Lilienstraße 20 (ehemals): Unterschied zwischen den Versionen

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{{Gebäude
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|Bild=Lilienstraße 20 Gaststätte Stadt Fürth 1974 img084.jpg
|Gebaeude=Stadt Fürth (Gaststätte)
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Das Gebäude '''Lilienstraße 20''' war ein Wohngebäude im sog. [[Gänsberg]]viertel. Im Zuge der [[Flächensanierung]] wurde das Gebäude [[1977]] abgerissen. Im Kartenausschnitt in der Faktenbox auf der rechten Seite wird der ungefähre ehemalige Standort des Gebäudes im aktuellen Stadtplan angezeigt. Da es heute wieder eine Lilienstraße an anderer Stelle gibt, wird der Gebäudebestand der alten Lilienstraße zu besseren Unterscheidung zusätzlich mit "(ehemals)" im Lemma gekennzeichnet! Heute befindet sich dort ungefähr das Wohnhaus [[Staudengasse 7]]. </br>
Das Gebäude '''Lilienstraße 20''' war ein Wohngebäude mit [[Stadt Fürth (Gaststätte)|Gaststätte]] im sog. [[Gänsberg]]viertel. Im Zuge der [[Flächensanierung]] wurde das Gebäude [[1977]] abgerissen. Im Kartenausschnitt in der Faktenbox auf der rechten Seite wird der ungefähre ehemalige Standort des Gebäudes im aktuellen Stadtplan angezeigt. Da es heute wieder eine Lilienstraße an anderer Stelle gibt, wird der Gebäudebestand der alten Lilienstraße zu besseren Unterscheidung zusätzlich mit "(ehemals)" im Lemma gekennzeichnet! </br>
[[Datei:1 Gänsberg-Plan roh Berth Lilienstraße 20.jpg|330px|right|Gänsbergplan Lilienstraße 20 rot markiert]]


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Den ältesten Nachweis für das Anwesen wurde überliefert in den Akten 84 auf Seite 158 im [[Stadtarchiv]]: ''Johann Werz, Zimmermann, von seinen uf den von gn. Herrschafft in Ao. 1707 erkaufften 50 Schuh breiten und 70 bis 75 Schuhe langen Plaz erbauten Haus.'' [[Gottlieb Wunschel]] schrieb in seiner [[Wunschelchronik|Häuserchronik]]: ''dieses Haus ist aber nicht das sich heute repräsentierende. Man hat es hier mit einem Fall zu tun, der beweist, wie schwer es ist, in Ermangelung von Planunterlagen das Richtige zu treffen. Das von Werz im Jahre 1707 erbaute Haus ist nur ein Teil von dem heutigen Haus. Der nördliche am Löwenplatz gelegene Teil des Hauses wurde 1707 von Werz erbaut. Das Salbuch von 1723 enthält hierüber auf Seite 259 den Beschrieb: Johann Werz hat 1723 im Besitz Ein auff vorbehall-tener Plaz bei Verkauffung seines Hauses an Zacha-rias Kohn (Seite 258 = Löwenplatz 3) erbautes zweygädiges Häußlein''.
Den ältesten Nachweis für das Anwesen wurde überliefert in den Akten 84 auf Seite 158 im [[Stadtarchiv]]: ''Johann Werz, Zimmermann, von seinen uf den von gn. Herrschafft in Ao. 1707 erkaufften 50 Schuh breiten und 70 bis 75 Schuhe langen Plaz erbauten Haus.'' [[Gottlieb Wunschel]] schrieb in seiner [[Wunschelchronik|Häuserchronik]]: ''dieses Haus ist aber nicht das sich heute repräsentierende. Man hat es hier mit einem Fall zu tun, der beweist, wie schwer es ist, in Ermangelung von Planunterlagen das Richtige zu treffen. Das von Werz im Jahre 1707 erbaute Haus ist nur ein Teil von dem heutigen Haus. Der nördliche am Löwenplatz gelegene Teil des Hauses wurde 1707 von Werz erbaut. Das Salbuch von 1723 enthält hierüber auf Seite 259 den Beschrieb: Johann Werz hat 1723 im Besitz Ein auff vorbehall-tener Plaz bei Verkauffung seines Hauses an Zacha-rias Kohn (Seite 258 = Löwenplatz 3) erbautes zweygädiges Häußlein''.


Als Nachfolge Werzs wurde [[1760]] [[Caspar Reichel]] genannt. Dessen Witte heiratete im Jahre [[1786]] Johann Conrad Finckh laut dem Fürther Sal- und Lagerbuch, siehe Seite 18/19. Ab da baute Caspar Reichel im Jahre [[1765]] auf dem erkauften Grundstück vor diesem Haus einen sog. Holzschupf. Darauf baute dann Fink im Jahre [[1786]] eine Zinßwohnung mit dem Feuerrecht.
Als Nachfolge Werzs wurde [[1760]] [[Caspar Reichel]] genannt. Dieser baute im Jahre [[1765]] auf dem erkauften Grundstück vor diesem Haus einen sog. Holzschupf. Nach dem Tod Reichels heiratete die Witwe im Jahre [[1786]] Johann Conrad Finckh laut dem Fürther Sal- und Lagerbuch, siehe Seite 18/19. Darauf baute dann Finckh im Jahre [[1786]] eine Zinßwohnung mit dem Feuerrecht.


Zwischen diesem [[1786]] dem [[1707]] erbauten Hause befand sich eine weitere Reihe, diese Fläche war öffentlich gewidmet. Im Jahre [[1798]] kaufte nun Fink diese Reihe von der Gemeinde, um sein Wohnhaus und sein Wirtshaus miteinander verbinden zu können. So entstand aus zwei Gebäuden ein Anwesen, das dann im Grundakt 477 als ein "''dreygädiges Wohnhaus mit dem Schilde zu den drey Rosen unfern des Judenbegräbnus''" beschrieben wurde. Bevor die Gaststätte [[Stadt Fürth (Gaststätte)|Zur Stadt Fürth]] hieß, lautete u.a. der Name der Lokalität "[[Zu den 3 Rosen |Zu den drei Rosen]]".
Zwischen diesem [[1707]] dem [[1786]] erbauten Hause befand sich eine weitere Reihe, diese Fläche war öffentlich gewidmet. Im Jahre [[1798]] kaufte nun Finckh diese Reihe von der Gemeinde, um sein Wohnhaus und sein Wirtshaus miteinander verbinden zu können. So entstand aus zwei Gebäuden ein Anwesen, das dann im Grundakt 477 als ein "''dreygädiges Wohnhaus mit dem Schilde zu den drey Rosen unfern des Judenbegräbnus''" beschrieben wurde. Bevor die Gaststätte [[Stadt Fürth (Gaststätte)|Zur Stadt Fürth]] hieß, lautete der Name der Lokalität also "[[Drei Rosen|Zu den drei Rosen]]".


==Beschreibung nach Gebessler==
==Beschreibung nach Gebessler==
Gasthaus Stadt Fürth. Schlankes, dreigeschossiges Satteldachhaus, Eckhaus, vermutlich 17./18. Jh. Obergeschosse (zwei zu vier Fenster) und Giebel verschiefert, ebenso entlang dem Löwenplatz die ebenfalls dreigeschossigen, vermutlich etwas später errichteten Nebentrakte (davon eines Giebelhaus).<ref name="Gebessler">[[Stadt und Landkreis Fürth (Buch)|Stadt und Landkreis Fürth]] / Kurzinventar von August Gebessler, [[1963]], S. 42</ref>
Gasthaus Stadt Fürth. Schlankes, dreigeschossiges Satteldachhaus, Eckhaus, vermutlich 17./18. Jh. Obergeschosse (zwei zu vier Fenster) und Giebel verschiefert, ebenso entlang dem Löwenplatz die ebenfalls dreigeschossigen, vermutlich etwas später errichteten Nebentrakte (davon eines Giebelhaus).<ref name="Gebessler">[[Stadt und Landkreis Fürth (Buch)|Stadt und Landkreis Fürth]] / Kurzinventar von August Gebessler, [[1963]], S. 42</ref>


==Geschichte der Eigentümer==
==Geschichte der Eigentümer<ref name ="Alt-Fürth">alle Angaben zu Lilienstraße 20 nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 sowie den Fürther Adressbüchern von 1799, 1807, 1819, 1836, 1846/1850, 1854, 1880, 1890, 1891, 1895, 1913, 1921, 1926/27, 1931, 1961 u. 1972</ref>==
: 1707: Johann Werz
* 1707: Johann Werz
: 1760: Caspar Reichel
* 1760: Caspar Reichel
: 1786: Joh. Conr. Finckh
* 1786: Joh. Conr. Finckh
: 1833: Joh. Jakob Fink
* 1799: Joh. Konrad Fink
: 1860: Jakob Fink
* 1807: Conrad Fink, Handelsmann
: 1872: dessen Erben
* 1819: Johann Konrad Fink, Glashändler und Spezereikrämer
: 1880: Barbara Bäuerlein
* 1833: Joh. Jakob Fink
: 1890: Georg Leonh. Schmitz
* 1836: Jakob Fink, Spezereihändler
: 1900: Georg Pfrang
* 1846/1850: Jakob Fink, Spezereihändler
: 1920: Brauerei Humbser
* 1854: Joh. Jak. Fink, Spezereihändler
: ca. 1970: Stadt Fürth
* 1860: Jakob Fink
* 1868: Andreas Dollinger hat im Februar 1868 die [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503887_00159/pct:3.33333,33.76129,44.73333,5.56348/pct:100/0/default.jpg Conzession für eine Bierwirtschaft]<ref>Fürther Tagblatt 14. Februar 1868; Dollinger war zuvor Wirt im „Schwarzen Meer“, Rednitzstraße</ref> erhalten
* 1872: dessen Erben
* 1880: Barbara Bäuerlein; Andreas Dollinger, ''Wirth''<ref>>Adressbuch der Stadt Fürth 1880, Erste Abteilung „Alphabetisches Verzeichnis der Bevölkerung Fürths“, S. 15</ref> und Barbara Dollinger, Bierwirtschaft<ref>Adressbuch der Stadt Fürth 1880, Zweite Abteilung „Geschäfts- und Gewerbetreibende“, S. 23</ref>
* 1890: Georg Leonh. Schmitz, Gastwirt
* 1891: Karl Heinrich Simon, Gastwirt
* 1895: Georg Pfrang, Wirt und Fremdenherbergbesitzer
* 1900: Georg Pfrang
* 1913: Marie Pfrang, Bierwirtschaft
* 1921: [[Brauerei Humbser|Brauerei Joh. Humbser AG]]
* 1926/27: [[Brauerei Humbser|Brauerei Joh. Humbser AG]]; Georg Pfrang Gastwirtschaftsinhaber
* 1931: [[Brauerei Humbser|Brauerei Joh. Humbser AG]]; Maria Pfrang, Gastwirtschaftsinhaberwitwe
* 1961: [[Brauerei Humbser|Brauerei Joh. Humbser AG]]; Konrad Litz, Wirtschaftspächter<ref>Adressbuch der Stadt Fürth, 1961, S. 498</ref>
* 1972: Brauerei Joh. Humbser AG


== Frühere Adressen==
== Frühere Adressen==
: ab 1792: 477 unfern des Judenbegräbnus
* ab 1792: 477 "unfern des Judenbegräbnus"
: ab 1827: I 155
** 1807: "Hinter dem  Juden-Schulhof, Haus-Nr. 477"
: ab 1860: Löwenplatz 6
* ab 1827: I/155
: ab 1890: Lilienstraße 20
** 1836/1846/1850: "Liliengasse Nr. 155"
* ab 1860: Löwenplatz 6
* ab 1890: Lilienstraße 20


==Literatur==
==Literatur==
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== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Stadt Fürth (Gaststätte)|Zur Stadt Fürth]]
* Gaststätte [[Drei Rosen]]
* Gaststätte [[Stadt Fürth (Gaststätte)|Zur Stadt Fürth]]
* [[Lilienstraße (ehemals)]]
* [[Lilienstraße (ehemals)]]
* [[Gänsberg]]
* [[Gänsberg]]
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[[Kategorie:Altstadt]]
[[Kategorie:Altstadt]]
[[Kategorie:Ehemalige Gebäude]]
[[Kategorie:Gebäude (ehemals)]]