Ulrich-Druck: Unterschied zwischen den Versionen

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==Geschichte==
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Gegründet wurde die Druckerei von [[Hanns Ulrich]] im Jahr [[1928]]. Der Firmengründer begann mit einer sog. [[wikipedia:Boston-Tiegelpresse|Boston-Tiegelpresse]] für den Buchdruck. In den darauf folgenden Jahren druckte die Druckerei u. a. für die ortsansässigen Firmen [[Quelle AG|Schickedanz]] und [[Grundig AG|Grundig]] genauso, wie für andere Firmen wie z. B. Möbel Krügel. Im Portfolio des Unternehmens waren gewöhnliche Visitenkarten genauso wie großformatige Bücher mit schwerem Papier.  
Gegründet wurde die Druckerei von [[Hanns Ulrich]] im Jahr [[1928]]. Der Firmengründer begann mit einer sogenannten [[wikipedia:Boston-Tiegelpresse|Boston-Tiegelpresse]] für den Buchdruck. In den darauf folgenden Jahren druckte die Druckerei u.&nbsp;a. für die ortsansässigen Firmen [[Quelle|Schickedanz]] und [[GRUNDIG Radio-Werke|Grundig]] genauso wie für andere Firmen wie z.&nbsp;B. Möbel Krügel in Stein bei Nürnberg.<ref>''Stadtrat Nürnberg und Wirtschaftsausschuss Fürth gegen Krügel-Erweiterung''. In: moebelmarkt.de, Verlag Matthias Ritthammer GmbH, Nürnberg; vom 2. Oktober 2001, aufgerufen am 3. Oktober 2025 - [https://www.moebelmarkt.de/beitrag/stadtrat-nuernberg-und-wirtschaftsausschuss-fuerth-gegen-kruegel-erweiterung? online]</ref> Im Portfolio des Unternehmens waren gewöhnliche Visitenkarten genauso wie großformatige Bücher mit schwerem Papier.


Nach dem [[2. Weltkrieg]] und der Währungsreform [[1948]] konnte die Druckerei auch den Vierfarbdruck auf den gängigen [[wikipedia:Heidelberger_Druckmaschinen#Übersicht_von_Maschinen_ab_1919|Heidelberg Zylinderautomaten]] den Geschäftskunden anbieten, sodass das Geschäft zunehmend an Fahrt aufnahm. Ab 1964 wurde die erste Offsetdruckmaschine installiert, später kamen weiterverarbeitende Produktionsschritte hinzu, wie z. B. eine Stanzerei aber auch eine Schnelldruckmaschine. Ende der 1970er Jahre wurden die Druckverfahren den aktuellen Entwicklungen angepasst und das Portfolio stetig ergänzt. So verfügte das Unternehmen ab [[1978]] die Möglichkeit des Drucks mittels Lichtsatz und ab den 1990er konnte die Druckerei auch Großformate im Druckverfahren anbieten. Während dieser Zeit gab der Firmengründer die Leitung des Unternehmens an Klaus Ulrich, Helmut Ulrich und Manuela Weiß, geb. Ulrich, ab. [[2001]] erfolgte die letzte Anpassung mittels digitaler [[wikipedia:Computer to Plate|Druckplattenbelichtung]].  
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] und der Währungsreform [[1948]] konnte die Druckerei auch den Vierfarbdruck auf den gängigen [[wikipedia:Heidelberger_Druckmaschinen#Übersicht_von_Maschinen_ab_1919|Heidelberg Zylinderautomaten]] den Geschäftskunden anbieten, sodass das Geschäft zunehmend an Fahrt aufnahm. Ab 1964 wurde die erste Offsetdruckmaschine installiert, später kamen weiterverarbeitende Produktionsschritte hinzu, wie z. B. eine Stanzerei aber auch eine Schnelldruckmaschine. Ende der 1970er Jahre wurden die Druckverfahren den aktuellen Entwicklungen angepasst und das Portfolio stetig ergänzt. So verfügte das Unternehmen ab [[1978]] die Möglichkeit des Drucks mittels Lichtsatz und ab den 1990er konnte die Druckerei auch Großformate im Druckverfahren anbieten. Während dieser Zeit gab der Firmengründer die Leitung des Unternehmens an Klaus Ulrich, Helmut Ulrich und Manuela Weiß, geb. Ulrich, ab. [[2001]] erfolgte die letzte Anpassung mittels digitaler [[wikipedia:Computer to Plate|Druckplattenbelichtung]].


Trotz stetiger Anpassung des Portfolios und der konstanten Weiterentwicklung konnte das Unternehmen nach eigenen Angaben der Konkurrenz vor allem durch die Billigpreise aus dem Internet bzw. den größeren Anbieten dauerhaft nicht standhalten. Im Sommer [[2008]] zog der Inhaber Klaus Ulrich deshalb die "Reißleine" und entschied sich für eine strukturierte Schließung des Unternehmens, ehe das Aus durch eine Insolvenz kommen würde. Mit der Schließung verloren 15 zum Teil langjährige Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz an der neu geschaffenen [[Uferpromenade]]. Die Schließung erfolgte Ende April [[2009]]. Das Gebäude bzw. Grundstück samt der darin befindlichen Druckmaschinen wurde veräußert.  
Trotz stetiger Anpassung des Portfolios und der konstanten Weiterentwicklung konnte das Unternehmen nach eigenen Angaben der Konkurrenz vor allem durch die Billigpreise aus dem Internet bzw. den größeren Anbieten dauerhaft nicht standhalten. Im Sommer [[2008]] zog der Inhaber Klaus Ulrich deshalb die „Reißleine“ und entschied sich für eine strukturierte Schließung des Unternehmens, ehe das Aus durch eine Insolvenz kommen würde. Mit der Schließung verloren 15 zum Teil langjährige Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz an der neu geschaffenen [[Uferpromenade]]. Die Schließung erfolgte Ende April [[2009]]. Das Gebäude bzw. Grundstück samt der darin befindlichen Druckmaschinen wurde veräußert.


[[2009]] erfolgte der Abriss des Produktions- und Verwaltungsgebäudes, um dem Wohnbauprojekt "Casa Rio" der Schultheiss Wohnbau AG Platz zu machen. Es wurde ein sechsgeschossiges Gebäude mit Penthouse-Flachdach und insgesamt 14 Wohneinheiten errichtet.<ref>Ulrich Druck muss nach 80 Jahren aufgeben. In: Fürther Nachrichten vom 27. Dezember 2008</ref><ref name="GB-1993">Geschäftsbrief der Fa. Ulrich-Druck von 1993, Gesellschaftsangaben in der Fußzeile</ref> Der Neubau ersetzte das zweigeschossige Satteldach-Verwaltungsgebäude Badstr. 14 - 16 ("Betrieb I", Buch- und Offsetdruckerei<ref name="GB-1993"/>) aus der Anfangszeit des Unternehmens sowie den angeschlossenen, später errichteten, eingeschossigen Flachbau für die Produktion und Veredelung ("Betrieb 2", Stanzerei) in der Badstr. 18.<ref name="GB-1993"/>
[[2009]] erfolgte der Abriss des Produktions- und Verwaltungsgebäudes, um dem Wohnbauprojekt „Casa Rio“ der Schultheiss Wohnbau AG Platz zu machen. Es wurde ein sechsgeschossiges Gebäude mit Penthouse-Flachdach und insgesamt 14 Wohneinheiten errichtet.<ref>Ulrich Druck muss nach 80 Jahren aufgeben. In: Fürther Nachrichten vom 27. Dezember 2008</ref><ref name="GB-1993">Geschäftsbrief der Fa. Ulrich-Druck von 1993, Gesellschaftsangaben in der Fußzeile</ref> Der Neubau ersetzte das zweigeschossige Satteldach-Verwaltungsgebäude Badstr. 14 - 16 ("Betrieb I", Buch- und Offsetdruckerei<ref name="GB-1993"/>) aus der Anfangszeit des Unternehmens sowie den angeschlossenen, später errichteten, eingeschossigen Flachbau für die Produktion und Veredelung ("Betrieb 2", Stanzerei) in der Badstr. 18.<ref name="GB-1993"/>


== Lokalberichterstattung ==
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* [[Kulturort Badstraße 8 e. V.]]
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* [[Flussbad]]
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==Einzelnachweise==
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Aktuelle Version vom 3. November 2025, 22:40 Uhr

Mariensteig ca 1950.jpg
Blick durch den Mariensteig, im Hintergrund die Buchdruckerei Hanns Ulrich und das Flussbad, ca. 1950
Unternehmen
Ulrich-Druck
Gebäude
Badstraße 14 - 18
Geschäftsführer
Klaus Ulrich
Gründer
Hanns Ulrich
Gründungsort
Fürth
Gründungsdatum
1928
Gesellschaftsform
GmbH
Branche
Druckereien
Ehemals
Ja
Schließungsgrund
Auftragsrückgang, Internetkonkurrenz
 semantisches Browsen   Sem. Browsen

Die Buchdruckerei Hanns Ulrich war eine alteingesessene Druckerei mit Sitz in der Fürther Badstraße 14 - 18.

Geschichte

Gegründet wurde die Druckerei von Hanns Ulrich im Jahr 1928. Der Firmengründer begann mit einer sogenannten Boston-Tiegelpresse für den Buchdruck. In den darauf folgenden Jahren druckte die Druckerei u. a. für die ortsansässigen Firmen Schickedanz und Grundig genauso wie für andere Firmen wie z. B. Möbel Krügel in Stein bei Nürnberg.[1] Im Portfolio des Unternehmens waren gewöhnliche Visitenkarten genauso wie großformatige Bücher mit schwerem Papier.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Währungsreform 1948 konnte die Druckerei auch den Vierfarbdruck auf den gängigen Heidelberg Zylinderautomaten den Geschäftskunden anbieten, sodass das Geschäft zunehmend an Fahrt aufnahm. Ab 1964 wurde die erste Offsetdruckmaschine installiert, später kamen weiterverarbeitende Produktionsschritte hinzu, wie z. B. eine Stanzerei aber auch eine Schnelldruckmaschine. Ende der 1970er Jahre wurden die Druckverfahren den aktuellen Entwicklungen angepasst und das Portfolio stetig ergänzt. So verfügte das Unternehmen ab 1978 die Möglichkeit des Drucks mittels Lichtsatz und ab den 1990er konnte die Druckerei auch Großformate im Druckverfahren anbieten. Während dieser Zeit gab der Firmengründer die Leitung des Unternehmens an Klaus Ulrich, Helmut Ulrich und Manuela Weiß, geb. Ulrich, ab. 2001 erfolgte die letzte Anpassung mittels digitaler Druckplattenbelichtung.

Trotz stetiger Anpassung des Portfolios und der konstanten Weiterentwicklung konnte das Unternehmen nach eigenen Angaben der Konkurrenz vor allem durch die Billigpreise aus dem Internet bzw. den größeren Anbieten dauerhaft nicht standhalten. Im Sommer 2008 zog der Inhaber Klaus Ulrich deshalb die „Reißleine“ und entschied sich für eine strukturierte Schließung des Unternehmens, ehe das Aus durch eine Insolvenz kommen würde. Mit der Schließung verloren 15 zum Teil langjährige Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz an der neu geschaffenen Uferpromenade. Die Schließung erfolgte Ende April 2009. Das Gebäude bzw. Grundstück samt der darin befindlichen Druckmaschinen wurde veräußert.

2009 erfolgte der Abriss des Produktions- und Verwaltungsgebäudes, um dem Wohnbauprojekt „Casa Rio“ der Schultheiss Wohnbau AG Platz zu machen. Es wurde ein sechsgeschossiges Gebäude mit Penthouse-Flachdach und insgesamt 14 Wohneinheiten errichtet.[2][3] Der Neubau ersetzte das zweigeschossige Satteldach-Verwaltungsgebäude Badstr. 14 - 16 ("Betrieb I", Buch- und Offsetdruckerei[3]) aus der Anfangszeit des Unternehmens sowie den angeschlossenen, später errichteten, eingeschossigen Flachbau für die Produktion und Veredelung ("Betrieb 2", Stanzerei) in der Badstr. 18.[3]

Lokalberichterstattung

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Stadtrat Nürnberg und Wirtschaftsausschuss Fürth gegen Krügel-Erweiterung. In: moebelmarkt.de, Verlag Matthias Ritthammer GmbH, Nürnberg; vom 2. Oktober 2001, aufgerufen am 3. Oktober 2025 - online
  2. Ulrich Druck muss nach 80 Jahren aufgeben. In: Fürther Nachrichten vom 27. Dezember 2008
  3. 3,0 3,1 3,2 Geschäftsbrief der Fa. Ulrich-Druck von 1993, Gesellschaftsangaben in der Fußzeile

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