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<h3>Flussbad</h3>
<h3>Flussbad</h3>
[[Datei:Flussbad 3.jpeg|mini|links|Unbekannte Besucherin des Flussbades in der Rednitz, ca. 1940]]
[[Datei:Flussbad 3.jpeg|mini|links|Käte Fischer (1913-1972), Besucherin des Flussbades in der Rednitz, ca. 1940]]
Schon in den 1830er Jahren gab es einen öffentlichen Badeplatz, den der Stadtmagistrat an der Gemeindewiese beim Schießanger ausgewiesen hat. In einem Aufsatz im "Fürther Tagblatt" wird 1841 allerdings beklagt, dass sich die einzige öffentliche, häufig überfüllte Fluss-Badestelle wegen der geringen Wassertiefe eher für Kinder eignen würde und die Errichtung einer neuen "Badeanstalt für Herrn im Freien" gewünscht.  
Schon in den 1830er Jahren gab es einen öffentlichen Badeplatz, den der Stadtmagistrat an der Gemeindewiese beim Schießanger ausgewiesen hatte. In einem Aufsatz im „Fürther Tagblatt“ wurde 1841 allerdings beklagt, dass sich die einzige öffentliche, häufig überfüllte Flussbadestelle wegen der geringen Wassertiefe eher für Kinder eignen würde und die Errichtung einer neuen „Badeanstalt für Herrn im Freien“ gewünscht.  


Auch der Chronist Fronmüller berichtet, dass das "Riedheimer'sche Rednitzbad am Landgraben" im Mai 1846 eröffnet worden war. Er bot "Badehäuschen" an, in denen für 6 Kreuzer gebadet werden könnte. Badehäuschen waren Holzhütten, die über dem Fluss angebracht waren. In ihnen konnte man Badekleidung anziehen und dann in das Flusswasser darunter steigen. Vor allem Frauen nutzten Badehäuschen, denn unter freiem Himmel durften nur Männer schwimmen. Ein Hochwasser von Mitte August 1870 zerstörte jedoch die Badeanlagen; danach gab Evora offenbar dieses Geschäft auf. Die Badeanstalt wurde 1871 durch den neuen Besitzer Schreiber erneuert und am 30. Mai 1871 wieder eröffnet.
Auch der Chronist Fronmüller berichtete, dass das „Riedheimer'sche Rednitzbad am Landgraben“ im Mai 1846 eröffnet worden war. Der Besitzer [[Jakob Rietheimer|Rietheimer]] bot „Badehäuschen“ an, in denen für 6 Kreuzer gebadet werden konnte. Badehäuschen waren Holzhütten, die über dem Fluss angebracht waren. In ihnen konnte man Badekleidung anziehen und dann in das Flusswasser darunter steigen. Vor allem Frauen nutzten Badehäuschen, denn unter freiem Himmel durften nur Männer schwimmen. Ein Hochwasser von Mitte August 1870 zerstörte jedoch die Badeanlagen; danach gab [[Wilhelm Evora|Evora]] offenbar dieses Geschäft auf. Die Badeanstalt wurde 1871 durch den neuen Besitzer Schreiber erneuert und am 30. Mai 1871 wieder eröffnet.


1850 hat es zwei Flussbäder gegeben, und zwar ein öffentliches, kostenloses sowie ein kostenpflichtiges, denn ein Leserbriefschreiber beklagte die "Unreinlichkeit" im kostenlosen Flussbad und das damit einhergehende Dilemma, dass ausgerechnet in "Fürth, einer Stadt, welche zwischen zwei Flüssen liegt", die ärmere Bevölkerung entweder in einem dreckigen, stinkenden Bad schwimmen gehen müsste oder eben gar nicht, weil das Schwimmen überall anders polizeilich verboten war. Auch in den Vororten Fürths bestanden Flussbäder. So wird ab 1898 bereits von einem Flussbad in an der Mühlbach in Burgfarrnbach berichtet - die aber eher das Schwimmen in Schlammwolken nahekam, da das Wasser häufig sehr niedrig war.
1850 hatte es zwei Flussbäder gegeben, und zwar ein öffentliches, kostenloses sowie ein kostenpflichtiges, denn ein Leserbriefschreiber beklagte die „Unreinlichkeit“ im kostenlosen Flussbad und das damit einhergehende Dilemma, dass ausgerechnet in „Fürth, einer Stadt, welche zwischen zwei Flüssen liegt“, die ärmere Bevölkerung entweder in einem dreckigen, stinkenden Bad schwimmen gehen müsste oder eben gar nicht, weil das Schwimmen überall anders polizeilich verboten war. Auch in den Vororten Fürths bestanden Flussbäder. So wurde ab 1898 bereits von einem Flussbad am Mühlbach in Burgfarrnbach berichtet - wo aber eher das Baden einem Schwimmen in Schlammwolken nahekam, da das Wasser häufig sehr niedrig war.


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Aktuelle Version vom 4. November 2025, 13:17 Uhr

Flussbad

 
Käte Fischer (1913-1972), Besucherin des Flussbades in der Rednitz, ca. 1940

Schon in den 1830er Jahren gab es einen öffentlichen Badeplatz, den der Stadtmagistrat an der Gemeindewiese beim Schießanger ausgewiesen hatte. In einem Aufsatz im „Fürther Tagblatt“ wurde 1841 allerdings beklagt, dass sich die einzige öffentliche, häufig überfüllte Flussbadestelle wegen der geringen Wassertiefe eher für Kinder eignen würde und die Errichtung einer neuen „Badeanstalt für Herrn im Freien“ gewünscht.

Auch der Chronist Fronmüller berichtete, dass das „Riedheimer'sche Rednitzbad am Landgraben“ im Mai 1846 eröffnet worden war. Der Besitzer Rietheimer bot „Badehäuschen“ an, in denen für 6 Kreuzer gebadet werden konnte. Badehäuschen waren Holzhütten, die über dem Fluss angebracht waren. In ihnen konnte man Badekleidung anziehen und dann in das Flusswasser darunter steigen. Vor allem Frauen nutzten Badehäuschen, denn unter freiem Himmel durften nur Männer schwimmen. Ein Hochwasser von Mitte August 1870 zerstörte jedoch die Badeanlagen; danach gab Evora offenbar dieses Geschäft auf. Die Badeanstalt wurde 1871 durch den neuen Besitzer Schreiber erneuert und am 30. Mai 1871 wieder eröffnet.

1850 hatte es zwei Flussbäder gegeben, und zwar ein öffentliches, kostenloses sowie ein kostenpflichtiges, denn ein Leserbriefschreiber beklagte die „Unreinlichkeit“ im kostenlosen Flussbad und das damit einhergehende Dilemma, dass ausgerechnet in „Fürth, einer Stadt, welche zwischen zwei Flüssen liegt“, die ärmere Bevölkerung entweder in einem dreckigen, stinkenden Bad schwimmen gehen müsste oder eben gar nicht, weil das Schwimmen überall anders polizeilich verboten war. Auch in den Vororten Fürths bestanden Flussbäder. So wurde ab 1898 bereits von einem Flussbad am Mühlbach in Burgfarrnbach berichtet - wo aber eher das Baden einem Schwimmen in Schlammwolken nahekam, da das Wasser häufig sehr niedrig war.

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