15.082
Bearbeitungen
(Abschnitt Adressen erg.) |
K (Textersetzung - „{{Werke Architekt}}“ durch „{{Werke dieses Architekten}}“) |
||
| (7 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
| Zeile 3: | Zeile 3: | ||
|Nachname=Loehr | |Nachname=Loehr | ||
|Geschlecht=männlich | |Geschlecht=männlich | ||
| | |AbweichendeNamensform=Löhr | ||
|Geburtsdatum=1826/06/15 | |Geburtsdatum=1826/06/15 | ||
|Geburtsort=Fürth | |Geburtsort=Fürth | ||
| Zeile 22: | Zeile 22: | ||
{{Familie | {{Familie | ||
|Person=Barbara Kunigunda Löhr, geb. Hofer | |Person=Barbara Kunigunda Löhr, geb. Hofer | ||
|Verwandtschaftsgrad=Ehefrau | |Verwandtschaftsgrad=1. Ehefrau | ||
}} | |||
{{Familie | |||
|Person=Dorothea Knott, geborene Milchthaler | |||
|Verwandtschaftsgrad=2. Ehefrau | |||
}} | |||
{{Familie | |||
|Person=Ludwig Loehr | |||
|Verwandtschaftsgrad=Sohn | |||
}} | }} | ||
'''Johann Georg Christoph Loehr''' (geb. [[15. Juni]] [[1826]] in Fürth<ref name="KB-Tf">Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1821–1826, S. 595</ref>, gest. [[9. März]] [[1915]] in Fürth<ref name="SR-1915">Sterberegister 1915, Bd. 2, Urkunde Nr. 289, StadtAFÜ</ref>) war ein Fürther Maurermeister, der nach heutigen Maßstäben auch als Architekt tätig war. Ab 1870 war er als Verifikator (Eichmeister) tätig. | '''Johann Georg Christoph Loehr''' (geb. [[15. Juni]] [[1826]] in Fürth<ref name="KB-Tf">Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1821–1826, S. 595</ref>, gest. [[9. März]] [[1915]] in Fürth<ref name="SR-1915">Sterberegister 1915, Bd. 2, Urkunde Nr. 289, StadtAFÜ</ref>) war ein Fürther Maurermeister, der nach heutigen Maßstäben auch als Architekt tätig war. Ab 1870 war er als Verifikator (Eichmeister) tätig. | ||
| Zeile 44: | Zeile 52: | ||
Gegen diese Entscheidung legte Krieger am 8. Juni Rekursbeschwerde ein, die der Stadtmagistrat drei Tage später der II. Instanz, der kgl. Regierung in Ansbach, vorlegte. Diese beschloss am 25. des Monats die Abänderung des erstinstanzlichen Beschlusses; danach war dem Beschwerdeführer die Maurermeisterkonzession zu erteilen und dagegen der Maurergeselle Loehr abzuweisen, weil dem Krieger in jeder Beziehung der Vorzug gebühre, sodass eine Rücksichtnahme auf die Familienverhältnisse des Loehr nicht angemessen sei. Die Regierungsentschließung wurden den beiden Bewerbern am 9. Juli 1853 eröffnet. | Gegen diese Entscheidung legte Krieger am 8. Juni Rekursbeschwerde ein, die der Stadtmagistrat drei Tage später der II. Instanz, der kgl. Regierung in Ansbach, vorlegte. Diese beschloss am 25. des Monats die Abänderung des erstinstanzlichen Beschlusses; danach war dem Beschwerdeführer die Maurermeisterkonzession zu erteilen und dagegen der Maurergeselle Loehr abzuweisen, weil dem Krieger in jeder Beziehung der Vorzug gebühre, sodass eine Rücksichtnahme auf die Familienverhältnisse des Loehr nicht angemessen sei. Die Regierungsentschließung wurden den beiden Bewerbern am 9. Juli 1853 eröffnet. | ||
Mit großem Befremden nahm Loehr, der sich in seinem sicheren Glauben getäuscht und dem elterlichen Erbe entrissen sah, diese Zurückweisung auf, legte am 12. Juli dagegen Beschwerde ein und stellte wiederum ein Gesuch um Verleihung einer neuen Maurerkonzession, für welche dann die sich als nächste erledigende einzuziehen sei. Die Beschwerde wurde von der II. Instanz am 7. September als unzulässig abgewiesen, das Gesuch für eine neue Konzession aber dabei nicht behandelt. Erst nachdem Loehr daran erinnerte, nahm der Magistrat die Verhandlungen auf, gab das erneute Gesuch öffentlich bekannt und befragte dazu den Vorgeher des Maurerhandwerks Johann Gran. Dieser gab zusammen mit seinen Mitmeistern [[Johann Michael Zink]], [[Andreas Korn]] und [[Johann Georg Hofmann]] am 21. Oktober zu Protokoll, dass sie im Namen aller Mitmeister „feierlichst“ gegen die Verleihung einer neuen Konzession protestieren, weil sie „mit Nahrungssorgen im vollsten Maße zu kämpfen haben“. Die angehörten gemeindlichen Kollegien aber stimmten dem Gesuch zu; insbesondere die Gemeindebevollmächtigten waren entrüstet über den Beschluss der kgl. Kreisregierung vom 25. Juni und sahen trotz der Proteste des Gewerbsvorgehers den Umstand, dass gegenwärtig drei Meister vom Lande (Weiz von Unterfarrnbach, Teufel von Poppenreuth, Mende von Dambach) hier arbeiteten, als Beleg dafür, dass auch ein neu konzessionierter Meister sein Brot finden wird. | Mit großem Befremden nahm Loehr, der sich in seinem sicheren Glauben getäuscht und dem elterlichen Erbe entrissen sah, diese Zurückweisung auf, legte am 12. Juli dagegen Beschwerde ein und stellte wiederum ein Gesuch um Verleihung einer neuen Maurerkonzession, für welche dann die sich als nächste erledigende einzuziehen sei. Die Beschwerde wurde von der II. Instanz am 7. September als unzulässig abgewiesen, das Gesuch für eine neue Konzession aber dabei nicht behandelt. Erst nachdem Loehr daran erinnerte, nahm der Magistrat die Verhandlungen auf, gab das erneute Gesuch öffentlich bekannt und befragte dazu den Vorgeher des Maurerhandwerks Johann Gran. Dieser gab zusammen mit seinen Mitmeistern [[Johann Michael Zink]], [[Andreas Korn]] und [[Johann Georg Hofmann]] am 21. Oktober zu Protokoll, dass sie im Namen aller Mitmeister „feierlichst“ gegen die Verleihung einer neuen Konzession protestieren, weil sie „mit Nahrungssorgen im vollsten Maße zu kämpfen haben“. Die angehörten gemeindlichen Kollegien aber stimmten dem Gesuch zu; insbesondere die Gemeindebevollmächtigten waren entrüstet über den Beschluss der kgl. Kreisregierung vom 25. Juni und sahen trotz der Proteste des Gewerbsvorgehers den Umstand, dass gegenwärtig drei Meister vom Lande ([[Konrad Waiz|Weiz]] von Unterfarrnbach [sic], Teufel von Poppenreuth, [[Johann Georg Mende|Mende]] von Dambach) hier arbeiteten, als Beleg dafür, dass auch ein neu konzessionierter Meister sein Brot finden wird. | ||
So beschloss der Stadtmagistrat am 14. November 1853 die Verleihung einer neuen Konzession zum Betrieb des Maurergewerbes an Christoph Loehr mit dem Vorbehalt, dafür die nächste sich erledigende Konzession einzuziehen. Gegen diesen Beschluss legten die Vorgeher des Gewerbes Beschwerde ein, die Beschwerdeschrift vom 22. des Monats wurde der Regierung zur Entscheidung in II. Instanz vorgelegt. Diese rügte mit Entschließung vom 7. Dezember 1853 (Unterschrift [[wikipedia:Max von Gutschneider|Gutschneider]]) die Vergabe einer neuen Konzession scharf, setzte den Magistratsbeschluss außer Kraft und ordnete die erneute Abweisung des Maurergesellen Loehr an. | So beschloss der Stadtmagistrat am 14. November 1853 die Verleihung einer neuen Konzession zum Betrieb des Maurergewerbes an Christoph Loehr mit dem Vorbehalt, dafür die nächste sich erledigende Konzession einzuziehen. Gegen diesen Beschluss legten die Vorgeher des Gewerbes Beschwerde ein, die Beschwerdeschrift vom 22. des Monats wurde der Regierung zur Entscheidung in II. Instanz vorgelegt. Diese rügte mit Entschließung vom 7. Dezember 1853 (Unterschrift [[wikipedia:Max von Gutschneider|Gutschneider]]) die Vergabe einer neuen Konzession scharf, setzte den Magistratsbeschluss außer Kraft und ordnete die erneute Abweisung des Maurergesellen Loehr an. | ||
| Zeile 58: | Zeile 66: | ||
== Werke == | == Werke == | ||
{{Werke | {{Werke dieses Architekten}} | ||
== Familie == | == Familie == | ||
| Zeile 69: | Zeile 77: | ||
Als kinderloser Witwer ging Loehr im Alter von 61 Jahren eine zweite Ehe ein, er heiratete am 2. Oktober 1887 die Witwe Dorothea Knott, geborene Milchthaler (geb. 25. Januar 1843 in Forchheim).<ref>Kirchenbücher St. Michael, Trauungen 1881–1888, S. 305</ref> Seine zweite Ehe blieb kinderlos. | Als kinderloser Witwer ging Loehr im Alter von 61 Jahren eine zweite Ehe ein, er heiratete am 2. Oktober 1887 die Witwe Dorothea Knott, geborene Milchthaler (geb. 25. Januar 1843 in Forchheim).<ref>Kirchenbücher St. Michael, Trauungen 1881–1888, S. 305</ref> Seine zweite Ehe blieb kinderlos. | ||
Christoph Loehr starb als Witwer im hohen Alter von 88 Jahren und fast 9 Monaten in seiner Wohnung [[Königstraße 97 | Christoph Loehr starb als Witwer im hohen Alter von 88 Jahren und fast 9 Monaten in seiner Wohnung [[Königstraße 97, 99|Königstraße 97]]. | ||
== Adressen == | == Adressen == | ||