Königstraße 57: Unterschied zwischen den Versionen

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|Hausnummer=57
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|Objekt=Wohnhaus
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|Akten-Nr=D-5-63-000-1736
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|Teil des Ensembles=Altstadt
|TeilDesEnsembles=Altstadt Fürth
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|Gebäude besteht=Ja
|Ehemals=Nein
|Denkmalstatus besteht=Ja
|DenkmalstatusBesteht=Ja
|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
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==Der Gabrielhof als Sitz der Hoffaktoren und Parnos-Familie Fränkel (ca. [[1668]] – [[1765]])<ref>alle Angaben nach Robert Giersch, Dr. Andreas Schlunk: „Archivalienforschung zur Geschichte des sogenannten Gabrielhofes mit der Gabrielsynagoge, Königstraße 57, 90762 Fürth“, 1994, S. 10 - 13</ref>==
==Der Gabrielhof als Sitz der Hoffaktoren und Parnos-Familie Fränkel (ca. [[1668]] – [[1765]])<ref>alle Angaben nach Robert Giersch, Dr. Andreas Schlunk: „Archivalienforschung zur Geschichte des sogenannten Gabrielhofes mit der Gabrielsynagoge, Königstraße 57, 90762 Fürth“, 1994, S. 10 - 13</ref>==
* 1668 Löw und Gabriel (Fränkel) Judt, die auch schon seit einiger Zeit das benachbarte Haus [[Königstraße 59]] besitzen. Beide verstarben vor 1685, sodass das dompröpstliche Untertanenverzeichnis von ''Gabriel und Löw Judens Erben'' spricht <ref>Robert Giersch, Dr. Andreas Schlunk: „Archivalienforschung zur Geschichte des sogenannten Gabrielhofes mit der Gabrielsynagoge, Königstraße 57, 90762 Fürth“, 1994, S. 9</ref>.
* 1668 Löw und Gabriel (Fränkel) Judt, die auch schon seit einiger Zeit das benachbarte Haus [[Königstraße 59]] besitzen. Beide verstarben vor 1685, sodass das dompröpstliche Untertanenverzeichnis von ''Gabriel und Löw Judens Erben'' spricht <ref>Robert Giersch, Dr. Andreas Schlunk: „Archivalienforschung zur Geschichte des sogenannten Gabrielhofes mit der Gabrielsynagoge, Königstraße 57, 90762 Fürth“, 1994, S. 9</ref>. Die [[Mikwe]] zwischen dem Stiftungs- und dem Hinterhaus ließ der Parnoß Gabriel Fränkel vermutlich schon 1668 einrichten.<ref>[[Gisela Naomi Blume]]: ''Mikwen in Fürth - "Die Kellerquellenbäder der Israelitinnen". Mikwe im Haus Königstraße 57, Gabriel-Schul (1668)''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], 2/2011, S.35</ref>
Mit Löw und Gabriel Fränkel aus der jüdischen Hoffaktoren- und Parnos-Familie beginnt die Zeit der größten historischen Bedeutung des Anwesens. Im 17. Und 18. Jahrhundert stiegen die Fränkels zu einer der wichtigsten jüdischen Familie auf. Möglicherweise hat die Wiederbebauung des Hofareals nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges erst mit dem Erwerb durch die Fränkels eingesetzt.
Mit Löw und Gabriel Fränkel aus der jüdischen Hoffaktoren- und Parnos-Familie beginnt die Zeit der größten historischen Bedeutung des Anwesens. Im 17. Und 18. Jahrhundert stiegen die Fränkels zu einer der wichtigsten jüdischen Familie auf. Möglicherweise hat die Wiederbebauung des Hofareals nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges erst mit dem Erwerb durch die Fränkels eingesetzt.
[[Datei:Hof Königstraße 55,57,59 um 1700 nach R. Giersch.jpg|miniatur|right|Der Hof Königstraße 55, 57, 59 um 1700 nach R. Giersch]]
[[Datei:Hof Königstraße 55,57,59 um 1700 nach R. Giersch.jpg|miniatur|right|Der Hof Königstraße 55, 57, 59 um 1700 nach R. Giersch]]
[[Datei:Treppenturm im Hof Gabrielschul.JPG|miniatur|right|Treppenturm für Aufgang zur Gabrielschul]]
[[Datei:Treppenturm im Hof Gabrielschul.JPG|miniatur|right|Treppenturm für Aufgang zur Gabrielschul]]
* 1680 großer Brand <ref>Fronmüllerchronik, S. 106</ref>, dem auch die Häuser des Gabriel und Löw Fränkel zum Opfer fallen.
* 1680 großer Brand <ref>Fronmüllerchronik, S. 106</ref>, dem auch die Häuser des Gabriel und Löw Fränkel zum Opfer fallen.
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* 1793 die Witwe Zartel (mittlerweile mit einem Neustätter aus Wien verheiratet) des Samson Hirsch Goßdorfer musste den Besitz zusammen mit den Vormündern seiner Kinder – Moses Zacharias Fränkel und Moses Lämlein Gosdorfer <ref>Er gilt als der erste, namentlich bekannte Spiegelglasfabrikant in Fürth - siehe: Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Katalog
* 1793 die Witwe Zartel (mittlerweile mit einem Neustätter aus Wien verheiratet) des Samson Hirsch Goßdorfer musste den Besitz zusammen mit den Vormündern seiner Kinder – Moses Zacharias Fränkel und Moses Lämlein Gosdorfer <ref>Er gilt als der erste, namentlich bekannte Spiegelglasfabrikant in Fürth - siehe: Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Katalog
zur Ausstellung „Siehe der Stein schreit aus der Mauer“, 1988, S. 259</ref> - für 5698 fl. an den Großhändler Aaron Lazarus Straßburger veräußern, da ''Unförmlicher Concurs entstanden'' <ref>Robert Giersch, Dr. Andreas Schlunk: „Archivalienforschung zur Geschichte des sogenannten Gabrielhofes mit der Gabrielsynagoge, Königstraße 57, 90762 Fürth“, 1994, S. 35</ref>
zur Ausstellung „Siehe der Stein schreit aus der Mauer“, 1988, S. 259</ref> - für 5698 fl. an den Großhändler Aaron Lazarus Straßburger veräußern, da ''Unförmlicher Concurs entstanden'' <ref>Robert Giersch, Dr. Andreas Schlunk: „Archivalienforschung zur Geschichte des sogenannten Gabrielhofes mit der Gabrielsynagoge, Königstraße 57, 90762 Fürth“, 1994, S. 35</ref>
* 1814 Maier Lazarus Straßburger <ref>Straßburger, Meier; Kaufmann (lt. Adressbuch 1819)</ref>. Er war durch das Testament seines Vaters angewiesen ''fünf Leute zu bestellen, welche das erste Jahr nach meinem Tode täglich Studio und Gebette (sic!) zum behuf meiner Seele in meinem Hause verrichten und es soll dabei das alltägliche Kadisch-Gebett nicht verfehlen''  <ref>Robert Giersch, Dr. Andreas Schlunk: „Archivalienforschung zur Geschichte des sogenannten Gabrielhofes mit der Gabrielsynagoge, Königstraße 57, 90762 Fürth“, 1994, S. 35 zitieren dabei StAN, AG Fürth, Grundacta 239, S.1‘</ref>. Straßburger bezog sich wohl auf den Stiftungsraum im 2. Obergeschoß der als Synagoge genutzt wurde und den er als selbstverständlichen Teil seines Hauses betrachtete.
* 1814 Maier Lazarus Straßburger <ref>Straßburger, Meier; Kaufmann (lt. Adressbuch 1819)</ref>. Er war durch das Testament seines Vaters angewiesen ''fünf Leute zu bestellen, welche das erste Jahr nach meinem Tode täglich Studio und Gebette [sic!] zum behuf meiner Seele in meinem Hause verrichten und es soll dabei das alltägliche Kadisch-Gebett nicht verfehlen''  <ref>Robert Giersch, Dr. Andreas Schlunk: „Archivalienforschung zur Geschichte des sogenannten Gabrielhofes mit der Gabrielsynagoge, Königstraße 57, 90762 Fürth“, 1994, S. 35 zitieren dabei StAN, AG Fürth, Grundacta 239, S.1‘</ref>. Straßburger bezog sich wohl auf den Stiftungsraum im 2. Obergeschoß der als Synagoge genutzt wurde und den er als selbstverständlichen Teil seines Hauses betrachtete.
* 1849 am [[13. August]] veräußerte Lippmann-Offenbacher, die Schwägerin und Erbin von Maier Straßburger <ref>Nach dem Tode Maier Straßburgers fielen seine Besitzungen an seine nächsten Verwandten: zu 1/3 an Lippmann-Offenbacher, die Schwägerin und 2/3 das Ehepaar Wilhelmsdorfer in Bayreuth. Siehe Robert Giersch, Dr. Andreas Schlunk: „Archivalienforschung zur Geschichte des sogenannten Gabrielhofes mit der Gabrielsynagoge, Königstraße 57, 90762 Fürth“, 1994, S. 39</ref> an Marx Jakob Hirschmann
* 1849 am [[13. August]] veräußerte Lippmann-Offenbacher, die Schwägerin und Erbin von Maier Straßburger <ref>Nach dem Tode Maier Straßburgers fielen seine Besitzungen an seine nächsten Verwandten: zu 1/3 an Lippmann-Offenbacher, die Schwägerin und 2/3 das Ehepaar Wilhelmsdorfer in Bayreuth. Siehe Robert Giersch, Dr. Andreas Schlunk: „Archivalienforschung zur Geschichte des sogenannten Gabrielhofes mit der Gabrielsynagoge, Königstraße 57, 90762 Fürth“, 1994, S. 39</ref> an Marx Jakob Hirschmann


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für die Messerschmieds Jonas u. Rebecca Heymanns Eheleut]]
für die Messerschmieds Jonas u. Rebecca Heymanns Eheleut]]
* 1849 Marx Jakob Hirschmann, Webermeister und dessen Frau erwerben das Haus für 7500 fl.
* 1849 Marx Jakob Hirschmann, Webermeister und dessen Frau erwerben das Haus für 7500 fl.
* 1852 am [[17. August]] erwarb der Messerschmiedemeister [[Jonas Heymann]] und seine Frau Rebekka das Haus für 10.750 fl. <ref>StAN, Kataster Fürth, Bd. 15/2, S. 790; auch durch Adressbuch von 1859 als Messerschmied und Instrumentenmacher, lt. den Adressbüchern von 1886, 1889, 1890, 1891 als Privatier ausgewiesen.</ref> Heymann gilt als der letzte jüdische Eigentümer. Mit ihm begann eine Phase zahlreicher Umbauten</br>
* 1852 am [[17. August]] erwarb der Messerschmiedemeister [[Jonas Heymann]] und seine Frau Rebekka das Haus für 10.750 fl. <ref>StAN, Kataster Fürth, Bd. 15/2, S. 790; auch durch Adressbuch von 1859 als Messerschmied und Instrumentenmacher, lt. den Adressbüchern von 1886, 1889, 1890, 1891 als Privatier ausgewiesen.</ref>, die vorher in deer [[Mohrenstraße 22 (ehemals)|Mohrenstraße 22]] waren. Heymann gilt als der letzte jüdische Eigentümer. Mit ihm begann eine Phase zahlreicher Umbauten</br>
::* Ein- und Ausbau einer Messerschmiedewerkstatt im Hofhaus (1853 - 1856)
::* Ein- und Ausbau einer Messerschmiedewerkstatt im Hofhaus (1853 - 1856)
::* Ausbau der Wohnungen im Vorder-, Hof- und dem 1872 erworbenen Hinterhaus der Gabrielschen Siftung (1866 - 1876)
::* Ausbau der Wohnungen im Vorder-, Hof- und dem 1872 erworbenen Hinterhaus der Gabrielschen Siftung (1866 - 1876)
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* Schmidt, Dorothea; Blumen (lt. Adressbuch 1976)
* Schmidt, Dorothea; Blumen (lt. Adressbuch 1976)


== Alte Adressen ==
== Frühere Adressen ==
* bis ins 17. Jahrhundert war die Anschrift „Schell(m)engasse
* bis ins 17. Jahrhundert war die Anschrift „Schell(m)engasse
* ab ca. 1700 dann „Rosengasse“
* ab ca. 1700 dann „Rosengasse“
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* [[Gabrielhof]]
* [[Gabrielhof]]
* [[Jeschiwa|Talmud-Schule]]
* [[Jeschiwa|Talmud-Schule]]
* [[Mikwe]]
* [[Ballonland]]
* [[Ballonland]]