Schulhof 2: Unterschied zwischen den Versionen
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* 1717: Die Scharre wurde geschlossen, darin ein Umkleidezimmer und darunter eine [[wikipedia:Mikwe|Mikwe]] errichtet. Bis zum Wasserspiegel soll es 12,35 m in die Tiefe über 50 Stufen gegangen sein.<ref>siehe Gisela Naomi Blume: "Mikwen in Fürth - Die Kellerquellenbäder der Israelitinnen" 2.Teil, in: Fürther Geschichtsblätter 3/11, S. 65</ref> <ref>Andreas Würfel: "Historische Nachricht von der Judengemeinde in dem Hofmarkt Fürth", S. 28 beschreibt: "''§ 13. Gegen der alten Haupt=Schul, Mittag wärts, stehet die neue Kahls=Schule, welche Ao. 1697 darum ist erbauet worden, weil die alte Haupt=Schul, die Zahl der Juden nicht mehr kunte fassen. (Wagenseil de ciuit., Nor.c. XVIII. p.m. 125, III) Dabey ist eine Weiber=Schul.''</br> | * 1717: Die Scharre wurde geschlossen, darin ein Umkleidezimmer und darunter eine [[wikipedia:Mikwe|Mikwe]] errichtet. Bis zum Wasserspiegel soll es 12,35 m in die Tiefe über 50 Stufen gegangen sein.<ref>siehe Gisela Naomi Blume: "Mikwen in Fürth - Die Kellerquellenbäder der Israelitinnen" 2.Teil, in: Fürther Geschichtsblätter 3/11, S. 65</ref> <ref>Andreas Würfel: "Historische Nachricht von der Judengemeinde in dem Hofmarkt Fürth", S. 28 beschreibt: "''§ 13. Gegen der alten Haupt=Schul, Mittag wärts, stehet die neue Kahls=Schule, welche Ao. 1697 darum ist erbauet worden, weil die alte Haupt=Schul, die Zahl der Juden nicht mehr kunte fassen. (Wagenseil de ciuit., Nor.c. XVIII. p.m. 125, III) Dabey ist eine Weiber=Schul.''</br> | ||
''§ 14. Unter dieser neuen Kahls-Schule ist eine מקוה mikveh eine Tuk. Die hat den Namen Kahls-Mikveh. Dahin werden die Bräute, den Tag vor der Copulaton das erste mal von den Weibern begleitet. Über dieser Kahls-Mikveh ist noch eine Bad-Stube für die Weiber. Dieses Bädlein war vorhin das קצבות Kazuphus das Schlacht=Haus. Das Merkmal hievon ist, daß man noch eine vermauerte Thür siehet.''"</ref> | ''§ 14. Unter dieser neuen Kahls-Schule ist eine מקוה mikveh eine Tuk. Die hat den Namen Kahls-Mikveh. Dahin werden die Bräute, den Tag vor der Copulaton das erste mal von den Weibern begleitet. Über dieser Kahls-Mikveh ist noch eine Bad-Stube für die Weiber. Dieses Bädlein war vorhin das קצבות Kazuphus das Schlacht=Haus. Das Merkmal hievon ist, daß man noch eine vermauerte Thür siehet.''"</ref> | ||
* 1819: Schulgebäude der Judenschaft, die Neuschule<ref>Fürther Adressbuch von 1819, S. 23 </ref> | |||
* 1829: Arbeiten an der Mikwe, wie die Erweiterung der Entlüftungsrohre, die Vergrößerung des Umkleidezimmers, sowie die Holzvertäfelung aller Wände und Stufen.<ref>G.N. Blume beruft sich auf: Central Archives for the History of the Jewish People, Jerusalem, D/Fu1-1203</ref> | |||
== Frühere Adressen == | == Frühere Adressen == | ||
Version vom 26. Januar 2023, 20:44 Uhr
| v.l.n.r.: Mohrenstraße 30, 28, Neuschul (Schulhof 2 mit Fünfzackstern [nicht Davidstern] in der Verschieferung), Eingangstor Schulhof, Mohrenstraße 26, 1934 |
- Gebäude
- Schulhof 2
- Straße / Hausnummer
- Schulhof 2
- Postleitzahl
- 90762
- Objekt
- Synagoge, Scharre, Frauen-Mikwe und Wohnung
- Abbruchjahr
- 1939, nach Niederbrennen 1938
- Baustil
- Fachwerk
- Geo-Daten
- 49° 28' 42.78" N
10° 59' 8.99" E
Das Gebäude Schulhof 2, die sog. Kaalsschul befand sich im sog. Gänsbergviertel. Es beinhaltete im 1. Stock eine Synagoge und im Erdgeschoß ursprünglich die Scharre, später den Abgang zur Frauen-Mikwe und eine Wohnung. Im Zuge der Reichsprogromnacht wurde das Gebäude am 10. November 1938 niedergebrannt und 1939 die Ruine abgerissen. Im Kartenausschnitt in der Faktenbox auf der rechten Seite wird der ungefähre ehemalige Standort des Gebäudes im aktuellen Stadtplan angezeigt.
Geschichte[1]
- 1697: Erbauung der sogenannten "Kaalsschul"[2] oder "Neuschul"[3]. Der Synagogenraum befand sich im ersten Stock, darunter die Scharre.
- 1717: Die Scharre wurde geschlossen, darin ein Umkleidezimmer und darunter eine Mikwe errichtet. Bis zum Wasserspiegel soll es 12,35 m in die Tiefe über 50 Stufen gegangen sein.[4] [5]
- 1819: Schulgebäude der Judenschaft, die Neuschule[6]
- 1829: Arbeiten an der Mikwe, wie die Erweiterung der Entlüftungsrohre, die Vergrößerung des Umkleidezimmers, sowie die Holzvertäfelung aller Wände und Stufen.[7]
Frühere Adressen
- ab 1792 Hausnummer 385
- ab 1827 Hausnummer 56, I
- ab 1860 Schulhof 1
- ab 1890 Schulhof 2
Siehe auch
Literatur
- Gänsberg-Erinnerungen Band 4, Fürth, Städtebilder Verlag, 2008, S. 72
Einzelnachweise
- ↑ Gottlieb Wunschel: "Alt-Fürth", Häuserchronik zu Schulhof 2, 1940
- ↑ קהילה Kahal bzw. Kehilla = Gemeinde
- ↑ 1697 wird als wahrscheinliches Erbauungsdatum am häufigsten angenommen; so Gisela Naomi Blume: "Mikwen in Fürth - Die Kellerquellenbäder der Israelitinnen" 2.Teil, in: Fürther Geschichtsblätter 3/11, S. 63 und dabei bezugnehmend auf: StAN Katasterselekt Steuergemeinde Fürth Nr.1, Güterverzeichnis der Stadt Fürth 1808, ebenso Barbara Ohm: "Geschichte der Juden in Fürth", S. 56, auch Hugo Barbeck Geschichte der Juden in Nürnberg und Fürth (Buch), S. 61, ebenso Salomon Haenle Geschichte der Juden im ehemaligen Fürstenthum Ansbach, S. 181 und Andreas Würfel: "Historische Nachricht von der Judengemeinde in dem Hofmarkt Fürth", S. 28 - demgegenüber steht als Erbauungsdatum 1647, bei Friedrich Marx Fürth in Vergangenheit u. Gegenwart, S. 106, oder J. Sax: "Die Synagoge in Fürth", dritte Seite zweite Spalte. Die Fronmüllerchronik gibt verwirrend beide Daten an, siehe S. 99 und S. 112.
- ↑ siehe Gisela Naomi Blume: "Mikwen in Fürth - Die Kellerquellenbäder der Israelitinnen" 2.Teil, in: Fürther Geschichtsblätter 3/11, S. 65
- ↑ Andreas Würfel: "Historische Nachricht von der Judengemeinde in dem Hofmarkt Fürth", S. 28 beschreibt: "§ 13. Gegen der alten Haupt=Schul, Mittag wärts, stehet die neue Kahls=Schule, welche Ao. 1697 darum ist erbauet worden, weil die alte Haupt=Schul, die Zahl der Juden nicht mehr kunte fassen. (Wagenseil de ciuit., Nor.c. XVIII. p.m. 125, III) Dabey ist eine Weiber=Schul.
§ 14. Unter dieser neuen Kahls-Schule ist eine מקוה mikveh eine Tuk. Die hat den Namen Kahls-Mikveh. Dahin werden die Bräute, den Tag vor der Copulaton das erste mal von den Weibern begleitet. Über dieser Kahls-Mikveh ist noch eine Bad-Stube für die Weiber. Dieses Bädlein war vorhin das קצבות Kazuphus das Schlacht=Haus. Das Merkmal hievon ist, daß man noch eine vermauerte Thür siehet." - ↑ Fürther Adressbuch von 1819, S. 23
- ↑ G.N. Blume beruft sich auf: Central Archives for the History of the Jewish People, Jerusalem, D/Fu1-1203
Bilder
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Plan mit Sitzplatzverteilung Neuschul im 1. Obergeschoss Erstellungsdatum: 1947
Lizenz: cc-by-sa-3.0Plan mit Sitzplatzverteilung Neuschul, 2. Obergeschoss Erstellungsdatum: 1947
Lizenz: cc-by-sa-3.0Die jüd. Synagoge nach der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 Urheber: Fritz Wolkenstörfer
Erstellungsdatum: 10. November 1938
Lizenz: Bildlizenz-StadtarchivDie jüd. Synagoge nach der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938; auf der linken Seite die ... Die jüd. Synagoge nach der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938; auf der linken Seite die niedergebrannte Neuschul oder Kaalsschul und dahinter die Ruine der Hauptsynagoge, der Altschul.
Urheber: Fritz Wolkenstörfer
Erstellungsdatum: 10. November 1938
Lizenz: Bildlizenz-StadtarchivDie jüd. Synagoge nach der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938. Blick von der Mohrenstraße; ... Die jüd. Synagoge nach der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938. Blick von der Mohrenstraße; links die Neuschul, Mitte die Altschul, rechts das intakte Gebäude die Mohrenstraße 26
Urheber: Fritz Wolkenstörfer
Erstellungsdatum: 10. November 1938
Lizenz: Bildlizenz-StadtarchivDie jüd. Synagoge nach der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 Urheber: Fritz Wolkenstörfer
Erstellungsdatum: 10. November 1938
Lizenz: Bildlizenz-StadtarchivBlick in den Schulhof nach der Reichsprogromnacht; das Schulhoftor in der Mohrenstraße, gleich ... Blick in den Schulhof nach der Reichsprogromnacht; das Schulhoftor in der Mohrenstraße, gleich dahinter die zerstörte Neuschul, weiter hinten das zerstörte Scharrgebäude, rechts die Ruine der Altschul
Urheber: Fritz Wolkenstörfer
Erstellungsdatum: November 1938
Lizenz: Bildlizenz-StadtarchivAltschul und Neuschul nach der Reichspogromnacht Urheber: Fritz Wolkenstörfer
Erstellungsdatum: November 1938
Lizenz: Bildlizenz-StadtarchivBlick in die Mohrenstraße nach der Reichsprogromnacht; v.r.n.l.: Eingangstor Schulhof, zerstörte ... Blick in die Mohrenstraße nach der Reichsprogromnacht; v.r.n.l.: Eingangstor Schulhof, zerstörte Neuschul (Schulhof 2), Mohrenstraße 28, 30
Urheber: Fritz Wolkenstörfer,
Erstellungsdatum: November 1938
Lizenz: Bildlizenz-StadtarchivFoto vom Schulhof nach der Reichspogromnacht; Ansicht von der Mohrenstraße, hinter dem Tor links ... Foto vom Schulhof nach der Reichspogromnacht; Ansicht von der Mohrenstraße, hinter dem Tor links Schulhof 2 ("Neuschul"), rechts die "Altschul"
Erstellungsdatum: 1938
Lizenz: Bildlizenz-StadtarchivNeuschul, Giebel auf der Nordseite zur Altschul hin Urheber: unbekannt
Erstellungsdatum: 1936
Lizenz: Bildlizenz-YadVashemRückseite des Bildes "Neuschul, Giebel auf der Nordseite zur Altschul hin" Urheber: unbekannt
Erstellungsdatum: 1936
Lizenz: Bildlizenz-YadVashemv.l.n.r.: Mohrenstraße 30, 28, Neuschul (Schulhof 2 mit Fünfzackstern [nicht Davidstern] in der ... v.l.n.r.: Mohrenstraße 30, 28, Neuschul (Schulhof 2 mit Fünfzackstern [nicht Davidstern] in der Verschieferung), Eingangstor Schulhof, Mohrenstraße 26, 1934
Urheber: unbekannt
Erstellungsdatum: 1934
Lizenz: cc-by-sa-3.0Gottesdienstanzeiger für Altschul und Neuschul, Nürnberg-Fürther isr. Gemeindeblatt 1. September ... Gottesdienstanzeiger für Altschul und Neuschul, Nürnberg-Fürther isr. Gemeindeblatt 1. September 1930
Urheber: Nürnberg-Fürther isr. Gemeindeblatt
Erstellungsdatum: 1. September 1930
Lizenz: cc-by-sa-3.0Einweihung der renovierten Neuschul, Fürther Tagblatt 19. September 1854 Urheber: Fürther Tagblatt
Erstellungsdatum: 19. September 1854
Lizenz: cc-by-nc-3.0J. P. Haas, Nordwand Frauenempore in Neuschul, 1853 Urheber: Johann Paul Haas
Erstellungsdatum: 1853
Lizenz: cc-by-sa-3.0J. P. Haas, Ostwand in Neuschul mit Aron Ha-Kodesch, 1853 Urheber: Johann Paul Haas
Erstellungsdatum: 1853
Lizenz: cc-by-sa-3.0J. P. Haas, Querschnitt mit Almemor und Aron Ha-Kodesch, 1853 Urheber: Johann Paul Haas
Erstellungsdatum: 1853
Lizenz: cc-by-sa-3.0J. P. Haas, Südwand Frauenempore in Neuschul, 1853 Urheber: Johann Paul Haas
Erstellungsdatum: 1853
Lizenz: cc-by-sa-3.0Rechnungsstellung für Arbeiten an der Neuschul, Johann Paul Haas, 20. September 1851 Erstellungsdatum: 20. September 1851
Lizenz: cc-by-sa-3.0v.l.n.r.: Schulhof 2 (Kaalsschule oder Neuschul), Schulhof 3 (Haupsynagoge oder Altschul), Schulhof ... v.l.n.r.: Schulhof 2 (Kaalsschule oder Neuschul), Schulhof 3 (Haupsynagoge oder Altschul), Schulhof 6, Kirchturm St. Michael, Schulhof 1; Stich G. Löwensohn, Lithographie 1839
Urheber: Gerson Löwensohn
Erstellungsdatum: 1839
Lizenz: Bildlizenz-JMFNordansicht der Hauptsynagoge 1838, Zeichnung von J.G. Leonhard Dorst von Schatzberg Urheber: J.G. Leonhard Dorst von Schatzberg
Erstellungsdatum: 1838
Lizenz: cc-by-sa-3.0Steindruck der "Alt Schul" und im Hintergrund der "Neu Schul" auf dem Schulhof, Ansicht von Nordost Urheber: Georg Christoph Wilder, Philipp Herrlein
Erstellungsdatum: 1835
Lizenz: cc-by-sa-3.0Planzeichnung des Schulhofs 1834, Friedrich Schmidt Erstellungsdatum: 1834
Lizenz: cc-by-sa-4.0P.C. Kirchner Neuschul, 1726 Urheber: Paul Christian Kirchner: Jüdisches Ceremoniel
Erstellungsdatum: 1726
Lizenz: cc-by-sa-3.0Kaalsschul (Neuschul) von außen, 1726 Urheber: Paul Christian Kirchner: Jüdisches Ceremoniel
Erstellungsdatum: 1726
Lizenz: cc-by-sa-3.0Neuschul von innen, 1726 Urheber: Paul Christian Kirchner 1726
Erstellungsdatum: 1726
Lizenz: cc-by-sa-3.0"Neue Schul" (links, Schulhof 2) und "Alte Schul" (rechts, Schulhof 3) von außen bzw. von Osten ... "Neue Schul" (links, Schulhof 2) und "Alte Schul" (rechts, Schulhof 3) von außen bzw. von Osten gesehen, Postkarte, Boenerstich
Erstellungsdatum: 1704
Lizenz: cc-by-sa-3.0Ausschnitt aus "Fürther Gedenk- u. Erinnerungstafel" mit Ansicht Ostwand der Hauptsynagoge in Fürth ... Ausschnitt aus "Fürther Gedenk- u. Erinnerungstafel" mit Ansicht Ostwand der Hauptsynagoge in Fürth (rechts), dahinter Neuschul
Urheber: Christoph Schildknecht
Lizenz: Bildlizenz-StadtarchivGänsberg-Plan, Schulhof 2 rot markiert Urheber: Lothar Berthold
Lizenz: cc-by-sa-3.0v.l.n.r.: Mohrenstraße 30, 28, Neuschul (Schulhof 2), Eingangstor Schulhof, Mohrenstraße 26; Bild ... v.l.n.r.: Mohrenstraße 30, 28, Neuschul (Schulhof 2), Eingangstor Schulhof, Mohrenstraße 26; Bild Fritz Lang
Urheber: Fritz Lang
Lizenz: cc-by-sa-3.0