Kohlenmarkt 1, 2: Unterschied zwischen den Versionen

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Langgestreckter Gebäudekomplex in Ecklage, Nr. 1 zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Satteldach und Zwerchhaus mit Flachgiebel, Nr. 2 (ehemalige Stallungen) zweigeschossiger Sandsteinbau mit Mansarddach, Mittelteil dreigeschossig mit Walmdach, zweites Viertel 18. Jahrhundert, Umbau von [[Friedrich Müller]] und [[Johann Weithaas]], [[1834]], Umbau zu Wohnungen und spätklassizistische Fassadenneugestaltung [[1857]]; Teil des [[Ensemble Altstadt|Ensembles Altstadt]].
Langgestreckter Gebäudekomplex in Ecklage, Nr. 1 zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Satteldach und Zwerchhaus mit Flachgiebel, Nr. 2 (ehemalige Stallungen) zweigeschossiger Sandsteinbau mit Mansarddach, Mittelteil dreigeschossig mit Walmdach, zweites Viertel 18. Jahrhundert, Umbau von [[Friedrich Müller]] und [[Johann Weithaas]], [[1834]], Umbau zu Wohnungen und spätklassizistische Fassadenneugestaltung [[1857]]; Teil des [[Ensemble Altstadt Fürth|Ensembles Altstadt Fürth]].
 
== Entwicklung und Nutzung ==
Der langgestreckte Komplex ist als einziger am [[Kohlenmarkt]] von der Bebauung aus dem 18. Jh. erhalten geblieben, wurde aber im 19. und 20. Jh. öfter umgebaut. Stadtgeschichtlich interessant ist dieses Gebäude, weil sich dort von [[1738]] - [[1856]] eines der wichtigsten Fürther Gasthäuser [[Kronprinz von Preußen|Zum Kronprinzen von Preußen]] befand. Gerade zur Kirchweih erfreute es sich großer Beliebtheit. Es war ein Gasthof erster Klasse. So lud u.a. Bürgermeister [[Franz Joseph von Bäumen|Bäumen]] die Gäste der Stadt, die [[1835]] mit der ersten [[Ludwigseisenbahn|Eisenbahn]] nach Fürth gekommen waren, in den Kronprinzen zu einem Frühstück ein.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt (Buch)|Seite=48}}</ref>
 
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==Wunschelchronik==
:''Erbauung: Strittig ob 1738, 1747 oder 1750.
:''Das eine steht fest, daß der Grund für die beiden Anwesen im Jahre 1727 erworben wurde und zwar:
:'' a)  für Kohlenmarkt 1 am 14. Octobris 1727 durch Wagnermeister Johann Hoffmann,
:'' b)  für Kohlenmarkt 2 am 14. Octobris 1727 durch Willibald Treffer aus den Peter Eckhert’s Mühlveldtern.
:''Im Jahre 1735 wurde auf dem Grund von Kohlenmarkt 1 ein Keller gegraben.
:''Nach der gleichen Fundstelle wurde der Platz mit einem Hauß bebaut. Wann, ist nicht angegeben. Nachdem dort im Jahre 1747 Johann Paul Stollberger als Besitzer erscheint, könnte man annehmen, daß dieser auch der Erbauer des Hauses war...''
 
== Frühere Adressen==
Erst ab 1890 setzte sich in Fürth die alternierende Zählung der [[Hausnummern]] beiderseits der Straße durch („Pariser System“), die auch heute noch Gültigkeit hat. Bis 1860 wurden alle Häuser in der Stadt flächendeckend fortlaufend nummeriert (Konskriptionsnummern), anschließend wurde jeweils die linke und anschließend in Gegenrichtung die rechte Seite durchlaufend nummeriert („Berliner System“).
 
* ab 1792: Haus-Nr. 434<ref>[[Die Fürther Häuserchronik "Alt Fürth" (Buch)|Wunschelchronik]]</ref>
* 1807: "Am Kohlenmarkt" Haus Nr. 434; Gasthof 1. Klasse<ref>[[Adressbuch von 1807]]</ref>
* 1819: "In der Altneugasse" Haus Nr. 434; Gasthof 1. Klasse<ref>[[Adressbuch von 1819]]</ref>
* ab 1827: I/338<ref>Wunschelchronik</ref>
* 1846: "Brandenburgerstraße" Nr. 338<ref>[[Adressbuch von 1846]]</ref>
* ab 1860: Kohlenmarkt 2<ref>Wunschelchronik</ref>
* 1890: Kohlenmarkt 1/2<ref>Wunschelchronik</ref>
 
==Frühere Besitzer/Wirte==
* ab 1747: [[Johann Paul Stollberger]]<ref>[[Die Fürther Häuserchronik "Alt Fürth" (Buch)|Wunschelchronik]]</ref>
* ab 1774: dessen Tochter Margaretha Herbstin<ref>Wunschelchronik</ref>
* ab 1780: Georg Friedrich Hum(b)ser<ref>[[Chronik der Stadt Fürth 1887 (Buch)|Fronmüllerchronik]], 1887, S. 204; Wunschelchronik</ref>
* ab 1803: Johann Matthäus Stumpfmeier (gest. 1835)<ref>[[Adressbuch von 1819]], Fronmüllerchronik, 1887, S. 204; Wunschelchronik</ref>
* ab 1834: [[Johann Humbser]]<ref>Wunschelchronik</ref>
* ab 1840: [[Johann Michael Humbser]], jun<ref>[[Adressbuch von 1846]], Wunschelchronik</ref>
* ab 1867: Jonathan Baumann, Kaufmann<ref>Wunschelchronik</ref>
* ab 1880: Hirsch Bärmann/Beermann, Kaufmann<ref>Fronmüllerchronik, 1887, S. 187; Wunschelchronik</ref>
* ab 1900: Cilli Bermann als Witwe<ref>Wunschelchronik</ref>
* ab 1926: Salomon Wollenreich, Kaufmann<ref>Wunschelchronik</ref>
 
==Siehe auch==
* [[Kronprinz von Preußen|Zum Kronprinzen von Preußen]]
* [[Bodrum]] (Gaststätte)
* [[Bürgerstuben]]
* [[Hut Baumgärtner]]
 
== Einzelnachweise ==
<references/>
 
==Bilder==
==Bilder==
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{{Bilder dieses Gebäudes}}

Aktuelle Version vom 27. Oktober 2025, 08:44 Uhr

Kronprinzenhof 1 Mrz 2022.jpg
Der Kohlenmarkt mit dem Kronprinzenhof, heute Eiscafé Pinseria Massimo, März 2022
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Gebäude
Kohlenmarkt 1, 2
Straße / Hausnummern
Kohlenmarkt 1, 2
Postleitzahl
90762
Objekt
Ehemaliger Gasthof „Zum Kronprinzen von Preußen
(später „Zum König von Preußen“), jetzt Wohn- und Geschäftshaus
Teil des Ensembles
Ensemble Altstadt Fürth
Denkmalstatus besteht
Ja
Akten-Nr.
D-5-63-000-696 (1)
Quellangaben
BLfD - Denkmalliste Fürth
Ehemals (abgerissen)
Nein
Geo-Daten
49° 28' 35.85" N
10° 59' 20.43" E
,
49° 28' 36.30" N
10° 59' 20.85" E
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Personen, die hier wohnen bzw. gewohnt haben:
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Langgestreckter Gebäudekomplex in Ecklage, Nr. 1 zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Satteldach und Zwerchhaus mit Flachgiebel, Nr. 2 (ehemalige Stallungen) zweigeschossiger Sandsteinbau mit Mansarddach, Mittelteil dreigeschossig mit Walmdach, zweites Viertel 18. Jahrhundert, Umbau von Friedrich Müller und Johann Weithaas, 1834, Umbau zu Wohnungen und spätklassizistische Fassadenneugestaltung 1857; Teil des Ensembles Altstadt Fürth.

Entwicklung und Nutzung

Der langgestreckte Komplex ist als einziger am Kohlenmarkt von der Bebauung aus dem 18. Jh. erhalten geblieben, wurde aber im 19. und 20. Jh. öfter umgebaut. Stadtgeschichtlich interessant ist dieses Gebäude, weil sich dort von 1738 - 1856 eines der wichtigsten Fürther Gasthäuser Zum Kronprinzen von Preußen befand. Gerade zur Kirchweih erfreute es sich großer Beliebtheit. Es war ein Gasthof erster Klasse. So lud u.a. Bürgermeister Bäumen die Gäste der Stadt, die 1835 mit der ersten Eisenbahn nach Fürth gekommen waren, in den Kronprinzen zu einem Frühstück ein.[1]

Als 1856 ein Kaufmann den Komplex erwarb, wurde das Gasthaus aufgegeben und nach und nach zogen in das Erdgeschoss Läden ein, z. B. 1856 das Modewarengeschäft Fellheimer[2] und um 1860 das Hut-Magazin des Filzfabrikanten Johann Gottlieb Bina. In den Jahren 2000/2001 wurde das inzwischen baufällige Gebäude saniert.[3] Im Ergeschoss befand sich u.a. die Konditorei Karl Kisskalt und das Unternehmen M. Pretzfelder, das um die Jahrhundertwende Damen- und Kinderwäsche verkaufte. Seit 2025 findet man hier auch den Juwelier am Rathaus gemeinsam mit Goldankauf Richter.[4] In dem Gebäudeteil an der Ecke zur Schirmstraße eröffneten Sefi Öscanner und Cinzia Calvano 1987 den ältesten Döner-Imbiss in Fürth, das Bodrum. Seit dem 29. März 2025 findet man an dieser Stelle das Original Berliner Döner.

Wunschelchronik

Erbauung: Strittig ob 1738, 1747 oder 1750.
Das eine steht fest, daß der Grund für die beiden Anwesen im Jahre 1727 erworben wurde und zwar:
a) für Kohlenmarkt 1 am 14. Octobris 1727 durch Wagnermeister Johann Hoffmann,
b) für Kohlenmarkt 2 am 14. Octobris 1727 durch Willibald Treffer aus den Peter Eckhert’s Mühlveldtern.
Im Jahre 1735 wurde auf dem Grund von Kohlenmarkt 1 ein Keller gegraben.
Nach der gleichen Fundstelle wurde der Platz mit einem Hauß bebaut. Wann, ist nicht angegeben. Nachdem dort im Jahre 1747 Johann Paul Stollberger als Besitzer erscheint, könnte man annehmen, daß dieser auch der Erbauer des Hauses war...

Frühere Adressen

Erst ab 1890 setzte sich in Fürth die alternierende Zählung der Hausnummern beiderseits der Straße durch („Pariser System“), die auch heute noch Gültigkeit hat. Bis 1860 wurden alle Häuser in der Stadt flächendeckend fortlaufend nummeriert (Konskriptionsnummern), anschließend wurde jeweils die linke und anschließend in Gegenrichtung die rechte Seite durchlaufend nummeriert („Berliner System“).

  • ab 1792: Haus-Nr. 434[5]
  • 1807: "Am Kohlenmarkt" Haus Nr. 434; Gasthof 1. Klasse[6]
  • 1819: "In der Altneugasse" Haus Nr. 434; Gasthof 1. Klasse[7]
  • ab 1827: I/338[8]
  • 1846: "Brandenburgerstraße" Nr. 338[9]
  • ab 1860: Kohlenmarkt 2[10]
  • 1890: Kohlenmarkt 1/2[11]

Frühere Besitzer/Wirte

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt - Band 1, Die Stadt zwischen den Flüssen. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, 1991, S. 48.
  2. Fürther Tagblatt vom 23. Februar 1856
  3. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt - Band 1, Die Stadt zwischen den Flüssen. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, 1991, S. 48.
  4. Schmuck und Mode unter einem Dach in INFÜ 07/2025 Seite 12
  5. Wunschelchronik
  6. Adressbuch von 1807
  7. Adressbuch von 1819
  8. Wunschelchronik
  9. Adressbuch von 1846
  10. Wunschelchronik
  11. Wunschelchronik
  12. Wunschelchronik
  13. Wunschelchronik
  14. Fronmüllerchronik, 1887, S. 204; Wunschelchronik
  15. Adressbuch von 1819, Fronmüllerchronik, 1887, S. 204; Wunschelchronik
  16. Wunschelchronik
  17. Adressbuch von 1846, Wunschelchronik
  18. Wunschelchronik
  19. Fronmüllerchronik, 1887, S. 187; Wunschelchronik
  20. Wunschelchronik
  21. Wunschelchronik

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