Privatsynagoge Alexanderstraße 11: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 2. Dezember 2025, 15:40 Uhr
- Gebäude
- Privatsynagoge Alexanderstraße 11
- Straße / Hausnummer
- Alexanderstraße 11
- Postleitzahl
- 90762
- Baujahr
- 1764
- Denkmalstatus besteht
- Nein
- Ehemals (abgerissen)
- Ja
- Geo-Daten
- 49° 28' 30.82" N
10° 59' 23.41" E
Im Gebäude Alexanderstraße 11 unterhielt Abraham Koppel Weinschenk eine Privatsynagoge. Er hatte das Haus gemeinsam mit seinem Bruder Samuel Koppel Weinschenk[1] am 26. Juni 1802 für 5.411 fl. und 40 kr. von Jonas Samuel Neckarsulmer erworben.[2] Das Haus trug damals noch die alte Haus-Nummer 531. I98m Kaufvertrag wurde schon die Schule (= Synagoge) neben einer Hofraith und Stallung aufgeführt.
Diese Privatsynagoge existierte möglicherweise schon seit Erbauung des Hauses im Jahr 1764 durch Samuel Neckarsulmer und wurde von den Brüdern Weinschenk übernommen.
Angeordnete Schließung der Privatsynagoge 1838
Als das Intelligenzblatt der Stadt Fürth eine regierungsamtliche Bekanntmachung veröffentlichte, nach der den Juden geboten sei, keine heimlichen Zusammenkünfte unter dem Vorwande Gottesdienste (zu) halten[3], erschien Abraham Koppel Weinschenk vor der Behörde und machte geltend, dass er mit dem Hauskauf die Schul übernommen habe. Dort würde Morgen- und Abendgebet gehalten, denn ihm sei als alter Mann - er war zu dem Zeitpunkt 67 Jahre alt - die Distanz zum Schulhof mit Alt- und Neuschul nicht mehr zuzumuten.[4] Mit Schreiben vom 5. Januar 1838 wurde ihm aber bedeutet, dass „sein Verlangen ... eine Privatsynagoge unterhalten zu dürfen stellt sich als durchaus unstatthaft dar.“[5] Als Argumente wurden aufgeführt:
- 1. namentlich stehen dem die §§ 24-29 des ergangenen Ediktes vom 10. Juni 1813 entgegen. Eine Privatübereinkunft zu einer Privatsynagoge könne die Wirksamkeit eines Prohibitiv-Gesetzes nicht ausschalten.[6]
- 2. die entscheidende Rechtsquelle für den vorliegenden Fall bilde nicht das Privatrecht, sondern das öffentliche Recht.[7]
- 3. Vorgerücktes Alter gäbe keinen genügenden Grund zur Abhaltung eines Privatgottesdienstes. Es müssten ja sonst eine Menge von Privatsynagogen allzeit geduldet werden. Nach Religionsgesetzen könnten Personen dispensiert werden, die nicht in der Lage sind öffentlichen gottesdienstlichen Versammlungen beizuwohnen.[8]
Einträge in den Adressbüchern der Stadt Fürth
- 1799: Jonas Neckarsulmer [9]
- 1818: Abraham Koppel Weinschenk, Kaufmann[10]
- 1836: Weinschenk, Abr. Kop., Spiegelglashändler[11]
- 1850: Weinschenk, Abr. Kop., Spiegelglashändler[12]
- 1859: Weinschenk, A.K., Spiegelglasfabrik u. Manufakturwaren en gros (Comptoir u. Lager)[13]
Siehe auch
Weblinks
- Privatsynagoge im Wohnhaus des Abraham Koppel Weinschenk in CAHJP, Gemeinde Fürth D-Fu1-530
Einzelnachweise
- ↑ im Kaufvertrag wird das Alter von Abraham Koppel Weinschenk mit 32 Jahren, das Alter des Bruders Samuael Koppel Weinschenk mit 28 Jahren angegeben. Siehe Kaufvertrage vom 2. Juni 1802
- ↑ Jonas Samuel Neckarsulmer war dabei unter Vormundschaft von Löw Juda Neckarsulmer; ebenda
- ↑ siehe Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth, S. 171
- ↑ ebenda
- ↑ siehe Schreiben vom 5. Januar 1838 in Akte Privatsynagoge im Wohnhaus des Abraham Koppel Weinschenk bei CAHJP, Gemeinde Fürth D-Fu1-530
- ↑ ebenda
- ↑ ebenda
- ↑ ebenda
- ↑ Adreßbuch der Stadt Fürth 1799, S. 2
- ↑ Adreßbuch der Stadt Fürth, 1818, S. 32
- ↑ Adreßbuch der Stadt Fürth, 1836, S. 13
- ↑ Adreßbuch der Stadt Fürth 1850, S. 16
- ↑ Adreßbuch der Stadt Fürth von 1859, S. 26
Bilder
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Westlicher Teil der sanierten Alexanderstraße, November 2024 Urheber: Web Trefoil
Erstellungsdatum: 26. November 2024
Lizenz: cc-by-sa-3.0Renovierungsarbeiten am ehem. City Center, Jan. 2021 Erstellungsdatum: 23. Januar 2021
Lizenz: cc-by-sa-3.0Renovierungsarbeiten am ehem. City Center, Jan. 2021 Erstellungsdatum: 23. Januar 2021
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Lizenz: cc-by-sa-3.0Ehem. Eingang Schwabacher Straße zum City Center - hier während der Umbauarbeiten zum neuen Flair ... Ehem. Eingang Schwabacher Straße zum City Center - hier während der Umbauarbeiten zum neuen Flair Shopping Center, Dez. 2020
Urheber: Kamran Salimi
Erstellungsdatum: 19. Dezember 2020
Lizenz: cc-by-sa-3.0Verladehof zum ehem. City Center in der Schirmstraße, Sept. 2017 Urheber: Kamran Salimi
Erstellungsdatum: 21. September 2017
Lizenz: cc-by-sa-3.0Grundsteinlegung des Einkaufszentrums City-Center durch Friedel Stranka, im Hintergrund das ... Grundsteinlegung des Einkaufszentrums City-Center durch Friedel Stranka, im Hintergrund das Stadttheater, Okt 1982
Urheber: unbekannt
Erstellungsdatum: 4. Oktober 1982
Lizenz: Bildlizenz-StadtarchivErlanger OB Dietmar Hahlweg bei der Grundsteinlegung des City-Centers in Fürth, Okt 1982 Urheber: unbekannt
Erstellungsdatum: 4. Oktober 1982
Lizenz: Bildlizenz-StadtarchivBezirkstagspräsident von Mittelfranken Georg Holzbauer bei der Grundsteinlegung des City-Centers, ... Bezirkstagspräsident von Mittelfranken Georg Holzbauer bei der Grundsteinlegung des City-Centers, Okt 1982
Urheber: unbekannt
Erstellungsdatum: 4. Oktober 1982
Lizenz: Bildlizenz-StadtarchivBezirkstagspräsident von Mittelfranken Georg Holzbauer bei der Grundsteinlegung des City-Centers, ... Bezirkstagspräsident von Mittelfranken Georg Holzbauer bei der Grundsteinlegung des City-Centers, Okt 1982
Urheber: unbekannt
Erstellungsdatum: 4. Oktober 1982
Lizenz: Bildlizenz-StadtarchivEdikt über die Verhältnisse der jüdischen Glaubensgenossen im Königreiche Baiern", 10. Juni 1813; ... Edikt über die Verhältnisse der jüdischen Glaubensgenossen im Königreiche Baiern", 10. Juni 1813; hier §§ 24-29
Urheber: König Maximilian I. Joseph
Erstellungsdatum: 10. Juni 1813
Lizenz: cc-by-nc-sa-3.0