Israelitische Bürgerschule: Unterschied zwischen den Versionen

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Der liberale Teil der jüdischen Gemeinde Fürth fand in dem [[1836]] errichteten ''Privaterziehungsinstitut'' des [[Heinrich Brentano]] eine Ausbildungsmöglichkeit für seine Kinder. Dem orthodoxen Teil hingegen war dieser Ansatz zu säkular. Auf eine reine Religionsschule ohne jede Allgemeinbildung wollte man aber auch nicht mehr zurückfallen. Die Ausrichtung der orthodoxen Schulgründungen des 19. Jahrhunderts war durch die Bildungskonzeption des Rabbiners und Pädagogen [[wikipedia:Samson Raphael Hirsch|Samson Raphael Hirsch]] (1808-1888)<ref>neben der hebräischen Sprache und jüdischen Fächern sollten auch beispielsweise Deutsch, Mathematik und Geografie unterrichtet werden. Dieser Plan einer erweiterten Schulbildung brachte Hirsch in Konflikt mit den streng orthodoxen Haltungen, war aber auch eine moderate Reaktion auf die Reformbewegung. S. R. Hirsch war somit der Begründer der Neo-Orthodoxie</ref> geprägt. Seine Bildungskonzeption war im orthodoxen Judentum Deutschlands sehr einflussreich und wollte religiöse und profane/säkulare Bildungsinhalte miteinander verbinden <ref>Rebecca Heinemann, Jüdisches Schulwesen in Bayern (1804-1918), publiziert am 16.12.2013; in: Historisches Lexikon Bayerns [https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/J%C3%BCdisches_Schulwesen_in_Bayern_(1804-1918)#Israelitische_Realschule_in_F.C3.BCrth - online]</ref>.  
Der liberale Teil der jüdischen Gemeinde Fürth fand in dem [[1836]] errichteten ''Privaterziehungsinstitut'' des [[Heinrich Brentano]] eine Ausbildungsmöglichkeit für seine Kinder. Dem orthodoxen Teil hingegen war dieser Ansatz zu säkular. Auf eine reine Religionsschule ohne jede Allgemeinbildung wollte man aber auch nicht mehr zurückfallen. Die Ausrichtung der orthodoxen Schulgründungen des 19. Jahrhunderts war durch die Bildungskonzeption des Rabbiners und Pädagogen [[wikipedia:Samson Raphael Hirsch|Samson Raphael Hirsch]] (1808-1888)<ref>neben der hebräischen Sprache und jüdischen Fächern sollten auch beispielsweise Deutsch, Mathematik und Geografie unterrichtet werden. Dieser Plan einer erweiterten Schulbildung brachte Hirsch in Konflikt mit den streng orthodoxen Haltungen, war aber auch eine moderate Reaktion auf die Reformbewegung. S. R. Hirsch war somit der Begründer der Neo-Orthodoxie</ref> geprägt. Seine Bildungskonzeption war im orthodoxen Judentum Deutschlands sehr einflussreich und wollte religiöse und profane/säkulare Bildungsinhalte miteinander verbinden <ref>Rebecca Heinemann, Jüdisches Schulwesen in Bayern (1804-1918), publiziert am 16.12.2013; in: Historisches Lexikon Bayerns [https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/J%C3%BCdisches_Schulwesen_in_Bayern_(1804-1918)#Israelitische_Realschule_in_F.C3.BCrth - online]</ref>.  


==Geschichte==
===Die Gründung der israelitischen Bürgerschule===
===Die Gründung der israelitischen Bürgerschule===
[[Datei:Vostandsmitglieder der isr. Bürgerschule, NJBF 1973.jpg.jpg|mini|hochkant|right|Vorstandsmitglieder der isr. Bürgerschule 1862 bis 1904]]
Im Vorfeld der Gründung einer israelitischen Schule kam es zwischen der liberalen und orthodoxen Partei der jüdischen Gemeinde Fürths zu heftigen Auseinandersetzungen um die Ausrichtung der neuen Schule. ''"Dass in der öffentlichen Unterrichtsanstalt [https://www.juedische-allgemeine.de/glossar/mischna/| Mischnah] und [[wikipedia:Gemara|Gemara]] gelehrt werden sollte, rief einen gewaltigen Sturm und eine unglückliche Zersplitterung hervor“'' <ref>„[[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]]“ vom [[30. Mai]] [[1866]]</ref>. Bei der Wahl für einen vorläufigen Verwaltungsausschuss, der das weitere Vorgehen bestimmen sollte, riefen die Orthodoxen eiligst selbst "''Entfernte herbei und brachten Kranke mittelst Fuhrwerks zur Abstimmung“'' <ref>ebenda; später lobte „[[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]]“ vom 26. Dezember 1860 dann in dem Zusammenhang die Wahl von ''"Bernhard Ullmann, Max Neubauer und Is. Wedeles, zum Glücke Männer von Besonnenheit, Kenntnissen und vielfacher Erfahrung, weder vom prinzipiellen Oppositionsgeiste beseelt noch für rapide Reform eingenommen."'' </ref>
Im Vorfeld der Gründung einer israelitischen Schule kam es zwischen der liberalen und orthodoxen Partei der jüdischen Gemeinde Fürths zu heftigen Auseinandersetzungen um die Ausrichtung der neuen Schule. ''"Dass in der öffentlichen Unterrichtsanstalt [https://www.juedische-allgemeine.de/glossar/mischna/| Mischnah] und [[wikipedia:Gemara|Gemara]] gelehrt werden sollte, rief einen gewaltigen Sturm und eine unglückliche Zersplitterung hervor“'' <ref>„[[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]]“ vom [[30. Mai]] [[1866]]</ref>. Bei der Wahl für einen vorläufigen Verwaltungsausschuss, der das weitere Vorgehen bestimmen sollte, riefen die Orthodoxen eiligst selbst "''Entfernte herbei und brachten Kranke mittelst Fuhrwerks zur Abstimmung“'' <ref>ebenda; später lobte „[[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]]“ vom 26. Dezember 1860 dann in dem Zusammenhang die Wahl von ''"Bernhard Ullmann, Max Neubauer und Is. Wedeles, zum Glücke Männer von Besonnenheit, Kenntnissen und vielfacher Erfahrung, weder vom prinzipiellen Oppositionsgeiste beseelt noch für rapide Reform eingenommen."'' </ref>
[[Datei:Vostandsmitglieder der isr. Bürgerschule, NJBF 1973.jpg.jpg|mini|right|Vorstandsmitglieder der isr. Bürgerschule, NJBF 1973]]
 
Besonders setzte sich [[Abraham Felsenstein]] und [[Hirsch Hechinger]] für die neu zu errichtende [[Israelitische Bürgerschule]] ein und waren dort Vorstandsmitglieder in den ersten Jahren des Schulbetriebes<ref>Dr. Elias: "Zur Geschichte der Fürther Juden und ihrer Schule" in: ''Nachrichten für den Jüdischen Bürger Fürths, 1973, S. 25</ref><ref>Nachruf A. Felsenstein, [[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]] 5. Oktober 1885</ref>.
Besonders setzte sich [[Abraham Felsenstein]] und [[Hirsch Hechinger]] für die neu zu errichtende [[Israelitische Bürgerschule]] ein und waren dort Vorstandsmitglieder in den ersten Jahren des Schulbetriebes<ref>Dr. Elias: "Zur Geschichte der Fürther Juden und ihrer Schule" in: ''Nachrichten für den Jüdischen Bürger Fürths, 1973, S. 25</ref><ref>Nachruf A. Felsenstein, [[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]] 5. Oktober 1885</ref>.


Am [[1. November]] [[1862]] nahm die neue '''Israelitische Bürgerschule''' ihren Betrieb auf. Bei der Eröffnung fanden sich als Redner auch Rabbiner Dr. [[Isaak Loewi]] und der Königliche Bezirksinspektor [[Maximilian Röder|Pfarrer Röder]], der die königliche städtische Schulkommission vertrat, ein <ref>"[[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]]" vom 12. November 1862</ref>. Als Leiter hatte man den erst 21-jährigen Dr. Selig Auerbach gewinnen können, der ''"bereits sein 'Doktor-Examen' und 'Thoras Harooh' (Anerkennung als Rabbiner) zu dieser Zeit glänzend bestanden hatte“'' <ref>"[[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]]" vom 8. Oktober 1901 im Nachruf zu Dr. S. Auerbach</ref>. "''Die Unterrichtsanstalt, welche von dem orthodoxen Teil der Gemeinde gegründet wurde, berechtigt unter der Direktion des Dr. Sg. Auerbach zu den größten Hoffnungen und wird dadurch die Liebe zur Tora und das Lernen der Tora so recht von Grund auf anerzogen, indem in dieser "israelitischen Bürgerschule" nicht nur dem Zeitgeist Rechnung getragen, sondern auch gründlicher Unterricht in [[wikipedia:Tanach| Tanach]] (Bibel), [https://www.juedische-allgemeine.de/glossar/mischna/| Mischnah]  und [[wikipedia:Gemara|Gemara]] erteilt wird. Aber diese Jehudim wissen auch Opfer zu bringen; sie bringen einen jährlichen Zuschuss von ca. 4.000 Gulden auf <ref>"[[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]]"vom 30. Mai 1866</ref>.
Am [[1. November]] [[1862]] nahm die neue '''Israelitische Bürgerschule''' ihren Betrieb auf. Bei der Eröffnung fanden sich als Redner auch Rabbiner Dr. [[Isaak Loewi]] und der Königliche Bezirksinspektor [[Maximilian Röder|Pfarrer Röder]], der die königliche städtische Schulkommission vertrat, ein <ref>"[[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]]" vom 12. November 1862</ref>. Als Leiter hatte man den erst 21-jährigen Dr. Selig Auerbach gewinnen können, der ''"bereits sein 'Doktor-Examen' und 'Thoras Harooh' (Anerkennung als Rabbiner) zu dieser Zeit glänzend bestanden hatte“'' <ref>"[[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]]" vom 8. Oktober 1901 im Nachruf zu Dr. S. Auerbach</ref>. "''Die Unterrichtsanstalt, welche von dem orthodoxen Teil der Gemeinde gegründet wurde, berechtigt unter der Direktion des Dr. Sg. Auerbach zu den größten Hoffnungen und wird dadurch die Liebe zur Tora und das Lernen der Tora so recht von Grund auf anerzogen, indem in dieser "israelitischen Bürgerschule" nicht nur dem Zeitgeist Rechnung getragen, sondern auch gründlicher Unterricht in [[wikipedia:Tanach| Tanach]] (Bibel), [https://www.juedische-allgemeine.de/glossar/mischna/| Mischnah]  und [[wikipedia:Gemara|Gemara]] erteilt wird. Aber diese Jehudim wissen auch Opfer zu bringen; sie bringen einen jährlichen Zuschuss von ca. 4.000 Gulden auf <ref>"[[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]]"vom 30. Mai 1866</ref>.
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===Die Schulstandorte===
===Die Schulstandorte===
[[Datei:Israel. Bürgerschule Blumenstraße 31.jpg|miniatur|right|ehem. Israelitische Bürgerschule, Blumenstraße 31]]
[[Datei:Israel. Bürgerschule Blumenstraße 31.jpg|miniatur|right|ehem. Israelitische Bürgerschule, Blumenstraße 31]]
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Seit 1945 diente das Gebäude als Wohnhaus und nach der Übereignung durch die US-Militärregierung auch verschiedene Räume der Israelitischen Kultusgemeinde Fürth. Das Rückgebäude im Hof (vormals die Elementarschule) nutzt die Verwaltung der [[Israelitische Kultusgemeinde|Israelitischen Kultusgemeinde]] (IKG Fürth).
Seit 1945 diente das Gebäude als Wohnhaus und nach der Übereignung durch die US-Militärregierung auch verschiedene Räume der Israelitischen Kultusgemeinde Fürth. Das Rückgebäude im Hof (vormals die Elementarschule) nutzt die Verwaltung der [[Israelitische Kultusgemeinde|Israelitischen Kultusgemeinde]] (IKG Fürth).


===Ehemaligentreffen 1978===
1978 lud [[Frank A. Harris]] zu einem Treffen ehemaliger Schüler der Realschule in das Grossinger's Catskill Resort Hotel (Bundesstaat New York). Es kamen etwa 150 Personen: Schüler der Jahrgänge 1921 bis 1929 inklusive Kinder und Ehepartner, darunter [[Ruth Weiss]], Lisl und Werner Weinberg, Hanne Frank, Stefan Reichsthaler und Jules Wallerstein.<ref>[[Wege im harten Gras (Buch)]], S. 251 ff.</ref>
===Die Bürgerschule zu Fürth, Erinnerungen eines Schülers dieser Anstalt===
[[Datei:L. Rothschild Bürgerschule.pdf|left|250px|L. Rothschild Erinnerungen, in: „Nachrichten für den Jüdischen Bürger Fürths“, 1963]]
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==Personal==
===Leiter der Israelitischen Bürgerschule/Realschule===
===Leiter der Israelitischen Bürgerschule/Realschule===
* Dr. [[Selig Auerbach]] war von 1862 bis 1873 Direktor. Er unterrichtete während der ersten Jahre in den verschiedensten Fächern, namentlich in Geschichte, deutsche Literatur und in den fremden Sprachen. Seine Haupttätigkeit aber wandte er dem Religionsunterricht zu <ref>"[[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]]" vom 18. November 1901</ref>. Neben dem Jugendunterricht stellte er sein Wissen auch den Erwachsenen zur Verfügung und hielt Vorträge am Sabbatvormittag. Sein Wirken fand in Fürth eine Grenze durch den Tod seines Vaters. Er wurde darum 1872 auf das Rabbinat in Halberstadt berufen <ref>"[[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]]" vom 8.Oktober 1901</ref>.
* Dr. [[Selig Auerbach]] war von 1862 bis 1873 Direktor. Er unterrichtete während der ersten Jahre in den verschiedensten Fächern, namentlich in Geschichte, deutsche Literatur und in den fremden Sprachen. Seine Haupttätigkeit aber wandte er dem Religionsunterricht zu <ref>"[[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]]" vom 18. November 1901</ref>. Neben dem Jugendunterricht stellte er sein Wissen auch den Erwachsenen zur Verfügung und hielt Vorträge am Sabbatvormittag. Sein Wirken fand in Fürth eine Grenze durch den Tod seines Vaters. Er wurde darum 1872 auf das Rabbinat in Halberstadt berufen <ref>"[[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]]" vom 8.Oktober 1901</ref>.
*  Dr. [[Samuel Dessau]] stand der Schule von 1873 - 1900 vor. Unter ihm hat die Schule vom Jahr 1881 ab die ''Einjährig-Freiwilligen-Berechtigung'' erlangt und die Anerkennung zur Realschule.
*  Dr. [[Samuel Dessau]] stand der Schule von 1873 - 1900 vor. Unter ihm hat die Schule vom Jahr 1881 ab die ''Einjährig-Freiwilligen-Berechtigung'' erlangt und die Anerkennung zur Realschule.
* Dr. [[Moritz Stern]] war in Fürth nur für ein gutes Jahr - vom September 1898 bis Dezember 1899 - Direktor der israelitischen Bürgerschule. Unter ihm wurde der Bürgerschule offiziell der Titel "Israelitische Realschule" verliehen.
* Dr. [[Moritz Stern]] war in Fürth nur für ein gutes Jahr - vom September 1898 bis Dezember 1899 - Direktor der israelitischen Bürgerschule. Unter ihm wurde der Bürgerschule offiziell der Titel "Israelitische Realschule" verliehen.
* Dr. [[S. Herzstein]] war im Sommer bei der Schlussfeier ''interimistischer Direktor'' <ref>Der Israelit" vom 23. Juli 1900: "Fürth, 18. Juli</ref>.
* Dr. [[Salomon Herzstein]] war im Sommer 1900 bei der Schlussfeier ''interimistischer Direktor''. <ref>„[[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]]“ vom 23. Juli 1900</ref>
* Dr. [[Alfred Feilchenfeld]] übernahm im September 1900 die Stelle des Direktors der israelitischen Realschule in Fürth, die er bis zu seinem Tod am 15. Juli 1923 in Berlin leitete. Ein Höhepunkt war das 50-jährige Jubiläum der israelitischen Realschule, zu der Feilchenfeld eine Festschrift über die Geschichte der Einrichtung erstellte.  
* Dr. [[Alfred Feilchenfeld]] übernahm im September 1900 die Stelle des Direktors der israelitischen Realschule in Fürth, die er bis zu seinem Tod am 15. Juli 1923 in Berlin leitete. Ein Höhepunkt war das 50-jährige Jubiläum der israelitischen Realschule, zu der Feilchenfeld eine Festschrift über die Geschichte der Einrichtung erstellte.  
* Dr. [[Markus Elias]] - in Wien geboren - übernahm die Leitung der israelitischen Realschule in Fürth von 1923 - 1928, bis er als Studiendirektor nach Frankfurt berufen wurde. In seiner Amtszeit waren nur etwa zwei Fünftel der Eltern in der Lage, das Schulgeld (in den Volksschulklassen RM 120.-, in den Realschulklassen RM 180.- jährlich) voll zu bezahlen. Aber selbst bei Vollzahlung wären die Gehälter mit RM 48.000,- und der Pensionen für sechs Bezugsberechtigte mit RM 14.000.- nicht ausreichend gewesen. So lastet auf dem Anwesen eine Hypothekenschuld von RM 20.000.- neben einer ungedeckten Bankschuld von RM 11.000.-. Daher wandte sich die Schule an alle Glaubensbrüder Bayerns mit der Bitte um Förderung <ref>"Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 1. März 1928</ref>.
* Dr. [[Markus Elias]] - in Wien geboren - übernahm die Leitung der israelitischen Realschule in Fürth von 1923 - 1928, bis er als Studiendirektor nach Frankfurt berufen wurde. In seiner Amtszeit waren nur etwa zwei Fünftel der Eltern in der Lage, das Schulgeld (in den Volksschulklassen RM 120.-, in den Realschulklassen RM 180.- jährlich) voll zu bezahlen. Aber selbst bei Vollzahlung wären die Gehälter mit RM 48.000,- und der Pensionen für sechs Bezugsberechtigte mit RM 14.000.- nicht ausreichend gewesen. So lastet auf dem Anwesen eine Hypothekenschuld von RM 20.000.- neben einer ungedeckten Bankschuld von RM 11.000.-. Daher wandte sich die Schule an alle Glaubensbrüder Bayerns mit der Bitte um Förderung <ref>"Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 1. März 1928</ref>.
[[Datei:Fuerth Realschule Kollegium 1934.jpg|miniatur|right|Lehrerkollegium der Israelitischen Realschule 1934/35; vlnr: Heinemann, Mandelbaum, Eldod, Falkenmeier, Kohn, Direktor Prager (sitzend)]]  
[[Datei:Fuerth Realschule Kollegium 1934.jpg|miniatur|right|Lehrerkollegium der Israelitischen Realschule 1934/35; vlnr: Heinemann, Mandelbaum, Eldod, Falkenmeier, Kohn, Direktor Prager (sitzend)]]  
* Als Nachfolger des nach Frankfurt am Main berufenen Direktor Dr. Elias wurde Oberlehrer Dr. [[Fritz Prager]] zum Direktor der Israelitischen Realschule Fürth gewählt. <ref>"Der Israelit" vom 22. November 1928</ref> In "Kissinger 1923 - 1968: The Idealist" lauten die Erinnerungen an Prager und die Schule: ''... the Jewish Realschule, where both his sons'' (Walter und Henry) ''began studying in the summer of 1933. It is not entirely clear from the existing records why they went there so early - before the Jewish quotas had been imposed on the public schools. According to Kissinger, his parents intended that he should go to the Gymnasium after four years at the Realschule (which would not have been unusual for a boy from an Orthodox family). ... The Realschule, which was just around the corner from the Kissingers´ home, was by no means a bad institution. Its director, Fritz Prager, had recruited at least one able teacher, Hermann Mandelbaum, who taught arithmetic, geography, and writing as well as economics and shorthand.'' <ref>Niall Ferguson: "Kissinger 1923 - 1968: The Idealist", 2015, Seite 67 f</ref>
* Als Nachfolger des nach Frankfurt am Main berufenen Direktor Dr. Elias wurde Oberlehrer Dr. [[Fritz Prager]] zum Direktor der Israelitischen Realschule Fürth gewählt. <ref>"Der Israelit" vom 22. November 1928</ref> In "Kissinger 1923 - 1968: The Idealist" lauten die Erinnerungen an Prager und die Schule: ''... the Jewish Realschule, where both his sons'' ([[Walter Kissinger|Walter]] und [[Henry Kissinger|Henry]]) ''began studying in the summer of 1933. It is not entirely clear from the existing records why they went there so early - before the Jewish quotas had been imposed on the public schools. According to Kissinger, his parents intended that he should go to the Gymnasium after four years at the Realschule (which would not have been unusual for a boy from an Orthodox family). ... The Realschule, which was just around the corner from the Kissingers´ home, was by no means a bad institution. Its director, Fritz Prager, had recruited at least one able teacher, Hermann Mandelbaum, who taught arithmetic, geography, and writing as well as economics and shorthand.'' <ref>Niall Ferguson: "Kissinger 1923 - 1968: The Idealist", 2015, Seite 67 f</ref>


===Weitere Lehrer <ref>Angaben nach "Jahrbuch des höheren Schulwesens", Bd. 12, 1891 und  Bd. 13, 1892</ref>===
===Weitere Lehrer <ref>Angaben nach "Jahrbuch des höheren Schulwesens", Bd. 12, 1891 und  Bd. 13, 1892</ref>===
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* Simon Nordheimer
* Simon Nordheimer
* [[Salomon Eldod]]
* [[Salomon Eldod]]
* Dr. Herzstein (Nspr.)
* Dr. [[Salomon Herzstein]] (Nspr.)
* Freudenberger
* Freudenberger
* Dr. [[Emanuel Blüth]]
* Dr. [[Emanuel Blüth]]
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* [[Blumenstraße 31]]
* [[Blumenstraße 31]]
* [[Selig Auerbach]]
* [[Selig Auerbach]]
* Dr. [[Salomon Herzstein]]
* Dr. [[Samuel Dessau]]  
* Dr. [[Samuel Dessau]]  
* Dr. [[Moritz Stern]]
* Dr. [[Moritz Stern]]
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* [[Salomon Eldod]]
* [[Salomon Eldod]]
* [[Isaak Löb Weiskopf]]
* [[Isaak Löb Weiskopf]]
* [[Henry Kissinger]]
* [[Walter Kissinger]]
* [[Orte der Verfolgung und des Gedenkens]]
* [[Orte der Verfolgung und des Gedenkens]]
* [[Jüdisches Museum Franken|Jüdische Museum]]
* [[Jüdisches Museum Franken]]
* [[Fiorda]]


== Weblinks==  
== Weblinks==  
* [https://www.nli.org.il/en/archives/NNL_CAHJP990042651380205171/NLI CAHJP] Jüdische Realschule Fürth (Mittelfranken) (mit Volksschule), D-Fu3 Fürth (Mittelfranken) - Realschule
* [https://www.google.de/books/edition/Jahres_Bericht_der_Israelitischen_B%C3%BCrge/18IuSWI0G8sC?hl=de&gbpv=1&dq=Baruch+Zimmer+F%C3%BCrth&pg=PA18&printsec=frontcover Jahresbericht der Israelitischen Bürgerschule 1886/87]
* [https://www.google.de/books/edition/Jahres_Bericht_der_Israelitischen_B%C3%BCrge/18IuSWI0G8sC?hl=de&gbpv=1&dq=Baruch+Zimmer+F%C3%BCrth&pg=PA18&printsec=frontcover Jahresbericht der Israelitischen Bürgerschule 1886/87]
* [https://www.google.de/books/edition/Jahres_Bericht_der_Israelitischen_B%C3%BCrge/mAZjYtBDWxYC?hl=de&gbpv=1&dq=Jakob+Koschland+F%C3%BCrth&pg=PA21&printsec=frontcover Jahresbericht der Israelitischen Bürgerschule 1897/98]
* Alfred Feilchenfeld: ''Zur Geschichte der Israelitischen Realschule (vorm. Isr. Bürgerschule) in Fürth: "Festschrift zur Feier des 50jähr. Bestehens der Anstalt; 1862 - 1912"'' [https://katalog.fau.de/TouchPoint/start.do?Query=1035%3d%22BV011251258%22IN%5b2%5d&View=uer&Language=de - online]
* Alfred Feilchenfeld: ''Zur Geschichte der Israelitischen Realschule (vorm. Isr. Bürgerschule) in Fürth: "Festschrift zur Feier des 50jähr. Bestehens der Anstalt; 1862 - 1912"'' [https://katalog.fau.de/TouchPoint/start.do?Query=1035%3d%22BV011251258%22IN%5b2%5d&View=uer&Language=de - online]
* "Schulzeugnis der Israelitischen Realschule Fürth für Henry Wuga (geb. 1924)" in den Sammlungen des Jüdischen Museums Berlin - [http://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-399730 online]
* "Schulzeugnis der Israelitischen Realschule Fürth für Henry Wuga (geb. 1924)" in den Sammlungen des Jüdischen Museums Berlin - [http://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-399730 online]
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{{Bilder dieser Einrichtung}}
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[[Kategorie: Institutionen und Gebäude]]
[[Kategorie:Institutionen und Gebäude]]
[[Kategorie:Bildung]]
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[[Kategorie:Schulen (ehemals)]]
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[[Kategorie: Fiorda]]
[[Kategorie:Fiorda]]
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