Thomas Händel: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Thomas Händel''' (geb. [[27. August]] [[1953]] in Nürnberg) ist ein Politiker und Gewerkschafter. | '''Thomas Händel''' (geb. [[27. August]] [[1953]] in Nürnberg) ist ein Politiker und Gewerkschafter. | ||
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Händel verbrachte seine Jugend in Fürth. Er lernte bei [[GRUNDIG Radio-Werke|Grundig]] Elektromechaniker und war dort als Sachbearbeiter zuletzt tätig, eher er als Mitglied der IG-Metall in den Betriebsrat gewählt wurde. Nach der Ausbildung absolvierte Händel die [[wikipedia:Europäische Akademie der Arbeit|Europäische Akademie der Arbeit]] in der Universität Frankfurt am Main und wurde anschließend Mitarbeiter des sozialistischen Politologen und Rechtswissenschaftler [[wikipedia:Wolfgang Abendroth|Wolfgang Abendroth]]. | Händel verbrachte seine Jugend in Fürth. Er lernte bei [[GRUNDIG Radio-Werke|Grundig]] Elektromechaniker und war dort als Sachbearbeiter zuletzt tätig, eher er als Mitglied der IG-Metall in den Betriebsrat gewählt wurde. Nach der Ausbildung absolvierte Händel die [[wikipedia:Europäische Akademie der Arbeit|Europäische Akademie der Arbeit]] in der Universität Frankfurt am Main und wurde anschließend Mitarbeiter des sozialistischen Politologen und Rechtswissenschaftler [[wikipedia:Wolfgang Abendroth|Wolfgang Abendroth]]. | ||
Mit 19 Jahren trat Händel [[1972]] in die [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] ein, stand aber nach eigenen Aussagen spätestens nach der Kanzlerzeit [[wikipedia: Gehard Schörder|Schörder]]s und seiner [[wikipedia:Agenda 2010|Agenda 2010]] Politik in Kritik zur inhaltlichen Position der SPD-Mehrheit. Mit Mitte 20 wurde er erstmals [[1979]] zum Mitarbeiter des damaligen IG-Metall Vorstand Georg Benz benannt, der Händel u.a. in den damals bundesweit bedeutenden „Koordinierung-Ausschuss“ der Friedensbewegung schickte, die in Zeiten der atomaren Nachrüstung zu Hochzeiten mehr als hunderttausend Demonstranten auf die Straße brachte. Von [[1987]] bis [[2012]] war Händel Geschäftsführer der IG Metall, gleichzeitig war er im Aufsichtsrat der [[GRUNDIG Radio-Werke|Grundig AG]] und als ehrenamtlicher Richter am Landesarbeitsgericht Nürnberg-Fürth tätig.<ref>Thomas Händel - private Homepage, online abgerufen am 22. März 2020 | 15:28 Uhr</ref> Für kurze Zeit war Händel 1994 DGB-Vorsitzender in Fürth, trat aber von dieser Postion bereits nach kurzer Zeit wieder zurück. Sein bis dahin stellvertretender DGB-Vorsitzender, Gerd Axmann, | Mit 19 Jahren trat Händel [[1972]] in die [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] ein, stand aber nach eigenen Aussagen spätestens nach der Kanzlerzeit [[wikipedia: Gehard Schörder|Schörder]]s und seiner [[wikipedia:Agenda 2010|Agenda 2010]] Politik in Kritik zur inhaltlichen Position der SPD-Mehrheit. Mit Mitte 20 wurde er erstmals [[1979]] zum Mitarbeiter des damaligen IG-Metall Vorstand Georg Benz benannt, der Händel u.a. in den damals bundesweit bedeutenden „Koordinierung-Ausschuss“ der Friedensbewegung schickte, die in Zeiten der atomaren Nachrüstung zu Hochzeiten mehr als hunderttausend Demonstranten auf die Straße brachte. Von [[1987]] bis [[2012]] war Händel Geschäftsführer der IG Metall, gleichzeitig war er im Aufsichtsrat der [[GRUNDIG Radio-Werke|Grundig AG]] und als ehrenamtlicher Richter am Landesarbeitsgericht Nürnberg-Fürth tätig.<ref>Thomas Händel - private Homepage, online abgerufen am 22. März 2020 | 15:28 Uhr</ref> Für kurze Zeit war Händel 1994 DGB-Vorsitzender in Fürth, trat aber von dieser Postion bereits nach kurzer Zeit wieder zurück. Hintergrund seines Rücktritts waren interne Streitigkeiten, aber auch Zeitmangel im Zusammenhang mit seiner hauptamtlichen Tätigkeit bei der IG-Metall. Sein bis dahin stellvertretender DGB-Vorsitzender, [[Gerd Axmann]], wurde vorübergehend kommissarischer Vorstand. | ||
Im März [[2004]] gründete Händel mit einigen anderen Gewerkschaftskollegen die „Initiative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit“, die Vorläuferorganisation der im Januar [[2005]] gegründeten Partei „[[Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit|WASG]]“. Aufgrund der Gründung einer neuen Partei, aber auch aufgrund eines Aufrufs gegen die SPD-[[wikipedia:Agenda 2010|Agenda 2010]], den Händel mit verfasst hatte, wurde er ohne Anhörung im Juni [[2004]] aus der SPD-Partei ausgeschlossen. Händel war in der WASG Schatzmeister sowie eines der vier geschäftsführenden Vorstandsmitglieder. | Im März [[2004]] gründete Händel mit einigen anderen Gewerkschaftskollegen die „Initiative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit“, die Vorläuferorganisation der im Januar [[2005]] gegründeten Partei „[[Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit|WASG]]“. Aufgrund der Gründung einer neuen Partei, aber auch aufgrund eines Aufrufs gegen die SPD-[[wikipedia:Agenda 2010|Agenda 2010]], den Händel mit verfasst hatte, wurde er ohne Anhörung im Juni [[2004]] aus der SPD-Partei ausgeschlossen. Händel war in der WASG Schatzmeister sowie eines der vier geschäftsführenden Vorstandsmitglieder. | ||
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* mm: ''Gewerkschaftsbund schrumpft - Der bisherige Vorsitzende des DGB-Kreisausschusses ist von seinem Posten zurückgetreten''. In: Fürther Nachrichten vom 21. Oktober 1994 | |||
* di: ''Auf neuer Grundlage - Der Gewerkschaftsbund hat neuen Kreisausschuß gebildet''. In: Fürther Nachrichten vom 25. Januar 1994, Druckausgabe, S. 25 | |||
* Stephan Sohr: ''Thomas Händel: Der Linke aus Fürth.'' In: Nürnberger Zeitung vom 9. Juni 2009 - [https://www.nordbayern.de/1.539327 online] | * Stephan Sohr: ''Thomas Händel: Der Linke aus Fürth.'' In: Nürnberger Zeitung vom 9. Juni 2009 - [https://www.nordbayern.de/1.539327 online] | ||
* Robert Gerner: ''Euorpawahl: Chancen für Martin Kastler und Thomas Händel.'' In: nordbayern.de - [https://www.nordbayern.de/region/schwabach/1.3664621 online] | * Robert Gerner: ''Euorpawahl: Chancen für Martin Kastler und Thomas Händel.'' In: nordbayern.de - [https://www.nordbayern.de/region/schwabach/1.3664621 online] | ||
Aktuelle Version vom 14. Dezember 2025, 15:55 Uhr
- Person
- Thomas Händel
- Vorname
- Thomas
- Nachname
- Händel
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 27. August 1953
- Geburtsort
- Nürnberg
- Beruf
- Politiker, Gewerkschafter, Elektromechaniker
- Partei
- Die Linke, WASG, SPD
| Funktion | FunktionVon | FunktionBis |
|---|---|---|
| DGB-Vorsitzender | 24 Januar 1994 | 20 Oktober 1994 |
| Mitglied des Europäischen Parlaments | 2009 | 2019 |
Thomas Händel (geb. 27. August 1953 in Nürnberg) ist ein Politiker und Gewerkschafter.
Leben und Wirken
Händel verbrachte seine Jugend in Fürth. Er lernte bei Grundig Elektromechaniker und war dort als Sachbearbeiter zuletzt tätig, eher er als Mitglied der IG-Metall in den Betriebsrat gewählt wurde. Nach der Ausbildung absolvierte Händel die Europäische Akademie der Arbeit in der Universität Frankfurt am Main und wurde anschließend Mitarbeiter des sozialistischen Politologen und Rechtswissenschaftler Wolfgang Abendroth.
Mit 19 Jahren trat Händel 1972 in die SPD ein, stand aber nach eigenen Aussagen spätestens nach der Kanzlerzeit Schörders und seiner Agenda 2010 Politik in Kritik zur inhaltlichen Position der SPD-Mehrheit. Mit Mitte 20 wurde er erstmals 1979 zum Mitarbeiter des damaligen IG-Metall Vorstand Georg Benz benannt, der Händel u.a. in den damals bundesweit bedeutenden „Koordinierung-Ausschuss“ der Friedensbewegung schickte, die in Zeiten der atomaren Nachrüstung zu Hochzeiten mehr als hunderttausend Demonstranten auf die Straße brachte. Von 1987 bis 2012 war Händel Geschäftsführer der IG Metall, gleichzeitig war er im Aufsichtsrat der Grundig AG und als ehrenamtlicher Richter am Landesarbeitsgericht Nürnberg-Fürth tätig.[1] Für kurze Zeit war Händel 1994 DGB-Vorsitzender in Fürth, trat aber von dieser Postion bereits nach kurzer Zeit wieder zurück. Hintergrund seines Rücktritts waren interne Streitigkeiten, aber auch Zeitmangel im Zusammenhang mit seiner hauptamtlichen Tätigkeit bei der IG-Metall. Sein bis dahin stellvertretender DGB-Vorsitzender, Gerd Axmann, wurde vorübergehend kommissarischer Vorstand.
Im März 2004 gründete Händel mit einigen anderen Gewerkschaftskollegen die „Initiative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit“, die Vorläuferorganisation der im Januar 2005 gegründeten Partei „WASG“. Aufgrund der Gründung einer neuen Partei, aber auch aufgrund eines Aufrufs gegen die SPD-Agenda 2010, den Händel mit verfasst hatte, wurde er ohne Anhörung im Juni 2004 aus der SPD-Partei ausgeschlossen. Händel war in der WASG Schatzmeister sowie eines der vier geschäftsführenden Vorstandsmitglieder.
Nach der Fusion der WASG mit der PDS zur Die Linke wurde Händel 2009 für die Linke Mitglied des Europaparlaments und wurde 2014 erneut nach Brüssel gewählt. Seine gewerkschaftliche Tätigkeit als IG-Metallbevollmächtigter in Fürth übte Händel bis 2012 weiterhin aus, wenn auch nur noch mit einem Teil seiner ursprünglichen Arbeitszeit.[2] 2019 zog er aus persönlichen Gründen seine Kandidatur zur Europawahl zurück.[3]
Sonstiges
Thomas Händel ist der ältere Bruder des Lokalredaktionschefs der Fürther Nachrichten, Wolfgang Händel.
Lokalberichterstattung
- mm: Gewerkschaftsbund schrumpft - Der bisherige Vorsitzende des DGB-Kreisausschusses ist von seinem Posten zurückgetreten. In: Fürther Nachrichten vom 21. Oktober 1994
- di: Auf neuer Grundlage - Der Gewerkschaftsbund hat neuen Kreisausschuß gebildet. In: Fürther Nachrichten vom 25. Januar 1994, Druckausgabe, S. 25
- Stephan Sohr: Thomas Händel: Der Linke aus Fürth. In: Nürnberger Zeitung vom 9. Juni 2009 - online
- Robert Gerner: Euorpawahl: Chancen für Martin Kastler und Thomas Händel. In: nordbayern.de - online
- Claudia Ziob: Brüssel: "Unsere Gedanken sind bei den Opfern". In: Fürther Nachrichten vom 22. März 2016 - online
- Johannes Alles: Thomas Händel: "Europa geht nur gemeinsam". In: Fürther Nachrichten vom 25. Mai 2019 - online
Siehe auch
Weblinks
- Thomas Händel - Private Homepage
Einzelnachweise
Bilder
Bilder als Galerie / Tabelle anzeigen, sortieren und filtern
Antikriegstag am Platz der Opfer des Faschismus, Sept. 2019 Urheber: Kamran Salimi
Erstellungsdatum: 1. September 2019
Lizenz: cc-by-sa-3.0