Carl Feust: Unterschied zwischen den Versionen

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Carl Feust, Sohn des Bamberger Rabbiners war von seinem Vater für eine Rabbinerkarriere vorgesehen, weshalb er eine talmudische Erziehung genoss. Im Alter von 15 Jahren besuchte er das Gymnasium in Bamberg. 1818 studierte er auf der Universität Würzburg zuerst Philologie. später Rechtswissenschaft. 1822 erlangte er darin den Doktortitel. Feust bestand die Staatsprüfung [[1826]] mit 1 und war als Mitübersetzer des Corpus juris und als Schriftsteller bekannt. Da er nicht bereits war seine jüdische Religion aufzugeben, wurde er zunächst redaktioneller Mitarbeiter der Aachener Zeitung, einige Jahre später erhielt er eine Anstellung in einer untergeordneten Behörde des Bamberger Gerichtshofes. 1831 zog er nach Fürth und erhielt hier eine Anstellung als Kanzlist der Jüdischen Gemeinde nach dem Tode Jacob Ortenaus.<ref>alle Angaben nach Isidore Singer und Meyer Kayserling in [https://www.jewishencyclopedia.com/articles/6104-feust-karl JewishEncyclopedia]</ref></br>
Carl Feust, Sohn des Bamberger Rabbiners war von seinem Vater für eine Rabbinerkarriere vorgesehen, weshalb er eine talmudische Erziehung genoss. Im Alter von 15 Jahren besuchte er das Gymnasium in Bamberg. 1818 studierte er auf der Universität Würzburg zuerst Philologie. später Rechtswissenschaft. 1822 erlangte er darin den Doktortitel. Feust bestand die Staatsprüfung [[1826]] mit 1 und war als Mitübersetzer des Corpus juris und als Schriftsteller bekannt. Da er nicht bereits war seine jüdische Religion aufzugeben, wurde er zunächst redaktioneller Mitarbeiter der Aachener Zeitung, einige Jahre später erhielt er eine Anstellung in einer untergeordneten Behörde des Bamberger Gerichtshofes. 1831 zog er nach Fürth und erhielt hier eine Anstellung als Kanzlist der Jüdischen Gemeinde nach dem Tode Jacob Ortenaus.<ref>alle Angaben nach Isidore Singer und Meyer Kayserling in [https://www.jewishencyclopedia.com/articles/6104-feust-karl JewishEncyclopedia]</ref></br>
Als [[1848]] Joseph Zehler nach Nürnberg versetzt wurde, bekam Feust dessen Stelle verliehen und wurde in Fürth zum [https://www.google.de/books/edition/Regierungsblatt_f%C3%BCr_das_K%C3%B6nigreich_Bay/3JpEAAAAcAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Carl+Feust+F%C3%BCrth&pg=PA1235&printsec=frontcover Advokaten] ernannt.<ref>siehe Regierungsblatt für das Königreich Bayern, 1848, S. 1235 und „Allgemeine Zeitung des Judentums” vom 27. Juli 1906 [http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/cm/periodical/pageview/3289970 online-Digitalisat der Universität Frankfurt am Main]</ref></br>
Als [[1848]] Joseph Zehler nach Nürnberg versetzt wurde, bekam Feust dessen Stelle verliehen und wurde in Fürth zum [https://www.google.de/books/edition/Regierungsblatt_f%C3%BCr_das_K%C3%B6nigreich_Bay/3JpEAAAAcAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Carl+Feust+F%C3%BCrth&pg=PA1235&printsec=frontcover Advokaten] ernannt.<ref>siehe Regierungsblatt für das Königreich Bayern, 1848, S. 1235 und „Allgemeine Zeitung des Judentums” vom 27. Juli 1906 [http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/cm/periodical/pageview/3289970 online-Digitalisat der Universität Frankfurt am Main]</ref></br>
Anlässlich seines 70. Geburtstages erhielt er vom bayerischen König den Verdienstorden St. Michael.
Anlässlich seines 70. Geburtstages erhielt er vom bayerischen König den [https://www.google.de/books/edition/K%C3%B6niglich_Bayerisches_Kreis_Amtsblatt_v/qj9FAAAAcAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Carl+Feust+F%C3%BCrth&pg=PA2145&printsec=frontcover Verdienstorden St. Michael].<ref>siehe Königlich Bayerisches Kreis-Amtsblatt von Mittelfranken, 1868, S. 2144</ref>
   
   
Carl Feusts Beerdigung fand am 21. August 1872 unter großer Anteilnahme statt.<ref>"Allgemeine Zeitung des Judenthums" vom 1. Oktober 1872 [http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/cm/periodical/pageview/3253938 online-Digitalisat der Universität Frankfurt am Main] Heft 40, S. 795</ref>
Carl Feusts Beerdigung fand am 21. August 1872 unter großer Anteilnahme statt.<ref>"Allgemeine Zeitung des Judenthums" vom 1. Oktober 1872 [http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/cm/periodical/pageview/3253938 online-Digitalisat der Universität Frankfurt am Main] Heft 40, S. 795</ref> Sein Sohn Philipp beerbte ihn auf seiner Stelle.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 26. Juni 2025, 16:56 Uhr

Dr. jur. Carl (Karl) Feust (geb. 9. Oktober 1798; gest. 18. August 1872 in Fürth) war königlicher Advokat, einer der ersten jüdischen Rechtsanwälte in Bayern überhaupt und „Ritter des St. Michaelsordens I. Klasse“.[1]

Carl Feust, Sohn des Bamberger Rabbiners war von seinem Vater für eine Rabbinerkarriere vorgesehen, weshalb er eine talmudische Erziehung genoss. Im Alter von 15 Jahren besuchte er das Gymnasium in Bamberg. 1818 studierte er auf der Universität Würzburg zuerst Philologie. später Rechtswissenschaft. 1822 erlangte er darin den Doktortitel. Feust bestand die Staatsprüfung 1826 mit 1 und war als Mitübersetzer des Corpus juris und als Schriftsteller bekannt. Da er nicht bereits war seine jüdische Religion aufzugeben, wurde er zunächst redaktioneller Mitarbeiter der Aachener Zeitung, einige Jahre später erhielt er eine Anstellung in einer untergeordneten Behörde des Bamberger Gerichtshofes. 1831 zog er nach Fürth und erhielt hier eine Anstellung als Kanzlist der Jüdischen Gemeinde nach dem Tode Jacob Ortenaus.[2]
Als 1848 Joseph Zehler nach Nürnberg versetzt wurde, bekam Feust dessen Stelle verliehen und wurde in Fürth zum Advokaten ernannt.[3]
Anlässlich seines 70. Geburtstages erhielt er vom bayerischen König den Verdienstorden St. Michael.[4]

Carl Feusts Beerdigung fand am 21. August 1872 unter großer Anteilnahme statt.[5] Sein Sohn Philipp beerbte ihn auf seiner Stelle.

Siehe auch

Weblinks

  • Personalakte des Aktuars Dr. Carl Feust, 1831-1848 in CAHJP, Gemeinde Fürth D-Fu1-148

Einzelnachweise

  1. Fronmüllerchronik, 1887, S. 405
  2. alle Angaben nach Isidore Singer und Meyer Kayserling in JewishEncyclopedia
  3. siehe Regierungsblatt für das Königreich Bayern, 1848, S. 1235 und „Allgemeine Zeitung des Judentums” vom 27. Juli 1906 online-Digitalisat der Universität Frankfurt am Main
  4. siehe Königlich Bayerisches Kreis-Amtsblatt von Mittelfranken, 1868, S. 2144
  5. "Allgemeine Zeitung des Judenthums" vom 1. Oktober 1872 online-Digitalisat der Universität Frankfurt am Main Heft 40, S. 795

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