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== Leben == | == Leben == | ||
Dieter Matuschowitz kam als Sohn des Zimmer- und Baumeisters Georg Matuschowitz (geb. 12. Juli 1905 in [[wikipedia:Strzelce Opolskie|Groß Strehlitz]], heute Strzelce Opolskie) und seiner Ehefrau Charlotte, geborene Dziersan (geb. 14. April 1911 in [[wikipedia:Chorzów|Königshütte]], heute Chorzów) auf die Welt. | Dieter Matuschowitz kam als Sohn des Zimmer- und Baumeisters Georg Matuschowitz (geb. 12. Juli 1905 in [[wikipedia:Strzelce Opolskie|Groß Strehlitz]], heute Strzelce Opolskie) und seiner Ehefrau Charlotte, geborene Dziersan (geb. 14. April 1911 in [[wikipedia:Chorzów|Königshütte]], heute Chorzów) auf die Welt. | ||
Sein Vater hatte im Alter von 23 Jahren den elterlichen Zimmerhandwerksbetrieb übernommen, bildete sich zum Baumeister weiter, trat 1933 in die [[NSDAP]] ein und entwickelte den Betrieb zu einem Bauunternehmen mit ca. 180 Beschäftigten. Es errichtete u. a. 1933/34 das städtische Hallenbad<ref>Yasmin Renges: Die Stadtbäder der Goldenen Zwanziger – Kommunale Prestigearchitektur zwischen Tradition und Moderne. Inaugural-Dissertation, Universität Köln 2015 - [https://kups.ub.uni-koeln.de/6708/1/DissertationRenges.pdf online]</ref> im Stadtpark von Beuthen (Architekt Carl Schmidt). | Sein Vater hatte im Alter von 23 Jahren den elterlichen Zimmerhandwerksbetrieb übernommen, bildete sich zum Baumeister weiter, trat 1933 in die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] ein und entwickelte den Betrieb zu einem Bauunternehmen mit ca. 180 Beschäftigten. Es errichtete u. a. 1933/34 das städtische Hallenbad<ref>Yasmin Renges: Die Stadtbäder der Goldenen Zwanziger – Kommunale Prestigearchitektur zwischen Tradition und Moderne. Inaugural-Dissertation, Universität Köln 2015 - [https://kups.ub.uni-koeln.de/6708/1/DissertationRenges.pdf online]</ref> im Stadtpark von Beuthen (Architekt Carl Schmidt). | ||
Seine Mutter Charlotte war verwandt mit dem bedeutenden Bienenforscher und Pfarrer Dr. [[wikipedia:Johann Dzierzon|Johann Dzierzon]], ihr Urgroßonkel wurde auch verehrend „Schlesischer Bienenvater“ genannt. Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] führte sie 1 ½ Jahre lang das Bauunternehmen. | Seine Mutter Charlotte war verwandt mit dem bedeutenden Bienenforscher und Pfarrer Dr. [[wikipedia:Johann Dzierzon|Johann Dzierzon]], ihr Urgroßonkel wurde auch verehrend „Schlesischer Bienenvater“ genannt. Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] führte sie 1 ½ Jahre lang das Bauunternehmen. | ||
Im Januar 1945, kurz vor dem Einmarsch der [[wikipedia: | Im Januar 1945, kurz vor dem Einmarsch der [[wikipedia:Rote Armee|Roten Armee]] in Beuthen, begann die Flucht der Familie Matuschowitz. Erster Zufluchtsort war [[wikipedia:Sorghof (Vilseck)|Sorghof]] bei Vilseck in der Oberpfalz, wo bereits eine Tante Unterschlupf gefunden hatte. Dort besuchte Dieter Matuschowitz die Volksschule Altneuhaus/Grünwald<ref>siehe Homepage Rudolf Weber (abgerufen am 21.11.2020) - [http://www.weber-rudolf.de/altneuhaus.htm Zur Geschichte der Schule Altneuhaus]</ref>. Damals, bereits als Zehnjähriger, entschloss er sich Ingenieur zu werden. Im Herbst 1947 kam die Familie in das Flüchtlingslager [[wikipedia:Wülzburg|Wülzburg]]. Bald darauf fand Vater Georg Arbeit als Kalkulator bei der Fa. [[Richard Schönwasser|R. Schönwasser]] in Fürth. So zog die Familie im Jahr 1949 in die [[Heilstättensiedlung]], die mehrheitlich von [[Heimatvertriebene|sudetendeutschen Vertriebenen]] bewohnt war. Im Jahr darauf beendete Dieter Matuschowitz die Volksschule und begann am 1. August 1950 eine Maurerlehre bei der Fa. R. Schönwasser. | ||
Nach dreijähriger Lehrzeit bestand er die Gesellenprüfung, arbeitete kurze Zeit als Maurer und besuchte ab 1. Oktober 1953 einen einjährigen Vorkurs am Oskar-von-Miller-Polytechnikum in München (ging auf in der heutigen [[wikipedia:Hochschule für angewandte Wissenschaften München|Hochschule für angewandte Wissenschaften München]]), deren erfolgreicher Abschluss – als mittlere Reife anerkannt – zum Studium der Ingenieurwissenschaften am Polytechnikum berechtigte. So absolvierte Matuschowitz regulär in 6 Semestern (1954 - 1957) dort das Ingenieurstudium für Hochbau. Während der Semesterferien arbeitete er im Konstruktionsbüro der Fa. [[wikipedia:Karl Stöhr (Architekt)|Karl Stöhr]] KG München. Aufgrund seines guten Examens am Polytechnikum konnte er im Anschluss am 1. November 1957 ein Hochschulstudium für Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule Karlsruhe, heute [[wikipedia:Karlsruher Institut für Technologie|Karlsruher Institut für Technologie]], aufnehmen. Durch den Tod des Vaters 1958 musste er sein Studium durch Stipendien und Ingenieurtätigkeit finanzieren, in den Semesterferien arbeitete er als Ingenieur bei dem damals renommierten württembergischen Bauunternehmen Karl Kübler AG. Während des Studiums vertiefte er sein Wissen u. a. auch in Wasserbau und Hydraulik beim namhaften Professor [[wikipedia:Paul Böss|Böss]]. Ende des Jahres 1962 schloss er das Ingenieurstudium mit dem Diplom ab. | Nach dreijähriger Lehrzeit bestand er die Gesellenprüfung, arbeitete kurze Zeit als Maurer und besuchte ab 1. Oktober 1953 einen einjährigen Vorkurs am Oskar-von-Miller-Polytechnikum in München (ging auf in der heutigen [[wikipedia:Hochschule für angewandte Wissenschaften München|Hochschule für angewandte Wissenschaften München]]), deren erfolgreicher Abschluss – als mittlere Reife anerkannt – zum Studium der Ingenieurwissenschaften am Polytechnikum berechtigte. So absolvierte Matuschowitz regulär in 6 Semestern (1954 - 1957) dort das Ingenieurstudium für Hochbau. Während der Semesterferien arbeitete er im Konstruktionsbüro der Fa. [[wikipedia:Karl Stöhr (Architekt)|Karl Stöhr]] KG München. Aufgrund seines guten Examens am Polytechnikum konnte er im Anschluss am 1. November 1957 ein Hochschulstudium für Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule Karlsruhe, heute [[wikipedia:Karlsruher Institut für Technologie|Karlsruher Institut für Technologie]], aufnehmen. Durch den Tod des Vaters 1958 musste er sein Studium durch Stipendien und Ingenieurtätigkeit finanzieren, in den Semesterferien arbeitete er als Ingenieur bei dem damals renommierten württembergischen Bauunternehmen Karl Kübler AG. Während des Studiums vertiefte er sein Wissen u. a. auch in Wasserbau und Hydraulik beim namhaften Professor [[wikipedia:Paul Böss|Böss]]. Ende des Jahres 1962 schloss er das Ingenieurstudium mit dem Diplom ab. | ||
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* [[Tiefbauamt]] | * [[Tiefbauamt]] | ||
* [[Heimatvertriebene]] | * [[Heimatvertriebene]] | ||
* [[Kneipp-Verein Fürth und Umgebung | * [[Kneipp-Verein Fürth und Umgebung]] | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
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