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== Leben == | == Leben == | ||
Moritz Hirschmann hatte in Erlangen studiert | Moritz Hirschmann hatte seine Matura im ''hum. Gymn. Bayreuth'' erworben und in Erlangen und Zürich<ref>siehe „''med. wiss. Arbeiten im Laborat.''“ [https://www.matrikel.uzh.ch/active/static/9476.htm Wintersemester 1907]</ref> studiert. Er war als Gynäkologe in seiner Praxis in Nürnberg, Fürther Straße 54 tätig.<ref name="GNB">Angaben nach [https://juedisch-in-fuerth.repositorium.gf-franken.de/de/personen.html?permaLink=fue00404 Jüdisch in Fürth] zu Dr. Moritz Hirschmann</ref> Am [[30. September]] [[1938]] verloren alle jüdischen Ärztinnen und Ärzte im Deutschen Reich per Gesetz vom 25. Juli 1938 ihre Approbation und damit ihre berufliche Existenz. – Danach war Dr. Hirschmann bis April 1942 Chefarzt des jüdischen Krankenhauses Fürth.<ref name="GNB"/> Nach seiner Einlieferung ins Nürnberger Untersuchungsgefängnis (Bärenschanzstraße 68) verlangte Dr. Hirschmann eine Schere, angeblich um seine Zehennägel zu schneiden. Stattdessen schnitt er sein Handtuch in Streifen und erhängte sich damit. Das wurde erst am nächsten Morgen bemerkt. Dem Toten sollen seine goldene Brille, seine Hose und die Schuhe gestohlen worden sein. Er wurde in Nürnberg bestattet.<ref name="GNB"/> | ||
Dr. Moritz Hirschmann war zweimal geschieden; 1. Ehe mit Hedwig M. (= Marcuse ?), 2. Ehe mit Alice Schweizer, 3. Ehe mit Marie Elisabeth Weißhand (oder Weißhaus, nichtjüdisch).<ref name="GNB"/> | Dr. Moritz Hirschmann war zweimal geschieden; 1. Ehe mit Hedwig M. (= Marcuse ?), 2. Ehe mit Alice Schweizer, 3. Ehe mit Marie Elisabeth Weißhand (oder Weißhaus, nichtjüdisch).<ref name="GNB"/> | ||
== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||
* [[Jüdisches Krankenhaus]] | * [[Jüdisches Krankenhaus]] | ||
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== Weblinks == | |||
* [https://apps.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de884942 Gedenkbuch] Bundesarchiv zu Moritz Hirschmann | |||
== Einzelnachweise == | |||
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== Bilder == | == Bilder == | ||
Aktuelle Version vom 15. Dezember 2025, 21:47 Uhr
- Person
- Moritz Hirschmann
- Vorname
- Moritz
- Nachname
- Hirschmann
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 27. Januar 1875
- Geburtsort
- Nürnberg
- Todesdatum
- 9. Dezember 1942
- Todesort
- Nürnberg
- Beruf
- Arzt, Gynäkologe
| Person | Verwandtschaftsgrad |
|---|---|
| Alive, geb. Schweizer | 2. Ehefrau |
| Hedwig, geb. Marcuse (?) | 1. Ehefrau |
| Heinrich Hirschmann | Vater |
| Marie Elisabeth, geb. Weißhand | 3. Ehefrau |
| Mina, geb. Rosenbusch | Mutter |
Dr. Moritz Hirschmann, מוריץ הירשמן (geb. 27. Januar 1875 in Nürnberg; Suizid am 9. Dezember 1942 in Nürnberg [Gefängnis]), Sohn des Heinrich Hirschmann und dessen Ehefrau Mina, geb. Rosenbusch, war ursprünglich Gynäkologe und von 1938 bis 1942 Chefarzt des Jüdischen Krankenhauses in Fürth.
Leben
Moritz Hirschmann hatte seine Matura im hum. Gymn. Bayreuth erworben und in Erlangen und Zürich[1] studiert. Er war als Gynäkologe in seiner Praxis in Nürnberg, Fürther Straße 54 tätig.[2] Am 30. September 1938 verloren alle jüdischen Ärztinnen und Ärzte im Deutschen Reich per Gesetz vom 25. Juli 1938 ihre Approbation und damit ihre berufliche Existenz. – Danach war Dr. Hirschmann bis April 1942 Chefarzt des jüdischen Krankenhauses Fürth.[2] Nach seiner Einlieferung ins Nürnberger Untersuchungsgefängnis (Bärenschanzstraße 68) verlangte Dr. Hirschmann eine Schere, angeblich um seine Zehennägel zu schneiden. Stattdessen schnitt er sein Handtuch in Streifen und erhängte sich damit. Das wurde erst am nächsten Morgen bemerkt. Dem Toten sollen seine goldene Brille, seine Hose und die Schuhe gestohlen worden sein. Er wurde in Nürnberg bestattet.[2]
Dr. Moritz Hirschmann war zweimal geschieden; 1. Ehe mit Hedwig M. (= Marcuse ?), 2. Ehe mit Alice Schweizer, 3. Ehe mit Marie Elisabeth Weißhand (oder Weißhaus, nichtjüdisch).[2]
Siehe auch
Weblinks
- Gedenkbuch Bundesarchiv zu Moritz Hirschmann
Einzelnachweise
- ↑ siehe „med. wiss. Arbeiten im Laborat.“ Wintersemester 1907
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 Angaben nach Jüdisch in Fürth zu Dr. Moritz Hirschmann
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