Fischhäusla: Unterschied zwischen den Versionen

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|Baujahr=1759; 1800; 1864
|Baujahr=1759; 1800; 1864
|Architekt=Georg Eckart (Maurermeister); Simon Gieß
|Architekt=Georg Eckart (Maurermeister); Simon Gieß
|Gebäude besteht=Nein
|Ehemals=Ja
|Denkmalstatus besteht=Nein
|DenkmalstatusBesteht=Nein
|Abbruchjahr=1995
|Abbruchjahr=1995
|lat=49.479935
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Das Fischhäusla war eine Traditionsgaststätte an der [[Rednitz]]. Die Gaststätte war berühmt für ihre Fischküche. Gleichzeitig war das Gebäude, wegen der exponierten Lage direkt am Fluss, ein markantes Wahrzeichen der Stadt Fürth, das auf vielen Abbildungen und Postkarten zu finden war. Im Rahmen der [[U-Bahn]]-Baumaßnahmen wurde das Gebäude im Frühjahr [[1995]] abgebrochen.  
Das Fischhäusla war eine Traditionsgaststätte an der [[Rednitz]]. Die Gaststätte war berühmt für ihre Fischküche. Gleichzeitig war das Gebäude, wegen der exponierten Lage direkt am Fluss, ein markantes Wahrzeichen der Stadt Fürth, das auf vielen Abbildungen und Postkarten zu finden war. Im Rahmen der [[U-Bahn]]-Baumaßnahmen wurde das Gebäude im Frühjahr [[1995]] abgebrochen.  


__TOC__
 
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==Geschichte==
==Geschichte==
{{Gasthaus
{{Gaststätte
|Straße=Foerstermühle
|Straße=Foerstermühle
|Hausnummer=1
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}}
}}
[[Datei:AK Fischhäusla jpg.jpg|mini|right|Innenaufnahmen]]
[[Datei:AK Fischhäusla jpg.jpg|mini|right|Innenaufnahmen]]
[[Datei:Foerstermühle Fischhäusla.jpg|mini|right|Das Fischhäusla vor der [[Foerstermühle]] um [[1940]]]]
[[Datei:Foerstermühle Fischhäusla.jpg|mini|right|Das Fischhäusla vor der [[Foerstermühle]] um [[1980]]]]
[[Datei:Café Wassermann, vormals Fischhäusla • Werbung aus dem Dezember 1992.jpg|mini|rechts|Café Wassermann, vormals Fischhäusla • Werbung aus dem Dezember 1992]]
Zu der Frage, wann an dieser Stelle das erste Gebäude gebaut wurde, gibt es unterschiedliche Angaben:
Zu der Frage, wann an dieser Stelle das erste Gebäude gebaut wurde, gibt es unterschiedliche Angaben:


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Beim Umbau 1864 wurden noch unterirdische Röhren der alten Badeanstalt gefunden. Die Gaststätte hieß zu dieser Zeit wahrscheinlich noch "zum rothen Ochsen".<ref>[[Adressbuch von 1854]]</ref>
Beim Umbau 1864 wurden noch unterirdische Röhren der alten Badeanstalt gefunden. Die Gaststätte hieß zu dieser Zeit wahrscheinlich noch "zum rothen Ochsen".<ref>[[Adressbuch von 1854]]</ref>


[[1922]] wurde von der [[Leonhard Kurz|Firma Kurz]] das Anwesen kurzzeitig gekauft. Während dieser Zeit wurde offensichtlich der Gaststättenbetrieb eingestellt. Stattdessen wurden für die Schickedanz-Formenfabrik Zwickau Goldschlägerformen aus Bronze kurzzeitig hergestellt, ehe die Produktion in das neu erworbene Gebäude in der [[Nürnberger Straße 33a; Sommerstraße 2|Nürnberger Straße 33]] wechselte und das Fischhäusla seiner alten Bestimmung wieder übergeben wurde.<ref>Privatarchiv Fa. Kurz, handschriftlicher Auszug 1922</ref>  
[[1922]] wurde von der [[Leonhard Kurz|Firma Kurz]] das Anwesen kurzzeitig gekauft. Während dieser Zeit wurde offensichtlich der Gaststättenbetrieb eingestellt. Stattdessen wurden für die Schickedanz-Formenfabrik Zwickau Goldschlägerformen aus Bronze kurzzeitig hergestellt, ehe die Produktion in das neu erworbene Gebäude in der [[Nürnberger Straße 33]] wechselte und das Fischhäusla seiner alten Bestimmung wieder übergeben wurde.<ref>Privatarchiv Fa. Kurz, handschriftlicher Auszug 1922</ref>  


Die nächste bauliche Veränderung fand [[1935]] statt. Die Veranda, die bisher auf Straßenniveau befand, wurde aufgestockt. Zusätzlich soll der gelernte Friseur und [[Fürther Original]] [[Jean Lederer]] die Inneneinrichtung mit Aquarellen versehen haben. Bauherr war der Pächter Georg Wagner, der seit [[1930]] das Fischhäusla führte und nach eigenen Aussagen die besten Karpfen Fürths hatte. Neben Karpfen bot er auch Forellen und Backfisch an, jeweils fangfrisch aus der Rednitz.  
Die nächste bauliche Veränderung fand [[1935]] statt. Die Veranda, die bisher auf Straßenniveau befand, wurde aufgestockt. Zusätzlich soll der gelernte Friseur und [[Fürther Original]] [[Jean Lederer]] die Inneneinrichtung mit Aquarellen versehen haben. Bauherr war der Pächter Georg Wagner, der seit [[1930]] das Fischhäusla führte und nach eigenen Aussagen die besten Karpfen Fürths hatte. Neben Karpfen bot er auch Forellen und Backfisch an, jeweils fangfrisch aus der Rednitz.  
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== Abriss ==
== Abriss ==
[[Datei:Sammlung Körnlein Fischhäusla (11).jpg|mini|right|Bau der Behelfsbrücke über die Rednitz am Standort des Fischhäuslas]]
[[Datei:Sammlung Körnlein Fischhäusla (11).jpg|mini|right|Bau der Behelfsbrücke über die Rednitz am Standort des Fischhäuslas]]
Im Rahmen des U-Bahnbaus entschied man sich, den Bahnhof [[U-Bahnhof Stadthalle|Stadthalle]] in offenem Tagebau zu errichten. Hierzu waren umfangreiche Umleitungsmaßnahmen im Straßenverkehr zwischen dem [[Kulturforum]] und der [[Foerstermühle]] notwendig. Die untere Denkmalschutzbehörde der Stadt Fürth gab gegenüber der örtlichen Presse an: "''Wir hatten in diesem Fall das Allgemeininteresse am Erhalt eines Baudenkmals gegen das Allgemeininteresse am öffentlichen Nahverkehr abzuwägen.''"<ref>Matthias Boll: Nur die Abrissbirne war stärker. In: Fürther Nachrichten vom 1. August 2020, S. 30</ref> Gleichzeitig sollte die [[Maxbrücke]] im Zuge der Baumaßnahmen erneuert werden. Um Platz für eine Behelfsbrücke zu schaffen und um den Verkehr entsprechend umleiten zu können, musste das Fischhäusla für die Baumaßnahmen abgerissen werden. Die untere Denkmalschutzbehörde stimmte notgedrungen zu. Varianten, die einen Erhalt des Fischhäusla und der alten Maxbrücke ermöglicht hätten, seien aus technischen und aus Sicherheitsgründen nicht umsetzbar.<ref>Matthias Boll: Nur die Abrissbirne war stärker. In: Fürther Nachrichten vom 1. August 2020, S. 30</ref> Der Abriss des Gebäudes erfolgte im Frühjahr [[1995]]. Nach dem Bau der neuen [[Maxbrücke]] wurde die Behelfsbrücke wieder zurück gebaut, sodass das Grundstück des ehem. Fischhäusla heute teilweise wieder frei liegt. Ein Abriss des Gebäudes konnte trotz Protesten aus der Bevölkerung nicht verhindert werden.
Im Rahmen des U-Bahnbaus entschied man sich, den Bahnhof [[U-Bahnhof Stadthalle|Stadthalle]] in offenem Tagebau zu errichten. Hierzu waren umfangreiche Umleitungsmaßnahmen im Straßenverkehr zwischen dem [[Kulturforum]] und der [[Foerstermühle]] notwendig. Die untere Denkmalschutzbehörde der Stadt Fürth gab gegenüber der örtlichen Presse an: "''Wir hatten in diesem Fall das Allgemeininteresse am Erhalt eines Baudenkmals gegen das Allgemeininteresse am öffentlichen Nahverkehr abzuwägen.''"<ref>Matthias Boll: Nur die Abrissbirne war stärker. In: Fürther Nachrichten vom 1. August 2020, S. 30</ref> Gleichzeitig sollte die [[Maxbrücke]] im Zuge der Baumaßnahmen erneuert werden. Um Platz für eine Behelfsbrücke zu schaffen und um den Verkehr entsprechend umleiten zu können, musste das Fischhäusla für die Baumaßnahmen abgerissen werden. Die untere Denkmalschutzbehörde stimmte notgedrungen zu. Varianten, die einen Erhalt des Fischhäusla und der alten Maxbrücke ermöglicht hätten, seien aus technischen und aus Sicherheitsgründen nicht umsetzbar.<ref>Matthias Boll: Nur die Abrissbirne war stärker. In: Fürther Nachrichten vom 1. August 2020, S. 30</ref> Der Abriss des Gebäudes erfolgte im Februar [[1995]]. Nach dem Bau der neuen [[Maxbrücke]] wurde die Behelfsbrücke wieder zurückgebaut, sodass das Grundstück des ehem. Fischhäusla heute teilweise wieder frei liegt. Ein Abriss des Gebäudes konnte trotz Protesten aus der Bevölkerung nicht verhindert werden. Der Presse im Februar 1995 war zu entnehmen, dass als "Trost" eine umfangreiche Dokumentation des Gebäudes vor dem Abriss erfolgte. Die Pläne und Fotos wurden in einem Spezialarchiv des Landesamtes für Denkmalpflege in München eingelagert.<ref>mm: Fischhäusla bröckelt. In: Fürther Nachrichten vom 4./5. Februar 1995, S. 97 (Druckausgabe)</ref>
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== »Vergegenwärtigung« ==
Hier kann per horizontaler Mauszeigerbewegung zwischen dem schwarzweißen Originalfoto und einer nachkolorierten Fassung gewechselt werden:
 
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Frauen mit Kindern vor der Maxbrücke, im Hintergrund das Fischhäusla an der Foerstermühle, ca. 1900; Kolorierung mit [https://www.myheritage.de/incolor MyHeritage in Color (tm)]


== Literatur ==
== Literatur ==
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* [[Fischhäusla (Vach)]]
* [[Fischhäusla (Vach)]]
* [[Würzburger Fischhäusla]]
* [[Würzburger Fischhäusla]]
* [[Würzburger Hof]]


==Einzelnachweise==
== Einzelnachweise ==
<references />
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== »Vergegenwärtigung« ==
Hier kann per horizontaler Mauszeigerbewegung zwischen dem schwarzweißen Originalfoto und einer nachkolorierten Fassung gewechselt werden:
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Frauen mit Kindern vor der Maxbrücke, im Hintergrund das Fischhäusla an der Foerstermühle, ca. 1900; Kolorierung mit [https://www.myheritage.de/incolor MyHeritage in Color (tm)]


== Bilder ==
== Bilder ==
{{Bilder dieses Gebäudes}}
{{Bilder dieses Gebäudes}}


[[Kategorie:Lokale und Wirtschaften (ehemals)]]
[[Kategorie:Gaststätten (ehemals)]]
[[Kategorie: Ehemalige Gebäude]]
[[Kategorie:Gebäude (ehemals)]]
[[Kategorie:Innenstadt]]
[[Kategorie:Innenstadt]]