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Nach Ende des Ersten Weltkrieges ging Herrmann wieder an seinen alten Arbeitsplatz in Breslau als Lehrer. Beginnend mit seiner Rückkehr in den Schuldienst, engagierte sich Herrmann zunehmend im Breslauer Ortsverein der Deutschen Demokratischen Partei (DDP). Nach der Niederschlagung des Kapp-Putsches wurde er am 24. März 1920 in den eigens dafür geschaffenen Vollzugsrat gewählt und dafür befristet von der Arbeit als Lehrer freigestellt. Dem schloss sich eine ebenfalls befristete Tätigkeit im Untersuchungsausschuss des Oberpräsidiums und danach als 1. Schriftführer im Wahlausschuss an. Bei der Wahl zum Preußischen Landtag für den Wahlkreis Breslau am 20. Februar 1921 errang er ein Mandat für die DDP, das er bei der nächsten Wahl am 7. Dezember 1924 verteidigen konnte. Als Landtagsabgeordneter vertrat er nach eigenen Angaben die schlesischen Belange - insbesondere die der Oberschlesier - sowie die Fragen der Schul- und Erziehungsfragen. Nach dem Ausscheiden aus dem Landtag ging er erneut in seinen erlernten Beruf und wurde schließlich am [[1. April]] [[1925]] mit Anfang 40 zum Rektor der 77. evangelischen Knaben-Volksschule ernannt. Im selben Jahr wurde er auch zum Vorsitzenden des Schlesischen Lehrerverbandes gewählt. | Nach Ende des Ersten Weltkrieges ging Herrmann wieder an seinen alten Arbeitsplatz in Breslau als Lehrer. Beginnend mit seiner Rückkehr in den Schuldienst, engagierte sich Herrmann zunehmend im Breslauer Ortsverein der Deutschen Demokratischen Partei (DDP). Nach der Niederschlagung des Kapp-Putsches wurde er am 24. März 1920 in den eigens dafür geschaffenen Vollzugsrat gewählt und dafür befristet von der Arbeit als Lehrer freigestellt. Dem schloss sich eine ebenfalls befristete Tätigkeit im Untersuchungsausschuss des Oberpräsidiums und danach als 1. Schriftführer im Wahlausschuss an. Bei der Wahl zum Preußischen Landtag für den Wahlkreis Breslau am 20. Februar 1921 errang er ein Mandat für die DDP, das er bei der nächsten Wahl am 7. Dezember 1924 verteidigen konnte. Als Landtagsabgeordneter vertrat er nach eigenen Angaben die schlesischen Belange - insbesondere die der Oberschlesier - sowie die Fragen der Schul- und Erziehungsfragen. Nach dem Ausscheiden aus dem Landtag ging er erneut in seinen erlernten Beruf und wurde schließlich am [[1. April]] [[1925]] mit Anfang 40 zum Rektor der 77. evangelischen Knaben-Volksschule ernannt. Im selben Jahr wurde er auch zum Vorsitzenden des Schlesischen Lehrerverbandes gewählt. | ||
Neben seinem beruflichen Engagement bzw. politischem Engagement in der DDP, engagierte sich Herrmann auch zunehmend im Mai 1924 neu gegründeten Ortsverein und Gauverband des Reichsbanners "Schwarz-Rot-Gold", zu deren ersten Funktionären Herrmann als DDP-Abgeordneter zählte. Am 14. Dezember 1924 wurde er schließlich auf der ersten Gau-Vollversammlung zu einem der beiden Vorsitzenden gewählt und blieb dies auch in Folge, bis zu seiner letzten Wiederwahl am 16. Juni 1928. | Neben seinem beruflichen Engagement bzw. politischem Engagement in der DDP, engagierte sich Herrmann auch zunehmend im Mai 1924 neu gegründeten Ortsverein und Gauverband des Reichsbanners "Schwarz-Rot-Gold", zu deren ersten Funktionären Herrmann als DDP-Abgeordneter zählte. Der Reichsbanner war und ist ein in der Weimarer Republik gegründeter politischer Wehrverband zum Schutz der demokratischen Republik und war während der Weimarer Republik einer der größten demokratischen Massenorganisationen mit mehr als drei Millionen Mitgliedern.<ref>Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold - Wikipedia, online abgerufen am 22. April 2025 | 23:33 Uhr</ref> Am 14. Dezember 1924 wurde er schließlich auf der ersten Gau-Vollversammlung zu einem der beiden Vorsitzenden gewählt und blieb dies auch in Folge, bis zu seiner letzten Wiederwahl am 16. Juni 1928. | ||
Im Mai 1928 erhielt er nicht mehr die erforderlichen Stimmen für einen erneuten Einzug in den Landtag für die DDP. Bedingt durch interne Streitigkeiten über die politische Ausrichtung der DDP im Zusammenhang mit dem Besuch des Reichspräsidenten Hindenburg in Breslau verließen Ende der 1920er Jahre viele Mitglieder die Partei, so auch Herrmann im Jahr 1929. Herrmann legte in Folge dieser Streitigkeiten gemeinsam mit seinem Co-Vorsitzenden alle seine Ämter in der DDP nieder und trat schließlich am 7. Mai 1929 aus der DDP aus. Nur kurze Zeit später, am 14. Mai 1929 trat er stattdessen in die SPD in Breslau ein, ohne jedoch weitere führende Ämter für sich in Anspruch zu nehmen. Sein Engagement für | Im Mai 1928 erhielt er nicht mehr die erforderlichen Stimmen für einen erneuten Einzug in den Landtag für die DDP. Bedingt durch interne Streitigkeiten über die politische Ausrichtung der DDP im Zusammenhang mit dem Besuch des Reichspräsidenten Hindenburg in Breslau verließen Ende der 1920er Jahre viele Mitglieder die Partei, so auch Herrmann im Jahr 1929. Herrmann legte in Folge dieser Streitigkeiten gemeinsam mit seinem Co-Vorsitzenden alle seine Ämter in der DDP nieder und trat schließlich am 7. Mai 1929 aus der DDP aus. Nur kurze Zeit später, am 14. Mai 1929 trat er stattdessen in die SPD in Breslau ein, ohne jedoch weitere führende Ämter für sich in Anspruch zu nehmen. Sein Engagement für das Reichsbanner blieb davon unberührt. Bis zum 18. März 1933 hatte er den Gau- und Ortsvorsitz des Reichsbanners in Breslau inne, es folgte das Verbot und die Auflösung des Reichsbanners durch die Nationalsozialisten. Er wurde am 1. März 1933, wie alle anderen Funktionäre des Reichsbanners, verhaftet und in Schutzhaft genommen. Es blieb bis zum 6. März 1933 in Schutzhaft und wurde nach dem Gesetz vom 7. April 1933 zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums mit sofortiger Wirkung zum 1. Juni 1933 aus dem Schuldienst entlassen. Am 13. Juni 1933 unterzeichnete er eine im Verhör erzwungene Erklärung, in der er den neuen Machthabern ihre Legitimität aussprach. Im gleichen Schreiben beantragte Herrmann seine Versetzung in den Ruhestand und schied aus dem Schuldienst nach 31 Berufsjahren aus.<ref>Abschrift: Erklärung Erich Herrmann vom 13. Juni 1933, S. 280, Archiv R. Müller</ref> Der Staat entließ ihn stattdessen aus dem Schuldienst und entzog ihm seinen Beamtenstatus. | ||
Vermutlich in Folge der politischen Verfolgung traten auch im Sommer [[1933]] gesundheitliche Probleme auf. Neben einem Gallenblasen- und Nierenleiden musste er sich einer komplizierten Blinddarmoperation mit mehreren Operationen unterziehen, die ihn zu einem Sommeraufenthalt in einem Sanatorium zwangen. | Vermutlich in Folge der politischen Verfolgung traten auch im Sommer [[1933]] gesundheitliche Probleme auf. Neben einem Gallenblasen- und Nierenleiden musste er sich einer komplizierten Blinddarmoperation mit mehreren Operationen unterziehen, die ihn zu einem Sommeraufenthalt in einem Sanatorium zwangen. | ||