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== Beschreibung der Baudenkmäler == | == Beschreibung der Baudenkmäler == | ||
BLfD-Aktennummer aller Baudenkmäler: D-5-63-000-209 | |||
=== Allgemein === | === Allgemein === | ||
[[1878]]/81 angelegt, eingeweiht am [[29. Dezember]] [[1881]], mit zahlreichen Grabmälern des 19./20. Jahrhundert. Er löste mit der Zeit den [[Städtischer Friedhof#Zweiter Friedhof an der Nürnberger Straße|Friedhof an der Nürnberger Straße]] ab und ist heute natürlich längst von Stadtgebiet umschlossen. | [[1878]]/81 angelegt, eingeweiht am [[29. Dezember]] [[1881]], mit zahlreichen Grabmälern des 19./20. Jahrhundert. Er löste mit der Zeit den [[Städtischer Friedhof#Zweiter Friedhof an der Nürnberger Straße|Friedhof an der Nürnberger Straße]] ab und ist heute natürlich längst von Stadtgebiet umschlossen.<ref>BLfD: Aktennummer D-5-63-000-209, Städtischer Friedhof - [https://geoportal.bayern.de/denkmalatlas/searchResult.html?objtyp=bau&koid=77447 online]</ref> | ||
=== Versammlungshalle / Aussegnungshalle === | === Versammlungshalle / Arkadenhalle / Aussegnungshalle === | ||
[[Datei:Aussegnungshalle Friedhof Mrz 2020.jpg|mini|rechts|Aussegnungs- und Versammlungshalle, März 2020]] | [[Datei:Aussegnungshalle Friedhof Mrz 2020.jpg|mini|rechts|Aussegnungs- und Versammlungshalle, März 2020]] | ||
Versammlungshalle, erdgeschossiger, traufseitiger Sandsteinbau mit Satteldach und Arkadenvorhalle in von Dreiecksgiebel bekröntem Mittelrisalit, [[Neurenaissance]], von [[Simon Vogel]] und [[Josef Bleschart]], 1881. | Versammlungshalle, erdgeschossiger, traufseitiger Sandsteinbau mit Satteldach und Arkadenvorhalle in von Dreiecksgiebel bekröntem Mittelrisalit, [[Neurenaissance]], von [[Simon Vogel]] und [[Josef Bleschart]], 1881.<ref>BLfD: Aktennummer D-5-63-000-209, Versammlungshalle - [https://geoportal.bayern.de/denkmalatlas/searchResult.html?objtyp=bau&koid=160685 online]</ref> | ||
=== Leichenhalle / Aufbahrungshalle === | === Leichenhalle / Aufbahrungshalle === | ||
[[Datei:Leichenhalle März 2020.jpg|mini|rechts|Die Leichenhalle, März 2020]] | [[Datei:Leichenhalle März 2020.jpg|mini|rechts|Die Leichenhalle, März 2020]] | ||
Leichenhalle, erdgeschossiger, traufseitiger Sandsteinbau mit Satteldach und Mittelrisalit mit Dreiecksgiebel, Neurenaissance, von Simon Vogel und Josef Bleschart, 1881. | Leichenhalle, erdgeschossiger, traufseitiger Sandsteinbau mit Satteldach und Mittelrisalit mit Dreiecksgiebel, Neurenaissance, von Simon Vogel und Josef Bleschart, 1881.<ref>BLfD: Aktennummer D-5-63-000-209, Leichenhalle - [https://geoportal.bayern.de/denkmalatlas/searchResult.html?objtyp=bau&koid=160686 online]</ref> | ||
=== Südtor === | === Ädikulaportal an der Mauerstraße / Südtor === | ||
Am Nordende der Friedenstraße mit Parkplatz und Beginn der Mauerstraße (an der Friedhofsmauer entlang) steht das Südtor. Das zweisäulige Ädikula-Portal aus Sandstein von 1881 trägt im Segmentgiebel das Stadtwappen. Der Weg im Friedhof führt nach ca. 200 Metern zum zentralen Platz mit den sich gegenüberliegenden Gebäuden der Leichenhalle bzw. Aufbahrungshalle aus 1896 und der Aussegnungshalle bzw. Trauerhalle aus 1881. | Am Nordende der Friedenstraße mit Parkplatz und Beginn der Mauerstraße (an der Friedhofsmauer entlang) steht das Südtor. Das zweisäulige Ädikula-Portal aus Sandstein von 1881 trägt im Segmentgiebel das Stadtwappen. Der Weg im Friedhof führt nach ca. 200 Metern zum zentralen Platz mit den sich gegenüberliegenden Gebäuden der Leichenhalle bzw. Aufbahrungshalle aus 1896 und der Aussegnungshalle bzw. Trauerhalle aus 1881.<ref>BLfD: Aktennummer D-5-63-000-209, Ädikulaportal an der Mauerstraße - [https://geoportal.bayern.de/denkmalatlas/searchResult.html?objtyp=bau&koid=160691 online]</ref> | ||
=== Friedhofskreuz / Kruzifix === | === Friedhofskreuz / Kruzifix === | ||
Kruzifix mit Corpus, Gusseisen, Corpus Kupferblech getrieben, 1861, 1891 vom Alten Friedhof hierher transferiert. | Kruzifix mit Corpus, Gusseisen, Corpus Kupferblech getrieben, 1861, 1891 vom Alten Friedhof hierher transferiert.<ref>BLfD: Aktennummer D-5-63-000-209, Friedhofskreuz - [https://geoportal.bayern.de/denkmalatlas/searchResult.html?objtyp=bau&koid=160687 online]</ref> | ||
=== Alte Leichenhalle / Kolumbarium === | === Alte Leichenhalle / Kolumbarium === | ||
[[Datei:Kolumbarium Alte Leichenhalle März 2020.jpg|mini|rechts|Das Kolumbarium auf dem Fürther Friedhof, März 2020]] | [[Datei:Kolumbarium Alte Leichenhalle März 2020.jpg|mini|rechts|Das Kolumbarium auf dem Fürther Friedhof, März 2020]] | ||
Alte Leichenhalle, erdgeschossiger, traufseitiger Sandsteinbau mit Satteldach, Rundbogenfries und flachgiebeligem Mittelrisalit mit Arkadenvorhalle und polygonaler Apsis an der Nordseite, neuromanisch, von [[Albert Frommel]], erbaut von [[Johann Gran]], bez. 1855, 1897 vom Alten Friedhof an der Nürnberger Straße (lag hinter dem Sanitätshaus an der heutigen Otto-Seeling-Straße) hierher transferiert, da durch die erfolgte Erweiterung des Friedhofs nach Norden die vorhandene Leichenhalle aus dem Mittelpunkt des Friedhofs aus der Mitte gerückt war. Die alte Leichenhalle wird inzwischen als [[wikipedia:Kolumbarium|Kolumbarium]] genutzt, d.h. hier werden ausschließlich Urnen aufgenommen und in Überurnen in Glaskästen ausgestellt. Zum Haupteingang führt eine Rampe, damit auch Rollstuhlfahrer in die Halle gelangen können. | Alte Leichenhalle, erdgeschossiger, traufseitiger Sandsteinbau mit Satteldach, Rundbogenfries und flachgiebeligem Mittelrisalit mit Arkadenvorhalle und polygonaler Apsis an der Nordseite, neuromanisch, von [[Albert Frommel]], erbaut von [[Johann Gran]], bez. 1855, 1897 vom Alten Friedhof an der Nürnberger Straße (lag hinter dem Sanitätshaus an der heutigen Otto-Seeling-Straße) hierher transferiert, da durch die erfolgte Erweiterung des Friedhofs nach Norden die vorhandene Leichenhalle aus dem Mittelpunkt des Friedhofs aus der Mitte gerückt war.<ref>BLfD: Aktennummer D-5-63-000-209, Alte Leichenhalle - [https://geoportal.bayern.de/denkmalatlas/searchResult.html?objtyp=bau&koid=160688 online]</ref> Die alte Leichenhalle wird inzwischen als [[wikipedia:Kolumbarium|Kolumbarium]] genutzt, d.h. hier werden ausschließlich Urnen aufgenommen und in Überurnen in Glaskästen ausgestellt. Zum Haupteingang führt eine Rampe, damit auch Rollstuhlfahrer in die Halle gelangen können. | ||
Die 1855 durch den Nürnberger Albert Frommel geplante und errichtete Leichenhalle gehört zu den bedeutendsten Bauwerken Fürths. Die Grundform ist ein langgestrecktes Rechteck, das von einem quer gerichteten Rechteck mit nördlich anschließender polygonaler Apsis rechtwinkelig so durchdrungen wird, dass sich ein Kreuz ergibt. Darüber erhebt sich ein eingeschossiger Sandsteinbau zu sieben Achsen, dem im Süden ein flachgiebeliger Mittelrisalit, bestehend aus einer dreijochigen Vorhalle mit dreistufiger Freitreppe vorgelagert ist. Drei profilierte Rundbogenarkaden gleicher Höhe öffnen ihre Vorderseite. Die Archivolten werden in der Mitte von Vollsäulen mit ein wenig an die Hirsauer Bauschule des 12. Jahrhunderts erinnernden Korbkapitellen, an den Seiten von Wandpfeilern getragen. Ein Kreuz bekrönt den Giebel. Rundbogenfenster durchbrechen die Flanken. Letztere werden wie der Frontispiz an den Ecken durch Lisenen betont, deren profilierte Basen auf dem umlaufenden Sockel stehen. Ein Bogenfries mit Deutschem Band strukturiert unterhalb der Dachtraufe die glatten Wandpartien. Auch die gekuppelten Rundbogenfenster, auch Biforien-Fenster genannt, der Apsis sind Reminiszenzen an den Baustil der Palastbauten des Quattrocento in Florenz. | Die 1855 durch den Nürnberger Albert Frommel geplante und errichtete Leichenhalle gehört zu den bedeutendsten Bauwerken Fürths. Die Grundform ist ein langgestrecktes Rechteck, das von einem quer gerichteten Rechteck mit nördlich anschließender polygonaler Apsis rechtwinkelig so durchdrungen wird, dass sich ein Kreuz ergibt. Darüber erhebt sich ein eingeschossiger Sandsteinbau zu sieben Achsen, dem im Süden ein flachgiebeliger Mittelrisalit, bestehend aus einer dreijochigen Vorhalle mit dreistufiger Freitreppe vorgelagert ist. Drei profilierte Rundbogenarkaden gleicher Höhe öffnen ihre Vorderseite. Die Archivolten werden in der Mitte von Vollsäulen mit ein wenig an die Hirsauer Bauschule des 12. Jahrhunderts erinnernden Korbkapitellen, an den Seiten von Wandpfeilern getragen. Ein Kreuz bekrönt den Giebel. Rundbogenfenster durchbrechen die Flanken. Letztere werden wie der Frontispiz an den Ecken durch Lisenen betont, deren profilierte Basen auf dem umlaufenden Sockel stehen. Ein Bogenfries mit Deutschem Band strukturiert unterhalb der Dachtraufe die glatten Wandpartien. Auch die gekuppelten Rundbogenfenster, auch Biforien-Fenster genannt, der Apsis sind Reminiszenzen an den Baustil der Palastbauten des Quattrocento in Florenz. | ||
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=== Bedürfnisanstalt / Toilette === | === Bedürfnisanstalt / Toilette === | ||
Bedürfnisanstalt, erdgeschossiger Walmdachbau in Sandstein und Putz, historisierend, von [[Otto Holzer]], 1907. | Bedürfnisanstalt, erdgeschossiger Walmdachbau in Sandstein und Putz, historisierend, von [[Otto Holzer]], 1907.<ref>BLfD: Aktennummer D-5-63-000-209, Bedürfnisanstalt - [https://geoportal.bayern.de/denkmalatlas/searchResult.html?objtyp=bau&koid=160689 online]</ref> | ||
=== Evangelistenbrunnen === | === Evangelistenbrunnen === | ||
[[Evangelistenbrunnen]], oktogonales Steinbassin mit mittiger Brunnensäule mit Reliefs der vier Evangelistensymbole, von [[Otto Holzer]] und Josef Köpf, 1905. Er steht an der Hauptallee bei Feld 34. | [[Evangelistenbrunnen]], oktogonales Steinbassin mit mittiger Brunnensäule mit Reliefs der vier Evangelistensymbole, von [[Otto Holzer]] und Josef Köpf, 1905. Er steht an der Hauptallee bei Feld 34.<ref>BLfD: Aktennummer D-5-63-000-209, Evangelistenbrunnen - [https://geoportal.bayern.de/denkmalatlas/searchResult.html?objtyp=bau&koid=160690 online]</ref> | ||
=== Einfriedung / Friedhofsmauer === | === Einfriedung / Friedhofsmauer === | ||
Einfriedung an der Süd- und Ostseite, Sandsteinquadermauer mit Hauptportal an der Erlanger Straße aus vier Sandsteinpfeilern mit Gittertor und zweisäuligem Ädikulaportal aus Sandstein mit Stadtwappen im Segmentgiebel an der Mauerstraße, gleichzeitig, Ädikulaportal bez. 1881. Die Pläne für beide Tore wurden 1878/79 vom Stadtbauamt erstellt. | Einfriedung an der Süd- und Ostseite, Sandsteinquadermauer mit Hauptportal an der Erlanger Straße aus vier Sandsteinpfeilern mit Gittertor und zweisäuligem Ädikulaportal aus Sandstein mit Stadtwappen im Segmentgiebel an der Mauerstraße, gleichzeitig, Ädikulaportal bez. 1881. Die Pläne für beide Tore wurden 1878/79 vom Stadtbauamt erstellt.<ref>BLfD: Aktennummer D-5-63-000-209, Friedhofsmauer - [https://geoportal.bayern.de/denkmalatlas/searchResult.html?objtyp=bau&koid=160691 online]</ref> | ||
== Ausgewählte Gräber == | == Ausgewählte Gräber == | ||