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Der '''Bausengarten''' war eine Gartenwirtschaft sowie ein ''Kaffe- und Billardhaus'' zu Beginn des 19. Jahrhunderts.<ref>siehe Adressbuch der Stadt Fürth 1819, Seite 66</ref> | Der '''Bausengarten''' war eine Gartenwirtschaft sowie ein ''Kaffe- und Billardhaus'' zu Beginn des 19. Jahrhunderts.<ref>siehe Adressbuch der Stadt Fürth 1819, Seite 66</ref> | ||
Der Begriff | Der Begriff „Bausengarten“ geht wohl auf die Eigentümer Nikolaus, Regina und Anna Baus zurück.<ref>Fürther Adressbuch von 1807: "Im Dockelesgarten Haus-Nr. 489; Baus, Nickolaus; Federkielfabrikant</ref> Dieser Garten soll sehr schön gewesen sein. Er enthielt u. a. sehr viele Glaskugeln und Figuren, sodass ihn der Volksmund den '''Dockelesgarten''' taufte, abgeleitet von den vielen ''Dockeli'', den Docken = Figuren, Puppen.<ref>siehe Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 zu Schlehenstraße 1 ½. Wunschel zitiert dabei Grundakt 489. Nach dem Bau der [[Katharinenstraße 18 (ehemals)]] wurde dort eine Wirtschaft „Zum Dockelesgarten“ als Reminiszenz an den alten Garten errichtet und benannt.</ref><ref>Adolf Schwammberger: [[Fürth von A bis Z (Buch)|Fürth von A bis Z]], Seite 97: "'''Docke''' = Puppe; daher "Dockenstumm" = Puppenstube; auch in der Redensart erhalten: „döi docklt si zamm“ = die (Person) putzt sich raus wie eine Puppe. 1613 wird ein Dockenschnitzer in Fürth genannt (''Quelle: Fürth Pfarramt St. Michael Sterberegister 19.5.1613''). | ||
Schwammberger vermutet die Steinfiguren auf der umgebenden Steinmauer des Dockelesgarten.</ref> | Schwammberger vermutet die Steinfiguren auf der umgebenden Steinmauer des Dockelesgarten.</ref> | ||
* 1807: | * 1807: „Im Dockelesgarten; Baus, Nickolaus; Federkielfabrikant“<ref>[[Adressbuch von 1807]]</ref> | ||
* 1819: Johann Adam Höfler als Wirt im Bausengarten<ref>Fürther Adressbuch 1819, Seite 29 und 66: | * 1819: Johann Adam Höfler als Wirt im Bausengarten<ref>Fürther Adressbuch 1819, Seite 29 und 66: „Im Bausengarten“ Haus-Nr. 489; Baus, Nikolaus; Johann Adam Höfler als Wirt</ref> | ||
* ab 1850: Friedrich Breitenbach, Eigentümer und Wirt | * ab 1850: Friedrich Breitenbach, Eigentümer und Wirt | ||
: Er | : Er nannte seine Wirtschaft „Zur Stadt Berlin“<ref>Fürther Tagblatt vom 13. Aug. 1850</ref> | ||
[[Datei:Dockelesgarten Fürther Tagblatt 31.03.1855.jpg|miniatur|right|Anzeige Kegelbahn im Dockelesgarten, Fürther Tagblatt 31.3.1855]] | [[Datei:Dockelesgarten Fürther Tagblatt 31.03.1855.jpg|miniatur|right|Anzeige Kegelbahn im Dockelesgarten, Fürther Tagblatt 31.3.1855]] | ||
* ab 1853: [[Johann Eichinger]], Wirt und Schwiegersohn von Fr. Breitenbach<ref>Fürther Tagblatt vom 29. April 1853</ref> | * ab 1853: [[Johann Eichinger]], Wirt und Schwiegersohn von Fr. Breitenbach<ref>Fürther Tagblatt vom 29. April 1853</ref> | ||
:Er | :Er benannte die Gastwirtschaft neben „Dockelesgarten“ ab 1853 auch [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503867_00061/pct:19,76.92975,36.13333,7.06852/full/0/default.jpg Zur Stadt Nürnberg].<ref>siehe Anzeige Fürther Tagblatt vom 17.1.1855; ebenso die Anzeige vom 28. Juli 1855 [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503867_00734/pct:39.06667,58.74687,30.06667,19.14787/full/0/default.jpg - online]</ref> Auf ihn geht auch die Einrichtung einer Kegelbahn zurück.<ref>siehe Annonce im [[Fürther Tagblatt]] vom [[31. März]] [[1855]]</ref> Bei ihm gab es die heute noch berühmte [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503868_00406/pct:65.64195,25.78151,32.00723,8/full/0/default.jpg Ollapotrida]. (Der ältere Bruder [[Johann Georg Eichinger]] übernahm im Mai 1855 die Gastwirtschaft [[Zum roten Roß]].) Johann Eichinger verließ im August 1856 den Dockelesgarten.<ref>vgl. dazu die Anzeigen im [[Fürther Tagblatt]] vom 12. Mai 1855, [[16. August]] [[1856]] und den Eintrag im Adressbuch der Stadt Fürth 1857, Seite 48</ref> In seiner Zeit als Wirt fanden auch Auftritte der sog. [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503868_00730/1480,697,710,508/full/0/default.jpg Regimentsmusik] statt.<ref>siehe Annonce im Fürther Tagblatt vom 30.7.1856</ref> | ||
* ab 1856: Peter Gruber, Wirt und Schwiegersohn von Fr. Breitenbach<ref>Fürther Tagblatt vom 30. August 1856</ref> In der Zeit von Peter Gruber wurden die musikalischen Aufführungen weitergeführt | * ab 1856: Peter Gruber, Wirt und Schwiegersohn von Fr. Breitenbach<ref>Fürther Tagblatt vom 30. August 1856</ref> | ||
:In der Zeit von Peter Gruber wurden die musikalischen Aufführungen weitergeführt; so gab es z. B. Streichorchester.<ref>vgl. Anzeige im [[Fürther Tagblatt]] vom 20. Juli 1858</ref> Der Dockelesgarten gewann in jener Zeit große Beliebtheit und wurde zum Treffpunkt vieler Vereine: Zeidlerverein, Turnerverein, Gartenbauverein, Kegelgesellschaft, Schneidergenossenschaft oder auch Fortschrittspartei. | |||
* 1890: Karl Bernet, Wirt | * 1890: Karl Bernet, Wirt | ||
:Mit der Errichtung des Hauses [[Katharinenstraße 18 (ehemals)]] wurde der Wirtschaftsbetrieb von dem Rückgebäude im Hof (auch [[Schlehenstraße 1 ½ (ehemals)]]) in das neue Haus in der [[Katharinenstraße]] verlegt und erhielt als Reminiszenz den Namen | :Mit der Errichtung des Hauses [[Katharinenstraße 18 (ehemals)]] wurde der Wirtschaftsbetrieb von dem Rückgebäude im Hof (auch [[Schlehenstraße 1 ½ (ehemals)]]) in das neue Haus in der [[Katharinenstraße]] verlegt und erhielt als Reminiszenz den Namen „Zum Dockelesgarten“.<ref>vgl. dazu die Ausführungen in Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 zu Katharinenstraße 18</ref> | ||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||