Maxstraße 5: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FürthWiki

Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(7 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Gebäude
{{Gebäude
|Bild=Maxstraße 5 Mrz 2024 3.jpg
|Bild=Maxstraße 5 Mrz 2024 3.jpg
|Strasse=Maxstraße
|Straße=Maxstraße
|Hausnummer=5
|Hausnummer=5
|Objekt=Mietshaus
|Objekt=Mietshaus
Zeile 8: Zeile 8:
|Baustil=Klassizismus
|Baustil=Klassizismus
|Architekt=Wilhelm Schmidt
|Architekt=Wilhelm Schmidt
|GebaeudeBesteht=Ja
|Bauherr=Konrad Weber
|Ehemals=Nein
|DenkmalstatusBesteht=Ja
|DenkmalstatusBesteht=Ja
|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
Zeile 14: Zeile 15:
|lon=10.985611
|lon=10.985611
}}
}}
__NOTOC__
Dreigeschossiger, traufseitiger Satteldachbau mit Sandsteinfassade, Konsoltraufgesims und erhöhtem Mittelrisalit mit Flachgiebel und Breiterker mit Balkon, [[Klassizismus|spätklassizistisch]], wohl von [[Wilhelm Schmidt]], [[1874]]-1876; Rückgebäude, Wohnhaus, dreigeschossiger Sandsteinbau mit Pultdach und Aufzugsgaube, gleichzeitig.
Dreigeschossiger, traufseitiger Satteldachbau mit Sandsteinfassade, Konsoltraufgesims und erhöhtem Mittelrisalit mit Flachgiebel und Breiterker mit Balkon, [[Klassizismus|spätklassizistisch]], wohl von [[Wilhelm Schmidt]], [[1874]]-1876; Rückgebäude, Wohnhaus, dreigeschossiger Sandsteinbau mit Pultdach und Aufzugsgaube, gleichzeitig.
Bauherr war der Bau- und Zimmermeister [[Konrad Weber]].<ref>nach Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern – Stadt Fürth, S. 282/283</ref>


Das Haus wurde 1901 von Kalman Kalonimus Höchster gekauft, der dort im gleichen Jahr die „Öl- und Fettwarenfabrik K. Höchster“ errichtete. Die Söhne [[Simon Höchster|Simon]] und [[Gustav Höchster]] wurden Mitinhaber der Firma. Kalman Höchster wohnte mit seiner Frau Mina<ref>Adressbuch der Stadt Fürth von 1905, I. Teil S. 100; ebenso Adressbuch der Stadt Fürth von 1913, I. Teil, S. 106</ref> in diesem Gebäude. ebenso die beiden Ehepaare Simon und Martha Höchster, als auch [[Gustav Höchster|Gustav]] und [[Babette Höchster]].  
Das Haus wurde 1901 von Kalman Kalonimus Höchster gekauft, der dort im gleichen Jahr die „Öl- und Fettwarenfabrik K. Höchster“ errichtete. Die Söhne [[Simon Höchster|Simon]] und [[Gustav Höchster]] wurden Mitinhaber der Firma. Kalman Höchster wohnte mit seiner Frau Mina<ref>Adressbuch der Stadt Fürth von 1905, I. Teil S. 100; ebenso Adressbuch der Stadt Fürth von 1913, I. Teil, S. 106</ref> in diesem Gebäude. ebenso die beiden Ehepaare Simon und Martha Höchster, als auch [[Gustav Höchster|Gustav]] und [[Babette Höchster]].  


Nach Simons Tod 1922 trat dessen Witwe Martha in die Firma von 1922 bis 1928 ein.<ref name="Blume">Gisela Naomi Blume: [[Der neue jüdische Friedhof in Fürth (Buch)|Der neue jüdische Friedhof in Fürth]], S. 520</ref><ref>Adressbuch der Stadt Fürth 1926/27, I. Teil, S. 76</ref> Das Haus wurde dann 1938 an Sohn Gustav übergeben.  
Nach Simons Tod 1922 trat dessen Witwe Martha in die Firma von 1922 bis 1928 ein.<ref name="Blume">Gisela Naomi Blume: [[Der neue jüdische Friedhof in Fürth (Buch)|Der neue jüdische Friedhof in Fürth]], S. 520</ref><ref>Adressbuch der Stadt Fürth 1926/27, I. Teil, S. 76</ref> Das Haus wurde dann 1938 an Sohn Gustav übergeben. Durch Kaufvertrag ging das Haus am [[22. September]] [[1941]] an Josef Hofmann aber wurde 1950 an Gustavs Söhne Leo und Simon<ref>Sie änderten in den USA aus Aussprachegründen ihren Familiennamen von „Höchster“ in „Hexter“</ref> zurückerstattet. Am [[2. Juli]] [[1952]] verkauften diese das Anwesen dann für 35.100 DM an [[Jean Mandel]].<ref name="Blume"/>


Martha wurde 1942 gemeinsam mit Babette und Gustav Höchster deportiert und in Izbica Polen ermordet.  
Martha wurde 1942 gemeinsam mit Babette und Gustav Höchster deportiert und in [[wikipedia:Izbica|Izbica]] Polen ermordet. 2016 wurde vor dem Gebäude auf dem Gehsteig eine Gedenkplatte angebracht.
2016 wurde vor dem Gebäude auf dem Gehsteig eine Gedenkplatte angebracht.


== Lokalberichterstattung ==
== Lokalberichterstattung ==
* Volker Dittmar: ''Fürth erinnert an den Holocaust.'' In: Fürther Nachrichten vom 1. Juli 2016 - [https://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.5309252 online]
* Volker Dittmar: ''Fürth erinnert an den Holocaust.'' In: Fürther Nachrichten vom 1. Juli 2016 - [https://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.5309252 online]
==Weblinks==
* [https://www.gda.bayern.de/service/findmitteldatenbank/Archivalie/e9380aff-2cf5-41a1-9f15-f5c82545c029 Fürth, Maxstr. 5], Wohnhaus; Josef Hofmann; ehem. jüd. Eigentümer: Gustav Höchster; 1946 - 1950; StAN, Bayerisches Landesamt für Vermögensverwaltung und Wiedergutmachung, Außenstelle Nürnberg, Nr. 1759


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Simon Höchster]]
* [[Simon Höchster]]
* [[Martha Höchster]]
* [[Martha Höchster]]
* [[Gustav Höchster]]
* [[Babette Höchster]]
==Einzelnachweise==
<references />


==Bilder==
==Bilder==
{{Bilder dieses Gebäudes}}
{{Bilder dieses Gebäudes}}

Aktuelle Version vom 16. November 2025, 15:40 Uhr

Maxstraße 5 Mrz 2024 3.jpg
Maxstraße 5, März 2024
Die Karte wird geladen …
Die folgende Koordinate wurde nicht erkannt: Geocoding failed.
Gebäude
Maxstraße 5
Straße / Hausnummer
Maxstraße 5
Postleitzahl
90762
Objekt
Mietshaus
Baujahr
1874
Denkmalstatus besteht
Ja
Akten-Nr.
D-5-63-000-882 (1)
Quellangaben
BLfD - Denkmalliste Fürth
Ehemals (abgerissen)
Nein
Baustil
Klassizismus
Bauherr
Konrad Weber
Architekt
Wilhelm Schmidt
Geo-Daten
49° 28' 21.78" N
10° 59' 8.03" E
 semantisches Browsen   Sem. Browsen / Abfrage
Personen, die hier wohnen bzw. gewohnt haben:
 semantisches Browsen   Sem. Browsen / Abfrage

Dreigeschossiger, traufseitiger Satteldachbau mit Sandsteinfassade, Konsoltraufgesims und erhöhtem Mittelrisalit mit Flachgiebel und Breiterker mit Balkon, spätklassizistisch, wohl von Wilhelm Schmidt, 1874-1876; Rückgebäude, Wohnhaus, dreigeschossiger Sandsteinbau mit Pultdach und Aufzugsgaube, gleichzeitig.

Bauherr war der Bau- und Zimmermeister Konrad Weber.[1]

Das Haus wurde 1901 von Kalman Kalonimus Höchster gekauft, der dort im gleichen Jahr die „Öl- und Fettwarenfabrik K. Höchster“ errichtete. Die Söhne Simon und Gustav Höchster wurden Mitinhaber der Firma. Kalman Höchster wohnte mit seiner Frau Mina[2] in diesem Gebäude. ebenso die beiden Ehepaare Simon und Martha Höchster, als auch Gustav und Babette Höchster.

Nach Simons Tod 1922 trat dessen Witwe Martha in die Firma von 1922 bis 1928 ein.[3][4] Das Haus wurde dann 1938 an Sohn Gustav übergeben. Durch Kaufvertrag ging das Haus am 22. September 1941 an Josef Hofmann aber wurde 1950 an Gustavs Söhne Leo und Simon[5] zurückerstattet. Am 2. Juli 1952 verkauften diese das Anwesen dann für 35.100 DM an Jean Mandel.[3]

Martha wurde 1942 gemeinsam mit Babette und Gustav Höchster deportiert und in Izbica Polen ermordet. 2016 wurde vor dem Gebäude auf dem Gehsteig eine Gedenkplatte angebracht.

Lokalberichterstattung

  • Volker Dittmar: Fürth erinnert an den Holocaust. In: Fürther Nachrichten vom 1. Juli 2016 - online

Weblinks

  • Fürth, Maxstr. 5, Wohnhaus; Josef Hofmann; ehem. jüd. Eigentümer: Gustav Höchster; 1946 - 1950; StAN, Bayerisches Landesamt für Vermögensverwaltung und Wiedergutmachung, Außenstelle Nürnberg, Nr. 1759


Siehe auch

Einzelnachweise

  1. nach Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern – Stadt Fürth, S. 282/283
  2. Adressbuch der Stadt Fürth von 1905, I. Teil S. 100; ebenso Adressbuch der Stadt Fürth von 1913, I. Teil, S. 106
  3. 3,0 3,1 Gisela Naomi Blume: Der neue jüdische Friedhof in Fürth, S. 520
  4. Adressbuch der Stadt Fürth 1926/27, I. Teil, S. 76
  5. Sie änderten in den USA aus Aussprachegründen ihren Familiennamen von „Höchster“ in „Hexter“

Bilder

Bilder als Galerie / Tabelle anzeigen, sortieren und filtern