' unterrichtet. [[1738]] beschloss dann der Gemeinderat, ein eigenes Schulhaus zu bauen. Nach einigen Streitigkeiten wurde das Gebäude allerdings erst im Jahr [[1740]] als Haus Nr. 48 bezugsfertig. Danach wird dort bis zum Jahr [[1866]] Schulunterricht abgehalten. Sehr zentral im Ort gelegen, beherbergte das Gebäude zusätzlich noch die Gemeindeschmiede, diente zudem als Gemeindehaus und hier wohnten zeitweise auch die ''Mautner'', auch Mauthner, die Zolleinnehmer für den Pflasterzoll. Bevor die Gemeindeschmiede eingerichtet werden konnte, musste [[1779]] aber noch die Klage des bis dato alleinigen Schmieds Georg Kleinlein beim Fürther Amtmann behandelt werden. Kleinlein fürchtete um ''Geld und Brot'' gebracht zu werden, ''da die Gemeinde keine zwei Schmiede ernähren könnte''. Die Gemeinde suchte jedoch einen erfahrenen Schmied, der auch im Stande sein sollte, die Tabakpressen in den Tabakfabriken zu reparieren. Der Amtmann stoppte den Bau der Schmiede, scheinbar aber ohne großen Erfolg, denn [[1785]] findet sich dann doch eine Schmiede im Gemeindehaus. Durch die ständig wachsende Bevölkerungszahl war das Haus Nr. 48 Mitte der 1860er Jahre für die Schule zu klein geworden. [[1867]] wurde der Schulunterricht deshalb in einen Neubau an der [[Stadelner Hauptstraße 96]] verlegt. Das alte Gemeindehaus erhielt der ehemalige Gemeindehirt Konrad Keßler für 1.300 fl. Nach Angaben des Lehrers [[Valentin Schlegel]] ließ dessen Schwiegersohn Maurermeister Konrad Fleischmann das Haus mit Schiefer belegen. [[1905]] kauft Conrad Schachtner von Mannhof das Anwesen für 7.000 M. Er fällt im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] und so erbt [[1916]] die Witwe Anna Margareta Schachtner mit ihren Kindern. Ab [[1927]] besitzt der Sohn Georg Schachtner das Haus, ab [[1929]] mit seiner Frau Cunigunda. Diese erbt es [[1960]]. Nach ihrem Tod erbt wiederum ihr Sohn Michael Schachtner. Später besitzt dessen Cousin Georg Förder das Anwesen.<ref>Bildbeschreibung zum Haus Nr. 48 - im Nachlass von Georg Mehl</ref> | ||
Das Gebäude am Fischerberg weist typische Konstruktionsmerkmale aus der Barockzeit auf, besonders die barocken Grundrisse mit Innenwänden aus Fachwerk sind bis heute erhalten. Das zweigeschossige Gebäude besteht im Erdgeschoss aus Sandstein, im Obergeschoss aus einem gemauertem Holz-Fachwerk, das um 1860 mit Schiefern verkleidet wurde. Die Ost- und Südseite ist auch im Erdgeschoss mit Fachwerk versehen, im Gegensatz zur West- und Nordseite. Bis zur Sanierung im Jahr [[2013]] war die Fassade durch einen Putz verkleidet. | Das Gebäude am Fischerberg weist typische Konstruktionsmerkmale aus der Barockzeit auf, besonders die barocken Grundrisse mit Innenwänden aus Fachwerk sind bis heute erhalten. Das zweigeschossige Gebäude besteht im Erdgeschoss aus Sandstein, im Obergeschoss aus einem gemauertem Holz-Fachwerk, das um 1860 mit Schiefern verkleidet wurde. Die Ost- und Südseite ist auch im Erdgeschoss mit Fachwerk versehen, im Gegensatz zur West- und Nordseite. Bis zur Sanierung im Jahr [[2013]] war die Fassade durch einen Putz verkleidet. | ||
Seit [[2013]], eröffnet am 8. Juli, beherbergt das renovierte Haus eine Kinderkrippe, die ''Günter-Lang-Krippe'', betrieben von der Diakonie Rummelsberg. Das Gebäude wurde dazu von der [[König Ludwig III. und Königin Marie Therese Goldene Hochzeitsstiftung|König-Ludwig-Stiftung]] in Zusammenarbeit mit den Architekten Ludwig und Lackner & Roth saniert und umgebaut. Das historische Haus wurde zudem durch einen modernen Anbau mit großen Glasflächen ergänzt. [[2020]] konnte die Krippe durch eine Spende der Brüder Michael und Hermann Lang, Geschäftsführer der Firma Lang Immobilien, neu ausgestattet werden. Man erhielt einen Einbau mit Nischen, Klettermöglichkeiten und einer Wellenrutsche.<ref>Spende - Stadelner Krippe plant Einbau. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 9. Januar 2020, S. 30 (Druckausgabe)</ref> | Seit [[2013]], eröffnet am 8. Juli, beherbergt das renovierte Haus eine Kinderkrippe, die ''Günter-Lang-Krippe'', betrieben von der Diakonie Rummelsberg (Website siehe unten unter "Weblinks"). Das Gebäude wurde dazu von der [[König Ludwig III. und Königin Marie Therese Goldene Hochzeitsstiftung|König-Ludwig-Stiftung]] in Zusammenarbeit mit den Architekten Ludwig und Lackner & Roth saniert und umgebaut. Das historische Haus wurde zudem durch einen modernen Anbau mit großen Glasflächen ergänzt. [[2020]] konnte die Krippe durch eine Spende der Brüder Michael und Hermann Lang, Geschäftsführer der Firma Lang Immobilien, neu ausgestattet werden. Man erhielt einen Einbau mit Nischen, Klettermöglichkeiten und einer Wellenrutsche.<ref>Spende - Stadelner Krippe plant Einbau. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 9. Januar 2020, S. 30 (Druckausgabe)</ref> | ||
==Beschreibung des Baudenkmals== | ==Beschreibung des Baudenkmals== | ||
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# J. Rost, Verweser, 1853-1854, starb 1881 zu Dottenheim. | # J. Rost, Verweser, 1853-1854, starb 1881 zu Dottenheim. | ||
# J. Leykauf, Verweser, 1854. | # J. Leykauf, Verweser, 1854. | ||
# Friedrich Wilhelm Pfeiffer, vom 15. Dezbr. 1854 bis 30. Novbr. 1861. Kam von hier nach Brunn, dann nach Fürth als Oberlehrer und Redakteur der bayerischen Lehrerzeitung. Galt hier als sehr strenger Lehrer. Er starb in Fürth am | # [[Friedrich Wilhelm Pfeiffer]], vom 15. Dezbr. 1854 bis 30. Novbr. 1861. Kam von hier nach Brunn, dann nach Fürth als Oberlehrer und Redakteur der bayerischen Lehrerzeitung. Galt hier als sehr strenger Lehrer. Er starb in Fürth am 2. Juli 1886 am Schlagfluss. | ||
# Friedrich Wörr, Verweser, 1. Dezember 1861 bis 30. Januar 1862. | # Friedrich Wörr, Verweser, 1. Dezember 1861 bis 30. Januar 1862. | ||
# Dr. Botz, 1. Februar 1862 bis 1. Mai 1866, kam von hier als Reallehrer nach Weißenburg und war dann Professor an der Realschule in Landshut, war auch Kreisschorlar [sic] für Niederbayern. | # Dr. Botz, 1. Februar 1862 bis 1. Mai 1866, kam von hier als Reallehrer nach Weißenburg und war dann Professor an der Realschule in Landshut, war auch Kreisschorlar [sic] für Niederbayern. | ||
# F. Will, Verweser, vom 1. Mai bis 30. August 1866, kam nach Schwabach, woselbst er später Seminarmusterlehrer im dortigen Seminar wurde. | # F. Will, Verweser, vom 1. Mai bis 30. August 1866, kam nach Schwabach, woselbst er später Seminarmusterlehrer im dortigen Seminar wurde. | ||
# Valentin Schlegel, 1. September 1866 bis 1. November 1889. Kam von Pappenheim hierher. Ab [[1867]] unterrichtete er im neuen Schulhaus, [[Stadelner Hauptstraße 96]]. Er wurde im Jahre 1878 Bezirkshauptlehrer, hatte 1887 eine schwere Krankheit durchzumachen, weshalb er eine vierwöchentliche Kur in Karlsbad gebrauchte. Diesem Lehrer hat Stadeln unendlich viel zu verdanken, hat sich aber auch ein bleibendes dankbares Andenken gesichert. Auch um die Bienenzucht hat sich genannter Herr sehr verdient gemacht. In Imkerkreisen wird sein Name sowie der seines Herrn Kollegen, Kantor Witzgal in Uttenreuth, nur mit Begeisterung genannt. Nach seinem 13-jährigen Wirken an hiesiger Schule fasste die Gemeindeverwaltung am 8. Oktober 1880 den hochherzigen Entschluss, ihm eine jährliche persönliche Zulage von 50 fl. = 85,71 M. aus der Landgemeindekasse zu gewähren. Schlegel verließ den hiesigen Ort am 1. November 1889 nach 23-jähriger segensreicher Tätigkeit, um nach Unterfarrnbach überzusiedeln, wo ihm seine Schultätigkeit bedeutend erleichtert wurde. | # [[Valentin Schlegel]], 1. September 1866 bis 1. November 1889. Kam von Pappenheim hierher. Ab [[1867]] unterrichtete er im neuen Schulhaus, [[Stadelner Hauptstraße 96]]. Er wurde im Jahre 1878 Bezirkshauptlehrer, hatte 1887 eine schwere Krankheit durchzumachen, weshalb er eine vierwöchentliche Kur in Karlsbad gebrauchte. Diesem Lehrer hat Stadeln unendlich viel zu verdanken, hat sich aber auch ein bleibendes dankbares Andenken gesichert. Auch um die Bienenzucht hat sich genannter Herr sehr verdient gemacht. In Imkerkreisen wird sein Name sowie der seines Herrn Kollegen, Kantor Witzgal in Uttenreuth, nur mit Begeisterung genannt. Nach seinem 13-jährigen Wirken an hiesiger Schule fasste die Gemeindeverwaltung am 8. Oktober 1880 den hochherzigen Entschluss, ihm eine jährliche persönliche Zulage von 50 fl. = 85,71 M. aus der Landgemeindekasse zu gewähren. Schlegel verließ den hiesigen Ort am 1. November 1889 nach 23-jähriger segensreicher Tätigkeit, um nach Unterfarrnbach überzusiedeln, wo ihm seine Schultätigkeit bedeutend erleichtert wurde. | ||
# Heinrich Gebhardt, Hilfslehrer 1887. | # Heinrich Gebhardt, Hilfslehrer 1887. | ||
# [[Konrad Schlegel]], Praktikant, vom 1. September 1888 bis 10. Oktober 1889, kam als stellvertretender Gehilfe nach Wilhelmsdorf bei Emskirchen, später Lehrer in Unterfarrnbach. Er war später im [[Verschönerungsverein Fürth]] aktiv. | # [[Konrad Schlegel]], Praktikant, vom 1. September 1888 bis 10. Oktober 1889, kam als stellvertretender Gehilfe nach Wilhelmsdorf bei Emskirchen, später Lehrer in Unterfarrnbach. Er war später im [[Verschönerungsverein Fürth]] aktiv. | ||
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== Lokalberichterstattung == | == Lokalberichterstattung == | ||
* hki: ''Storchenhaus eröffnet''. In nordbayern.de vom 05.07.2013 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/storchenhaus-eroffnet-1.3010316 online | * hki: ''Storchenhaus eröffnet''. In nordbayern.de vom 05.07.2013 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/storchenhaus-eroffnet-1.3010316 online] | ||
* fn: ''Schutzbengel [[Volker Heißmann|Heißmann]] zeigt sich spendabel''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 2. Oktober 2018 (Druckausgabe) | * fn: ''Schutzbengel [[Volker Heißmann|Heißmann]] zeigt sich spendabel''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 2. Oktober 2018 (Druckausgabe) | ||
==Siehe auch== | |||
* Nachfolge-Schulen [[Stadelner Hauptstraße 96]] und [[Gemeinschaftsschule Stadeln]] | |||
==Weblinks== | |||
* Kinderkrippe Storchenhaus Fischerberg 1 [http://www.kinderkrippe_storchenhaus\rummelsberger.net/ Homepage Kinderkrippe] | |||
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== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||