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''Wir haben damals in der [[Cadolzburger Straße 24]] gewohnt, am 18. April hieß es die [[U.S. Army|Amerikaner]] kommen, wir sollen uns alle im Keller verstecken, was wir dann auch gemacht haben. Keiner wusste, was passieren wird, die Deutschen haben vom [[Canu-Klub]] an der [[Rednitz]] aus noch Widerstand geleistet. Ich war mit meiner Mutter im Keller, mein Vater war nicht da, der war damals bei der [[Dynamit-Nobel|Dynamit]] angestellt und die hatten ihre Produktion teilweise ausgelagert. Irgendwann polterte es gegen die Tür und es wurde auf Englisch gerufen „Get Out“, „Get Out“, also sind wir mit erhobenen Händen rausgegangen. Draußen standen US-Soldaten mit Gewehren die alle Leute aus der [[Cadolzburger Straße|Cadolzburger-]], [[Hardstraße|Hard-]], [[Gutenbergstraße]] und der ganzen Ecke zusammengetrieben haben. Ein etwas älteres Mädchen aus dem Nachbarhaus rief den Soldaten mehrfach zu „dann erschießt mich doch“, meine Mutter hat die dann gepackt und gesagt „sei doch ruhig du dumme Kuh“. Wir wurden dann die [[Würzburger Straße]] raufgetrieben bis zu dem [[Zwangsarbeiterlager Würzburger Straße|Zwangsarbeiterlager]] auf der [[Hardhöhe]]. Dort mussten wir ausharren und man hat uns gesagt, wenn bis zum nächsten Tag um 11 Uhr nicht die weiße Fahne am [[Rathaus]]turm wehen würde, werden wir erschossen. Wir haben also die Nacht in den Baracken verbracht, den Rathausturm konnte man damals vom Lager aus noch sehen, es war ja auf der Hard noch nichts bebaut. Also haben wir am nächsten Morgen auf den Turm gestarrt und gestarrt, bis endlich eine weiße Fahne zu sehen war. Plötzlich wurden die Tore geöffnet und wir durften einfach so gehen. Als wir heimkamen, waren die Fensterscheiben vom Wohnzimmer zertrümmert und an der Wohnzimmerwand waren lauter Einschusslöcher. Die [[U.S. Army|Amerikaner]] haben dann am selben Tag noch Mannschaftszelte an der Cadolzburger Straße aufgebaut, da wo heute das [[Cadolzburger Straße 1; Cadolzburger Straße 3|Hochhaus]] steht.''<ref>Zeitzeugenbericht, [[FürthWiki:Über FürthWiki#Archiv FürthWiki|Archiv FürthWiki]], Aktennr. '19'</ref> | ''Wir haben damals in der [[Cadolzburger Straße 24]] gewohnt, am 18. April hieß es die [[U.S. Army|Amerikaner]] kommen, wir sollen uns alle im Keller verstecken, was wir dann auch gemacht haben. Keiner wusste, was passieren wird, die Deutschen haben vom [[Canu-Klub]] an der [[Rednitz]] aus noch Widerstand geleistet.'' | ||
''Ich war mit meiner Mutter im Keller, mein Vater war nicht da, der war damals bei der [[Dynamit-Nobel|Dynamit]] angestellt und die hatten ihre Produktion teilweise ausgelagert. Irgendwann polterte es gegen die Tür und es wurde auf Englisch gerufen „Get Out“, „Get Out“, also sind wir mit erhobenen Händen rausgegangen. Draußen standen US-Soldaten mit Gewehren die alle Leute aus der [[Cadolzburger Straße|Cadolzburger-]], [[Hardstraße|Hard-]], [[Gutenbergstraße]] und der ganzen Ecke zusammengetrieben haben. Ein etwas älteres Mädchen aus dem Nachbarhaus rief den Soldaten mehrfach zu „dann erschießt mich doch“, meine Mutter hat die dann gepackt und gesagt „sei doch ruhig du dumme Kuh“.'' | |||
''Wir wurden dann die [[Würzburger Straße]] raufgetrieben bis zu dem [[Zwangsarbeiterlager Würzburger Straße|Zwangsarbeiterlager]] auf der [[Hardhöhe]]. Dort mussten wir ausharren und man hat uns gesagt, wenn bis zum nächsten Tag um 11 Uhr nicht die weiße Fahne am [[Rathaus]]turm wehen würde, werden wir erschossen. Wir haben also die Nacht in den Baracken verbracht, den Rathausturm konnte man damals vom Lager aus noch sehen, es war ja auf der Hard noch nichts bebaut. Also haben wir am nächsten Morgen auf den Turm gestarrt und gestarrt, bis endlich eine weiße Fahne zu sehen war. Plötzlich wurden die Tore geöffnet und wir durften einfach so gehen.'' | |||
''Als wir heimkamen, waren die Fensterscheiben vom Wohnzimmer zertrümmert und an der Wohnzimmerwand waren lauter Einschusslöcher. Die [[U.S. Army|Amerikaner]] haben dann am selben Tag noch Mannschaftszelte an der Cadolzburger Straße aufgebaut, da wo heute das [[Cadolzburger Straße 1; Cadolzburger Straße 3|Hochhaus]] steht.''<ref>Zeitzeugenbericht, [[FürthWiki:Über FürthWiki#Archiv FürthWiki|Archiv FürthWiki]], Aktennr. '19'</ref> | |||
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''Als die [[U.S. Army|Amerikaner]] bis zur Gackelei (Wohnsiedlung im Westen – Cadolzburger Straße, Gutenbergstraße, Hardstraße / Untere Hard) vorrückten, ging ihnen Dr. Wunder, der seine Praxis in der Cadolzburger Straße/Ecke Hardstraße hatte, zusammen mit seiner Tochter, die in den USA studiert hatte, mit einer weißen Fahne entgegen. Er war zuvor im Bunker in der Wolfsschlucht (Wilhelmstraße), wo viele der Hausbewohner der unteren Hard bzw. Billinganlage sich aufhielten. Er übergab den westlichen Stadtteil an die US-Armee.'' | ''Als die [[U.S. Army|Amerikaner]] bis zur Gackelei (Wohnsiedlung im Westen – Cadolzburger Straße, Gutenbergstraße, Hardstraße / Untere Hard) vorrückten, ging ihnen Dr. Wunder, der seine Praxis in der Cadolzburger Straße/Ecke Hardstraße hatte, zusammen mit seiner Tochter, die in den USA studiert hatte, mit einer weißen Fahne entgegen. Er war zuvor im Bunker in der Wolfsschlucht (Wilhelmstraße), wo viele der Hausbewohner der unteren Hard bzw. Billinganlage sich aufhielten. Er übergab den westlichen Stadtteil an die US-Armee.'' | ||
''Die [[U.S. Army|Amerikaner]] kamen von der Rückseite der Häuser an die Cadolzburger Straße. Als ein Soldat vor die Haustüre trat, wurde er von der Kugel eines Scharfschützen jenseits der Rednitz (Ufer/Weiherstraße oben in einem Haus) tödlich getroffen. Die Hausbewohner wurden zuerst verdächtigt, dass sie die Täter waren, bis den [[U.S. Army|Amerikaner]]n klargemacht wurde, dass nicht sie die Täter waren. Die Leiche wurde in den Hof von Cadolzburger Straße 26 gebracht. Von den Wohnungen aus schossen die [[U.S. Army|Amerikaner]] zurück. Ein in Stellung gebrachter Panzer schoss dann hinüber und zerstörte das Haus an der Uferstraße. Ein paar Tausend Menschen, die sich im Bunker Wolfsschlucht aufhielten, wurden herausgeholt und die Würzburger Straße hinauf geleitet und dann über die Unterfarrnbacher Straße bis zur Vacher Straße unterhalb des Atzenhofer Flugplatzes getrieben. Dort wurden sie stundenlang festgehalten, bis sich Fürth ergeben hatte. Danach konnten sie über die Vacher Straße wieder zurück in ihre Häuser und Wohnungen.''<ref>Zeitzeugenbericht, [[FürthWiki:Über FürthWiki#Archiv FürthWiki|Archiv FürthWiki]], Aktennr. '21'</ref> | |||
''Die [[U.S. Army|Amerikaner]] kamen von der Rückseite der Häuser an die Cadolzburger Straße. Als ein Soldat vor die Haustüre trat, wurde er von der Kugel eines Scharfschützen jenseits der Rednitz (Ufer/Weiherstraße oben in einem Haus) tödlich getroffen. Die Hausbewohner wurden zuerst verdächtigt, dass sie die Täter waren, bis den [[U.S. Army|Amerikaner]]n klargemacht wurde, dass nicht sie die Täter waren. Die Leiche wurde in den Hof von Cadolzburger Straße 26 gebracht. Von den Wohnungen aus schossen die [[U.S. Army|Amerikaner]] zurück. Ein in Stellung gebrachter Panzer schoss dann hinüber und zerstörte das Haus an der Uferstraße.'' | |||
''Ein paar Tausend Menschen, die sich im Bunker Wolfsschlucht aufhielten, wurden herausgeholt und die Würzburger Straße hinauf geleitet und dann über die Unterfarrnbacher Straße bis zur Vacher Straße unterhalb des Atzenhofer Flugplatzes getrieben. Dort wurden sie stundenlang festgehalten, bis sich Fürth ergeben hatte. Danach konnten sie über die Vacher Straße wieder zurück in ihre Häuser und Wohnungen.''<ref>Zeitzeugenbericht, [[FürthWiki:Über FürthWiki#Archiv FürthWiki|Archiv FürthWiki]], Aktennr. '21'</ref> | |||
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=== | === Brief einer Schweizerin === | ||
Ein 11-seitiger Brief einer in Fürth lebenden Schweizerin an ihren Sohn in der Schweiz vom Mai 1945, ohne Namensnennung. Die Wohnung war offenbar in der Schwabacher Straße an der Ecke zur Lessingstraße.<ref>Stadtarchiv Fürth, NL 0/46, zur Verfügung gestellt von Frank Harris</ref> | Ein 11-seitiger Brief einer in Fürth lebenden Schweizerin an ihren Sohn in der Schweiz vom Mai 1945, ohne Namensnennung. Die Wohnung war offenbar in der Schwabacher Straße an der Ecke zur Lessingstraße.<ref>Stadtarchiv Fürth, NL 0/46, zur Verfügung gestellt von Frank Harris</ref> | ||
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''Nachts konnten wir einige Stunden auch schlafen, aber immer wieder erdröhnten die Einschläge der Granaten. Einige Male meinte man, die Stadt müsste an allen Ecken durchlöchert sein. Und so wurde es wieder Morgen. Am diesem dritten Tag wagte man es kaum mehr in die Wohnung hinauszugehen, da der Beschuss der Stadt immer intensiver wurde. Es hieß, die Amerikaner seien an den Flüssen angekommen, hätten über Regnitz den Übergang erzwungen, Poppenreuth sei genommen und die Ludwigsbrücke so weit hergestellt, dass Truppen und Panzer in die Stadt kommen könnten. Man hörte Maschinengewehrfeuer und Gewehrschüsse, dann wieder pfiffen Granaten über uns hin. Gegen Abend hieß es, dass die Feinde beim Rathaus angelangt seien. Längs der Badeanstalten, um den alten Judenfriedhof herum, in der Badstraße und in der Gustavstraße wurde schwer gekämpft. (…) Nun kam eine Schreckensnacht. Nach Mitternacht war es fürchterlich. Wir wussten, dass die deutsche Besatzung am späten Abend zum Gegenangriff hatte antreten müssen; unsere Maschinengewehrschützen mit ihren Maschinengewehren waren abgerückt. Die lagen nun in diesem Feuer. Es waren fürchterliche Einschläge um uns, aber es bewahrheitete sich: Artilleriefeuer war längst nicht so durchschlagend wie Fliegerbomben. Im Keller fühlten wir uns trotz allem ziemlich sicher, nur das Haus sollte nicht über uns zusammenstürzen.'' | ''Nachts konnten wir einige Stunden auch schlafen, aber immer wieder erdröhnten die Einschläge der Granaten. Einige Male meinte man, die Stadt müsste an allen Ecken durchlöchert sein. Und so wurde es wieder Morgen. Am diesem dritten Tag wagte man es kaum mehr in die Wohnung hinauszugehen, da der Beschuss der Stadt immer intensiver wurde. Es hieß, die Amerikaner seien an den Flüssen angekommen, hätten über Regnitz den Übergang erzwungen, Poppenreuth sei genommen und die Ludwigsbrücke so weit hergestellt, dass Truppen und Panzer in die Stadt kommen könnten. Man hörte Maschinengewehrfeuer und Gewehrschüsse, dann wieder pfiffen Granaten über uns hin. Gegen Abend hieß es, dass die Feinde beim Rathaus angelangt seien. Längs der Badeanstalten, um den alten Judenfriedhof herum, in der Badstraße und in der Gustavstraße wurde schwer gekämpft. (…) Nun kam eine Schreckensnacht. Nach Mitternacht war es fürchterlich. Wir wussten, dass die deutsche Besatzung am späten Abend zum Gegenangriff hatte antreten müssen; unsere Maschinengewehrschützen mit ihren Maschinengewehren waren abgerückt. Die lagen nun in diesem Feuer. Es waren fürchterliche Einschläge um uns, aber es bewahrheitete sich: Artilleriefeuer war längst nicht so durchschlagend wie Fliegerbomben. Im Keller fühlten wir uns trotz allem ziemlich sicher, nur das Haus sollte nicht über uns zusammenstürzen.'' | ||
''Wenn eine Ruhepause eintrat, ging wohl einer der Männer - drei waren es im Ganzen, lauter ältere Semester – hinauf und sahen sich um, ob das Haus vielleicht brenne. Es brannte ganz in der Nähe, bei der Humbser-Brauerei, das Volksbildungsheim brannte lichterloh, aber es war zum Glück das Erdgeschoss mit der großen Bibliothek erhalten geblieben. (…) Als der Morgen graute, wurde es stiller. Herr P. ging hinauf und schon war er wieder da. Fast atemlos sagte er: Eben gingen zwei Unteroffiziere die Straße herauf, die sagten „Für euch ist der Krieg vorbei“. Es klang wie eine Mär. Nie werde ich diese Minute vergessen. Eine Mauer hatte der Herr um uns gebaut! Andere gingen hinauf und sagten, dass lose Gruppen von Soldaten von der Stadt her, die Richtung nach Süden nahmen. Da gingen wir alle hinauf und standen in der kühlen Morgenluft übernächtig vor dem Haus. Der ganze Gehsteig war bedeckt mit Glasscherben. Auch nach der Lessingstraße zu war alles zersplittert. Am Haus waren Granatlöcher, zwei direkt neben unserem Westfenster. Einige Zentimeter weiter und die Granaten wären in unsere Wohnung gesaust und kein Möbel wäre wohl mehr ganz. So hatte der Luftdruck nur einige Türpfosten herausgerissen. <br> | ''Wenn eine Ruhepause eintrat, ging wohl einer der Männer - drei waren es im Ganzen, lauter ältere Semester – hinauf und sahen sich um, ob das Haus vielleicht brenne. Es brannte ganz in der Nähe, bei der Humbser-Brauerei, das Volksbildungsheim brannte lichterloh, aber es war zum Glück das Erdgeschoss mit der großen Bibliothek erhalten geblieben. (…) Als der Morgen graute, wurde es stiller. Herr P. ging hinauf und schon war er wieder da. Fast atemlos sagte er: Eben gingen zwei Unteroffiziere die Straße herauf, die sagten „Für euch ist der Krieg vorbei“. Es klang wie eine Mär. Nie werde ich diese Minute vergessen. Eine Mauer hatte der Herr um uns gebaut! Andere gingen hinauf und sagten, dass lose Gruppen von Soldaten von der Stadt her, die Richtung nach Süden nahmen. Da gingen wir alle hinauf und standen in der kühlen Morgenluft übernächtig vor dem Haus. Der ganze Gehsteig war bedeckt mit Glasscherben. Auch nach der Lessingstraße zu war alles zersplittert. Am Haus waren Granatlöcher, zwei direkt neben unserem Westfenster. Einige Zentimeter weiter und die Granaten wären in unsere Wohnung gesaust und kein Möbel wäre wohl mehr ganz. So hatte der Luftdruck nur einige Türpfosten herausgerissen.'' <br> | ||
Ja, da standen wir nun und es war wie im Traum. Keine Schießerei mehr, alles ruhig, nur immer wieder Soldaten, die aus der Innenstadt kamen.'' | ''Ja, da standen wir nun und es war wie im Traum. Keine Schießerei mehr, alles ruhig, nur immer wieder Soldaten, die aus der Innenstadt kamen.'' | ||
''Unsere Maschinengewehrschützen kamen mit ihren Geräten, sie packten zusammen, keiner redete viel. Ein Offizier kam auf einem Fahrrad daher und sagte zu den Soldaten: „Der Stadtkommandant ist durch. Die Stadt ist übergeben. Wir müssen nach Nürnberg, uns dort einer anderen Einheit anschließen.“ Einer der Soldaten sagte: „Der gehört an die Wand gestellt!“ Dann der Leutnant da, der die Truppe führte. Er war ein paar Mal im Haus gewesen. Ein sympathischer junger Mann, der eben vom Lazarett entlassen war, wo er mit einem Beckenschuss lange gelegen. Noch schleppte er sein rechtes Bein mühsam nach. In der Nacht, als der Höllenlärm los war, hatte es an die Kellertür geklopft. Er hatte draußen gestanden und sagte atemlos: „Nur ein paar Minuten Ruhe. Es ist fürchterlich. Wir können rein nichts machen. Der ganze Eisenbahndamm liegt andauernd im Feuer und da sollen wir vor!“ Und gleich ging er wieder. Nun machte er sein Fahrrad für die Abfahrt nach Nürnberg bereit. Ich sagte: „Und diese Ruinenstadt sollen Sie nun auch noch verteidigen.“ Da sah er traurig auf und sagte: „Wir sind auch alle nur noch Ruinen!“'' | ''Unsere Maschinengewehrschützen kamen mit ihren Geräten, sie packten zusammen, keiner redete viel. Ein Offizier kam auf einem Fahrrad daher und sagte zu den Soldaten: „Der Stadtkommandant ist durch. Die Stadt ist übergeben. Wir müssen nach Nürnberg, uns dort einer anderen Einheit anschließen.“ Einer der Soldaten sagte: „Der gehört an die Wand gestellt!“ Dann der Leutnant da, der die Truppe führte. Er war ein paar Mal im Haus gewesen. Ein sympathischer junger Mann, der eben vom Lazarett entlassen war, wo er mit einem Beckenschuss lange gelegen. Noch schleppte er sein rechtes Bein mühsam nach. In der Nacht, als der Höllenlärm los war, hatte es an die Kellertür geklopft. Er hatte draußen gestanden und sagte atemlos: „Nur ein paar Minuten Ruhe. Es ist fürchterlich. Wir können rein nichts machen. Der ganze Eisenbahndamm liegt andauernd im Feuer und da sollen wir vor!“ Und gleich ging er wieder. Nun machte er sein Fahrrad für die Abfahrt nach Nürnberg bereit. Ich sagte: „Und diese Ruinenstadt sollen Sie nun auch noch verteidigen.“ Da sah er traurig auf und sagte: „Wir sind auch alle nur noch Ruinen!“'' | ||
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