Kriegsbeschädigten Baugenossenschaft Fürth: Unterschied zwischen den Versionen

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In Folge des [[1. Weltkrieg]]es gründeten sich häufig sog. Selbsthilfeverbände wie z.B. die '''Kriegsbeschädigten Baugenossenschaften Fürth''' am [[3. August]] [[1921]], um die Interessen und Ansprüche der überlebenden Soldaten und deren Hinterbliebene aus dem Krieg zu vertreten. Diese Baugenossenschaften vertraten schwerpunktmäßig die wirtschaftliche Existenzsicherung ihres Klientels, zumal sich viele Kriegsteilnehmer vom Staat in ihrer Unterstützung nach dem Krieg im Stich gelassen gefühlt haben. Die Gründung der Ortsgruppe Fürth des Bayrischen Bundes der Kriegsbeschädigten fand in der Gaststätte [[Zum Bergbräu]] in der Königstraße 104 - 106 statt.  
[[Datei:Kriegsbeschädigten Baugenossenschaft Fürth 1927.jpg|mini|rechts|Einweihung der Gedenksäule in der Kaiserstraße, 1927]]
Infolge des [[1. Weltkrieg]]es gründeten sich häufig sog. Selbsthilfeverbände, wie z. B. die '''Kriegsbeschädigten Baugenossenschaften Fürth'''. Viele Kriegsteilnehmer fühlten sich vom Staat in ihrer Unterstützung nach dem Krieg im Stich gelassen, weshalb diese Organisationen sich zur Aufgabe machten, die Interessen und Ansprüche der überlebenden Soldaten und deren Hinterbliebenen aus dem Krieg zu vertreten und dabei schwerpunktmäßig die wirtschaftliche Existenzsicherung ihres Klientels zu erleichtern. Die Gründung der Ortsgruppe Fürth des Bayrischen Bundes der Kriegsbeschädigten fand am [[3. August]] [[1921]] in der Gaststätte [[Zum Bergbräu]] in der [[Königstraße 104, 106]] statt.  


Im Jahr 1923 wurden erste Pläne für die Realisierung von mehreren Häusern in das gerade frisch eingemeindete Burgfarrnbach konkreter, deren Ursprünge aber bis ins Jahr 1917 zurückreichen. Als Muster für die Bebauung wurden Gebäudeplanungen aus der Kriegersiedlung in München wurden die Erfahrungen der dort im Jahr 1919 gegründeten Baugenossenschaft herangezogen. Der Fürther Stadtrat zeigte anfänglich wenig Interesse bzw. Sympathien für das Bauvorhaben, gab aber Anfang 1922 wider Erwarten grünes Licht. Allerdings musste die Umsetzung weiter auf sich warten lassen, da die Hyperinflation im selben Jahr jede Finanzierung von Neubauten verhinderte. Erst im Jahr 1924 konnten erste Gebäude zunächst in Burgfarrnbach in der sog. [[Kriegsbeschädigtensiedlung]] realisiert werden, gefolgt von weiteren Gebäuden in der [[Kaiserstraße]] 47 - 65  und [[Ludwigstraße]] 98 - 102 in der Fürther Südstadt.
Im Jahr 1923 wurden erste Pläne für die Realisierung von mehreren Häusern im gerade frisch eingemeindeten Ortsteil [[Burgfarrnbach]] konkretisiert, deren Ursprünge aber bereits auf das Jahr 1917 zurückreichen. Als Muster für die Bebauung wurden Gebäudeplanungen aus der Kriegersiedlung in München herangezogen bzw. die Erfahrungen der dort im Jahr 1919 gegründeten Baugenossenschaft genutzt. Der Fürther [[Stadtrat]] zeigte anfänglich wenig Interesse bzw. Sympathien für das Bauvorhaben, gab aber Anfang 1922 wider Erwarten grünes Licht. Allerdings ließ die Umsetzung weiter auf sich warten, da die [[Inflation in Fürth 1914 - 1923|Hyperinflation]] im selben Jahr jede Form der Finanzierung von Neubauten verhinderte. Erst 1924 konnten die ersten Gebäude im Sinne der Genossenschaft errichtet werden, zunächst in Burgfarrnbach für die sog. [[Kriegsbeschädigtensiedlung]], gefolgt von weiteren Gebäuden in der [[Kaiserstraße]] 47 - 65  und [[Ludwigstraße]] 98 - 102 in der Fürther Südstadt.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Helga Zahlaus, Bernd Windsheimer: ''[[100 Jahre Bau- und Siedlungsgenossenschaft Volkswohl eG Fürth (Buch)|Volkswohl eG Fürth]]'', Sandberg Verlag, Nürnberg, 2020, S. 43 ff.4
* Helga Zahlaus, Bernd Windsheimer: ''[[100 Jahre Bau- und Siedlungsgenossenschaft Volkswohl eG Fürth (Buch)|Volkswohl eG Fürth]]'', Sandberg Verlag, Nürnberg, 2020, S. 43 ff.


== Siehe auch ==
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[[Kategorie:Erster Weltkrieg]]
[[Kategorie:Kriege und Katastrophen]]

Aktuelle Version vom 7. September 2025, 11:51 Uhr

Infolge des 1. Weltkrieges gründeten sich häufig sog. Selbsthilfeverbände, wie z. B. die Kriegsbeschädigten Baugenossenschaften Fürth. Viele Kriegsteilnehmer fühlten sich vom Staat in ihrer Unterstützung nach dem Krieg im Stich gelassen, weshalb diese Organisationen sich zur Aufgabe machten, die Interessen und Ansprüche der überlebenden Soldaten und deren Hinterbliebenen aus dem Krieg zu vertreten und dabei schwerpunktmäßig die wirtschaftliche Existenzsicherung ihres Klientels zu erleichtern. Die Gründung der Ortsgruppe Fürth des Bayrischen Bundes der Kriegsbeschädigten fand am 3. August 1921 in der Gaststätte Zum Bergbräu in der Königstraße 104, 106 statt.

Einweihung der Gedenksäule in der Kaiserstraße, 1927

Im Jahr 1923 wurden erste Pläne für die Realisierung von mehreren Häusern im gerade frisch eingemeindeten Ortsteil Burgfarrnbach konkretisiert, deren Ursprünge aber bereits auf das Jahr 1917 zurückreichen. Als Muster für die Bebauung wurden Gebäudeplanungen aus der Kriegersiedlung in München herangezogen bzw. die Erfahrungen der dort im Jahr 1919 gegründeten Baugenossenschaft genutzt. Der Fürther Stadtrat zeigte anfänglich wenig Interesse bzw. Sympathien für das Bauvorhaben, gab aber Anfang 1922 wider Erwarten grünes Licht. Allerdings ließ die Umsetzung weiter auf sich warten, da die Hyperinflation im selben Jahr jede Form der Finanzierung von Neubauten verhinderte. Erst 1924 konnten die ersten Gebäude im Sinne der Genossenschaft errichtet werden, zunächst in Burgfarrnbach für die sog. Kriegsbeschädigtensiedlung, gefolgt von weiteren Gebäuden in der Kaiserstraße 47 - 65 und Ludwigstraße 98 - 102 in der Fürther Südstadt.

Literatur

  • Helga Zahlaus, Bernd Windsheimer: Volkswohl eG Fürth, Sandberg Verlag, Nürnberg, 2020, S. 43 ff.

Siehe auch

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