Gustavstraße 16, 18: Unterschied zwischen den Versionen

→‎Adressbucheinträge: irref. Satz entf.
(Aktualisierung Verweis)
(→‎Adressbucheinträge: irref. Satz entf.)
 
(7 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Gebäude
{{Gebäude
|Bild=Roßnershof.jpg
|Bild=Gustavstraße 16.2.jpg
|Strasse=Gustavstraße
|Straße=Gustavstraße
|Hausnummer=16; 18
|Hausnummer=16; 18
|Objekt=Wohnhaus in Ecklage
|Objekt=Wohnhaus in Ecklage
Zeile 9: Zeile 9:
|lat=49.478896
|lat=49.478896
|lon=10.98958
|lon=10.98958
|GebaeudeBesteht=Ja
|Ehemals=Nein
|DenkmalstatusBesteht=Ja
|DenkmalstatusBesteht=Ja
|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
}}__NOTOC__
}}
'''Gustavstraße 16''' - dreigeschossiges Wohnhaus, langgestreckter Eckbau in Sandsteinquadern mit rustiziertem Erdgeschoss, 1. Hälfte 18. Jahrhundert, beiderseits des Zwerchhauses 1862 um verputztes bzw. verschiefertes drittes Geschoss aufgestockt, mit Ausstattung.  
'''Gustavstraße 16''' - dreigeschossiges Wohnhaus, langgestreckter Eckbau in Sandsteinquadern mit rustiziertem Erdgeschoss, 1. Hälfte 18. Jahrhundert, beiderseits des Zwerchhauses 1862 um verputztes bzw. verschiefertes drittes Geschoss aufgestockt, mit Ausstattung.  


Zeile 22: Zeile 22:
Nach [[Gottlieb Wunschel]] war das Anwesen Hauptbestandteil eines noch um [[1700]] als solchen bezeichneten Bauernhofes mittelalterlichen Ursprungs. [[1712]] erwarb es der Bamberger Schutzjude [[Lippmann Drach]], den auch der [[Grund-Riß des Fleckens Fürth|Vetter-Plan]] von [[1717]] nennt. Er, oder ein nachfolgender jüdischer Besitzer, erbaute um [[1720]]/30 das bestehende stattliche Barockhaus. Die Korbbogentore aus der Bauzeit (Mittelgang, rechts Durchfahrt) weisen Türflügel des 19. Jahrhunderts auf. Zu den bemerkenswertesten Interieurs in der [[Altstadt]] gehören der langgestreckte Mittelflur sowie das rechts von ihm gelegene zweiläufige Treppenhaus mit Vertäfelung und Holzbalustergeländer. Flurdecke wie Treppenuntersichten (auch die zum 2. Stock) wurden um [[1720]]/30 in den zeittypischen Bandelwerkformen reich stuckiert. Die Aufstockung beidseits des drei Fensterachsen breiten Mittelzwerchhauses (ursprünglich mit Walmdach) sowie die rechts anschließende Erweiterung über dem dort bereits vorhandenen erdgeschossigen [[wikipedia:Annex (Architektur)|Annex]] mit der Durchfahrt nahmen [[1862]] Maurermeister [[Johann Michael Zink|Zink]] und Zimmermeister [[Simon Gieß]] für den Kürschner [[Nepomuk Baur]] (dem das Haus ab 1848 gehörte<ref>[[Fürther Tagblatt]] vom 5. Sep. 1848</ref>) vor.  
Nach [[Gottlieb Wunschel]] war das Anwesen Hauptbestandteil eines noch um [[1700]] als solchen bezeichneten Bauernhofes mittelalterlichen Ursprungs. [[1712]] erwarb es der Bamberger Schutzjude [[Lippmann Drach]], den auch der [[Grund-Riß des Fleckens Fürth|Vetter-Plan]] von [[1717]] nennt. Er, oder ein nachfolgender jüdischer Besitzer, erbaute um [[1720]]/30 das bestehende stattliche Barockhaus. Die Korbbogentore aus der Bauzeit (Mittelgang, rechts Durchfahrt) weisen Türflügel des 19. Jahrhunderts auf. Zu den bemerkenswertesten Interieurs in der [[Altstadt]] gehören der langgestreckte Mittelflur sowie das rechts von ihm gelegene zweiläufige Treppenhaus mit Vertäfelung und Holzbalustergeländer. Flurdecke wie Treppenuntersichten (auch die zum 2. Stock) wurden um [[1720]]/30 in den zeittypischen Bandelwerkformen reich stuckiert. Die Aufstockung beidseits des drei Fensterachsen breiten Mittelzwerchhauses (ursprünglich mit Walmdach) sowie die rechts anschließende Erweiterung über dem dort bereits vorhandenen erdgeschossigen [[wikipedia:Annex (Architektur)|Annex]] mit der Durchfahrt nahmen [[1862]] Maurermeister [[Johann Michael Zink|Zink]] und Zimmermeister [[Simon Gieß]] für den Kürschner [[Nepomuk Baur]] (dem das Haus ab 1848 gehörte<ref>[[Fürther Tagblatt]] vom 5. Sep. 1848</ref>) vor.  


[[1979]] wurde das Haus gründlich instandgesetzt.  
[[1979]] wurde das Haus gründlich instandgesetzt.
 
Von [[2013]] bis zum Dezember [[2020]] befand sich hier die [[Adebar]]. Dann folgte ab Mai 2021 das [[Amerigo|Amerigo Trinkhaus]] mit Wein, Cocktails und hausgemachten Gerichten.
 
In der Gustavstraße 16 befand sich von Januar 2020 bis Juni 2024 das Restaurant [[Spitiko]]. Am 5. September 2024 eröffnete hier dann Alex Werner ''Mein Wohnzimmer''.<ref>Gwendolyn Kuhn: ''Neuzugang in der Kneipenmeile. Fränkisches Surf and Turf: „Mein Wohnzimmer“ in der Fürther Altstadt hat eröffnet''. In: NN+, Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. KG, vom 7. September 2024, aufgerufen am 2. März 2025 (mit Bezahlschranke) - [https://www.nn.de/fuerth/frankisches-surf-and-turf-mein-wohnzimmer-in-der-further-altstadt-hat-eroffnet-1.14409738 online]</ref>


==Adressbucheinträge==
==Adressbucheinträge==
Erst ab 1890 setzte sich in Fürth die alternierende Zählung der [[Hausnummern]] beiderseits der Straße durch („Pariser System“). Zuvor wurden alle Häuser in der Stadt flächendeckend fortlaufend nummeriert (Konskriptionsnummern).
Erst ab 1890 setzte sich in Fürth die alternierende Zählung der [[Hausnummern]] beiderseits der Straße durch („Pariser System“).
 
* 1799: Gebhardt Johann Adam<ref>[[Einwohnerbuch von 1799]]</ref>
* 1799: Gebhardt Johann Adam<ref>[[Einwohnerbuch von 1799]]</ref>
* 1807: In der Bauerngaße Nro. 140; Gebhard, Johann Adam; Kaufmann, s. Nro. 266b.<ref>[[Adressbuch von 1807]]</ref>
* 1807: In der Bauerngaße Nro. 140; Gebhard, Johann Adam; Kaufmann, s. Nro. 266b.<ref>[[Adressbuch von 1807]]</ref>
Zeile 37: Zeile 32:
* 1846: Gustavstraße Nr. 129; Wild, Sophia; Käshändlers-Wittwe<ref>[[Adressbuch von 1846]]</ref>
* 1846: Gustavstraße Nr. 129; Wild, Sophia; Käshändlers-Wittwe<ref>[[Adressbuch von 1846]]</ref>
* 1854: 129 II.; Baur, J. N.; Kürschner und Pelzwaarenlager<ref>[[Adressbuch von 1854]]</ref>
* 1854: 129 II.; Baur, J. N.; Kürschner und Pelzwaarenlager<ref>[[Adressbuch von 1854]]</ref>
== Gastronomie ==
Gustavstraße 16, rechter Gebäudeteil:
* von [[2013]] bis Dezember [[2020]] befand sich hier die [[Adebar]]
* im Mai [[2021]] eröffnete als Nachfolger das [[Amerigo|Amerigo Trinkhaus]]
Gustavstraße 18, linker Gebäudeteil:
* Mike's EKU Steakhouse bis etwa März 2014 (Umzug nach Nürnberg <ref>Mike’s Steakhouse - [https://www.mikes-steakhouse.de/auszeichnungen Website]</ref>
* von Januar [[2020]] bis Juni [[2024]] war hier das Restaurant [[Spitiko]] (Umzug in die [[Waagstraße 2]])
* am 5. September [[2024]] eröffnete Alex Werner als Nachfolger das Restaurant [[Mein Wohnzimmer]].<ref>Gwendolyn Kuhn: ''Neuzugang in der Kneipenmeile. Fränkisches Surf and Turf: „Mein Wohnzimmer“ in der Fürther Altstadt hat eröffnet''. In: NN.de vom 7. September 2024, aufgerufen am 2. März 2025 - [https://www.nn.de/fuerth/frankisches-surf-and-turf-mein-wohnzimmer-in-der-further-altstadt-hat-eroffnet-1.14409738 online (NN+)]</ref>


==Literatur==
==Literatur==
28.585

Bearbeitungen