Christuskirche: Unterschied zwischen den Versionen

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Trotz mehrerer Luftangriffe, die vor allem der nahegelegenen [[Dynamit-Nobel|Dynamitfabrik]] gegolten haben dürften, blieb die Kirche im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] vor größerem Schaden verschont. Allerdings musste die Christuskapelle ihre beiden Glocken im Gewicht von 275 kg und 475 kg 1942 abgeben. Am Mittwoch, [[25. Februar]] [[1942]], wies Pfarrer [[Gustav Schmetzer]] in einem Passionsgottesdienst auf das anstehende Glockenopfer hin. Am [[7. März]] [[1942]] wurden die Glocken dann abgenommen. Da jeder Kirchengemeinde lediglich nur noch eine Glocke zugestanden wurde, die Christuskapelle aber der Michaelsgemeinde unterstand, war mit der Taufglocke am Turm St. Michaels dem bereits Genüge getan.<ref>Gustav Schmetzer: „Kriegschronik des Evangelisch-Lutherischen Pfarramts Fürth St. Michael vom Weltkrieg 1. September 1939 bis 1945 und der Nachkriegszeit bis 1950“, S. 29</ref> „''Am [[31. Mai]] [[1943]] mußten zwei Leuchter von der Christuskapelle abgeliefert werden''“<ref>Gustav Schmetzer: „Kriegschronik des Evangelisch-Lutherischen Pfarramts Fürth St. Michael vom Weltkrieg 1. September 1939 bis 1945 und der Nachkriegszeit bis 1950“, S. 16</ref>
Trotz mehrerer Luftangriffe, die vor allem der nahegelegenen [[Dynamit-Nobel|Dynamitfabrik]] gegolten haben dürften, blieb die Kirche im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] vor größerem Schaden verschont. Allerdings musste die Christuskapelle ihre beiden Glocken im Gewicht von 275 kg und 475 kg 1942 abgeben. Am Mittwoch, [[25. Februar]] [[1942]], wies Pfarrer [[Gustav Schmetzer]] in einem Passionsgottesdienst auf das anstehende Glockenopfer hin. Am [[7. März]] [[1942]] wurden die Glocken dann abgenommen. Da jeder Kirchengemeinde lediglich nur noch eine Glocke zugestanden wurde, die Christuskapelle aber der Michaelsgemeinde unterstand, war mit der Taufglocke am Turm St. Michaels dem bereits Genüge getan.<ref>Gustav Schmetzer: „Kriegschronik des Evangelisch-Lutherischen Pfarramts Fürth St. Michael vom Weltkrieg 1. September 1939 bis 1945 und der Nachkriegszeit bis 1950“, S. 29</ref> „''Am [[31. Mai]] [[1943]] mußten zwei Leuchter von der Christuskapelle abgeliefert werden''“<ref>Gustav Schmetzer: „Kriegschronik des Evangelisch-Lutherischen Pfarramts Fürth St. Michael vom Weltkrieg 1. September 1939 bis 1945 und der Nachkriegszeit bis 1950“, S. 16</ref>


Im Jahre [[1948]] kam es zur Gründung des [[Stadelner Kirchenchor|Kirchenchores]] Christusgemeinde Stadeln unter ihrem ersten Leiter Kurt Engel. Der erste Auftritt des Chores war zum Heiligenabendgottesdienst, [[24. Dezember]] [[1948]]. Im Jahre [[1952]] wurde im Ortsteil Stadeln eine Tochtergemeinde zu St. Michael gebildet, ohne [[Mannhof]], und am [[1. April]] [[1953]] entstand ein exponiertes Vikariat, das zum [[Dekanat Fürth (evangelisch)|Dekanat Fürth]] gehörte. Damit war die Trennung von der Mutterkirche St. Michael in Fürth vollzogen. In den Jahren [[1954]] bis [[1955]] erfolgte der Bau des Pfarrhauses mit Gemeindesaal und einer eigenen Diakoniestation. Das Pfarrhaus konnte am 29. Juli 1955 bezogen werden.
Im Jahre [[1948]] kam es zur Gründung des [[Stadelner Kirchenchor|Kirchenchores]] Christusgemeinde Stadeln unter ihrem ersten Leiter Kurt Engel. Der erste Auftritt des Chores war zum Heiligenabendgottesdienst, [[24. Dezember]] [[1948]]. Im Jahre [[1952]] wurde im Ortsteil Stadeln eine Tochtergemeinde zu St. Michael gebildet, ohne [[Mannhof]], und am [[1. April]] [[1953]] entstand ein exponiertes Vikariat, das zum [[Dekanat Fürth (evangelisch)|Dekanat Fürth]] gehörte. Damit war die Trennung von der Mutterkirche St. Michael in Fürth vollzogen. Aber die Christuskapelle wurde mit der Zeit zu klein, vor allem nach dem Zuzug von Ausgebombten, Flüchtlingen und Vertriebenen nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] nach Stadeln. So entstand sehr schnell der Wunsch, eine eigene große Christuskirche aus Stein zu bauen und eine eigene, unabhängige Gemeinde zu werden. In den Jahren [[1954]] bis [[1955]] erfolgte zuerst der Bau des Pfarrhauses mit Gemeindesaal und einer eigenen Diakoniestation. Der Saal wurde schon am [[4. September]] 1955 eingeweiht, das Pfarrhaus konnte am 29. Juli 1955 bezogen werden.


Aber die Christuskapelle wurde mit der Zeit zu klein, vor allem nach dem Zuzug von Ausgebombten, Flüchtlingen und Vertriebenen nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] nach Stadeln. So entstand sehr schnell der Wunsch, eine eigene große Christuskirche aus Stein zu bauen und eine eigene, unabhängige Gemeinde zu werden.
Am [[29. September]] [[1957]] fand der letzte Gottesdienst in der Notkirche statt und wenig später wurde mit den Abbrucharbeiten begonnen. Schon am Sonntag, [[24. November]] 1957, konnte dann der Grundstein für die neue Christuskirche gelegt werden.
 
Am [[29. September]] [[1957]] fand der letzte Gottesdienst in der Notkirche statt und wenig später wurde mit den Abbrucharbeiten begonnen. Schon am Sonntag, [[24. November]] [[1957]], konnte dann der Grundstein für die neue Christuskirche gelegt werden.


=== Die neue Christuskirche ===
=== Die neue Christuskirche ===
[[Bild:AC 1958 Bau Christuskirche 2.jpg|mini|right|Christuskirche im Bau 1958]]  
[[Bild:AC 1958 Bau Christuskirche 2.jpg|mini|right|Christuskirche im Bau 1958]]  
Der erste Pfarrer, [[Theodor Vogel]], trieb das "Projekt Christuskirche" maßgeblich voran. Schon vorher entstand nebenan auch ein Gemeindesaal, der das Pfarrhaus mit der neuen Kirche verband. Er konnte schon am [[4. September]] [[1955]] eingeweiht werden. Richtfest für die Kirche war am [[25. Februar]] [[1958]]. Am [[28. Mai]] [[1958]] erfolgte, unter Beobachtung von Pfarrer Vogel, bei der Fa. Rincker in Sinn im hessischen Dillkreis der Guss der drei neuen Glocken. Am [[12. Juni]] [[1958]] wurden die neuen Glocken feierlich eingeholt.<ref>[[Gustav Schmetzer]] berichtet in seiner ''„Kriegschronik des Evangelisch-Lutherischen Pfarramts Fürth St. Michael vom Weltkrieg 1. September 1939 bis 1945 und der Nachkriegszeit bis 1950“'', S. 71, dass die Gemeinde bereits 1946 und 1947 anstelle der im Krieg abgegeben Glocken für neue sammelte. Diese sollen dann 1949 gekommen sein, bezahlt durch freiwillige Gaben. Da sich die Lieferung verzögerte, war das in Reichsmark gesammelte Kapital wertlos geworden. Die neuen Glocken mussten in „neuer Währung“ (= DM) bezahlt werden und kosteten rund 2500 DM.</ref> Zum ersten Mal läuteten die Glocken dann am Sonntag, [[26. Oktober]] [[1958]], am Tag der feierlichen Weihe der neuen Christuskirche durch Kreisdekan Dr. Giegler. Die neue Walcker-Orgel traf erst im März des nächsten Jahres ein und wurde am Palmsonntag des Jahres [[1959]] festlich eingeweiht.
Der erste Pfarrer, [[Theodor Vogel]], trieb das "Projekt Christuskirche" maßgeblich voran. In dem nebenan entstandenen Gemeindesaal, der das Pfarrhaus mit der neuen Kirche verbinden würde, konnten bis zur Fertigstellung der neuen Kirche die Gottesdienste gefeiert werden. Richtfest für die Kirche war am [[25. Februar]] [[1958]]. Am [[28. Mai]] 1958 erfolgte, unter Beobachtung von Pfarrer Vogel, bei der Fa. Rincker in Sinn im hessischen Dillkreis der Guss der drei neuen Glocken. Am [[12. Juni]] 1958 wurden die neuen Glocken feierlich eingeholt.<ref>[[Gustav Schmetzer]] berichtet in seiner ''„Kriegschronik des Evangelisch-Lutherischen Pfarramts Fürth St. Michael vom Weltkrieg 1. September 1939 bis 1945 und der Nachkriegszeit bis 1950“'', S. 71, dass die Gemeinde bereits 1946 und 1947 anstelle der im Krieg abgegeben Glocken für neue sammelte. Diese sollen dann 1949 gekommen sein, bezahlt durch freiwillige Gaben. Da sich die Lieferung verzögerte, war das in Reichsmark gesammelte Kapital wertlos geworden. Die neuen Glocken mussten in „neuer Währung“ (= DM) bezahlt werden und kosteten rund 2500 DM.</ref> Zum ersten Mal läuteten die Glocken dann am Sonntag, [[26. Oktober]] [[1958]], am Tag der feierlichen Weihe der neuen Christuskirche durch Kreisdekan Dr. Giegler. Die neue Walcker-Orgel traf erst im März des nächsten Jahres ein und wurde am Palmsonntag des Jahres [[1959]] festlich eingeweiht.


Die Errichtung des gesamten Kirchenkomplexes nach den Plänen des Regierungsbaumeisters [[Fritz Fronmüller]] erfolgte unter der baulichen Leitung des Architekten Kurt Fäustle. Im Gegensatz zum noch konservativ gestalteten Pfarrhaus ist die Kirche in der modernen Architektur der Fünfziger Jahre erbaut. So wirkt das auf schlanken Säulen ruhende kleine Vordach wie schwebend. Der 28 Meter hohe Glockenturm ist freistehend als ''Campanile'' errichtet. Der Entwurf und die Ausführung von Altar, Kanzel, Taufstein und Taufsteinfenster stammen von dem Bildhauer [[Heinz Heiber]].
Die Errichtung des gesamten Kirchenkomplexes nach den Plänen des Regierungsbaumeisters [[Fritz Fronmüller]] erfolgte unter der baulichen Leitung des Architekten Kurt Fäustle. Im Gegensatz zum noch konservativ gestalteten Pfarrhaus ist die Kirche in der modernen Architektur der Fünfziger Jahre erbaut. So wirkt das auf schlanken Säulen ruhende kleine Vordach wie schwebend. Der 28 Meter hohe Glockenturm ist freistehend als ''Campanile'' errichtet. Der Entwurf und die Ausführung von Altar, Kanzel, Taufstein und Taufsteinfenster stammen von dem Bildhauer [[Heinz Heiber]].