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Im 19. Jahrhundert gab es auch in [[Stadeln]] eine Wirtschaft "Zum wilden Mann". Ab März 1848 hieß der Pächter Konrad Moßmeier.<ref>"Fürther Tagblatt" vom 28. März 1848</ref> | Im 19. Jahrhundert gab es auch in [[Stadeln]] eine Wirtschaft "Zum wilden Mann" (damalige Haus-Nr. 18). Ab März 1848 hieß der Pächter Konrad Moßmeier. 1849 stand das Anwesen zum Verkauf.<ref>"Fürther Tagblatt" vom 28. März 1848 und 26. Oktober 1849</ref> | ||
== Siehe auch == | == Siehe auch == |
Version vom 5. Januar 2020, 15:13 Uhr
Zum Wilden Mann | |
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Adresse: | Königstraße 34 |
Eröffnung: | Freitag 16. März 2018 |
Abbruch: | |
Daten | |
Biere: | (früher): Humbser,
heute: Loscher |
Spezialitäten: | Schäuferle |
Küche: | Deutsche Küche |
Plätze: | 55 |
Besonderheit: |
Die Gaststätte "Zum Wilden Mann" befindet sich in der Fürther Altstadt in der Königstraße 34. Sie ist eine der ältesten in Fürth bestehenden Gaststätten, auch wenn das Gebäude erst im 20. Jahrhundert errichtet wurde.
Nach diversen Pächterwechseln eröffnete der Wilde Mann erneut am 16. März 2018 unter neuer Leitung. Der neue Pächter bietet überwiegend saisonale fränkische Küche mit frischen und qualitativ guten Zutaten an.
Öffnungszeiten
- Dienstag bis Freitag 17:00 bis 22:00 Uhr
- Samstag 11:30 bis 23:00 Uhr
- Sonntag 11:30 bis 15:00 Uhr
- Montag Ruhetag
Kontakt
- Zum Wilden Mann
- Königstraße 34
- 90762 Fürth
- Tel. 0911 / 66 999 830
- Fax. 0911 / 66 999 832
- Mail: info(at)zumwildenmann-fürth.de
Geschichte
Die Geschichte des Wilden Mannes geht vermutlich weit vor den Dreißigjährigen Krieg zurück. Die erste Erwähnung des Gebäudes findet sich laut Gottlieb Wunschel im Stadtarchiv Fürth am 29. März 1460: “ein Gut zu Fürth, des Weinleiner Pautners Erb ist”. Als Besitzer werden die Gebrüder Haller zu Nürnberg genannt, die ein Zinsrevers inne hatten. Im Jahre 1560 erbaute Martin Büttner ein "Heußlein in eine Breukuffe. Das Häußlein riß aber die Gemeinde wieder nieder, worgegen dann Cadolzburg von Ansbach die Anweisung erhielt, den Bau zu schützen."
Die erste Erwähnung des Namens "Zum Wilden Mann" findet man ab 1696. Hier heißt es: „Laut Akt 930 wurde 1696 dem Adam Kißberger, domprobsteilicher Untertan zu Fürth, die vorhabende Wiederaufbauung des erkaufften und abgebrochenen Würthshauses zum Wilden Mann erlaubet, die zu errichtende Präustatt aber abgeschlagen.“[1] Demnach waren der Name und die Wirtschaft schon vorher für dieses Gebäude vorhanden, weil von dem "erkauften und abgebrochenen Wirtshaus Zum Wilden Mann" die Rede ist. Es ist anzunehmen, dass das Gebäude während des Dreißigjährigen Krieges (1618 - 1648) durch das in Fürth gelegte Feuer nahezu vollständig zerstört wurde. Dies geht auch aus den vorliegenden Akten hervor, in denen es heißt: „Laut Akt 1028 S. 135 verkaufte am 25. Septembris 1650 Geörg Kesselberger an Peter Bözinger zu Fürth sein Bechtoltisch Köblersgütlein zu Fürth, darauf die Gebäu dießer Zeit in Asche liegen, so brait und weit, daß mit der Hofraith umbfangen, stößt Einerseits an sein Keßelbergers noch Inhabende Brandstatt und Andererseits an Hannßen Gumprechts auch in Asche ligendes Bechtoldtisch Heußlein umb 100 Reichsthaler.“
Am Abend des 7. August 1811 „entstand in dem Büttner´schen Wirthshause zum wilden Mann ein großer Brand, der so schnell um sich griff, daß in kurzer Zeit ein Hintergebäude und das Wohnhauß des jüdischen Einwohners Mendel Moses in der Markgrafsgasse, eingeäschert wurden.“[2] Der Eigentümer Horn errichtete erst 1877 an dieser Stelle eine Stallung, während die bis in die 1970er Jahre bestehende Fassade gegen 1905 entsteht.
Nach dem 1. Weltkrieg wurden im Wilden Mann die ersten Mitgliederversammlungen der TuSpo Fürth abgehalten. Die Teilnahme war zum Teil sehr groß.
Das Gebäude wurde im Rahmen der Flächensanierung vollständig abgerissen. Der Bauträger - die städtische Wohnbaugenossenschafft WBG - baute 1976 allerdings nach dem Vorbild des ehem. Gebäudes die Fassade nahezu identisch wieder auf. Hierzu wurden zum Teil noch erhaltene Sandsteinelemente der alten Fassade für die neue wiederverwendet, so dass die Gebäude der Königstraße 30, 32, 34 und 36 ihr altes "Gesicht" wieder bekamen.[3]
Frühere Adressbezeichnungen[4]
- 1792: "In der untern Frankfurterstrasse", Haus-Nr. 7"
- 1807: "In der untern Frankfurterstrasse", Haus-Nr. 7; "Wirthshaus 2. Klasse"
- 1819: "In der untern Frankfurther Straße", Haus-Nr. 7; Gasthof 2. Klasse
- 1827: "In der untern Frankfurterstrasse", Haus-Nr. I 17
- 1836: "Königsstraße" 17
- 1846: "Königsstraße" Nr. 17
- 1859: "Untere Königsstraße" Nr. 17
- 1860: Königstraße Nr. 17
Besitzer/Wirte
- 1572: Burlin Dorothea
- 1573: Hanns Pfeffelin (Tefflein?)[5]
- 1576: Lorzenz Reinhard zu Fürth, welcher von Hanns Pfefflein gekauft hat[6]
- 1589: Hanns Pautner[7]
- 1609: Martin Büttner
- 1613: Georg Kesselberger[8]
- ...: Peter Börzinger
- ...: Simon Gellinger (Bellinger?)
- ...: Georg Angerer (Ungerer?)
- ...: Hannß Steindl (Staib?)
- 1696: Adam Kißberger (Kizberger?)
- 1750: Conrad Bittner, Tochtermann
- 1785: Conrad Bittner, Sohn (Büttner) für 5.000 fl.
- ...: Maria Sabina Büttner als Witwe
- 1797: Georg Adam Büttner[9]
- 1799: Georg Adam Büttner[10]
- 1807: Georg Adam Büttner (bzw. "Büttners Wittwe"); "Wirthshaus 2. Klasse"[11]
- 1819: Georg Adam Büttners Witwe/Johann Georg Biegel; Gasthof 2. Klasse[12]
- 1836: Thomas Steph. Meier, Wirt zum wilden Mann[13]
- 1838: Paul Zertahelly[14]
- 1840: Paul Zertahelly[15] Thomas Maier, Wirt (?)
- 1841: Der Wirt Georg Kaspar Horn, der bis April 1841 im Wirtshaus zum silbernen Fisch tätig war, verkündet per Zeitungsannonce seinen Umzug in das Gasthaus "zum wilden Mann" und bleibt dort bis mind. 1847 Wirt.[16]
- 1846: J. Paul Zertahelly[17]
- 1849: bis August 1849: Wirt Georg Kaspar Horn[18]
- 1851: Johann Conrad Wedel
- 1867: Christof Horn, Gastwirt
- 1890: Johann Christian Horn, Gastwirt
- 1900: Georg Klenk
- 1920: Georg Schmidt, Wirt
- ...
- 2016: "Harry" - "Huckleberry Finns"
- 2017: Ilja Smirnow "Wilder Mann"
- 2017: Ewald Balazs Burger "Old Diner"
- 2018: Marco Graf
Weblinks
- Zum Wilden Mann - Homepage
Wirtschaft "Zum wilden Mann" in Stadeln
Im 19. Jahrhundert gab es auch in Stadeln eine Wirtschaft "Zum wilden Mann" (damalige Haus-Nr. 18). Ab März 1848 hieß der Pächter Konrad Moßmeier. 1849 stand das Anwesen zum Verkauf.[19]
Siehe auch
Literatur
- Wunschel Chronik Alt Fürth, Band 6, E - Königstraße
Einzelnachweise
- ↑ Stadtarchiv Fürth, Sammlung 1269, Seite 60 - siehe: Wunschel Chronik Alt Fürth, Band 6, E - Königstraße
- ↑ J. G. Eger: "Taschen- und Address-Handbuch von Fürth im Königreiche Baiern...", 1819, S. 234
- ↑ Fürther Nachrichten, Altes Fassadenbild bleibt. 17. Juni 1976
- ↑ laut Adressbücher
- ↑ 1 Köblersgütlein, das er von Dorothea Burlin ererbt lt. Zinsbrief vom 26. Januar 1573
- ↑ 1 Behausung allda mit 1 Stadel und Gärtlein laut Brief vom 18. Januar 1576
- ↑ 1 Behausung, so ein Köblersgut ist und er von Lorenz Reinhard zu Fürth gekauft lauft Brief vom 25. Februar 1589
- ↑ 1 Behausung, daruff ein Behaußung zwischen Wolff Fratzen und Linhart Schuch’s sel. Wittib Häusern gelegen, Stadtarchiv Fürth, Salbuch 1615, S. 72
- ↑ Fürther Anzeiger vom 20. April 1797
- ↑ Einwohnerbuch von 1799
- ↑ Adressbuch von 1807
- ↑ Adressbuch von 1819
- ↑ Adressbuch von 1836
- ↑ Fürther Tagblatt, 1838, S. 259
- ↑ "Fürther Tagblatt vom 30. Oktober 1840
- ↑ "Fürther Tagblatt" vom 13. April 1841 und vom 27. Feb. 1847
- ↑ Adressbuch von 1846
- ↑ "Fürther Tagblatt vom 1. September 1849
- ↑ "Fürther Tagblatt" vom 28. März 1848 und 26. Oktober 1849
Bilder
Anwesen Königstraße 34 Gaststätte Zum Wilden Mann, Königstraße 36 und Königstraße 38 im Dez. 2019
Blick durch die Königstraße zum Grünen Markt, November 2001
Blick über den Grünen Markt, November 2001
Zeitungsanzeige des Wirts zum wilden Mann, Februar 1847
Werbeanzeige der Gaststätte "Zum wilden Mann" im Fürther Tagblatt, August 1838.