Heinrich Burghart: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Person
{{Person
|Bild=StR Heinrich Burghart 1925.jpg
|Vorname=Heinrich
|Vorname=Heinrich
|Nachname=Burghart
|Nachname=Burghart
|Geschlecht=männlich
|Geschlecht=männlich
|Geburtsdatum=1894/07/19
|Geburtsdatum=1894/07/19
|Geburtsort=Memmingen
|Todesdatum=1952/02/02
|Todesdatum=1952/02/02
|Todesort=Gröbenzell b. München
|Todesort=Gröbenzell b. München
|Beruf=Berufsmässiger Stadtrat; Politiker
|Beruf=Berufsvormund; Amtsleiter; Berufsmäßiger Stadtrat; Politiker
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|Partei=SPD
|Friedhof=München
|Friedhof=Münchner Westfriedhof
}}
}}
'''Heinrich Burghart''' (geb. [[19. Juli]] [[1894]], [[2. Februar]] [[1952]] in Gröbenzell b. München) war berufsmäßiger Stadtrat und in der [[SPD]].
{{Funktion
|Funktion=Stadtrat
|FunktionVon=1919/06/15
|FunktionBis=1930
}}
{{Funktion
|Funktion=Berufsmäßiger Stadtrat
|FunktionVon=1930/02/24
|FunktionBis=1933/12/31
|FunktionBemerkung=Versetzung in den Ruhestand
}}
{{Funktion
|Funktion=Stadtrat
|FunktionVon=1946/01/02
|FunktionBis=1947/11/01
}}
{{Adresse
|Adressart=Privater Wohnsitz
|Straße=Meckstraße
|Hausnummer=2
}}
{{Adresse
|Adressart=Wohnadresse
|AdresseBis=1935
|Hausnummer=2
}}
{{Familie
|Person=Heinz Burghart
|Verwandtschaftsgrad=Sohn
}}
{{Familie
|Person=Anna Burghart
|Verwandtschaftsgrad=Mutter
}}
{{Familie
|Person=Elsa Helene Burghart, geb. Scheler
|Verwandtschaftsgrad=Ehefrau
}}
'''Heinrich Burghart''' (geb. [[19. Juli]] [[1894]], gest. [[2. Februar]] [[1952]] in Gröbenzell b. München) war berufsmäßiger [[Stadtrat]] und Mitglied der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]. Sein Sohn [[Heinz Burghart]] war Ende der 1980er Jahre Chefredakteur des [[wikipedia:Bayerische Rundfunk|Bayerischen Rundfunks]] in München.


== Leben und Wirken ==
== Leben und Wirken ==
Burghart war als Amtsvormund im Jugendamt tätig und ehrenamtlicher Stadtrat. Schon ab 1922 wurde er bei der Wahl vom 14. Mai 1922 für die SPD in den Stadtrat gewählt. Am 7. Dezember 1924 wurde er erneut für die SPD in den Stadtrat gewählt, die nun 18 Sitze (statt zuvor 12) im Stadtrat inne hatten. Auch bei der dritten Kandidatur am 8. Dezember 1929 gelang Ihm die Wiederwahl in den Stadtrat für die Wahlperiode 1930-34.
Nach der Schul- und Ausbildungszeit trat Burghart am [[2. Januar]] [[1914]] bei der Stadt Fürth seinen Dienst an. Als städtischer [[Berufsvormund]] schaffte er ein neuzeitliches [[Amt für Kinder, Jugendliche und Familien|Jugendamt]] mit sozialer Fürsorge. Im März 1930 übertrug man ihm den größeren Aufgabenkreis als berufsmäßiger Stadtrat für das Jugendwohlfahrts- und Grundstückswesen sowie das Referat für den [[Klinikum Fürth#Stadtkrankenhaus / Stadtklinikum (1931 - 2000)|Krankenhaus-Neubau]]. Für die Einrichtung und Ausgestaltung des neuen Krankenhauses hat er sich stets eingesetzt.<ref>Heinrich Burghart - Nachruf in den Fürther Nachrichten vom 6. Februar 1952</ref>
 
== Politisches Wirken ==
Im Jahr 1922 wurde Burghart bei der Wahl vom 14. Mai 1922 für die SPD in den Stadtrat gewählt. Am 7. Dezember 1924 wurde er erneut für die SPD in dieses Gremium gewählt, die dort nun 18 Sitze (statt zuvor 12) inne hatte. Auch bei der dritten Kandidatur am 8. Dezember 1929 gelang ihm die Wiederwahl in den Stadtrat für die Wahlperiode 1930/34.<ref>Stadtarchiv Fürth, Zeitbiografische Personalakte Heinrich Burghart</ref>


Mit dem Stadtratsbeschluss vom 20. Februar 1930 wurde die Stelle eines berufsmäßigen Stadtrats geschaffen, Burghart selbst wurde am 24. Februar 1930 zum berufsmäßigen Stadtrat vom Gremium gewählt. Die Referatsübernahme erfolgte ab dem 1. März 1930, sein Dienstvertrag wurde zum 6. März 1930 abgeschlossen, zunächst mit einer zehnjährigen Dienstdauer bis 1940, wozu es aber nicht mehr kam.
Mit dem Stadtratsbeschluss vom 20. Februar 1930 wurde die Stelle eines berufsmäßigen Stadtrats geschaffen, Burghart selbst wurde am 24. Februar 1930 zum berufsmäßigen Stadtrat vom Gremium gewählt. Die Referatsübernahme erfolgte ab dem 1. März 1930, sein Dienstvertrag wurde zum 6. März 1930 abgeschlossen, zunächst mit einer zehnjährigen Dienstdauer bis 1940, wozu es aber nicht mehr kam.


Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurden Burghart zunächst ab dem 18. August 1933 beurlaubt, dann anschließend mit dem Beschluss zum 12. Oktober 1933 zwangsweise in den Ruhestand versetzt. Während der Zeit des Nationalsozialismus arbeitete Burghart als Syndikus in der Inneren Mission e.V. Erst nach dem 2. Weltkrieg konnte Burghart wieder politisch Fuß fassen und war in der Nachkriegszeit kurzfristig erneut berufsmäßiger Stadtrat. Er wurde vom 26. September 1946 bis zum 30. November 1947 erneut in der Stadtverwaltung beschäftigt, ehe er 1947 tatsächlich in den Ruhestand ging. Nur kurz Zeit später, also drei Jahre nach der Berentung starb Burghart im Alter von 58 Jahren in Gröbenzell bei München, wo er auch beerdigt wurde.  
== Verfolgung während der NS-Zeit ==
Nach der Machtergreifung durch die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialisten]] wurde Burghart zunächst ab dem [[18. August]] [[1933]] beurlaubt, dann anschließend mit Beschluss vom 12. Oktober 1933 zwangsweise ab dem 1. Januar 1934 in den Ruhestand versetzt. Trotz seiner Verrentung schien Burghart weiterhin durch das NS-Regime verfolgt worden zu sein, da ein mehrmonatiger Aufenthalt im Konzentrationslager überliefert ist. Bis zum Ende des Nationalsozialismus arbeitete Burghart als Syndikus in der Inneren Mission e. V.
 
== Nachkriegszeit ==
Erst nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] konnte Burghart wieder politisch Fuß fassen und war in der Nachkriegszeit kurzfristig erneut berufsmäßiger Stadtrat, sowie Mitbegründer der SPD in Fürth. Bereits im Januar 1946 wurde er - ebenso wie der vormalige Rechtsrat Dr. [[Hans Bornkessel]] - wieder in den Verwaltungsdient zurückberufen. Trotz seiner stark angegriffen Gesundheit begann Burghart mit viel Energie und Gründlichkeit den Wiederaufbau der Verwaltung. Er wurde vom 26. September 1946 bis zum 1. November 1947 erneut als berufsmäßiger Stadtrat beschäftigt, ehe er im November 1947 tatsächlich in den Ruhestand ging. Mit einer Ehrung im Stadtrat verabschiedeten sich alle Parteien von ihm.<ref>Recherche [[Peter Frank]] (Fürth) im Stadtarchiv Fürth, Stand Oktober 2020, Mail vom 5. November 2020, 10:49 Uhr</ref>
 
Nur kurze Zeit später, also drei Jahre nach der Verrentung, starb Burghart im Alter von 58 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes in Gröbenzell bei München, wo er auch beerdigt wurde.<ref>Recherche [[Peter Frank]] (Fürth), Mail vom 3. Oktober 2020 | 10:28 Uhr </ref>
 
== Umgang mit Gedenken ==
[[Datei:29 Erinnerungsschrift Klinikum 1948.jpg|mini|rechts|Denkschrift zur Einweihung des Krankenhauses 1931]]
Für sein Engagement für den Neubau des [[Klinikum Fürth#Stadtkrankenhaus / Stadtklinikum (1931 - 2000)|Städtischen Krankenhauses]] wurde Burghart, neben dem damaligen [[Oberbürgermeister]] Dr. [[Robert Wild|Wild]] und Stadtbaurat [[Hermann Herrenberger|Herrenberger]], im Eingangsbereich des [[1931]] errichteten Gebäudes auf einer Gedenktafel gedankt. Diese Tafel wurde [[1983]] im Rahmen der Sanierungsarbeiten entfernt. Nach den Baumaßnahmen wurde [[1995]] durch den damaligen Oberbürgermeister und Krankenhausreferenten [[Uwe Lichtenberg]] eine neue Tafel angebracht, die den ursprünglichen Text nur verkürzt wiedergab. Darunter wurde u. a. auch der Name Burgharts nicht mehr erwähnt, was seinen Sohn [[Heinz Burghart]] [[2003]] dazu veranlasste, sich bei der Stadtverwaltung zu beschweren.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Stadtrat]]  
* [[Heinz Burghart]]  
* [[SPD]]
* [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]
 
* [[Stadtrat]]
== Einzelnachweise ==
* [[Klinikum Fürth|Stadtkrankenhaus]]


== Einzelnachweise==
<references/>


== Bilder ==
== Bilder ==