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{{Gebäude | {{Gebäude | ||
|Bild=Ulmenstraße 4 Nov 2020 3.jpg | |Bild=Ulmenstraße 4 Nov 2020 3.jpg | ||
| | |Straße=Ulmenstraße | ||
|Hausnummer=4 | |Hausnummer=4 | ||
|Objekt=Batzenhäusla | |Objekt=Batzenhäusla | ||
| | |WeiterleitungGebäudeKomplex=Nein | ||
|Ehemals=Ja | |||
|Abbruchjahr=2025 | |||
|DenkmalstatusBesteht=Nein | |DenkmalstatusBesteht=Nein | ||
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|lon=10.993104 | |lon=10.993104 | ||
|Gebäude=Gasthaus | |||
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Das '''Batzenhäusla''', auch Batzenhäusl, Batzenhäusel, Batzenhäuschen oder Batzenhaus genannt, war ein Wirtshaus am [[Pegnitz]]grund in der [[Ulmenstraße]] 4. Sein früherer Name: "Zu den Sieben Türmen"; bis 2025 war das Gebäude noch ein Wohnhaus, welches aber Ende November 2025 abgerissen wurde. | |||
Das '''Batzenhäusla''', auch Batzenhäusl, Batzenhäusel, Batzenhäuschen oder Batzenhaus genannt, war ein Wirtshaus am [[Pegnitz]]grund in der [[Ulmenstraße]] 4. Sein früherer Name: "Zu den Sieben Türmen"; | |||
== Geschichte und Entstehung == | == Geschichte und Entstehung == | ||
Zu dem Ausflugslokal gehörte der [[Batzengarten]], der bereits auf einem [[Grundriß des Hofmarkt Fürth|Grundrissplan von 1789]] eingezeichnet war. Weiterhin befindet sich das Gebäude bereits auf der bayerischen Uraufnahme der Stadt Fürth aus dem Jahr [[1821]] als Batzenhaus mit angeschlossenem großen Garten. Die Ursprünge des Gebäudes reichen jedoch laut Landesamt für Denkmalschutz weiter zurück. Es gibt offensichtlich Hinweise aus dem Jahr [[1565]], dass eine Wiese an dieser Stelle zu einem Garten umgestaltet und ein Haus darauf gebaut werden sollte. Weiterhin ist dokumentiert, dass im Jahr [[1788]] dem inzwischen zweigeschossigem Anwesen die sog. Schankgerechtigkeit mit Wirtsstube, Küche und Kammer im Erdgeschoss sowie ein Tanzsaal und eine heizbare Stube im Obergeschoss genehmigt wurde.<ref>Rieß-Chronik Alt Fürth, Batzenhäusla - Ulmenstraße 4</ref> Zu dieser Zeit wurde die Wirtschaft offensichtlich als Wirtshaus „Zu den sieben Türmen” bezeichnet. Eine genaue zeitliche Abgrenzung lässt sich aktuell nicht ermitteln. | Zu dem Ausflugslokal gehörte der [[Batzengarten]], der bereits auf einem [[Grundriß des Hofmarkt Fürth|Grundrissplan von 1789]] eingezeichnet war. Weiterhin befindet sich das Gebäude bereits auf der bayerischen Uraufnahme der Stadt Fürth aus dem Jahr [[1821]] als Batzenhaus mit angeschlossenem großen Garten. Die Ursprünge des Gebäudes reichen jedoch laut Landesamt für Denkmalschutz weiter zurück. Es gibt offensichtlich Hinweise aus dem Jahr [[1565]], dass eine Wiese an dieser Stelle zu einem Garten umgestaltet und ein Haus darauf gebaut werden sollte. Weiterhin ist dokumentiert, dass im Jahr [[1788]] dem inzwischen zweigeschossigem Anwesen die sog. Schankgerechtigkeit mit Wirtsstube, Küche und Kammer im Erdgeschoss sowie ein Tanzsaal und eine heizbare Stube im Obergeschoss genehmigt wurde.<ref>Rieß-Chronik Alt Fürth, Batzenhäusla - Ulmenstraße 4</ref> Zu dieser Zeit wurde die Wirtschaft offensichtlich als Wirtshaus „Zu den sieben Türmen” bezeichnet. Eine genaue zeitliche Abgrenzung lässt sich aktuell nicht ermitteln. | ||
Chronist [[Paul Rieß]] berichtete in seinem ersten Chronikband von 1909/10 über das Hochwasser von 1909 auch über das vom Wasser bedrohte Batzenhäuschen: Es befindet sich linker Hand am Ende der Poppenreuther Brücke an der [[Ulmenstraße]] nahe dem [[Pegnitz]]fluss. Derzeitiger Besitzer ist Ökonom [[Johann Jäger]]. Die Zeit der Erbauung sei bis jetzt unbekannt. An der Giebelwand des anstoßenden Stadels ist noch die Jahreszahl [[1771]] zu erkennen. | Chronist [[Paul Rieß]] berichtete in seinem ersten Chronikband von 1909/10 über das Hochwasser von 1909 auch über das vom Wasser bedrohte Batzenhäuschen: | ||
:''Es befindet sich linker Hand am Ende der Poppenreuther Brücke an der [[Ulmenstraße]] nahe dem [[Pegnitz]]fluss. Derzeitiger Besitzer ist Ökonom [[Johann Jäger]]. Die Zeit der Erbauung sei bis jetzt unbekannt. An der Giebelwand des anstoßenden Stadels ist noch die Jahreszahl [[1771]] zu erkennen.'' | |||
Es soll im Batzenhaus in früheren Zeiten eine Schankstätte mit altem Recht gewesen sein. | :''Es soll im Batzenhaus in früheren Zeiten eine Schankstätte mit altem Recht gewesen sein. 1858 ging das Gebäude mit Garten um 4.000 Gulden von einem gewissen Gröber ([[Johann Rudolf Gröber]]) in den Besitz des im Jahr 1854 hierher gezogenen Vaters des jetzigen Inhabers über. Von 1854 bis 1858 wohnte die Familie im sogenannten [[Dockelesgarten|Dokelesgarten]] (Blumenstraße). Zu dem Anwesen gehören auch die sich vor dem Haus befindlichen Wiesen entlang der Brücke und des Flusses. Die Familie ernähre sich reichlich aus dem Erlös von dem zum Markt bringenden Gemüse und Milch der Kühe.'' | ||
== | == Abriss == | ||
Aus den Bauakten der Stadt Fürth ist ersichtlich, dass das Gebäude im letzten Viertel des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts mehrfach umgebaut wurde. Die letzte umfassende Veränderung und Modernisierung fand | [[Datei:Batzenhäusla Nov 2025 3.jpg|mini|rechts|Abrissarbeiten am ehem. Batzenhäusla im Nov. 2025]] | ||
Aus den Bauakten der Stadt Fürth ist ersichtlich, dass das Gebäude im letzten Viertel des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts mehrfach umgebaut wurde. Die letzte umfassende Veränderung und Modernisierung fand in den 1970/80er Jahren statt. Dabei wurden vor allem im Inneren deutliche Veränderungen vorgenommen, sodass das Landesamt für Denkmalschutz im Jahr 2019 bei einer Begehung zu dem Ergebnis kam, dass die Veränderungen der historischen Binnengliederungen sowie der vollständige Verlust der historischen Ausstattung nicht mehr dazu führen, dass das Gebäude die Kriterien gem. den gesetzlichen Vorgaben des Bay. Denkmalschutzes erfüllt. Insbesondere das Fehlen des Erlebbarkeit der ehemaligen Gaststätte bzw. das Fehlen der Bedeutung des Hauses als ehemals beliebte Einkehrmöglichkeit am Kirchweg von Fürth nach [[Ronhof]] und [[Kronach]] würden den Kriterien eines Einzeldenkmals widersprechen.<ref>Bay. Landesamt für Denkmalpflege, Schreiben vom 20. August 2019 an die Stadt Fürth, Vollzug des Bay. Denkmalschutzgesetzes Ulmenstraße 4</ref> | |||
Im Jahr [[2019]] stellten die aktuellen Inhaber des Gebäudes eine Bauanfrage, welche den vollständigen Abbruch des bestehenden Gebäudes vorsah. Da keine Einwände durch das Landesamt für Denkmalschutz diesbezüglich geltend gemacht werden konnten, hat die Stadt Fürth der Anfrage zugestimmt.<ref>Bauausschuss der Stadt Fürth vom 9. Oktober 2019, öffentlich TOP 10.1, online abrufbar</ref> Im September 2025 wurde nunmehr eine Baugenehmigung für einen Umbau des Bestandswohnhauses veröffentlicht, auch eine Scheune mit Nebengebäude sollte zu Wohnraum umgebaut werden.<ref>Amtliche Mitteilungen der Stadt Fürth Nr. 16/2025 vom 10. September 2025, veröffentlicht INFÜ 16/25, S. 54 - [https://www.infue.de/wp-content/uploads/2025/09/INFUe1625_bf.pdf#page=54 online]</ref> Ende November 2025 wurde das Gebäude samt Nebengebäuden jedoch vollständig abgerissen. | |||
==Namensklärung== | ==Namensklärung== | ||
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* 1787: Johann Conrad Ehrmann | * 1787: Johann Conrad Ehrmann | ||
* 1788: Karl Friedrich Eckart, Bierbrauer zu Bruck aus dem Ehrmann’schen Konkurs | * 1788: Karl Friedrich Eckart, Bierbrauer zu Bruck aus dem Ehrmann’schen Konkurs | ||
** 1799: Karl Fr. Eckart zu Bruck<ref>[[Einwohnerbuch von 1799]]</ref> | |||
* 1807: Eckart, Joh. Georg; Bierbrauer zu Bruck gehörig<ref>[[Adressbuch von 1807]]</ref> | |||
** 1819: Eckart, Johann Georg; Bierbrauer zu Bruck<ref>[[Adressbuch von 1819]]</ref> | |||
* 1836: Memmert J. K.; Bierbrauer zu Bruck<ref>[[Adressbuch von 1836]]</ref> | |||
* 1839: Friedrich Reitzenbeck, Wirt | * 1839: Friedrich Reitzenbeck, Wirt | ||
* 1840: J. K. Memmert, Bierbrauer zu Bruck | * 1840: J. K. Memmert, Bierbrauer zu Bruck | ||
* | * 1844: Georg Bauer, Kellner | ||
* | * 1846: Fleischmann, Jakob; Oekonom<ref>[[Adressbuch von 1846]]</ref> | ||
* | * 1851: Privatier [[Johann Rudolf Gröber|Gröber]] | ||
* 1858: [[Johann Konrad Jäger]], Ökonom | |||
* 1880: Johann Jäger | * 1880: Johann Jäger | ||
* 1890: dessen Witwe Anna Jäger | * 1890: dessen Witwe Anna Jäger | ||
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* fn: ''Und die Fluten stiegen immer höher ... - 102 Jahre nach dem großen Fürther Hochwasser: Ein Zeitungsartikel schildert die aufregenden Ereignisse der Nacht zum 5. Februar 1909''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 1. Februar 2011 (Nachdruck eines Zeitungsberichts aus dem Jahr 1939) - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/und-die-fluten-stiegen-immer-hoher-1.472030 online] | * fn: ''Und die Fluten stiegen immer höher ... - 102 Jahre nach dem großen Fürther Hochwasser: Ein Zeitungsartikel schildert die aufregenden Ereignisse der Nacht zum 5. Februar 1909''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 1. Februar 2011 (Nachdruck eines Zeitungsberichts aus dem Jahr 1939) - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/und-die-fluten-stiegen-immer-hoher-1.472030 online] | ||
* Volker Dittmar: ''Kein Schutz für altes Gemäuer''. In: Fürther Nachrichten vom 16. Oktober 2019 (Druckausgabe) bzw. nordbayern.de - [https://www.nordbayern.de/region/1.9429258 online] | * Volker Dittmar: ''Kein Schutz für altes Gemäuer''. In: Fürther Nachrichten vom 16. Oktober 2019 (Druckausgabe) bzw. nordbayern.de - [https://www.nordbayern.de/region/1.9429258 online] | ||
* Alexandra Voigt: ''Trauer um historischen Fürther Bau''. In: Fürther Nachrichten vom 3. Dezember 2025 | |||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||