Niederbronner Schwestern: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach dem [[2. Weltkrieg]] nahmen die Schwestern erneut ihre Arbeit im Stadtgebiet auf, konzentrierten sich aber zunehmend auf die Arbeit als Pfarrschwester in der Gemeinde und um die Erledigung der Arbeiten im Pfarramt. Die Krankenpflege und Kinderbetreuung war zwar weiterhin ein wesentlicher Aspekt der Arbeit der Schwesternschaft, verlor aber zunehmend an Bedeutung mangels Nachwuchs in der Schwesternschaft.  
Nach dem [[2. Weltkrieg]] nahmen die Schwestern erneut ihre Arbeit im Stadtgebiet auf, konzentrierten sich aber zunehmend auf die Arbeit als Pfarrschwester in der Gemeinde und um die Erledigung der Arbeiten im Pfarramt. Die Krankenpflege und Kinderbetreuung war zwar weiterhin ein wesentlicher Aspekt der Arbeit der Schwesternschaft, verlor aber zunehmend an Bedeutung mangels Nachwuchs in der Schwesternschaft.  


Zuletzt waren in Fürth bis [[2009]] noch drei Schwestern der Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser in der Gemeinde St. Heinrich im Einsatz. Es handelte sich um die Schwestern Gisela, Christiane und Dominicia. Im Juli [[2009]] wurden alle noch verbliebenen Schwestern abberufen. Während Schwester Gisela noch in Nürnberg tätig war, wurde Schwester Domenicia nach München und Schwester Christiane nach Chemnitz abberufen. Damit endete die Geschichte der Niederbronner Schwestern in Fürth nach knapp 115 Jahren.<ref>Homepage St. Heinrich, online abgerufen am 31. Dezember 2021, 1:01 Uhr</ref> Insgesamt waren während dieser 114-jährigen Zeit insgesamt 123 Schwestern in Fürth im Einsatz, Dienstälteste Schwester war Schwester Gerwalda, die von [[1950]] bis [[2004]] in Fürth tätig war bzw. bis [[1994]] aktiv noch als Krankenschwester arbeitete. Zur Abberufung der damals noch drei aktiven Schwestern kam eigens die Provinzoberin Schwester Marie Petra Beck aus Neumarkt nach Fürth. Bei ihrer Rede auf der Feier zur Verabschiedung sagte Sie: ''Es gibt eine Zeit zu säen und eine Zeit zu ernten, eine Zeit des Abschieds und eine Zeit, Neues zu wagen''. Allerdings gab Sie gegenüber der örtlichen Presse unumwunden auch den wahren Grund der Abberufung der noch verbliebenen Schwestern an: von derzeit 870 Niederbronner Schwestern waren zu diesem Zeitpunkt (2009) lediglich 14 noch jünger als 50 Jahre.<ref>fn: Abschied nach 114 Jahren Dienst. In: Fürther Nachrichten vom 8. August 2009</ref>
Zuletzt waren in Fürth bis [[2009]] noch drei Schwestern der Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser in der Gemeinde St. Heinrich im Einsatz. Es handelte sich um die Schwestern Gisela, Christiane und Dominicia. Im Juli [[2009]] wurden alle noch verbliebenen Schwestern abberufen. Während Schwester Gisela noch in Nürnberg tätig war, wurde Schwester Domenicia nach München und Schwester Christiane nach Chemnitz abberufen. Damit endete die Geschichte der Niederbronner Schwestern in Fürth nach knapp 115 Jahren.<ref>Homepage St. Heinrich, online abgerufen am 31. Dezember 2021, 1:01 Uhr</ref> Insgesamt waren während dieser 114-jährigen Zeit 123 Schwestern in Fürth im Einsatz, Dienstälteste Schwester war Schwester Gerwalda, die von [[1950]] bis [[2004]] in Fürth tätig war bzw. bis [[1994]] aktiv noch als Krankenschwester arbeitete. Zur Abberufung der damals noch drei aktiven Schwestern kam eigens die Provinzoberin Schwester Marie Petra Beck aus Neumarkt nach Fürth. Bei ihrer Rede auf der Feier zur Verabschiedung sagte Sie: ''Es gibt eine Zeit zu säen und eine Zeit zu ernten, eine Zeit des Abschieds und eine Zeit, Neues zu wagen''. Allerdings gab Sie gegenüber der örtlichen Presse unumwunden auch den wahren Grund der Abberufung der noch verbliebenen Schwestern an: von derzeit 870 Niederbronner Schwestern waren zu diesem Zeitpunkt (2009) lediglich 14 noch jünger als 50 Jahre.<ref>fn: Abschied nach 114 Jahren Dienst. In: Fürther Nachrichten vom 8. August 2009</ref>


Heute existieren die Schwestern Göttlichen Erlöser weiterhin in Nürnberg, zum Beispiel als Träger des [[wikipedia:St. Theresien-Krankenhaus Nürnberg|St. Theresien-Krankenhaus]]. In Fürth sind aktuelle keine Aktivitäten bekannt.
Heute existieren die Schwestern Göttlichen Erlöser weiterhin in Nürnberg, zum Beispiel als Träger des [[wikipedia:St. Theresien-Krankenhaus Nürnberg|St. Theresien-Krankenhaus]]. In Fürth sind aktuelle keine Aktivitäten bekannt.

Version vom 31. Dezember 2021, 01:24 Uhr

Sitz der Niederbronner Schwestern in der Lessingstraße 2, Jan. 1912

Der Verein zur Krankenpflege durch Niederbronner Schwestern wurde durch die Ordenschwester Elisabeth Alphonsa Maria Eppinger in Ihrem Heimatort Bad Niederbronn (Elasa) am 28. August 1849 gegründet. Die Gemeinschaft ist ein Frauenorden in der römisch-katholischen Kirche und nennt sich heute "Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser".

Fürther Bezüge

In Fürth wurde die Gemeinschaft am 20. Oktober 1895 von fünf Schwestern gegründet und war eng verbunden zunächst mit der Pfarrei Zu Unserer Lieben Frau und ab 1989 mit der kath. Pfarrei St. Heinrich. 1910 konnte der Verein sich ein eigenes Heim mit Anschrift in der Lessingstraße 2 leisten. Von dort aus verübten sieben Schwestern die Krankenpflege in der Stadt, ein Religionsbekenntnis spielte bei der Behandlung nach eigenen Angaben keine Rolle. Die Behandlung der Patienten war stets unentgeltlich.

Für das Jahr 1911 liegen genau Leistungszahlen vor. So versorgten die sieben Niederbronner Schwestern im Jahr 1911 155 kranke Menschen an 775 Tagen in 1.278 Nachtwachen und bei 175 Krankenbesuchen. Dabei leisteten sie 190 Stunden Beihilfe in der städtischen Poliklinik für die Versorgung der Volksschüler. Insgesamt konnte der Verein im Jahr 1911 3.860 Mark einnehmen, daraus resultierten 2.377 Mark durch Mitgliedsbeiträge. Dem gegenüber standen 3.860 Mark für Ausgaben. Die Stadt Fürth unterstützte den Einsatz der Schwestern durch die Übernahme der Fahrgelder mit der Straßenbahn.[1] [2]

Im Jahr 1918 ist belegt, dass die Niederbronner Schwestern und/auch einen Kindergarten in der Winklerstraße 33 mit betrieben. 1931 ist unter dieser Anschrift kein Kindergarten mehr im Adressbuch der Stadt Fürth verzeichnet. Allerdings betrieb die St. Heinrich Gemeinde stets ihren Kindergarten unter der Leitung einer oder mehrerer Ordenschwestern bis zur Abberufung dieser im Jahr 2009.

Personal in Fürth

Das Person innerhalb der Niederbronner Schwestern unterlag offenbar einer gewissen Fluktuation. Innerhalb von nur vier Jahren (1931 - 1935) erfolge ein vollständiger Austausch der Schwestern, mit Ausnahme einer Diakonisse names Rosalie Lang.

Im Adressbuch der Stadt Fürth aus dem Jahr 1931 werden unter der Anschrift folgende Personen aufgelistet[3]:

  • Brendl Maria, Krankenschwester
  • Hauser Marie, Ordensschwester
  • Barbara Hörrlein, Ordensschwester
  • Karch Auguste, Ordensschwester
  • Lang Rosalie, Diakonisse
  • Luber Franziska, Krankenschwester
  • Lutz Franziska, Ordensschwester
  • Obermeier Ursula, Kinderschwester
  • Reichel Margarete, Krankenschwester
  • Schmitt Eva, Ordensschwester

Vier Jahre später werden die Ordensschwestern erneut im Adressbuch der Stadt Fürth (1935) mit aufgelistet mit folgenden Personen[4]::

  • Bucher Emma, Ordensschwester
  • Dörfler Antonie, Ordensschwester
  • Endres Emma, Ordensschwester
  • Jäger Anna, Ordensschwester
  • Kalb Elisabeth, Ordensschwester
  • Lang Rosalie, Schwester (Diakonisse)
  • März Cäcilia, Krankenschwester
  • Sieber Viktoria, Ordensschwester
  • Schmitt Anna, Ordensschwester
  • Walter Theresia, Krankenschwester
  • Wimmer Katharina, Krankenschwester
  • Ziegelmüller Helene, Oberin

Neben der Lessingstraße 2, offensichtlich weiterhin der Stammsitz des Vereins, wird im Adressbuch 1935 auch die Königstraße 113 als Anschrift für die Niederbronnner Schwestern mit angegeben. Letzteres war das Pfarrhaus der katholischen Kirche "Zu Unserer Lieben Frau".[5]:

Nachkriegszeit

Es ist anzunehmen, dass die Vereinstätigkeit durch die sog. Gleichschaltung aller Organisationen und Vereine Mitte der 1930er Jahre durch den Nationalsozialismus ein jähes Ende fand oder zumindest einem Wandel in seiner Aufgabe unterlag - zumal die Krankenpflege von Patienten in den besonderen Bereich der sog. "Rassenhygiene" hineinreichte und für den Nationalsozialismus eine Schlüsselrolle inne hatte. Belegt ist, dass die Schwesternschaft bis 1933 auch Patienten im Jüdischen Krankenhaus mit versorgten - dies wurde ihnen aber 1933 mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten künftig untersagt.

Nach dem 2. Weltkrieg nahmen die Schwestern erneut ihre Arbeit im Stadtgebiet auf, konzentrierten sich aber zunehmend auf die Arbeit als Pfarrschwester in der Gemeinde und um die Erledigung der Arbeiten im Pfarramt. Die Krankenpflege und Kinderbetreuung war zwar weiterhin ein wesentlicher Aspekt der Arbeit der Schwesternschaft, verlor aber zunehmend an Bedeutung mangels Nachwuchs in der Schwesternschaft.

Zuletzt waren in Fürth bis 2009 noch drei Schwestern der Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser in der Gemeinde St. Heinrich im Einsatz. Es handelte sich um die Schwestern Gisela, Christiane und Dominicia. Im Juli 2009 wurden alle noch verbliebenen Schwestern abberufen. Während Schwester Gisela noch in Nürnberg tätig war, wurde Schwester Domenicia nach München und Schwester Christiane nach Chemnitz abberufen. Damit endete die Geschichte der Niederbronner Schwestern in Fürth nach knapp 115 Jahren.[6] Insgesamt waren während dieser 114-jährigen Zeit 123 Schwestern in Fürth im Einsatz, Dienstälteste Schwester war Schwester Gerwalda, die von 1950 bis 2004 in Fürth tätig war bzw. bis 1994 aktiv noch als Krankenschwester arbeitete. Zur Abberufung der damals noch drei aktiven Schwestern kam eigens die Provinzoberin Schwester Marie Petra Beck aus Neumarkt nach Fürth. Bei ihrer Rede auf der Feier zur Verabschiedung sagte Sie: Es gibt eine Zeit zu säen und eine Zeit zu ernten, eine Zeit des Abschieds und eine Zeit, Neues zu wagen. Allerdings gab Sie gegenüber der örtlichen Presse unumwunden auch den wahren Grund der Abberufung der noch verbliebenen Schwestern an: von derzeit 870 Niederbronner Schwestern waren zu diesem Zeitpunkt (2009) lediglich 14 noch jünger als 50 Jahre.[7]

Heute existieren die Schwestern Göttlichen Erlöser weiterhin in Nürnberg, zum Beispiel als Träger des St. Theresien-Krankenhaus. In Fürth sind aktuelle keine Aktivitäten bekannt.

Lokalberichterstattung

Literatur

Siehe auch

Weblinks

  • Schwestern vom Göttlichen Eröser - Wikipedia
  • Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser - Homepage

Einzelnachweise

  1. Ernst Krentz: Öffentliche und private Wohlfahrtseinrichtungen allgemeiner Art in der Stadt Fürth, K. B. Hof- und Universitätsbuchdruckerei von Jung & Sohn, Erlangen, 1915, S. 39ff
  2. Stadt Fürth: Einrichtungen zur Bekämpfung sozialer Krankheiten in Fürth, Eigenverlag, Fürth, 1915, S. 117
  3. Adressbuch der Stadt Fürth 1931 - Lessingstraße 2
  4. Adressbuch der Stadt Fürth 1935 - Lessingstraße 2
  5. Adressbuch der Stadt Fürth 1935 - Anstalten, Krankenkassen und sonstige Einrichtungen - Niederbronner Krankenschwestern
  6. Homepage St. Heinrich, online abgerufen am 31. Dezember 2021, 1:01 Uhr
  7. fn: Abschied nach 114 Jahren Dienst. In: Fürther Nachrichten vom 8. August 2009

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