Main-Donau-Kanal: Unterschied zwischen den Versionen

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|Gewässerursprung=künstlich
|Gewässerursprung=künstlich
|Stadtteil=Weikershof; Südstadt; Kalbsiedlung; Alte Veste (Siedlung); Beamtensiedlung; Dambach; Eschenau; Westvorstadt; Heilstättensiedlung; Unterfürberg; Oberfürberg; Hardhöhe; Hardsiedlung; Gewerbegebiet Hardhöhe West; Burgfarrnbach; Unterfarrnbach; Hafen; Alter Flugplatz Atzenhof; Atzenhof; Flexdorf; Vach
|Stadtteil=Weikershof; Südstadt; Kalbsiedlung; Alte Veste (Siedlung); Beamtensiedlung; Dambach; Eschenau; Westvorstadt; Heilstättensiedlung; Unterfürberg; Oberfürberg; Hardhöhe; Hardsiedlung; Gewerbegebiet Hardhöhe West; Burgfarrnbach; Unterfarrnbach; Hafen; Alter Flugplatz Atzenhof; Atzenhof; Flexdorf; Vach
|Gewässerquelle=Zwischen Kalbsiedlung und Weikershof
|Gewässerquelle=Kalbsiedlung; Weikershof
|Gewässermündung=Nördlich von Vach
|Gewässermündung=Vach (nördlich)
|lat=49.4856045
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|lon=10.9419712
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==Baugeschichte Fürth==
==Baugeschichte Fürth==
Mit dem Bau der [[Forsthausbrücke]] zwischen [[Dambach]] und der [[Eschenau]] ab 1962 wurden die ersten Auswirkungen des Kanals auf Fürther Gebiet sichtbar. Bald darauf (1966) folgten die Brücken über das Rednitztal ([[Kanalbrücke Rednitz|Kanalbrücke]] und [[Rednitztalbrücke|Südwesttangente]]). Seitdem war die Kanalstrecke von der Schleuse Erlangen bis zum Hafen Nürnberg eine einzige große Baustelle.<ref>Fuchs, Heinz: Das Baujahr 1969 am Europakanal - Baubericht der Rhein-Main-Donau AG. Deutscher Kanal- und Schiffahrtsverein Rhein-Main-Donau e. V. Nürnberg, Mitteilungsblätter Nr. 4, Dezember 1969, S. 3 ff. (abgerufen 11.03.2018) - [https://www.schifffahrtsverein.de/wp-content/uploads/2019/02/04_DWSV_Das-Baujahr-1969-am-Europakanal_12-1969.pdf online]</ref> Im Jahr 1967 waren schon die Unterführungen [[Kanalbrücke Lohgraben|Herzogenauracher Straße]], [[Kanalbrücke Michelbach|Obermichelbacher Straße]] und [[Kanalbrücke Schwabacher Straße|Schwabacher Straße]] im Bau, ebenso die Kanalbrücken über die [[Kanalbrücke Zenn|Zenn]] und die [[Kanalbrücke Rednitz|Rednitz]]. Dazu kamen die [[Bahnlinie Fürth - Würzburg (Main-Donau-Kanal)|Eisenbahnbrücke]] für die Linie nach Würzburg und etliche Verbindunsgwege und Straßenanschlüsse.<ref name="Bb-1968">Baubericht 1968, RMD AG, München, Selbstverlag</ref>


Mit dem Bau der [[Forsthausbrücke]] zwischen [[Dambach]] und der [[Eschenau]] ab 1962 wurden die ersten Auswirkungen des Kanals auf Fürther Gebiet sichtbar. Bald darauf (1966) folgten die Brücken über das Rednitztal ([[Kanalbrücke Rednitz|Kanalbrücke]] und [[Rednitztalbrücke|Südwesttangente]]). Seitdem war die Kanalstrecke von der Schleuse Erlangen bis zum Hafen Nürnberg eine einzige große Baustelle. <ref>Fuchs, Heinz: Das Baujahr 1969 am Europakanal - Baubericht der Rhein-Main-Donau AG. Deutscher Kanal- und Schiffahrtsverein Rhein-Main-Donau e. V. Nürnberg, Mitteilungsblätter Nr. 4, Dezember 1969, S. 3 ff. (abgerufen 11.03.2018) - [https://www.schifffahrtsverein.de/wp-content/uploads/2019/02/04_DWSV_Das-Baujahr-1969-am-Europakanal_12-1969.pdf online]</ref> Im Jahr 1967 waren schon die Unterführungen [[Kanalbrücke Lohgraben|Herzogenauracher Straße]], [[Kanalbrücke Michelbach|Obermichelbacher Straße]] und [[Kanalbrücke Schwabacher Straße|Schwabacher Straße]] im Bau. Ebenso die Trogbrücken über die [[Kanalbrücke Zenn|Zenn]] und die [[Kanalbrücke Rednitz|Rednitz]]. Dazu die [[Bahnlinie Fürth - Würzburg (Main-Donau-Kanal)|Eisenbahnbrücke]] für die Linie nach Würzburg und etliche Verbindunsgwege und Straßenanschlüsse. <ref>Baubericht 1968, RMD AG, München, Selbstverlag</ref>.
Für die gesamte „Haltung Kriegenbrunn“, die sich von der Schleuse Kriegenbrunn bis zur Schleuse Nürnberg erstreckt, bilanzierte die RMD AG bis Ende 1969 eine Bauleistung von 1,3 Mio. m<sup>3</sup> Erdarbeiten, 118.900 m<sup>3</sup> verbautem Beton und 7100 t Stahl bei durchschnittlich täglich 1001 eingesetzten Arbeitskräften.<ref name="Bb-1968"/>
 
Für die gesamte „Haltung Kriegenbrunn“, die sich von der Schleuse Kriegenbrunn bis zur Schleuse Nürnberg-Nord erstreckte, bilanzierte die RMD AG bis Ende 1969 eine Bauleistung von 1,3 Mio m3 Erdarbeiten, 118.900 m3 verbautem Beton und 7100 t Stahl. Bei durchschnittlich täglich 1001 eingesetzten Arbeitskräften. <ref>Baubericht 1968, RMD AG, München, Selbstverlag</ref>.


In den Jahren 1969 und 1970 entwickelte sich das Baugeschehen längs der Kanaltrasse zwischen Möhrendorf und Nürnberg-Reichelsdorf auf einer Länge von rund 30 Kilometern auf etwa 45 Baustellen. Davon war auf ca. 12 km Länge das Stadtgebiet von Fürth betroffen. Bis Anfang 1972 war die Haltung Kriegenbrunn so weit fertiggestellt, dass die Strecke Erlangen – Nürnberg durchgehend geflutet werden konnte. Am 15. Juli 1972 wurde der Hafen Fürth in Betrieb genommen und am 23. September 1972 der Staatshafen Nürnberg seiner Bestimmung übergeben. Damit galt die Baustrecke Bamberg – Nürnberg, die so genannte Nordstrecke des Main-Donau-Kanals, als abgeschlossen. <ref>Held, Joseph; Brüschwien, Heinrich: Rhein-Main-Donau – Geschichte einer Wasserstraße, Verlag Die freie Donau, Regensburg 1929 - [http://www.hansgruener.de/word_d/kanal/held_brueschwien_0_titel.pdf Abschrift online]</ref><ref>Geer, Johann Sebastian: Die Verbindung des Rheins mit der Donau durch eine Wasserstraße über Nürnberg (Dokumentensammlung), bearbeitet Hans Grüner, Nürnberg 2009 - [http://www.hansgruener.de/word_d/kanal/rhein_main_donau_verbindung_1971.pdf online]</ref> Die Gesamtbaukosten für die Nordstrecke nach dem Stand 1972 wurden von der RMD AG mit 835 Mio. DM angegeben.<ref>Information der Rhein-Main-Donau AG: Bau des Main-Donau-Kanals - Teilstück Bamberg – Nürnberg - 1959 – 1972. Selbstverlag (ohne Jahresangabe)</ref>
In den Jahren 1969 und 1970 entwickelte sich das Baugeschehen längs der Kanaltrasse zwischen Möhrendorf und Nürnberg-Reichelsdorf auf einer Länge von rund 30 Kilometern auf etwa 45 Baustellen. Davon war auf ca. 12 km Länge das Stadtgebiet von Fürth betroffen. Bis Anfang 1972 war die Haltung Kriegenbrunn so weit fertiggestellt, dass die Strecke Erlangen – Nürnberg durchgehend geflutet werden konnte. Am 15. Juli 1972 wurde der Hafen Fürth in Betrieb genommen und am 23. September 1972 der Staatshafen Nürnberg seiner Bestimmung übergeben. Damit galt die Baustrecke Bamberg – Nürnberg, die so genannte Nordstrecke des Main-Donau-Kanals, als abgeschlossen. <ref>Held, Joseph; Brüschwien, Heinrich: Rhein-Main-Donau – Geschichte einer Wasserstraße, Verlag Die freie Donau, Regensburg 1929 - [http://www.hansgruener.de/word_d/kanal/held_brueschwien_0_titel.pdf Abschrift online]</ref><ref>Geer, Johann Sebastian: Die Verbindung des Rheins mit der Donau durch eine Wasserstraße über Nürnberg (Dokumentensammlung), bearbeitet Hans Grüner, Nürnberg 2009 - [http://www.hansgruener.de/word_d/kanal/rhein_main_donau_verbindung_1971.pdf online]</ref> Die Gesamtbaukosten für die Nordstrecke nach dem Stand 1972 wurden von der RMD AG mit 835 Mio. DM angegeben.<ref>Information der Rhein-Main-Donau AG: Bau des Main-Donau-Kanals - Teilstück Bamberg – Nürnberg - 1959 – 1972. Selbstverlag (ohne Jahresangabe)</ref>
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== Brücken ==
== Brücken ==
Die Bauwerke des Kanals selbst wurden durch das ehemalige technische Büro der Rhein-Main-Donau AG (RMD AG) geplant; nach Strukturänderungen jetzt [[wikipedia:Rhein-Main-Donau GmbH|Rhein-Main-Donau GmbH]]. Für die Kreuzungsbauwerke konnten die sich bewerbenden Baufirmen eigene Pläne und Ausführungen einreichen, um im Wettbewerb die technisch und wirtschaftlich beste Lösung zu finden. Die Entwürfe für die überführenden Eisenbahnbrücken wurden nach den Auflagen der Bundesbahn von Ingenieurbüros erstellt, von der RMD AG ausgeschrieben und nach der bahntechnischen Prüfung der Angebote vergeben. Um den Bahnbetrieb aufrecht erhalten zu können, wurden die Brücken vor Beginn der eigentlichen Kanalbauarbeiten neben der bisherigen Bahntrasse errichtet und mit den anschließenden Rampen zügig an die alte Trasse angeschlossen. In fast allen Fällen wurde damit die Linienführung verbessert.<ref>Kreuzungsbauwerke des Main-Donau-Kanals – Dr.-Ing. Rudolf Kuhn - Baubericht 1967, RMD AG, München, Selbstverlag</ref>
Die Bauwerke des Kanals selbst wurden durch das ehemalige technische Büro der Rhein-Main-Donau AG (RMD AG) geplant; nach Strukturänderungen bis Februar 2020 [[wikipedia:Rhein-Main-Donau GmbH|Rhein-Main-Donau GmbH]], nunmehr WIGES Wasserbauliche Infrastrukturgesellschaft mbH<ref>Firmengeschichte WIGES Wasserbauliche Infrastrukturgesellschaft mbH (Abruf vom 10.09.2025) - [https://www.wiges-gmbh.de/unternehmen/firmengeschichte online] </ref>. Für die Kreuzungsbauwerke konnten die sich bewerbenden Baufirmen eigene Pläne und Ausführungen einreichen, um im Wettbewerb die technisch und wirtschaftlich beste Lösung zu finden. Die Entwürfe für die überführenden Eisenbahnbrücken wurden nach den Auflagen der Bundesbahn von Ingenieurbüros erstellt, von der RMD AG ausgeschrieben und nach der bahntechnischen Prüfung der Angebote vergeben. Um den Bahnbetrieb aufrecht erhalten zu können, wurden die Brücken vor Beginn der eigentlichen Kanalbauarbeiten neben der bisherigen Bahntrasse errichtet und mit den anschließenden Rampen zügig an die alte Trasse angeschlossen. In fast allen Fällen wurde damit die Linienführung verbessert.<ref name="Kuhn-1967">Kreuzungsbauwerke des Main-Donau-Kanals – Dr.-Ing. Rudolf Kuhn - Baubericht 1967, RMD AG, München, Selbstverlag</ref>


Für den Bau des Kanals mussten von 1966 bis 1975 insgesamt 16 Brücken im Stadtgebiet errichtet werden. Diese können unterschieden werden in:
Für den Bau des Kanals mussten von 1966 bis 1975 insgesamt 16 Brücken im Stadtgebiet errichtet werden. Diese können unterschieden werden in:
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: - [[Fürberger Steg]]
: - [[Fürberger Steg]]
'''* 2 Durchlässe:'''  
'''* 2 Durchlässe:'''  
: - [[Farrnbach-Kanaltunnel]]
: - [[Durchlass Farrnbach (MDK)]]
: - [[Michelbach-Kanaltunnel]]
: - [[Durchlass Michelbach (MDK)]]
'''* 110-kV-Freileitung'''  
'''* 110-kV-Freileitung'''  
:Für die Überquerung des Kanals im Rednitztal mussten für eine 280 Meter überspannende 110-kV-Freileitung neue, 41 Meter hohe, Masten gesetzt werden. Der tiefste Durchhang durfte 12,53 Meter nicht unterschreiten.<ref>Kreuzungsbauwerke des Main-Donau-Kanals – Dr.-Ing. Rudolf Kuhn - Baubericht 1967, RMD AG, München, Selbstverlag</ref>
:Für die Überquerung des Kanals im Rednitztal mussten für eine 280 Meter überspannende 110-kV-Freileitung neue, 41 Meter hohe, Masten gesetzt werden. Der tiefste Durchhang durfte 12,53 Meter nicht unterschreiten.<ref name="Kuhn-1967"/>


==Anlegestellen==
==Anlegestellen==
28.595

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