Moritz Kargau: Unterschied zwischen den Versionen

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Der junge Moritz Kargau tat sich in Fürth als Anhänger der [[wikipedia:Deutsche Revolution 1848/1849|Märzrevolution von 1848]] hervor. So war er nicht nur maßgeblich im [[Fürther Volksverein|Patriotischen Verein]] beteiligt<ref>siehe Erklärung des Patriotischen Vereins mit Moritz Kargau, Fürther Tagblatt 14. Oktober 1848</ref>, sondern auch als Redner bei Veranstaltungen 1848 zu hören.<ref>siehe z. B. Hinweise im Fürther Tagblatt vom 13. September 1848, 20. September 1848, 1. November 1848</ref> Seine Redebeiträge ließ er sogar drucken<ref>Fürther Tagblatt vom 22. September 1848</ref>, rief aber auch Widerspruch hervor.
Der junge Moritz Kargau tat sich in Fürth als Anhänger der [[wikipedia:Deutsche Revolution 1848/1849|Märzrevolution von 1848]] hervor. So war er nicht nur maßgeblich im [[Fürther Volksverein|Patriotischen Verein]] beteiligt<ref>siehe Erklärung des Patriotischen Vereins mit Moritz Kargau, Fürther Tagblatt 14. Oktober 1848</ref>, sondern auch als Redner bei Veranstaltungen 1848 zu hören.<ref>siehe z. B. Hinweise im Fürther Tagblatt vom 13. September 1848, 20. September 1848, 1. November 1848</ref> Seine Redebeiträge ließ er sogar drucken<ref>Fürther Tagblatt vom 22. September 1848</ref>, rief aber auch Widerspruch hervor.


Gemeinsam mit Gabriel Löwenstein betrieb Moritz Kargau eine Zigarettenfabrik in der Wassergasse Nr. 180, I. Bez.<ref>Adressbuch der Stadt Fürth von 1859, S. 11; heute [[Wasserstraße 4; Wasserstraße 6; Wasserstraße 8|Wasserstraße 8]]</ref>, vermutlich erst nach 1857<ref>im Adreßbuch der Handels- und Fabrikberechtigten der Stadt Fürth taucht die Fabrik unter der Rubrik „''Taback- und Cigarrenfabriken''“ noch nicht auf; vgl. S. 34</ref>, musste aber bereits 1861 Konkurs anmelden.<ref>zum Konkursverfahren siehe Fürther Tagblatt vom 13. September 1861, 29. November 1861 und 25. Dezember 1861</ref> Als Geschäftsadresse ist 1860 die Schwabacher Straße 5 angegeben<ref>Fürther Tagblatt 12. Januar 1860; heute [[Schwabacher Straße 7]]</ref>, später die Wohnanschrift von Kargau in der Alexanderstraße 25 (heute [[Alexanderstraße 2]]).<ref>Fürther Tagblatt 23. Januar 1861</ref> Das Konkursverfahren scheint einen weiteren Wohnungswechsel nötig gemacht zu haben. Moritz Kargau wohnte fortan in der Mohrenstraße 25 (die spätere [[Mohrenstraße 19 (ehemals)|Mohrenstraße 19]]) und schlug sich mit Privatunterricht durch.<ref>Fürther Tagblatt vom 14. November 1863</ref> Seit dieser Zeit fungierte er in der [[Jüdisches Krankenhaus#Hospitalschul|Hospitalschul]] als [[wikipedia:Chasan (Kantor)|Chasan]] (Kantor).<ref>siehe u.a. auch Adressbuch der Stadt Fürth von 1896, III. Teil, S. 20 oder auch Adressbuch der Stadt Fürth von 1899, III. Teil, S. 20; bereits 1862 hielt ihn Wedeles in einem Protokolleintrag vom 8. Juni Kargau als Substitut auf der Hospitalvorsängerstelle fest und machte einen Übergang dieser Stalle mit dem anstehenden 80. Geburtstag von [[David Apoltstein|Apoltstein]] fest. vgl. Akte CAHJP, Gemeinde Fürth D-Fu1-930</ref> Einen letzten Wohnungswechsel tat er 1871 kund, als er in die Königstraße 120 (heute [[Königstraße 93]]) zog.<ref>Fürther Tagblatt 28. Juni 1871</ref></br>
Gemeinsam mit Gabriel Löwenstein betrieb Moritz Kargau eine Zigarettenfabrik in der Wassergasse Nr. 180, I. Bez.<ref>Adressbuch der Stadt Fürth von 1859, S. 11; heute [[Wasserstraße 4; Wasserstraße 6; Wasserstraße 8|Wasserstraße 8]]</ref>, vermutlich erst nach 1857<ref>im Adreßbuch der Handels- und Fabrikberechtigten der Stadt Fürth taucht die Fabrik unter der Rubrik „''Taback- und Cigarrenfabriken''“ noch nicht auf; vgl. S. 34</ref>, musste aber bereits 1861 Konkurs anmelden.<ref>zum Konkursverfahren siehe Fürther Tagblatt vom 13. September 1861, 29. November 1861 und 25. Dezember 1861</ref> Als Geschäftsadresse ist 1860 die Schwabacher Straße 5 angegeben<ref>Fürther Tagblatt 12. Januar 1860; heute [[Schwabacher Straße 7]]</ref>, später die Wohnanschrift von Kargau in der Alexanderstraße 25 (heute [[Alexanderstraße 2]]).<ref>Fürther Tagblatt 23. Januar 1861</ref> Das Konkursverfahren scheint einen weiteren Wohnungswechsel nötig gemacht zu haben. Moritz Kargau wohnte fortan in der Mohrenstraße 25 (die spätere [[Mohrenstraße 19 (ehemals)|Mohrenstraße 19]]) und schlug sich mit Privatunterricht durch.<ref>Fürther Tagblatt vom 14. November 1863</ref>  
 
In dieser Zeit bewarb er sich erstmals am [[23. Januar]] [[1863]] auf die Vorsängerstelle (auch Kantor oder [[wikipedia:Chasan (Kantor)|Chasan]]) in der [[Jüdisches Krankenhaus#Hospitalschul|Hospitalschul]]. Diese war einerseits ausgeschrieben wegen der fortschreitenden Gebrechlichkeit des [[David Apoltstein]], andererseits weil ein Bewerber mit Namen Gump aufgrund einer Schächteranstellung in Nürnberg die Stelle nicht antreten konnte.
<ref>vgl. Personalakte bei CAHJP (The Central Archives for the History of the Jewish People), Gemeinde Fürth D-Fu1-930 </ref> Diese wurde kurzfristig mit [[Jacob Krakauer]] besetzt, ehe dann Kargau nach dessen Enthebung dann doch noch als [wikipedia:Chasan (Kantor)|Chasan]] (Kantor) an der Hospitalschul fungieren konnte.<ref>siehe u.a. auch Adressbuch der Stadt Fürth von 1896, III. Teil, S. 20 oder auch Adressbuch der Stadt Fürth von 1899, III. Teil, S. 20; bereits 1862 hielt ihn Wedeles in einem Protokolleintrag vom 8. Juni als Substitut auf der Hospitalvorsängerstelle möglich und machte einen Übergang dieser Stelle mit dem anstehenden 80. Geburtstag von [[David Apoltstein|Apoltstein]] fest. vgl. Akte CAHJP, Gemeinde Fürth D-Fu1-930</ref> Einen letzten Wohnungswechsel tat er 1871 kund, als er in die Königstraße 120 (heute [[Königstraße 93]]) zog.<ref>Fürther Tagblatt 28. Juni 1871</ref></br>
[[Datei:Die Anstellung des Baruch Hirschmann als Kantor der neuen Synagoge, Bewerbungsschreiben M. Kargau.png|mini|right|Bewerbung Kargaus auf die Kantorenstelle [[Neuschul]]]]
[[Datei:Die Anstellung des Baruch Hirschmann als Kantor der neuen Synagoge, Bewerbungsschreiben M. Kargau.png|mini|right|Bewerbung Kargaus auf die Kantorenstelle [[Neuschul]]]]
Am [[29. Februar]] [[1876]] bewarb er sich nach dem Tode Eisenbergs auf dessen nun vakante Kantorenstelle in der [[Neuschul]]. Nach 12 Jahren an der Hospitalschul wollte er gerne noch an einem größeren Gotteshause fungieren.<ref>siehe in Akt CAHJP (The Central Archives for the History of the Jewish People), Gemeinde Fürth D-Fu1-125</ref> Als dann aber [[Baruch Hirschmann]] diese Stelle bekam, wurde aber vom Verwaltungsausschuss der israelitschen Gemeinde seine Verdienste gewürdigt und das Gehalt auf 600 Mark erhöht. Gelegentlich sollte er auch Dienst an der Neuschul halten dürfen.<ref>ebenda</ref>
Am [[29. Februar]] [[1876]] bewarb er sich nach dem Tode Eisenbergs auf dessen nun vakante Kantorenstelle in der [[Neuschul]]. Nach 12 Jahren an der Hospitalschul wollte er gerne noch an einem größeren Gotteshause fungieren.<ref>siehe in Akt CAHJP (The Central Archives for the History of the Jewish People), Gemeinde Fürth D-Fu1-125</ref> Als dann aber [[Baruch Hirschmann]] diese Stelle bekam, wurde aber vom Verwaltungsausschuss der israelitschen Gemeinde seine Verdienste gewürdigt und das Gehalt auf 600 Mark erhöht. Gelegentlich sollte er auch Dienst an der Neuschul halten dürfen.<ref>ebenda</ref>
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