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''„Die Freunde Georg Hartlöhners, im Betrieb und am Wohnort, waren meist politisch organisierte Arbeiter… Die Gewaltmaßnahmen mit deren Hilfe sich das faschistische Regime an der Macht erhielt, erregten seine tiefste Empörung… Durchdrungen von der Richtigkeit seiner Anschauung, glaubte er, alle Menschen seiner Umgebung müßten ebenso empfinden wie er und äußerte seine Meinung in aller Öffentlichkeit. Es fand sich bald ein Denunziant.“''<ref>Imholz, Siegfried (2017): Gebt ihnen einen Namen. Widerstand und politische Verfolgung in Fürth 1933 – 1945, S. 38.</ref> | ''„Die Freunde Georg Hartlöhners, im Betrieb und am Wohnort, waren meist politisch organisierte Arbeiter… Die Gewaltmaßnahmen mit deren Hilfe sich das faschistische Regime an der Macht erhielt, erregten seine tiefste Empörung… Durchdrungen von der Richtigkeit seiner Anschauung, glaubte er, alle Menschen seiner Umgebung müßten ebenso empfinden wie er und äußerte seine Meinung in aller Öffentlichkeit. Es fand sich bald ein Denunziant.“''<ref>Imholz, Siegfried (2017): Gebt ihnen einen Namen. Widerstand und politische Verfolgung in Fürth 1933 – 1945, S. 38.</ref> | ||
Jener verhängnisvolle Tag der Denunziation war der 8. August 1942, als sich Vorberger und Hartlöhner in der Wohnung von Marta Ottilie Kmetzsch aufhielten. Frau Kmetzsch erstattete am 19. August 1942 eine Anzeige in der Dienststelle der Polizei Wurzen gegen die beiden. | Jener verhängnisvolle Tag der Denunziation war der 8. August 1942, als sich Vorberger und Hartlöhner in der Wohnung von Marta Ottilie Kmetzsch aufhielten. Frau Kmetzsch erstattete am 19. August 1942 eine Anzeige in der Dienststelle der Polizei Wurzen gegen die beiden. | ||
''„Frau Kme. gab an, dass Vorberger und Hartlöhner am 8.8.1942 in ihrer Wohnung gewesen wären und beide hätten darüber gesprochen, dass sie sich vor 1933 kommunistisch betätigt hätten. Weiter hätten sie darüber gesprochen, dass der faschistische Krieg nicht zum Siege führen würde und sie sich nach Kriegsende ihre Pappenheimer schon holen würden, die sie schlecht behandelt hätten.“''<ref>Rüter, Christiaan F. (2002): DDR-Justiz und NS-Verbrechen. Sammlung ostdeutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Tötungsverbrechen, Bd. 3, S. 413 – 419., S. 416.</ref> | ''„Frau Kme. gab an, dass Vorberger und Hartlöhner am 8.8.1942 in ihrer Wohnung gewesen wären und beide hätten darüber gesprochen, dass sie sich vor 1933 kommunistisch betätigt hätten. Weiter hätten sie darüber gesprochen, dass der faschistische Krieg nicht zum Siege führen würde und sie sich nach Kriegsende ihre Pappenheimer schon holen würden, die sie schlecht behandelt hätten.“''<ref>Rüter, Christiaan F. (2002): DDR-Justiz und NS-Verbrechen. Sammlung ostdeutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Tötungsverbrechen, Bd. 3, S. 413 – 419., S. 416.</ref>Es kam zur Hausdurchsuchung, Vernehmung und Festnahme von Vorberger und Hartlöhner durch den Polizisten Max Richard Gerber. Vorberger und Hartlöhner bestritten die ihnen vorgebrachten Anschuldigungen. Vorberger gab bei der Vernehmung an, mit Hartlöhner an dem Tag bei der Frau Kmetzsch gewesen zu sein ''„und mit Hartlöhner darüber gesprochen zu haben, dass sein Bruder in Schutzhaft sei, weil er angeblich eine Schreibmaschine hatte, die von der Polizei gesucht wurde.“''<ref>Rüter, Christiaan F. (2002): DDR-Justiz und NS-Verbrechen. Sammlung ostdeutscher Strafurteile wegen natio-nalsozialistischer Tötungsverbrechen, Bd. 3, S. 413 – 419., S. 416f</ref>Des Weiteren führte Vorberger bei der Vernehmung aus, dass Frau Kmetzsch diese Beschuldigungen aus Rache veranlasst habe, weil er von ihr Sachen zurückverlangt hatte. Der Polizist Richard Gerber glaubte der Frau Kmetzsch und schrieb in seiner Vernehmung, dass ''„Vorberger und Hartlöhner sich im staatsfeindlichen Sinne unterhalten haben und sie noch die alten Kommunisten sind.“''<ref>Ebd., S. 417.</ref> | ||
== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||
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