Königsplatz 6: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Gebäude
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|Straße=Königsplatz
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|Gebäude besteht=Ja
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|Quelle=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
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}}
Freistehender, dreigeschossiger Walmdachbau mit Sandsteinfassade und Gurtgesimsen, klassizistisch. Das Gelände ''Garten ob der Mühl'' war 1651 eine ''öde Brandstätt''.


}}
== Geschichte ==
Freistehender, dreigeschossiger Walmdachbau mit Sandsteinfassade und Gurtgesimsen, klassizistisch, im Kern 18. Jahrhundert, Fassade und Dachumbau erste Hälfte 19. Jahrhundert; Teil des [[Ensembles Altstadt]].
Zwei Jahre später wurde das jetzige Haus gebaut und beherbergte bald das Gasthaus ''Zum Storch''.<ref>Hans-Otto Schmitz: Der Königsplatz – Seine Besiedelung vom 11. Jahrhundert bis heute, 2. Teil. In: Fürther Geschichtsblätter, 1/2013. Allerdings scheint eine Gastwirtschaft ''Zum Storchen'' auch schon vor den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges bestanden zu haben: [[Conrad Stutz#Abendnahlskelch|siehe]].</ref> Fassadenänderung und Dachumbau erfolgten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Haus ist Teil des [[Ensemble Altstadt Fürth |Ensembles Altstadt]].


== Sexshop ==
Ende des 19. Jahrhunderts kaufte Johann Adam Schoder das Gebäude, in dem sich im Erdgeschoss das Gasthaus „Zum Storch“ befand. Sein Sohn Friedrich Schoder baute 1924 das Erdgeschoss als Ladengeschäft aus. Die Familie Schoder war eine Altwarenhändler-Dynastie in Fürth, die ihr Geld hauptsächlich mit dem Recycling von Schrott verdiente. Sie sammelten u.a. Altreifen, Metalle, Lumpen, Papier, Glasabfälle und Tierknochen. Auch eine Eisen- und Kohlehandlung war im Besitz der Familie, die sich am Rand des Gänsbergs und an weiteren Standorten befand, ehe diese in den 1930er Jahren auch in der Königstraße 6 beheimatet war.
Im Erdgeschoss befindet sich seit ca. den 1970er Jahren Fürths ältester Sexshop. Der Betreiber Erich Söllner übernahm Ende der 1990er Jahre den Laden von seinem Vorbesitzer, zunächst als Teilinhaber, später übernahm er den Laden vollständig. Söllner selbst bezeichnet gegenüber den Fürther Nachrichten seinen Laden liebevoll "''als den Tante-Emma-Laden der Sex-Shops"''<ref>Johannes Alles: Leidenschaft hinter dem Vorhang. In: Fürther Nachrichten 22. September 2015, HFN S. 27</ref>. Neben dem Laden am Königsplatz besitzt Erich Söllner und seine Frau, auf die der Laden am [[Königsplatz]] offiziell läuft, noch zwei weitere Sexshops in Nürnberg. Diese sind allerdings alle moderner als der Laden in Fürth.  


Der aktuelle Sex-Shop wirkt von Außen nicht sonderlich einladend. Nach eigenen Angaben läuft allerdings das Geschäft, trotz oder vielleicht gerade wegen dessen schmuddeligen Ambientes. Die Innenmöblierung versprüht den Charme der 1970er Jahre, der Verkaufsraum ist bis auf den letzten Zentimeter mit Ware ausgestattet, es fehlt eine Heizung im Verkaufsraum und die Räume wirken mit den niedrigen Holzdecken eher drückend - eine Heizung im Erdgeschoss ist . Der Betreiber dachte schon des Öfteren an einen Umzug, allerdings gestaltet er sich schwierig. In einem Interview gegenüber den [[Fürther Nachrichten]] äußerte Söllner: ''Immer wie­der habe er daran gedacht, innerhalb Fürths umzuziehen; in schönere Räu­me in einer besseren Lage, aber das sei utopisch. Entweder falle der Vermie­ter aus allen Wolken oder die Bewoh­ner. „Sie würden bei dir einkaufen, aber im Haus wollen sie dich nicht haben.“''<ref>Johannes Alles: Leidenschaft hinter dem Vorhang. In: Fürther Nachrichten 22. September 2015, HFN S. 27</ref>
In den 1950er Jahren folgte im Erdgeschoss erst eine Heißmangel, die später in das Rückgebäude zog. Danach gab es eine Kleintierhandlung in den Räumlichkeiten.


Bevor Söllner Sex-Shop Betreiber wurde, arbeitete er beruflich als Pfleger im Tiergarten bei den Elefanten. Danach betrieb er das Fitness Studio Paradise in der Fürther Südstadt  (Schwabacher Straße) und betrieb selbst Bodybuilding. Im Fitnessstudio lernte er auch den damaligen Betreiber kennen. Der heute 62-Jährige (2015) Sex-Shop Betreiber plant das Geschäft noch ein paar Jahre zu betreiben, bevor er in den Ruhestand geht. Wer dann seine Stammkunden weiter bedient, von denen der Sex-Shop aktuell lebt, ist noch ungewiss.
Nach längerem Leerstand eröffnete etwa [[1980]] ein [[Sexshop]], der zum [[31. Dezember]] [[2016]] dauerhaft geschlossen wurde.


== Lokalberichterstattung ==
== Lokalberichterstattung ==
* Johannes Alles: ''Leidenschaft hinter dem Vorhang''. In: [[Fürther Nachrichten]] 22. September 2015, HFN S. 27 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/furths-altester-sex-shop-blick-hinter-den-vorhang-1.4670226 online abrufbar]
* cis: ''Zoff um Fürther Sex-Shop: Jetzt greift der OB ein.'' In: Abendzeitung vom 5. April 2009 - [https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.lokales-zoff-um-fuerther-sex-shop-jetzt-greift-der-ob-ein.e2a96083-dfce-44bc-808a-dd100ee76da4.html online]
* Johannes Alles: ''Leidenschaft hinter dem Vorhang''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 22. September 2015, HFN S. 27 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.4670226 online]
* Birgit Heidingsfelder: ''Ein Lädchen mit bewegter Geschichte''. In: Fürther Nachrichten vom 18. Juli 2025 (Druckausgabe)
* Birigt Heidingsfelder: ''Wo Fürth lange den "Tante-Emma-Sexshop" hatte: Jetzt tut sich was in dem Gebäude.'' In: Fürther Nachrichten vom 18. Juli 2025 - (https://www.nn.de/fuerth/1.14761076 online]
 
== Siehe auch ==
* [[Königsplatz]]
* [[Zum Storch]]
* [[Adam Schoder & Söhne]]
* [[Sexshop]]


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==