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Geboren wurde Valentin Schlegel am 4. August 1835 in Dottenheim, | Geboren wurde Valentin Schlegel am 4. August 1835 in Dottenheim, später zugehörig zum Bezirksamt Uffenheim, als dritter Sohn des dortigen Schullehrers Johann Michael Schlegel und dessen Ehefrau Rosine Margareta, geb. Thummert aus Betzenstein. Seine Jugend verbrachte er in Dottenheim und ging bei seinem Vater zur Schule. Er war ausgesprochen umtriebig und galt bei seinen Bekannten als ''Springinsfeld''. Die vielköpfige Familie war sehr sparsam und Valentin musste auch bei der Bewirtschaftung des etwa neun Tagwerk großen Besitzes an Feldern und Wiesen helfen. Gerne spielte er Musikinstrumente, lernte Klavier und Violine. Schon als Schüler hegte er eine große Vorliebe für den Lehrerberuf und durfte von [[1853]] bis [[1855]] das Lehrerseminar in Schwabach besuchen. Er schloss es mit ausgezeichneten Noten ab. Am [[1. Oktober]] 1855 bekam er die Verwesung der Schulstelle Reinhardshofen bei Neustadt an der Aisch übertragen. Die viereinhalb Jahre dort genoss er sehr, da ihm niemand etwas vorschrieb und das Essen im Wirtshaus reichlich und billig war. Zudem konnte er ausgiebig auf der Orgel des Ortes spielen. [[1859]] wurde er dann jedoch an die vernachlässigte und verrufene Schulstelle in Dettendorf versetzt, um diese wieder ''auf die Gleise zu bringen''. Dort vermisste er vor allem die gesellige Unterhaltung im Wirtshaus, wurde jedoch nach etwa einem Jahr wieder nach Reinhardshofen zurückversetzt. Er wurde Mitglied im Turnverein Neustadt/Aisch, fiel jedoch bei einem Schauturnen unglücklich vom beweglichen Reck und verklemmte sich das Rückenmark. Er erlitt jedoch keine bleibenden Schäden und erholte sich wieder. Nach Aushilfsstellen in Schornweißach und Frankenheim bei Rothenburg o.d.T. bekam er am 1. Oktober [[1863]] die Schulprovisorstelle in Pappenheim übertragen. Er trat dem dortigen Turnverein bei und leitete zudem den Turner-Gesangverein. Allerdings konnte er nicht mit einer Festanstellung rechnen, da die schon länger anwesenden Lehrerkollegen alle jünger waren als er. | ||
So sah er sich nach einer Alternative um. Er bewarb sich um die Schullehrer-Stelle in Stadeln, die ihm empfohlen worden war. Er bekam die Zusage. Am [[1. September]] 1866 trat er die Stelle an, musste allerdings noch einige Wochen im [[Storchenhaus|alten Schulhaus]] wohnen, bevor er zu Ende 1866 ins neu erbaute [[Stadelner Hauptstraße 96|neue Schulgebäude]] umziehen konnte. Am [[18. Oktober]] [[1867]] heiratete er Margarete Habermeier aus Fürth. Aus der Ehe gingen in zweijährigen Abständen fünf Kinder hervor. Im angrenzenden Schulgarten widmete er sich dem Gartenbau, der Blumenzucht und der Imkerei. [[1881]] besaß Valentin Schlegel 41 selbst gebaute Bienenstöcke und war Mitglied im ''Imkereiverein Fürth - Nürnberg - Siegelsdorf''. Als am [[23. Juni]] [[1870]] die Stadelner [[Tabakfabrik]] abgebrannt war, tat sich Schlegel mit 22 Mitstreitern zusammen und gründete am 1. Mai 1873 die ''Freiwillige Feuerwehr Stadeln''. Die Regierung von Mittelfranken ernannte ihn [[1878]] zum Bezirks-Hauptlehrer des Bezirksamtes Fürth-Land, wodurch er nun die Fortbildung von Lehrern leiten und überwachen konnte. Fünfzehn Jahre lang bekleidete dieses Amt. Zum [[1. Januar]] [[1894]] musste er es wegen einer fortgeschrittenen Zuckererkrankung aufgeben. Bereits zum [[1. November]] [[1889]] war er aus dem gleichen Grund von Stadeln an die kleinere Volksschule in [[Unterfarrnbach]] gewechselt, auf eine weniger aufreibende Stelle. Die Stadelner ließen ihn nur schweren Herzens gehen. Schon nach 13 Jahren an der Stadelner Schule hatte ihm die Gemeindeverwaltung am [[8. Oktober]] [[1880]] aufgrund seiner Verdienste eine jährliche persönliche Zulage von 50 fl. = 85,71 M. aus der Landgemeindekasse gewährt. | So sah er sich nach einer Alternative um. Er bewarb sich um die Schullehrer-Stelle in Stadeln, die ihm empfohlen worden war. Er bekam die Zusage. Am [[1. September]] 1866 trat er die Stelle an, musste allerdings noch einige Wochen im [[Storchenhaus|alten Schulhaus]] wohnen, bevor er zu Ende 1866 ins neu erbaute [[Stadelner Hauptstraße 96|neue Schulgebäude]] umziehen konnte. Am [[18. Oktober]] [[1867]] heiratete er Margarete Habermeier aus Fürth. Aus der Ehe gingen in zweijährigen Abständen fünf Kinder hervor. Im angrenzenden Schulgarten widmete er sich dem Gartenbau, der Blumenzucht und der Imkerei. [[1881]] besaß Valentin Schlegel 41 selbst gebaute Bienenstöcke und war Mitglied im ''Imkereiverein Fürth - Nürnberg - Siegelsdorf''. Als am [[23. Juni]] [[1870]] die Stadelner [[Tabakfabrik]] abgebrannt war, tat sich Schlegel mit 22 Mitstreitern zusammen und gründete am 1. Mai 1873 die ''Freiwillige Feuerwehr Stadeln''. Die Regierung von Mittelfranken ernannte ihn [[1878]] zum Bezirks-Hauptlehrer des Bezirksamtes Fürth-Land, wodurch er nun die Fortbildung von Lehrern leiten und überwachen konnte. Fünfzehn Jahre lang bekleidete dieses Amt. Zum [[1. Januar]] [[1894]] musste er es wegen einer fortgeschrittenen Zuckererkrankung aufgeben. Bereits zum [[1. November]] [[1889]] war er aus dem gleichen Grund von Stadeln an die kleinere Volksschule in [[Unterfarrnbach]] gewechselt, auf eine weniger aufreibende Stelle. Die Stadelner ließen ihn nur schweren Herzens gehen. Schon nach 13 Jahren an der Stadelner Schule hatte ihm die Gemeindeverwaltung am [[8. Oktober]] [[1880]] aufgrund seiner Verdienste eine jährliche persönliche Zulage von 50 fl. = 85,71 M. aus der Landgemeindekasse gewährt. | ||